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Geschrieben von Bonita!! am 16.06.2014, 21:51 Uhr

Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Hi zusammen,

mein Söhnchen ist gerade 3 Jahre alt geworden und hat seitdem starke Wutattacken.

Ich wollte mal hören wie Ihr damit umgeht? Meist geht's beim Abholen vom Kiga los (einmal will er die Kiga-Mütze mitnehmen, die aber dortbleiben muss - Attacke..., einmal will er nicht das Abschlusslied singen - Attacke, dann will er sofort was trinken, ich sage zu Hause - Attacke :-D Er beginnt dann regelmäßig zu kreischen was in Dezibel-Höhe meine Ohren sprengt. Er hält das auch seeeeehr lange durch, man hört ihn die Straße rauf und runter und er kriegt dann oft so einen totalen Panik-Blick oder ich muss ihn schreiend und mit den Füßen und Händen tretend und wedelnd raustragen (einmal hab ich mir dabei was ausgerenkt)... Ich versuche ruhig zu bleiben, ihn zu beruhigen, zu trösten (meist geht das erst Mal nicht). Heute hat er zum ersten Mal sogar nach mir gehauen. Ich hab dann seine Hände festgehalten soweit es ging und ich versuche ihm zu sagen, dass ich verstehe dass er jetzt wütend, traurig ... etc. ist. Danach - wenn die Attacke vorbei ist - nehm ich ihn in den Arm, tröste und versuche nochmal mit ihm kurz (!) drüber zu sprechen was da passiert ist und warum ich etwas verbieten musste etc. Er kommt dann meistens irgendwann an, lacht und meint: Mama ich bin jetzt wieder fröhlich :-D Trotzdem hab ich den Eindruck dem Ganzen so hilflos gegenüber zu stehen und egal wie ich reagiere, die nächste Attacke kommt bestimmt.. :-(

Wann haben diese Wutattacken bei Euch wieder abgenommen?
Mich schafft das Ganze derart, dass meine Stirn unkontrolliert zu zucken begonnen hat vor zwei Tagen und ich hab nach den Wutanfällen oft Kopfschmerzen. Besonders schwierig ist für mich konsequent zu bleiben wenn meine Mutter oder jemand dabei ist, von dem ich weiß, dass er dem Kind immer seinen Willen geben will. Ich hadere auch oft zwischen: Muss ich das jetzt wirklich durchsetzen oder kann ich das nicht doch locker sehen? Wann verbietet ihr, wann seid ihr konsequent und wann nicht? Wirklich IMMER konsequent zu sein bei jeder doofen Kleinigkeit finde ich realitätsfremd und auch irgendwie SEHR autoritär.... Jede Situation ist doch individuell... und an manchen Tagen muss ich einfach nachgeben, weil ich spüre, dass ich an meine Grenzen komme und eine weitere Attacke nicht verkrafte (ich hatte einen kleinen Hörsturz vor zwei Wochen aufgrund von Stress und muss also auf meine psychische Gesundheit und meine Reserven achten´- von einer kranken Mutter hat mein Sohn schließlich noch weniger als von Inkonsequenz)

Unsere Erzieherin im Kiga ist allerdings von der Sorte: IMMER durchsetzen, Eltern bestimmen, Kind hat zu folgen. Mir ist das manchmal zu arg. Ich würde z. B. lieber mal die doofe Kiga-Mütze mit nach Hause nehmen und am nächsten Tag wieder bringen als jeden Mittag diese Attacken auszuhalten. Wäre das wirklich so schadhaft für ihn? Ist doch nur eine doofe Mütze die nix wiegt und die ich wieder bringen kann... Bei den anderen Sachen die wirklich wichtig sind und eben sein müssen (Sonnencreme auftragen oder ähnliches) kann ich mich dann ja wieder durchsetzen und die Attacke in Kauf nehmen. Sowas mein ich damit. Wo zieht ihr die Grenzen?

Danke für Eure Erfahrungen, Geschichten, Tipps :-)
Nora

 
43 Antworten:

Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Biene88 am 16.06.2014, 22:33 Uhr

Hallo,
mein Sohn ist zwar erst 2 aber auch ein kleiner Wutbock und Wüterich.
Das mit der Mütze find ich auch arg lächerlich. Solange ich Wutanfälle vermeiden kann, tue ich das auch und dazu würde bei mir gehören, er darf die Mütze tragen. Man kann sich auch Probleme machen. Er ist doch immerhin noch dein Sohn und du musst das Geschrei ertragen. Versteh den Kiga da nicht.

Bei solchen Kleinigkeiten versuchen wir auch keinen Streit aufkommen zu lassen. Man kennt ja die Auslöser dann langsam und weiß sie auch zu vermeiden. Und ja, an manchen Tagen wenn er sehr schlechte Laune hat und gar nicht weiß, was er will oder wir auch nicht mehr können, dann wird auch mehr erlaubt als an guten Tagen. Wir sind auch nur Menschen und nur bis zu einem Gewissen Grad belastbar. Bei nichtdiskutablen Sachen bleiben wir immer konsequent. Elektrische Geräte, fremdes Eigentum und auch Schlagen. Mein Sohn ist nämlich eher der Schläger, als der Schreier. Er wirft in seiner Wut auch immer Gegenstände durch die Gegend. Und er lässt sich in den Situationen auch nur sehr schwer beruhigen, bzw. anfassen, so dass wir ihn körperlich "rausnehmen" könnten.

Wir achten darauf, dass er uns und sich nicht verletzten kann und die Sachen die er rumwirft nichts kaputt machen. Das sind dann Bausteine oder der Nuckel. Ansonsten lassen wir die Attacken über ihn ergehen, und ignorieren das Ganze und wenn er fertig ist, gehen wir wieder zu ihm. Wir bleiben aber immer in Sichtweite und haben ihn im Auge. Wir sagen auch hinterher, dass wir das nicht gut finden und wenn er mich schlagen will, fang ich den Arm ab und sage "Stop" oder ähnliches. Das hilft in dem Moment auch nicht wirklich, aber vielleicht bleibt ja was hängen ;)

Prinzipiell glaube ich, dass es eine Phase ist, die wir überwinden müssen. Mein Sohn hat grad ein sehr egozentrische Entwicklungsstufe. Er erkennt seine Persönlichkeit und das bringt natürlich Konflikte mit unseren Regeln.
Das du dadurch allerdings krank wirst, geht natürlich nicht. Kann nicht dein Partner, Freunde, Verwandte, deinen Sohn auch mal am Nachmittag nehmen, damit du auch mal Auszeiten hast und Kraft tanken kannst? Das fände ich für mich hilfreich, denn bei meinem Sohn habe ich das Empfinden wird nichts klappen, außer Aussitzen und ich denke, bei euch wird das ähnlich sein. Worüber ich sehr froh bin, und das ist klingt bei dir auch so, dass er die Wut immer nur bei uns auslässt und nicht im Kiga und dort auch nicht schlägt etc..
Dann Kopf hoch, und hoffen das es bald vorbei ist. Kann ich zumindest aus meiner Sicht nur wünschen.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von hinoto am 17.06.2014, 7:52 Uhr

Es ist eine Phase, diese geht vorbei.
Kommt allerdings bis zur Volljährigkeit immer mal wieder.
Manche haben sie sehr stark ausgeprägt und manche nicht so.
Überlege dir selber, wo willst du für dich Konsequent bleiben.
Was ist für dich wichtig, das er es einhält.
Da würd ich dann auch Konsequent sein und mich da nie erweichen lassen.
Gesundheitliche Dinge allerdings entscheiden immer!!! die Eltern, da sind die Kindlichen Rechte ausser Kraft gesetzt.
Was macht er denn , wenn du dich bei so einer Attacke umdrehst und gehst? Evtl noch sagst , wir reden dann wenn deine Attacke vorbei ist?
Oder was auch gut hilft mal ebenso zu weinen und zu schreien.
Die hören dann super schnell auf, da es ihnen peinlich ist.

Hast du denn niemanden der dir den kleinen mal abnehmen kann?
Oder das du dir evtl hilfe holst, auch in richtung auch wenn man es nicht gern hört psychater damit du alle deine sorgen und ängste loswirst.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von schnabbel am 17.06.2014, 8:55 Uhr

Diese beiden Bücher haben mir diesbezüglich SEHR geholfen bzw. helfen immer noch:

http://www.arbor-verlag.de/buch/liebe-und-eigenst%C3%A4ndigkeit

http://www.arbor-verlag.de/buch/von-der-erziehung-zur-einf%C3%BChlung

LG

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Bonita!! am 17.06.2014, 9:11 Uhr

Guten Morgen,

und vielen Dank zunächst für die lieben Antworten. Es beruhigt mich schon, dass Ihr wohl ähnlich damit umgeht und man da halt durch muss.

Bei mir ist es leider so, dass wir in den letzten Jahren seit mein Sohn zur Welt kam mehrere Schicksalsschläge und größere Probleme nebenher zu verkraften hatten. Alles in allem hat mich das psychisch wohl doch etwas mitgenommen und mein Sohn kann über die Wutattacken hinaus sehr anstrengend sein/normal, aber eben anstrengend. Er ist ein kleiner Dauerquassler, beschäftigt sich kaum mal ruhig allein, will eigentlich ständig was...

Jetzt hab ich ja wenigstens den Kiga und morgens mal meine Ruhe. :-) Das hilft schon viel.

Danke für Eure Antworten. Ich bin schon froh, dass ich die Wutattacken dann wie seither wirklich auf die "wichtigen" Dinge beschränkten kann, quasi wenn es sich lohnt diese auszuhalten. Bei allen anderen Dingen werde ich versuchen ein Auge zuzudrücken. Im Kiga werde ich wohl mitspielen müssen, möchte mich wegen solchen Kleinigkeiten nicht auch noch mit den Erzieherinnen anlegen. Er wird schon nach und nach begreifen, dass im Kiga die Gesetze strenger gehandhabt werden als zuhaus ;-)

LG

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von SallyBW am 17.06.2014, 10:18 Uhr

Hallo
Kinder haben das eigentlich sofort raus, dass überall andere Regeln gelten. Da muss man sich keine Sorgen machen.

Unser Sohn kann auch heftige Wutatacken haben (zum Glück recht selten). Wir lassen ihm auch bei einfachen Dingen seinen Willen. Mir ist es völlig egal, ob er beim Essen aus den Glas mit der Giraffe drauf oder aus einer Tasse trinkt (nur so als Beispiel). So hat er gemerkt, dass er auch das bekommen kann, was er will und ist in anderen Situationen "pflegeleichter".

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Oktaevlein am 17.06.2014, 10:40 Uhr

Hallo,

ich denke auch, dass es für Kinder wichtig ist, auch mal zu "gewinnen". Ich bin dagegen, sich als Erwachsener um jeden Preis durchzusetzen.

Was du schilderst, sind doch eigentlich gar nicht so wichtige Anlässe, wegen denen er dann einen Trotzanfall bekommt. Was wäre z. B. so schlimm daran, die Mütze eben doch mit nach Hause zu nehmen? Musst du halt am nächsten Morgen auf jeden Fall daran denken. Oder trinken, wenn er Durst hat mittags. Wenn es im Kindergarten nicht erlaubt ist, dass er noch schnell was trinkt, bevor ihr geht, nimm ihm doch selbst was mit, das er unterwegs trinken kann. Ich denke mal, morgens kommen viele Kinder kaum zum Essen oder Trinken vor lauter Spielen.

Meine Tochter (auch 3 Jahre) isst z. B. auch oft auf dem Nachhause-Weg ihr Frühstück zuende. Warum sollte ich das verbieten?

Du kannst ja IM Kindergarten die Regeln des Kindergartens beherzigen, zuhause bzw. außerhalb des Kigas gelten aber DEINE Regeln und ich finde, die dürfen durchaus auch lockerer sein. Im Kindergarten ist es ja auch sinnvoll, dass alles etwas "strenger" geregelt ist. Zu Hause muss das nicht sein.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Marsch am 17.06.2014, 10:41 Uhr

Hallo, ich kann verstehen, dass dich das nervt.

Was wir oft unterschätzen ist, dass den Kindern die Abholsituation Stress machen kann.
Meiner hat eine Weile auch gestresst darauf reagiert. Anders als deiner aber es war eindeutig Stress.
Der Tag ändert sich, Mama wieder da, Kindergarten vorbei... Sie sind müde vom Tag und bei Mama kann man sich gehen lassen.

Ich würde nur die Kämpfe kämpfen, die ich für lohnend halte. Allerdings würde ich während eines Anfalls konsequent bleiben.
Am nächsten Tag dann eben eine zweite Mütze mitbringen und er darf entscheiden, welche davon im Kiga bleibt und welche mit nach Hause geht.
Nur so als Beispiel. Eine kleine Flasche Wasser kann man in der Tasche haben, wenn tatsächlich Durst kommt, wäre für mich auch kein Drama.
Wenn er beim Abschied nicht singen will, dann ist er eben still, aber er darf nicht stören und soll abwarten. Da wäre ich konsequent.

Meiner ist jetzt bald 4 und hat nur noch sehr, sehr selten Trotzanfälle.
Liebe Grüße

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Nachtrag Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Oktaevlein am 17.06.2014, 10:45 Uhr

Ich sehe das wirklich ganz genau wie du, z. B. das mit der Mütze. Sind die Mützen denn Eigentum des Kindergartens oder gehört die Mütze euch? Wenn es eure ist, dann kann der Kiga doch gar nicht verbieten, dass ihr sie mitnehmt.

Und Abschlusslied singen - wenn er halt mal keine Lust hat, finde ich das überhaupt nicht schlimm.

Ich mache das übrigens auch eher wie du, ich setze keine künstlichen oder unnötigen Grenzen. Es gibt schon so viele "natürliche" Grenzen im Leben des Kindes. Ich finde, das ist genug Grenzerfahrung. Ich setze mich auch nur bei wirklich wichtigen Sachen wie z. B. Sonenncreme etc. durch. Selbst Zähneputzen kann auch MAL ausfallen ohne dass dadurch gleich Karies entsteht. Die psychische Verfassung von Mutter und Kind ist viel wichtiger.

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Nachtrag Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Marsch am 17.06.2014, 11:03 Uhr

Ja, unsere Beiträge hatten sich überschnitten :-)

Ich suche mir meine Kämpfe sorgfältig aus. Wenn ich etwas verbieten oder durchsetzen muss, dann auch konsequent.
Und die Konsequenz auch nach einer einzigen Warnung durchziehen, sonst bringt das gar nichts.

Aber viele Dinge sehe ich einfach nicht so eng.
Sonnencreme und Zähneputzen ziehen wir durch, wobei nur die Sonnencreme schwierig ist im Moment.

Ansonsten gibt mir der Erfolg Recht, wie sind meist recht entspannt durch die Trotzphase gekommen.
Hoffe da kommt nichts nach :-)

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem

Antwort von Windpferdchen am 17.06.2014, 11:20 Uhr

Hihi, trotz aller Verzweiflung hast Du das Ganze echt trocken beschrieben, nicht schlecht! Die Dezibel-Attacken aufs Gehör kenne ich auch noch gut von meiner Tochter, als sie klein war. Wenn sie schrie, hatte ich hinterher immer ein wattiges Gefühl im Ohr, ganz toll...

Aber nun zum Thema: Ich würde als Erste Hilfe unbedingt mit den Erzieherinnen vereinbaren, dass sie schon kurz VOR dem Abholen Deinen Sohn darauf vorbereiten. Viele Kinder schaffen sonst das Abholen nicht ohne Wutgeschrei. Sie könnten Deinem Sohn sagen: "In zehn Minuten kommt die Mama. Du kannst jetzt noch ein bisschen spielen, musst aber gleich aufräumen." Ein paar Minuten später müssen sie nochmal daran erinnern. So kann er sich innerlich schrittweise aus der Spielsituation lösen. Die Erzieherinnen bei uns haben das auch so gemacht, wenn ein Kind sich schwer tat.

Was die anderen Situationen angeht: Ob nun Deine Mutter dabei ist oder nicht - setz' Dich durch, wenn Dir danach ist. Es ist das Privileg der Großmütter, dass sie selbst nachgiebig sein dürfen. Das ist nicht schlimm, auch kleine Kinder können sehr genau unterscheiden, wo welche Regeln gelten. Als Mutter hast Du eine ganz andere Belastung und eine ganz andere Erziehungsverantwortung, deshalb darfst Du strenger sein.

Ich finde, ein Patentrezept, wann man konsequent sein soll und wann nicht, gibt es nicht. Auch wenn schlaue Erziehungsbücher das behaupten. Jede Situation mit Kind ist anders und erfordert eine andere Reaktion. Wenn ich genervt war, habe ich meine Kinder auch zwangs-abtransportiert oder mal zwangs-angezogen, weil ich mich nicht 20 Minuten hinstellen konnte, um ein Kind dazu überreden, jetzt doch bitte auch noch den linken Socken anzuziehen...

Letztlich ist diese Bockigkeit nur eine Phase, es wird besser, wirst sehen. Damit Dein Sohn trotzdem etwas weniger bocken muss, ist es wichtig, dass er jetzt sehr viel selbst tun und entscheiden kann - wo es eben geht. Er kann sich (aus zwei Vorschlägen) sein Outfit aussuchen, er kann beim Gemüseschneiden helfen, er kann ein bissel saugen oder wischen (auch wenn's Ergebnis nicht toll ist), er kann sich ein wenig selbst duschen usw. Je mehr man auf das Selbständigkeitsalter (in dem Dein Sohn jetzt ist) eingeht, desto zufriedener und stolzer sind die Kleinen, und desto weniger Machtkämpfe brauchen sie.

LG

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Astrid18 am 17.06.2014, 14:08 Uhr

Meine zweite Tochter hat auch einen sehr starken Willen. Ich habe von ihr gelernt nur die Konflikte einzugehen, die es mir wert sind. Mein bestes Beispiel: draussen mins 18 Grad, Kind will ohne Jacke ins Auto, um in den Kiga zu fahren. Ich habe den Konflikt vermieden, weil es so kalt war; kaum saß sie im Auto, wollte sie selbst die Jacke.

Warum soll Dein Kind nicht trinken, wenn es Durst hat. Das mit der Mütze verstehe ich noch, weil zuviele die zuhause vergessen werden, aber auch das muss man nicht so eng sehen. Überlege, was Dir wichtig ist. Dein erträgst Du es auch, konsequent zu bleiben.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Kacenka am 17.06.2014, 14:24 Uhr

Wir haben hier auch so einen temperamentvollen jungen Mann - die Wutanfälle sind echte Geduldsproben und meist weiss er nachher gar nicht mehr, was ihn eigentlich so in Rage gebracht hat.
Man muss sich sicher nicht immer durchsetzen als Eltern - wenn es einem gerade nicht so wichtig ist, finde ich es nicht so schlimm auch mal einen Kompromiss zu machen. Ich glaube auch nicht, dass das die Kinder überfordert - sie also dann nicht wissen, wann sie sich durchsetzen dürfen und wann nicht - sie lernen ja die situationen zu unterscheiden.
Allerdings fühle ich mich immer dann im Dilemma, wenn es für einen Kompromiss zu spät ist - das Kind schreit und schlägt um sich und ist praktisch nicht mehr ansprechbar. Dann habe ich immer das Gefühl - wenn ich jetzt nachgebe, lernt er dadurch, dass dieses Verhalten notfalls doch noch zum Ziel führt, und das will ich natürlich vermeiden. Zudem habe ich manchmal den eindruck, dass Nachgeben in so einer Situation auch gar nichts mehr bringen würde, es würde den Wutanfall nicht mehr verhindern.
Deshalb bleibe ich meist in solchen Situation eben doch bei dem, was ich ursprünglich gesagt habe - versuche aber gerade bei so Kleinigkeiten die Konfrontation vorbeugend zu verhindern, wenn es mir die Sache nicht wert ist.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Tonic2108 am 17.06.2014, 15:47 Uhr

Hallo,

Ich sehe das genauso wie du, meine Tochter hat auch früher solche Wutanfälle gehabt. Meistens kann man da auch überhaupt nichts machen und muss warten bis es wieder vorbeigeht. Beruhigen oder egal was man tut hat sowieso keinen Erfolg, bei uns war das zumindest so. Nach einiger Zeit hat sie sich dann beruhigt und ist regelrecht zusammengebrochen und wollte nur noch in den Arm genommen werden.

Ich finde auch wichtig, dass wenn man nachgeben will, man den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst. Nachgeben an sich ist nicht immer ein Problem, aber es muss definitiv vor einem Wutanfall sein. Wenn der Wutanfall erst mal stattfindet, finde ich, macht man sich selber sehr unglaubwürdig wenn man noch nachgibt und die Kinder lernen, dass sie durch so ein Verhalten weiterkommen. Für einen Wutanfall wollte ich das Kind nicht noch mit Nachgeben belohnen.

Die Wutanfälle wurden bei uns so circa mit vier Jahren weniger.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von gaensebliemchen am 17.06.2014, 15:56 Uhr

weiss nicht, ob meine Antwort hilft. Vielleicht erscheine ich hier auch besonders streng.
Unser Sohnemann ist gerade mal 1 1/2 und will seinen Kopf auch schon richtig durchsetzen. Er stampf mit den Füßen auf, macht sich steif etc...
Mein Mann und ich wurden beide streng erzogen und werden dies wohl auch bei unserem Sohn durchsetzen. Wir sind bei solchen Anfällen recht streng. Wir nehmen ihn, ohne zu schimpfen, aber auch ohne Diskussion hoch und bestimmen, wo "es lang geht". Im konkreten Fall, wollte er nicht ins Bett gehen und hat sich steif gemacht - wir haben ihn hoch genommen und ins Bett gebracht. Das ganze ohne Diskussion. Das klingt jetzt hart, aber unser Sohn hat gelernt, dass Mama und Papa das Sagen haben.
Sicherlich gibt es Situationen, wo wir die Zügel lockerer lassen, aberim Großen und Ganzen muss unser Sohn wissen, dass er keine Spielchen mit uns machen kann.
Ich hoffe, dass es ein wenig den Weg für spätere Trotzanfälle ebnet, aber ich weiss es natürlich nicht. Ich bin nur der Meinung, dass die strenge Erziehung meiner Eltern mir nicht geschadet hat. Es gibt genug Kinder, die ich beobachte, die ein wenig Strenge gut gebrauchen können.
Wir dürfen keine Angst haben, das unsere Kinder uns das übel nehmen. Im Gegenteil - ich bin meinen Eltern für ihre Erziehung dankbar. Ich habe eine Wertvorstellung gelernt, die ich auch meinem Kind weitergeben will.....

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Aber was lernt man nun aus deiner Strenge?

Antwort von Mamiseit2012 am 17.06.2014, 17:28 Uhr

Ich verstehe nicht, was du für eine Wertvorstellung meinst? Obrigkeitshörigkeit und Bedingungslosen Gehorsam?

Kompromissbereitschaft, Toleranz oder Respekt vor den Bedürfnissen von anderen wohl kaum... Ich finde, so kann man höchstens einen guten Soldaten erziehen, der Befehle ausführen kann, ohne selbst zu denken.

Lernen tut man aus dieser Art der Erziehung, dass die eigene Persönlichkeit und der Wille den Eltern egal ist, dass man nichts wert ist, dass es nichts bringt eigene Ideen und Gedanken zu haben.

Kurz gesagt, würden es alle so machen würden wir noch in Höhlen oder auf Bäumen leben... Glaube ich. Denn so könnte sich die Menschheit nicht weiterentwickeln.

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gaensebliemchen, ist es dein erstes kind?

Antwort von DecafLofat am 17.06.2014, 18:27 Uhr

dann wart mal noch ein bisschen ab.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Alexxandra am 17.06.2014, 19:25 Uhr

Warum muss eigentlich ein 1,5-jähriger kapieren, dass seine Eltern entscheiden, wann er ins Bett muss?

Und wieso Spielchen?
Er macht das sicher nicht, um euch zu ärgern.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von mama von joshua am tab am 17.06.2014, 20:22 Uhr

Ich bin auch sehr streng erzogen worden und fuer mich war klar, dass das bei eigenen Kindern nicht so sein darf.

Klar, was ich "androhe" setze ich auch durch, aber man kann als Mutter auch mal ne 5 gerade sein lassen und Kompromisse eingehen.

Deinen Satz "wir duerfen keine Angst haben" finde ich ehrlichgesagt bedenktlich- es liest sich so, als waere das Kind dein Feind. Ich fuer meinen Teil moechte nicht, dass meine Kinder gehorchen, weil sie Angst vor mir haben, denn genau das passiert m.M. nach bei zu strenger Erziehung.

Kinder gehorchen -bis auf wenige Phasen- eigentlich ganz gut, weil sie es den Eltern recht machen wollen. Ich bin mit dieser Taktik bei meinen Kindern, die dem Kiga-Alter nun doch schon ein Weilchen entwachsen sind, ganz gut gefahren.

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Re: Hm also

Antwort von Pampersmami am 18.06.2014, 8:11 Uhr

Ich bin der Meinung was Mir wichtig ist, setze ich auch durch! ABER mit kindgerechter Erklärung! (bei uns z.b. gerade das anfassen an der Straße)

Bei anderen Dingen gehe ich auch Kompromisse ein , bzw. frage ich nach dem warum, wieso weshalb.

Eben ein MITeinander! Nicht bei allem aber bei Dingen , aber wo ich als Erwachsener den Überblick behalten kann, das jede Richtung die mein Knirps wählt Ok wäre;-)

Kinder wollen sich wichtig fühlen, also muss man auch Regionen schaffen, wo sie sich einbringen können! Umso leichter akzeptieren sie dann auch mal Regeln bei dem eben nicht rum diskutiert wird!(Theoretisch ;-) , bei manchen ist allerdings Hopfen und Malz in best. Sit. verloren, da kannst Du nur versuchen, der Sit. aus dem Weg zu gehen oder anders aufzubauen!

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Re: Strenge: Die Frage ist, was man sich langfristig vom Kind wünscht!

Antwort von Windpferdchen am 18.06.2014, 9:52 Uhr

Die entscheidende Frage ist: Möchte ich ein Kind, das in der jeweiligen Situation pariert, also für mich selbst möglichst bequem ist? Oder möchte ich ein Kind, das sich LANGFRISTIG gut entwickelt?

Fragt man strenge Eltern, was sie sich für später für ihr Kind wünschen, kommen meist lauter gute Sachen: eine starke Persönlichkeit, Zufriedenheit, Durchsetzungsfähigkeit, Kreativität. Schaut man sich aber die konkrete Erziehung an, dann tun die strengen Eltern erstaunlicherweise fast alles, um genau diese Langzeitziele zu untergraben: Sie unterdrücken die Kreativität des Kindes, weil es gerade zu wild tobt oder ein kleines Chaos auf dem Teppich verursacht hat. Sie stutzen seine Persönlichkeit, weil sie vermitteln: Es zählt nur mein Wille und wie ICH die Dinge sehe. Zufriedenheit wird beim Kind später auch nicht aufkommen, denn es wird mit "Konsequenzen" (schöneres Wort für die gute alte Strafe) und "Auszeiten" (Liebesentzug) gemaßregelt. Es lernt also: die Liebe meiner Eltern ist nicht bedingungslos und selbstverständlich, sondern sie ist an Bedingungen geknüpft. Ich werde nur geliebt, wenn ich mich wohlverhalte oder eine Leistung bringe. Das ist der Nährboden, auf dem später die Depressionen und ein schwaches Selbstwertgefühl blühen...

Ich bin nicht für einen Laissez-faire-Erziehungsstil. Aber ein bisschen Mühe muss man sich schon machen, damit die Bedürfnisse des Kindes wahrgenommen, statt abgebügelt zu werden. Strenge hat ja sehr viel mit Bequemlichkeit zu tun: JETZT gerade stört mich das Verhalten des Kindes, und da ist es für mich am einfachsten, das abzustellen. Es lohnt sich aber zu fragen, welche Bedürfnisse dahinterstecken und warum mein Kind sich jetzt eigentlich so verhält. Wenn ein Kleinkind z. B. abends schwer einschläft oder nachts nicht gut durchschläft, tut es das nicht, um "Spielchen" zu machen. Es hat Ängste oder fühlt sich allein - und es wird nur Vertrauen ins Leben bekommen, wenn Eltern dies sehen können. Oft ist es so, dass Menschen, deren Bedürfnisse als Kind nicht gesehen wurden, diese ganz eindeutigen Botschaften auch beim eigenen Kind nicht erkennen können. Insofern ist eine strenge Erziehung sehr wohl und sogar ganz offensichtlich schädlich.

LG

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Re: Hm also

Antwort von mama von joshua am tab am 18.06.2014, 10:44 Uhr

Klar, natuerlich hast du da recht. WiCHTIGE Dinge (Strasse etc) wurden auf jeden Fall durchgesetzt, aber wenn ich rote Socken rauslege und mein Kind lieber gruene anziehen will, dann darf es das. Dann muss es nicht die roten anziehen, nur damit ich mich als Mutter durchgesetzt habe.

Ich kenn ein Kind (ist in der Nachbarschulklasse meines Sohnes), der hat zu Hause auch zu gehorchen, da gibts keine Kompromisse. Was die Eltern sagen wird gemacht. Punkt. Aus. Ende, auch wenns noch so unsinnig ist.
Aber wehe, der Kerl ist dann mal ohne elterliche Aufsicht bei irgendwem zu Besuch- da benimmt er sich wie die Axt im Wald.

Ich denke auch, als Familie sollte man miteinander "arbeiten", nicht gegeneinander. Sicher sind Kinder nicht mit Erwachsenen gleichzustellen, aber eine Art Partner sin d sie trotzdem irgendwie.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von LadyFLo am 18.06.2014, 10:55 Uhr

ab michnun nicht durch alle beiträge gewühlt, aber bei einem Wutanfall sollte man nicht nachgeben- wohl aber versuchen diese zu vermeiden.
bei unserer funktionieren ein paar tricks- vielleicht helfen sie dir auch.
z.B die kigamütze- regel vom kiga- sie muss da bleiben
zuhause mit ihm reden- ob er statt der kigamütze nicht eine andere mütze ( cool und von ihm ausagesucht) für den nachhauseweg nehmen möchte. klappt es nicht- kannst auch versuchen- ja wenn du bei deiner mütze bleiben willst musst du wohl alleine hier bleiben.... und so tun als ob du gehst- meine beherrscht sich dann fast augenblicklich und benimmt sich mitnahmefähig.
in wutanfall- verständnis zeigen: ich weiß.... kurze erklärung- immer dasselbe wiederholen- bis er es realisiert- dauet was- aber man is nicht so hilflos
bei unwichtigeren sachen ( wie trinken im kiga vor dem heimgehen) einfach fragen: zuhause trinken oder jetzt? ggf. ihn erinnern dass er wenn er jetzt nochmal trinkt vor dem heimweg auf klo muss...kloappt in vielen situationen, die gerne schwierig werden. geht auch beim einkauf- die oder die wurst etc....das oder jenes t-shirt? kurze hose? oh is aber kalt draussen. aber gut wenn du strumpfhose drunter ziehst darfstt sie anziehen....
sprich stattt dem bösen nein- 2 lösungen anbieten ggf. seine miteinbeziehen und durch kompromiss ergänzen. reden ist macht- und er bekommt entscheidungsgewalt, was es ihhm leichter macht.
oft ist es so wenn mausi wütend wird wegen ner kleinigkeit ( teils nur weil ich noch was nachfrage oder sag auf der anderen strassenseite...) muss sie sich erst beruhigen- dann red ich drüber- wenn sie dann normal frägt und meiner antwort zuhört bekommt sie oft dann ihren willlen- nur mit zorn - da kann sie ihn nicvht durchsetzen- da sag ich auch nal dass ich se wegen dem brüllen nicht verstehe.
inzwischen weiß sie- solange sie normal frägt- gibt es entweder einen kompromiss oder ein ok. sonst gilt mein wille.
zu 90% klappt aber die vermeidungstaktik und die ist am stressärmsten für alle.
is ne mischung aus folgen und mitreden dürfen- je ruhiger sie bleibt desto mehr freiraum hat sie. auch warten hat sie so gelernt- nur max 5 min - aber sie is ja erst 2.
gute nerven- und ielleicht helfen dir unsere strateien ja etwas weiter

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Re: Ja das meine ich;-)

Antwort von Pampersmami am 18.06.2014, 11:47 Uhr

Du willst das er die Socken anzieht, aber welche ist wurscht! Kind empfindet sich als vollwertiges Mitglied ,das auch Entscheidungen treffen darf und Mutti hat trotzdem ein Kind mit Socken!

Ich lasse die Kinder auch viel entscheiden aber manche machen einfach den Fehler zu fragen "was willst Du essen " anstatt möchtest Du lieber Nudeln oder Kartoffeln"
Mit einbeziehen im "vernünftigen/überschaubaren" Rahmen ist das womit wir eigentl. ganz gut fahren.

Aber die grundsätzlichen Dinge gebe ich schon vor, denn ich bin der Meinung das Kinder keine kleinen Erwachsene sind aber manche würden erstaunt sein wie viel sie schon verstehen;-) Aber best. Dinge müssen erst erlernt werden und vorzugsweise nicht durch schlechte Erfahrung (z.b. stehenbleiben an der roten Ampel) da bin ich schon konsequent und diskutiere das nicht bis ins Kleinste aus.

Wenn gar nix geht , gibt's bei uns immer noch die Gummibärchen -Bestechung (aber er ist ja auch erst 2) da darf er auch noch unvernünftige Phasen haben und seine Eltern sind auch ehrlich zu den Kinder und sich selbst und gestehen auch Fehler ein!

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Konsequenz...

Antwort von Flitzepiepe2010 am 18.06.2014, 12:46 Uhr

...gibt Sicherheit, vor allem den Kindern, die sowieso schon verunsichert sind. Dein Sohn erfährt den ganzen Kindergartentag über anscheinend (strikte) Regeln und hat diese Attacken nicht (?). Für mich stellt es sich so dar als würde Dein Sohn Deine Schwäche ganz bewusst ausnutzen. Hat er diese Attacken auch wenn ihn sein Vater abholt?

Du bist Dir selber unsicher, wie DU reagieren sollst, wie soll sein Sohn da Sicherheit erfahren,´wenn Du selber "wankelmütig" bist? Hol' Dir selber Hilfe mit Stress besser umzugehen. Wenn Dir jemand den Rücken stärkt, dann kannst auch Du Deinem Kind wieder den Rücken stärken. Es hilft nichts, wenn Du Dich auf "ich bin aber doch selber schon krank" zurückziehst.

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Re: Aber was lernt man nun aus deiner Strenge?

Antwort von Flitzepiepe2010 am 18.06.2014, 12:50 Uhr

Anscheinend, dass Konsequenz plötzlich als "bedingungsloser Gehorsam" fehlinterpretiert wird

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@Windpferdchen

Antwort von Flitzepiepe2010 am 18.06.2014, 13:13 Uhr

Was ist denn eine "strenge Erziehung"? Gibt es dafür eine Definition? Standards o.Ä.? Was für den einen "streng" ist, ist für den anderen pure Freiheit. Eine "strenge Erziehung" ist m.E. als eine "geradlinige" Erziehung zu interpretieren und schadet mit Sicherheit keinem Kind. Kinder müssen wissen, woran sie sind bei Ihren Eltern.

Nach Deinen Vorstellungen lasse ich also mein Kindchen in der Nähe einer Glasscheibe herumtoben, weil es sich gerade kreativ beim Tanzen entfaltet und ich seine Kreativität nicht unterdrücken möchte?
Ich lasse mein Kindchen mich schlagen, weil es nicht aus dem Kindergarten abgeholt werden möchte und warte geduldig ab, bis es freiwillig mitkommt, weil ich sonst seinen Willen unterdrücke?

Psychologie Grundstudium: ein Kind braucht starke Eltern (Mama und Papa sagen, wo es langgeht!), um sich in einer Familie einordnen, sich selber finden und seinen eigenen Charakter bilden zu können und d.h. nicht, dass das Kind unterdrückt, fremdbestimmt und niemals seinen Willen haben darf!

Konsequenz heißt nicht "Strafe"! Konsequent heißt "folgerichtig, zielbewusst" und wenn ich meinem Kind erkläre, warum ich in einer bestimmten Situation etwas anderes möchte und das auch in Zukunft in dieser Situation so handhabe, so gehe ich
1. mit ihm ins Gespräch und unterdrücke es nicht
2. treffe ich eine klare Aussage, wie es in Zukunft (für beide!!!) ruhig und zufriedenstellend ablaufen kann und
3. gebe ihm Sicherheit dadurch, dass ich in derselben Situation immer wieder genauso reagiere und mich nicht vom Kind bestimmen oder verunsichern lasse.

Wenn ein Kind konsequent ins Bett gebracht wird, so hat das nichts mit Auszeit oder Liebesentzug zu tun - ganz im Gegenteil. Eine konsequente Erziehung ist oftmals eine viel engere und liebevollere als eine antiautoritär ausgerichtete, bei der dem Kind haufenweise Freiräume weit weg von den Eltern eingeräumt werden.

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Re: Aber was lernt man nun aus deiner Strenge?

Antwort von gaensebliemchen am 18.06.2014, 13:27 Uhr

seht Ihr und genau aus diesem Grund wird ich mich von dem Forum zurückziehen. Ich werde hier gelyncht und gevierteilt, obwohl ich nur meine Meinung preis gebe. Eure Meinung ist hier leider mehr wert als meine.

Ihr unterstellt mir, dass ich dementsprechend "bedingungslos gehorsam" meinen Eltern gegenüber bin? Nur, weil meine Eltern mich auch streng erzogen haben.... Ich denke, ich bin ein recht wohl geratener Mensch und werde mich nicht dafür entschuldigen.

Wenn ich einige (nicht alle) Kids heutzutage sehe, möchte ich schon behaupten, dass ein wenig Strenge gut getan hätte. Er letztens saß ich in der Straßenbahn und beobachtete, dass die Kids nicht mehr für ältere Menschen aufstehen, wenn kein Platz mehr frei ist.
Respekt für die Mitmenschen und ja - auch teilweise Unterordnung, wo es notwendig ist - muss den Kids beigebracht werden. Ich unterdrücke mein Kind nicht. Im Gegenteil. Aber Werte gebe ich meinem Kind mit und werde mich dafür nicht entschuldigen.

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@flitzepiepe2010

Antwort von gaensebliemchen am 18.06.2014, 15:33 Uhr

Was für ein Beitrag. Vielen Dank. Könnt ich glatt unterschreiben.
Leider kann ich dir auf die pn nicht antworten.
Warum gehen alle Muttis immer davon aus, dass "früher alles schlecht" war?
Ich bin keinesfalls schlecht geraten, weil meine Eltern streng waren. Mit wurden Tugenden, wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Respekt vorgelebt und beigebracht. Ja, aber auch ich hatte mal "Angst" vor meinem Dad. Klar, wenn ich ne halbe Stunde zu spät kam, gab es ein "Donnerwetter" (Nein, ich wurde nicht geschlagen).
Ist denn das so verwerflich? Eltern sollten immer die Erwachsenen im Haushalt sein und ja, da gibt es nun mal Regeln, die alle befolgen müssen. Ich kann mir eine antiautoritäre Erziehung niemals vorstellen.
Aber lasst doch bitte alle so erziehen, wie sie denken und das keiner zu Schaden kommt

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Re: Konsequenz...

Antwort von LadyFLo am 18.06.2014, 20:52 Uhr

stimmt nicht ganz- trotz wird vor allem bei denen ausgeübt deren liebe mman sich sicher ist. also bei mama und weniger ausgeprägt bei papa (je nachdem weer bezugsperson ist) erzieherinen sind außenstehende- da wird weniger getrotzt.

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Vermittlung von Werten ohne Strenge

Antwort von björg am 19.06.2014, 13:39 Uhr

Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun.
Ich hoffe in deiner "Strenge" hast du noch Respekt vor deinem Kind. Strenge Erziehungsmethoden können (müssen nicht) durchaus die Würde des Kindes antasten. Aber das könnt nur ihr beurteilen.

Ich wurde übrigens nicht streng erzogen und behaupte ebenfalls von mir, dass ich gut geraten bin.

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Re: "Konsequenz" oder "logische Folge" SIND Strafen - und sie funktionieren null...

Antwort von Hexhex am 21.06.2014, 13:04 Uhr

Ob eine Strafe einen konkreten Bezug zum "Vergehen" hat oder nicht - wissenschaftliche Untersuchungen haben längst gezeigt, dass dies für Kinder emotional KEINEN Unterschied macht. Witzigerweise können die Erfinder der "logischen Folge" und der "Auszeit" (die übrigens aus der Tierdressur stammt!) keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg dafür erbringen, dass das Ganze funktioniert. Und das tut es auch nicht, wie man im Alltag ja selbst schnell feststellen kann (ich hab's früher leider auch so gemacht). Es gibt dagegen inzwischen zahlreiche aktuelle Untersuchungen (s. Buchtipp unten), die belegen, dass Konsequenzen und Strafen nicht nur keine Verhaltensänderung auf lange Sicht (!) bewirken, sondern im Gegenteil, unerwünschtes Verhalten verstärken.

Die Autoren der Bücher á la "Kinder lernen aus den Folgen" wollen auch gar keine wissenschaftlichen Belege - sie wollen das schnelle Geld mit entnervten Eltern machen, denen sie schlichte Rezepte verkaufen. Kinder aber empfinden eine Auszeit als Ausgeschlossenwerden (Liebesentzug) und eine "Konsequenz" als Abwertung und Rache entnervter Eltern (was sie oft auch ist, wenn man ehrlich ist). Sie lernen: Im Leben geht es darum, Macht auszuüben und Anderen zu drohen (angekündigte Konsequenzen), damit sie tun, was man selbst wünscht. Sie lernen dadurch NICHT, aus Überzeugung und Einsicht ein rücksichtsvolles, mitfühlendes, sozialverträgliches Verhalten zu entwickeln.

Eine Auswertung der Forschung zum Thema Strafe und wie man Kinder ohne Konsequenzen erzieht, steht im Buch "Liebe und Eigenständigkeit: Die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Bestrafung" von Alfie Kohn. Man muss sich halt trauen, das alte Druck-, Droh- und Zwangssystem loszulassen - es funktioniert aber, und kostet letztlich viel weniger Nerven.

LG

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Naja, aber andererseits HABEN doch...

Antwort von MM am 22.06.2014, 20:22 Uhr

.... bestimmte Verhaltensweisen Konsequenzen - ob nun die Eltern ganz "weichgespült" versuchen, diese zu vermeiden, weil sie gelesen haben, Konsequenzen seien dasselbe wie Strafen und diese seien per se "böse". Das kanns doch auch nicht sein...

Ich meine, wenn ein Kind oder Jugendlicher z.B. frech ist und blöde Sprüche ablässt, oder faul ist und andere seine Arbeit machen lässt etc., dann wird irgendwann mal jemand richtig sauer auf sie oder ihn - es gibt eine Gegenreaktion, bei wiederholtem Provozieren evtl. auch Ausschluss aus einer Gruppe oder so.

Und da finde ich es ehrlich gesagt besser, wenn das Kind schon aus der Familie darauf vorbereitet ist, dass bestimmte Dinge halt meist nicht gut ankommen und bestimmte Folgen nach sich ziehen können ("Konsequenzen" bedeutet ja nichts anderes als "Folgen"), und nicht dass sie immer meinen, alles sei toll, wie sie es machen - und dann bekommen sie unerwartet eins "auf den Deckel!!

Und nur zu Hause soll man künstlich so tun, als gäbe es das nicht? Mal überspitzt gesagt - Mami soll immer lieb dahersäuseln, auch wenn sie eigentlich total genervt und auf 180 ist, weil das Kind sich frech und egoistisch verhält? Warum soll sie nicht ihrem Kind die Meinung geigen dürfen und z.B. sagen, dass sie es erstmal nicht zum Sport fährt oder sonstwas für es macht, wenn es so ein Verhalten an den Tag legt???? Das ist doch völlig folgerichtig und authentisch - und m.E. eine "Konsequenz". Was soll daran falsch sein???

Auch Erwachsenen gegenüber verhält man sich doch nicht immer gleich, man wird auch sauer bei blödem oder provozierendem Verhalten... Man geht mal auf Abstand, wenn der andere einen enttäuscht oder verärgert hat, späzter redet man darüber.... Warum soll man da bei Kindern total anders herangehen??? Die Familie soll doch keine künstliche Welt sein, wo alles ganz anders abläuft....

Mal ein Extremfall, was passieren kann, wenn es keine "Konsequenzen gibt": Ich hab schon Kinder gesehen, denen zu Hause anscheinend niemand Grenzen gesetzt hat (denn das wären ja "Konsequenzen", wenn nicht sogar "Strafen" - Hilfe!) und die dann schauten, als wären sie grad vom Mond gefalllen, als zum ersten Mal jemand von ausserhalb (Nachbar etc.) sie wegen frechem Verhalten schimpfte oder ihnen etwas verbot. Die wrane tota fertig, als würde ihnen sonstwas angetan!!! Mama schimpfte ja nie und zog keine Konsequenzen bei Fehlverhalten, um beim Kind gut dazustehen... Und dann kam die Konfrontation mit der Realität... Da denk ich mir ehrlich gesagt, warum sollen fremde Kinder das Kind erziehen, weil Mama es wegen ihres Selbstbildes nicht auf die Reihe bekommt (bekommen will)???

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P.S. Ich meinte das allgemein, nicht aufd as AP bezogen...

Antwort von MM am 22.06.2014, 20:23 Uhr

... denn Hexhex, auf deren Posting ich mich bezog, schrieb auch allgemein "gegen Konsequenzen".

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Re: Konsequenz...

Antwort von Flitzepiepe2010 am 23.06.2014, 1:41 Uhr

Nein, es mag bei manchen Kindern zutreffen, allerdings lässt sich das nicht verallgemeinern. Die typische Trotzphase von Dreijährigen wird unabhängig von anwesenden Personen beobachtet.

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Schwachsinn - Konsequenz bedeutet nicht "Strafe"

Antwort von Flitzepiepe2010 am 23.06.2014, 1:44 Uhr

s.o.

Es ist traurig und falsch, wenn Konsequenz nur als eine Form von Strafe verstanden wird. Man kann Kinder sehr wohl konsequent, liebevoll und ohne jegliche Bestrafung erziehen.

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"Konsequenzen" bedeutet "Folgen" - nix weiter....

Antwort von MM am 23.06.2014, 13:16 Uhr

... also im Grunde nur, dass das eigene Verhalten bestimmte Folgen nach sich zieht, etwas auslöst etc. Und aus diesen Folgen kann man fürs nächste Mal lernen. Eine der möglichen Folgen kindlichen Handelns kann auch eine Strafe sein, z.B. von Eltern oder Lehrern. Andersrum ist aber nicht jede Folge/Konsequenz eine Strafe!

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Viele verwenden Strafen, aber nennen es Konsequenzen.

Antwort von Astrid18 am 24.06.2014, 12:48 Uhr

Ein Beispiel:

Ein Kind will im Winter ohne Mütze raus.

Logische Konsequenz: Kind geht ohne Mütze raus.Dem Kind wird kalt
Strafe: Wenn die Mutter androht, dass es ohne Mütze nicht raus darf. Kind will weiterhin keine Mütze, es darf nicht raus.

Ein Kind will seinen Hausaufgaben nicht machen.

Logische Konsequenz: Das Kind muss am nächsten Tag dem Lehrer erklären, warum es keine Hausaufgaben hat.

Strafe: Ohne Hausaufgaben kein Fernsehen.

Ein Zwischending ist meiner Meinung nach der folgende Fall:

Wenn Freunde zu Besuch sind, müssen sich alle an bestimmte Regeln halten, sonst dürfen die Freunde nicht mehr kommen.

Ich sehe das schon eher im Sinne einer Sanktion, also einer Strafe, aber ganz ohne Sanktionen/Strafen geht es wohl nicht. Insofern würde mich interessieren, wie man Regelverletzungen ohne Sanktionen durchsetzen kann. Funktioniert es immer, wenn man einfach die Enttäuschung über den Regelverstoß äußert, und setzt das nicht das Kind emotional mehr unter Druck als eine von vornherein feststehende Sanktion?

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Dein erstes Beispiel

Antwort von Johanna3 am 25.06.2014, 12:22 Uhr

stimmt so nicht, Astrid. Wenn eine Mutter darauf besteht, dass das Kind eine Mütze aufsetzt und es sonst nicht hinauslässt, ist dies keine Strafe, sondern eine Konsequenz! Eine andere, weitaus unangenehmere und nicht beinflussbare, mögliche Konsequenz wäre eine Mittelohrenentzundung. Konsequenz würde weiterhin heißen, dass das Kind nach draußen darf, sobald es seine Mütze aufsetzt.

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Naja, aber Mittelohrentzündungen kommen i.d.R. gar nicht von der Kälte...

Antwort von MM am 25.06.2014, 23:21 Uhr

... auch wenn viele das glauben. Auch Virosen ("Erkältungen") kommen nicht von der Kälte. Es sind Bakterien oder Viren am Werk - und Kälte KANN (muss aber nicht) einer von vielen Faktoren sein, die das Immunsystem zeitweise schwächen und den Erregern den Angriff ermöglichen. Weitere Faktoren können aber auch z.B. vitaminarme Ernährung, wenig Schlaf, viel Stress... und... und,... und sein.

Ich denke aber auch, dass es keine Strafe ist, das Kind nicht ohne Mütze rauszulassen. Es ist eine Konsequenz, die die Mutter für richtig hält. Darüber kann man streiten und es kritisieren, aber eine Strafe ist es dennoch nicht.

Ich meinte in meinem obigen Posting eher generell, dass Kinder Folgen ihres Handelns erkennen und daraus lernen. Das können physiologische Dinge sein wie z.B. Kältegefühl/Frieren, wenn man sich zuwenig anzieht oder Schlechtsehen, wenn man seine Brille zu Hause vergisst... oder auch "soziale Folgen" wie z.B., dass jemand sauer auf einen wird, wenn man absictlich provoziert und blöde Sprüche klopft, oder enttäuscht, wenn man es ablehnt, einem Freund zu helfen... etc.

Und ich finde halt, Eltern können und sollen Kinder darauf vorbereiten, dass es solche Folgen gibt. Wenn von manchen propagiert wird, man solle immer nur, egal was los ist, gleichbleibend ruhig und freundlich sein, bekommt das Kind diese authentische Rückmeldung nicht mehr und kann nicht daraus lernen... Dann lebt es quasi in einer künstlichen Welt und umso schmerzhafter kann dann irgendwann der Zusammenstoss mit der Wirklichkeit sein.

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Re: Viele verwenden Strafen, aber nennen es Konsequenzen.

Antwort von Pampersmami am 26.06.2014, 7:44 Uhr

In der Theorie macht man es ja mit POSITIVEN Verstärkern.

Jedenfalls arbeiten wir so mit unseren Großen, als Autist nur auf einer anderen Ebene!

Manche sind zwar der Meinung es ist wie bei der Hundedressur, aber wie bei allem gibt es immer (meistens Theoretiker) die es besser wissen oder angebl. können.

Z.B. nicht eine negative Konsequenz , was man NICHT darf , sondern sagen was bei entsprechender Handlung gemacht werden DARF!

Das funktioniert sogar bei meinem 2 Jährigen.

Sprich wenn Du die Mütze aufsetzt dann können wir ....das, das ,das machen. Nicht umgekehrt, wenn nicht dann darfst Du nicht!
Auch .... wenn du die Hausaufgaben machst dann darfst Du oder bin ich echt stolz, zeig mal wie schnell........

Da unser Gehirn so gepolt ist, das es auf Belohnung besonders anspringt , funktioniert das (meistens) besser. Besonders bei kleinen Kindern! Die wollen ja oft "lieb" sein oder mitmachen! Und so können sie selbst entscheiden OB sie die Sache (Belohnung) möchten oder nicht. (Sie haben ja die Wahl) Nur dann muss man konsequent sein, was manchmal schon schwierig ist!

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Re: Viele verwenden Strafen, aber nennen es Konsequenzen.

Antwort von Astrid18 am 26.06.2014, 8:38 Uhr

Nein, eine natürlich Konsequenz ist es im 1. Beispiel nicht, wenn das Kind ohne Mütze nicht rausgehen darf.

Ich sage auch, dass es nicht ganz ohne Sanktionen/Strafen geht, aber Konsequenzen sind für mich natürliche Folgen wie: Wenn ich nicht lerne, bekomme ich evtl. eine schlechte Note, wenn ich keine Jacke anziehe, wird mir kalt.

Das Beispiel mit der Mütze ist doch vielmehr ein Regelverstoß, so wie ein Verstoß gegen ein Tempolimit. Du ziehst keine Mütze auf, Du darfst nicht raus. Du räumst nicht auf, dann gibt es kein Fernsehen.

Ich denke, immer wenn es um Regeln gibt, die eingehalten werden sollen, ist kommen Sanktionen zum Tragen, die wie ein Bußgeld Strafcharakter haben: Zum Beispiel: Das Licht wird um 8 Uhr ausgemacht. Wenn die Kinder trödeln, dann gibt es keine Gute-Nacht-Geschichte.

Es geht nicht alles ohne Sanktionen, das habe ich ja schon gesagt. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass da, wo es einfach natürliche Konsequenzen gibt, keine Notwendigkeit für einen Konflikt besteht und das Kind aus dem eigenen Verhalten lernt. Und, um noch einmal zum 1. Beispiel zu kommen, das Kind weiß doch selbst am besten, ob ihm kalt ist. Warum steckt man dann nicht eine Mütze ein, die man dem Kind dann geben kann?

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Re: Naja, aber Mittelohrentzündungen kommen i.d.R. gar nicht von der Kälte...

Antwort von Astrid18 am 26.06.2014, 8:47 Uhr

MM, ich stimme Dir zu.

Es gibt Dinge, die überlasse ich meinen Kindern (Kleidung, Nahrung).

In unserer Familie haben alle ein so unterschiedliches Temperaturempfinden, wenn da einer bestimmen würde, was angezogen wird, würde die eine Hälfte schwitzen oder frieren.

Beim Schlafbedarf reguliere ich mittlerweile die Große, die würde sonst jeden Abend bis 23 Uhr lesen. Sie hat es aber mittlerweile verstanden, aber von alleine mit der natürlichen Konsequenz, am nächsten Tag übermüdet zu sein, sind wir nicht weiter gekommen. Es funktioniert nicht immer, und als Eltern muss man die Leitlinie vorgeben.

Ich finde jedoch, vieles können Kinder selbst entscheiden. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, da einzugreifen und die Leitlinien vorzugeben, wo sie es noch nicht können.

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Re: Wutattacken bei 3-Jährigem - wann konsequent sein, wann nicht

Antwort von Mäuschen66 am 02.07.2014, 12:37 Uhr

Dein Sohn ist in einem typischen Trotzalter und weiß oft selbst gar nicht warum er Alarm macht.

Du musst für dich entscheiden, wann du die Regel durchsetzen möchtest und wann nicht. Nimm doch die blöde Mütze aus dem Kindergarten einfach mit und gib sie am nächsten Tag zurück. Da kann man schon mal nachgeben.

Versuche bei so einer Attacke einfach mal nichts zu sagen. Kind nehmen machen und fertig. Meine Kinder sind immer ins Bett gegangen zum ausbocken. Beim großen hatte ich sogar einen Boxsack im Zimmer, den er zusammenschlagen konnte. (Mama wird nicht gehauen dafür ist der Sack da oder wo darfst du gegenhauen?) hat ganz gut funktioniert nun ist der Sack out.

Wichtig ist auch dass er weiß egal wer in der Nähe ist du bestimmst. (Nein Oma kommt jetzt nicht. Oder du brauchst gar nicht zu Papa rennen.) Alle anderen gucken dann zwar blöd aber wenn dein Kind nicht weiß wann schluß ist, helfen dir die anderen auch nicht. Sprecht in einer ruhigen Minute ohne Kind ab welche Regeln unbedingt eingehalten werden müssen und wo man mal ein Auge zudrücken kann. Auch sollte die Oma in einer Attackesituation hinter der Mutter stehen und das dem Kind auch verständlich machen. Sag ihm auch ruhig dass sein Schreien deine Ohren kaputt macht (dass will er nämlich auch nicht)

Du musst mit deinem Kind klar kommen und dazu arbeitest du mit deinem Kind wie du es für richtig erachtest. Alle anderen haben immer gut reden aber nur wer wirklich hilft auf den kannst du bauen.

Ich wünsche euch viel Erfolg in eurer Trotzphase

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