zurück| Geschrieben von littlegirlsmama am 26.02.2015, 16:20 Uhr |
Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Hallo zusammen,
ich bin (mal wieder) etwas ratlos. Wir hatten am 4.2. ein Elterngespräch im Kiga für unsere nun 4 1/2 jährige Tochter. Dabei kam heraus, dass alles soweit gut ist, wir aber an unserer Konsequenz arbeiten müssten, denn unsere Tochter würde z.B. an einer Sache nicht länger als 2-3 Minuten arbeiten und sich dann gerne ablenken lassen. Wir hatten das auch festgestellt und ein paar Dinge, die sie uns sagte, umgesetzt.
Heute kam dann das Gespräch zwischen mir und der Kindergartenleiterin wegen der Schere. Ich wollte wissen, ob meine Tochter damit umgehen kann und ob es Dinge gibt, bei denen ich sie fördern kann, zB. eben mit der Schere. Daraufhin kamen dann einige Dinge im Gespräch vor, die mich sehr verstörten und bei denen ich an meinen Fähigkeiten als Mutter zweifle. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Die Leiterin meinte: Meine Große kann nur sehr schwer mit der Schere umgehen. Das müsste sie aber bald können und im Kiga lernt sie es so nicht. Dann haben sie mit ihr ein Würfelspiel gespielt und meine Tochter zählt die Punkte immer nach. Das dürfe sie nicht und müsse an der Form erkennen, was das für eine Zahl ist. Sie zählt viel und gerne und richtig und addiert und subtrahiert damit auch richtig, aber das dürfe sie so nicht. Auch als ihr 2 Kästchen aufgemalt wurden mit unterschiedlich vielen Punkten und sie sagen musste, wo mehr drin sind, hat sie erst gezählt und dann richtig geantwortet. Sie müsse das aber sofort erkennen ohne zu zählen.
Dann habe sie meinte Tochter gefragt, wie die einzelnen Finger an der Hand heißen. Das konnte sie auch nicht. Zuhause kann sie das.
Dann könne sie zwar ihren Namen schreiben, aber wenn sie z.B. die Buchstaben aus einem Katalog raussuchen soll, zögert sie sehr lange. So gibt es gerade (Worte der Erzieherin) im Kategorien-Denken und Kombinieren sehr viele Schwierigkeiten, an denen ich mit ihr arbeiten müsse.
Sie kann auch keine Menschen, Häuser, die Sonne, Blumen usw. richtig malen. Sie würde da noch sehr viel fantasieren und nicht so detailgetreu malen, wie es normal wäre.
Ich muss dazu sagen: Ich habe sie immer machen lassen und das mit ihr gemacht, wofür sie sich interessiert hat. Wollte sie zählen, hat sie gezählt, wollte sie malen, habe ich mit ihr gemalt. Wollte sie bestimmte Spiele spielen, dann hab ich das gemacht mit ihr. Ich dachte immer, man soll Kinder machen lassen und auf sie eingehen. Nun aber werden ja bestimmte Dinge einfach schon verlangt, von denen ich dachte, dass das mit der Zeit schon kommen wird. Liege ich da falsch?
Ich habe nun einige Tipps und Anregungen bekommen, wie ich meine Maus fördern kann. Ich möchte das auch tun und ihr helfen, aber will sie nicht unter Druck setzen. Ich möchte versuchen, dass das so spielerisch wie möglich geschieht. Aber habe ich bisher alles falsch gemacht? Habt Ihr vielleicht noch Ideen zum Kombinieren und Kategorien-Denken?
Liebe Grüße,
littlegirlsmama
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Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von Lindos am 26.02.2015, 17:17 Uhr
Und ich habe mich immer beschwert, dass die Erzieher zu wenig mit den Kindern machen ...
Ich finde du machst das richtig so. Ein Kind in dem Alter sollte man auch mal Kind sein lassen und es in dem fördern woran es interessiert ist. Trotzdem sollte sie allmäglich lernen auch mal still zu sitzen und sich etwas zu konzentrieren, denn bald kommt die Schulzeit.
Ich frage mich, ob die Kleine mehr drauf hat als man denkt. Mag sie Weintrauben? Stelle zwei Schalen mit Trauben hin, in einer deutlich mehr als in der anderen und lasse sie sich eine der Schalen aussuchen (Geht natürlich auch mit Gummibärchen o.ä.) welche der beiden Schalen nimmt sie - natürlich mehrfach ausprobieren, damit man weiß ob es Zufall ist oder nicht.
In der Kita könnte es auch sein, dass sie sehr von den anderen Kindern abgelenkt ist und lieber etwas anderes machen möchte, du sagst ja, dass sie das eine oder andere zuhause besser kann.
Du hast nicht alles falsch gemacht, du liebst dein Kind und möchtest sie nicht unter Druck setzen, eine gesunde Mischung sollte es sein, Förderung durch Spielerein ist immer das beste und bleibt auch besser im Kopf.
Vielleicht könntet ihr ja zusammen eine Pflanze züchten (Paprika, Möhren, eine Sonnenblume o.ö., je nach Platz).
Hier muss sie dann mehrere Dinge tun, die Erde einfüllen, lockern, Samen einstecken und regelmäßig gießen...
Sie soll hat verstehen, dass Geduld und Aufmerksamkeit zum Ziel führen. So muss ich immer dabei sein wenn ich Bechamelsoße koche, weil es mir sonst anbrennt und ich es wegschmeißen kann. Das Leben gibt genügend Chancen das zu lernen und Kinder leben sehr gerne im Erwachsenenumfeld (kochen, Backen, Gärtnern etc.)
Bleibe bei deiner guten Einstellung ihr möglichst viel spielerisch beizubringen, das ist genau richtig. Die Erzieherinnen sollten dir dabei einige Hilfestellungen geben können.
Leider ist es halt so, dass der Druck der Gesellschaft auf einen lastet. Eine Sonne hat gelb und rund und nicht lila und eckig zu sein, das finde ich sehr schade, den Kindern wird manchmal zu früh die Phantasie genommen.
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von seerose1979 am 26.02.2015, 17:38 Uhr
Hallo,
ich finde auch manchmal wird echt viel von den Kindern verlangt.
Mein großer Sohn (nun 8 Jahre) hat bis zum 4. Lebensjahr so gut wie gar nicht gemalt, ihn hat es einfach nicht interessiert. Ich habe ihn machen lassen. zum glück haben mich die Erzieherinnen im Kindergarten auch unterstützt. Es kam ganz plötzlich von alleine. Er ist zwar immernoch kein großer Künstler aber er kann doch "alles" malen, was er möchte und was in der Schule im Kunstunterricht verlangt wird.
Ich würde auch weiter so verfahren, wie du es bisher gemacht hast. In den Sachen, in denen sie großes Interesse zeigt, auf jeden Fall unterstützen und alles andere kann man zwischendurch ja auch mal anregen ohne großen Druck.
Alles kommt schon noch. Wenn es dich doch zu sehr verunsichert, kannst du ja auch noch mal den Kinderarzt befragen.
Gruß seerose
Schwachsinn...
Antwort von Flitzepiepe2010 am 26.02.2015, 18:18 Uhr
Deine Tochter ist toll - genau so, wie sie ist! Es gibt Entwicklungsübersichten und denen ist zu entnehmen, dass sich das detailgetreue Malen genauso wie die Sprache erst zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr entwickeln. Sie hat also noch 1 1/2 Jahre! Buchstaben muss sie nicht kennen, das Nachzählen gehört zur Mengenlehre und sie "muss" gar nichts "auswendig" kennen. Ihre Art Aufgaben zu lösen ist eine sehr gesunde! Ich habe den Eindruck, dass die Erzieherinnen nicht durchschauen, dass ihre Denkprozesse komplexer sind als die Gleichaltriger.
Wenn Du Dir Sorgen machst, dann gibt es Institute, die spielerisch mit dem Kind umgehen und Dir einen sog. "Entwicklungsstand" als Ergebnis präsentieren. Das würde ich als erstes Mal machen bevor Du Dich verunsichern lässt und in Förderwahn verfällst.
Re: Schwachsinn...
Antwort von littlegirlsmama am 26.02.2015, 19:12 Uhr
Erst einmal vielen lieben Dank für Eure Antworten...
Ich weiß ja, wo die "Schwächen" meiner Maus liegen. Sie mag z.B. beim Lesen gar nicht zuhören, sondern will "mitlesen". Ich muss ihr dann die Buchstaben sagen. Mache ich dies nicht und bitte sie zuzuhören, dann wird das nichts. Laut Erzieherin soll ich sie dann daran erinnern, dass es ums Zuhören geht und nicht ums Selberlesen.... So etwas verunsichert mich dann eben. Andererseits weiß ich, dass sie nicht stillsitzen mag oder zuhören mag. Das passiert immer bei Sachen, bei denen sie "passiv" sein muss und das will sie nicht.
Der KiA meinte letzten August bei der U8, dass sie so wie sie ist alles super macht und jetzt erst im August bei der U9 geschaut wird, was sie kann und was nicht.
Ich denke auch, dass die Erzieherinnen es lieb meinen, weil meine Große im neuen Kiga-Jahr in das Vorschulprogramm kommt und sie meinten, dass da noch ganz andere Sachen gefordert werden würden, zB. habe sie heute mit Kindern, die jetzt zur Schule kommen, diskutiert, dass sie ein Wasserbild malen sollten und die Kinder fragten, wieso sie jetzt kein Wald malen dürften. Das wäre ein Beispiel dafür, dass die Kinder das lernen müssten. Und meine Große könne noch nicht so mit präzisen Aufgabenstellungen, während andere in ihrem Alter ihr da schon weit voraus wären. Ich musste das einfach alles loswerden, weil es mir heute zu viel wurde. Sie meinte ja, meine Große wäre in den meisten Gebieten einfach weiter zurück, während ich zuhause diesen Eindruck eigentlich gar nicht hatte...
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von niccolleen am 26.02.2015, 21:06 Uhr
Also nachdem meine Tochter ein Fruehchen ist, die heuer in die Vorschule statt der Schule gehen wird und jahrelang engmaschig ueberprueft worden ist, kenne ich mich da inzwischen ganz gut aus, was so in welchem Alter da sein muss. Ihr seid mit euren Sorgen bzw. den Anforderungen vom Kindergarten ein Jahr zu frueh dran. Das sind Punkte, die fuer die Schulreife getestet werden, vorher muss das alles noch nicht da sein. Manche Dinge entwickeln sich frueher, manche spaeter, alle diese Faehigkeiten muessen zur Einschulung bzw. zur Schulreifepruefung ein knappes Jahr vorher da sein, oder sollten es groesstenteils jedenfalls. Mit 4. 1/2 kann da noch viel fehlen, dafuer kann sie sicher andere Sachen schon ganz gut. Geh mit ihr mal zu einer Ergotherapeutin und lass das genau anschauen. Die soll dann sagen, oh da fehlt aber einiges, was sie nicht in den naechsten 2 jahren von selbst aufholen wird und du solltest einige Einheiten Ergo nehmen, oder sie wird dich beruhigen. Das, was du als erstes mal ausschliessen kannst, ist ein Elterlicher Fehler, denn Kinder lernen durchs Leben das meiste, das kannst du nicht verhindern , und leider bist du in den meisten Faellen auch nicht dafuer verantwortlich, wenn sie etwas ganz toll koennen.
lg
niki
Re: Schwachsinn...
Antwort von Tine1 am 26.02.2015, 21:47 Uhr
Das hört sich aber echt seltsam an. ich hab noch nie gehört, das ein kind, das noch nichtmal in der vorschule ist, aus einem katalog die angesagten buchstaben finden können muss. oder seinen namen schreiben können muss. sowas "müssen" hier noch nichtmal die vorschulkinder.
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von Johanna3 am 27.02.2015, 6:46 Uhr
Wie schön, dass dein Kind so kreativ ist.
Will man einer Vierjährigen im Kiga wirklich vorschreiben, wie sie zu malen hat? Sie soll Buchstaben erkennen? Du SOLLST mit ihr ARBEITEN? So erreicht man höchstens, dass das Kind die Freude am Malen & Co verliert.
Du hast nichts falsch gemacht. Wenn ich durch die Stadt gehe, sehe ich oft an Fenstern von Kindergärten 25 akkurat ausgeschnittene Teddybären, Blumen o.ä. Eindeutig mit "Hilfe" der Erzieherinnen gemacht. Mir gefallen die schiefen Bilder und weniger akkurate Bastelarbeiten der Kinder eindeutig besser.
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von luvi am 27.02.2015, 9:30 Uhr
Hallo,
Lass Dich bloß nicht verunsichern.
Der Kindergarten stellt ja völlig überzogene Anforderungen an die Kinder.
Dein Kind ist 4 1/2 Jahre? Warum soll sie das denn schon alles können?
Wollen die Kinder perfekt lesend und rechnend einschulen?
Mein ältester Sohn geht jetzt in die 3. Klasse. Er gehört zu den Klassenbesten.
Vor Schulbeginn (und da war er fast 7 Jahre alt, ist aber als Regelkind eingeschult worden) hat er weder gerne gemalt, noch superschön ausgeschnitten. Er konnte noch nicht rechnen, und die Buchstaben seines Namens hätte er wahrscheinlich auch nicht ausschneiden können. Seinen Namen hat er sehr krakelig geschrieben und manchmal auch die Buchstaben verdreht.
Unser Kinderarzt meinte bei der Untersuchung mit 5 Jahren, dass er mehr malen üben sollte, dass der Kindergarten darauf achten soll, sonst würde es in der Schule Probleme mit dem Schreibenlernen geben.
Da er im Waldkindergarten war, lag der Schwerpunkt natürlich nicht beim Malen.
Jetzt hat er übrigens ne schöne Handschrift.
Übrigens ist es zuerst einmal wichtig, dass die Kinder grobmotorisch fit sind. Also laufen, springen, klettern,... dann klappt das auch mit der Feinmotorik.
Ist die Erzieherin deiner Tochter schon älter?
Meine Mutter arbeitete früher auch im Kindergarten und sah meinen Sohn (im Gegensatz zu seinen KIGa-Erzieherinnen auch als verzögert - die hab extraich darauf angesprochen). Sie nahm sich als Beispiel immer ein Kind aus ihrer langen Kindergartenzeit, das das schon im dem Alter konntez (z.B. lesen, lange konzentriert an einer Sache malen).
Außerdem waren früher die Schwerpunkte noch anders.
Kannst Du evtl. noch mit einer anderen Erzieherin sprechen, ob die das genau so sieht?
Kann sich Deine Tochter nie länger auf was konzentrieren? Oder ist das je nach Interesse?
Übrigens finde ich das auch mit dem Vorlesen bzw. Buchstaben fragen nicht so schlimm. Ihre Interessen liegen halt schon auf dem Lesenlernen.
Zahlenerkennen auf einen Blick ist schon wichtig. Allerdings glaube ich, dass Deine Tochter schon einen Schritt weiter ist.
Berichte doch mal, wie es weitergegangen ist.
Luvi
Beobachtungsbogen zur Entwicklung
Antwort von Juleika am 27.02.2015, 9:52 Uhr
Es gibt mehrere Vorlagen von Beobachtungsbögen,mit denen die ErzieherInnen die Entwicklung der Kinder dokumentieren.
Diese Dokumentationen sind vom KinderBildungsgesetz (KiBiz) vorgegeben und werden dann als Grundlage für Förderprogramme und Elterngespräche genommen.
So ist es sicher auch bei Deiner Tochter.Die Erzieherin hat da aber auch die Ansprüche recht hoch ,das kann aber an den vorgegebenen Testbereichen liegen.
Ich habe meistens mit diesem Bogen (link siehe unten)gearbeitet,wonach das Kind zwar erstmal in eine Kategorie zugeordnet werden muss,aber eine Zuordnung im Bereich jeweils eins nach oben oder unten keine Auffälligkeiten bedeutet.Es war für uns kein Schubladen-Sortieren,sondern eine gute Unterstützung,welche Bereiche ein bisschen mehr Förderung brauchen.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.kindergarten-bruenen.de/images/Konzpad-August-2006_img_25.jpg&imgrefurl=http://www.kindergarten-bruenen.de/brd.html&h=1416&w=908&tbnid=OD2ceLJhciNlBM:&zoom=1&tbnh=94&tbnw=60&usg=__qWEBRrC40ZK6CyYkvY4YTMmvVkg=&docid=vp45iJhbLnkwNM&sa=X&ei=DyXwVN3eNMaAU9GCg6gC&ved=0CDYQ9QEwAQ
Der Bildungsauftrag einer Tageseinrichtung ist ja letztendlich,auf die Schule vorzubereiten.Auch dazu gibt es genaue Vorlagen,was ein Kind bei Schuleintritt können sollte.Dazu gehört auch der Umgang mit der Schere und ist doch auch Sache der Kita.Aber das muss nicht mit 4,5 Jahren perfekt sein.Ich finde,das kann man gelassen angehen und der Spaß am Tun sollte nicht vergessen werden.Da gibt es sooooo viele Möglichkeiten,das zu fördern (Spielzeugkataloge waren bei uns beliebte Schneideobjekte,Papierschlagen schneiden,Schnipsel schneiden ,um damit bunte Bilder zu kleben ...).
Bei Würfelspielen würde ich jetzt aber auch keinen Druck machen.Wenn das Kind die Punkte zählt und die entsprechende Menge Felder weiterzieht ,ist doch alles gut.Das kann man nicht erzwingen.das kommt von selbst.
Lotti Karotti von Ravensburger hat keine Würfel,aber Karten auf denen dargestellt ist,wieviele Felder der Hase weitergehen kann (ich glaube bis max 3 Felder).So fängt das umsetzen von Mengen erstmal an und macht auch noch Spaß.
Beim Malen kannst du auch ein bisschen lenken.Lass sie die Bilder alleine malen.Also nicht,dass du auch auf das Blatt malst. Meist frustriert es Kinder in dem Alter,wenn sie sehen,wie "perfekt" Erwachsene malen und trauen sich dann nicht richtig.Sie könnte ja z.B. ein Geburtstagsbild für jemanden malen,auf dem sie sich selbst malt.dann schau es zusammen mit ihr an und eh du kritisierst,was alles fehlt kannst Du ja sagen: oh,dein Kind kann nichts hören ,oder nicht winken oder friert am Kopf...
Grundsätzlich machst Du aber ganz bestimmt das Beste für Dein Kind und Du musst es nicht als Fehler ansehen,was du bisher mit ihr gemacht hast.
Wenn Du Zeit hast,dann geniesse sie mit deinem Kind und mache keinen Stress daraus!
LG
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von littlegirlsmama am 27.02.2015, 10:14 Uhr
Vielen lieben Dank für Eure Antworten...
Genau.. der Gelsenkirchener Entwicklungskalender - den haben wir hier im Kiga auch und da wird immer angekreuzt, was gekonnt wird und was nicht...
Ich werde jetzt erst einmal weiter alles mit ihr machen, was sie möchte. Ich werde Eure Tipps annehmen und umsetzen, alles spielerisch und dann mal sehen, was daraus wird.... Ich berichte, wie es weitergeht...
LG
Nein
Antwort von Hexchen38 am 27.02.2015, 10:54 Uhr
Was die Erzieherin meint mit dem Abzählen ist die simultane Mengenerfassung, dass man (irgendwann) auf einen Blick eine gewisse Anzahl an DIngen (bis 4 oder 5, bei einem Würfel bis 6) auf einen Blick erkennen kann. Ohne Zählen. Das passiert irgendwann, wenn der betreffende Mensch es oft genug nachgezählt und geprüft hat, um sicher zu sein, dass wirklich jedes mal dasselbe Ergebis herauskommt. Das muss sie jetzt noch nicht können. Und sie "muss" auch nicht super mit einer Schere umgehen. Das kann man sicher üben, aber es gibt Kinder, denen das nicht liegt und die das bis ins Erwachsenenalter doof finden.
Lass dich nicht verrückt machen.
Mir erscheint allerdings
Antwort von Hexchen38 am 27.02.2015, 11:01 Uhr
dass der Kindergarten sehr präzise Vorstellungen hat, wer was wann können muss und was genau wann gemacht wird. Das ist dann natürlich sehr irritierend für die Pädagogen, wenn sie mit Individualität und abweichenden Wünschen der Kinder konfrontiert werden. Das bringt nämlich die ganze schöne Planung und Ordnung der Erzieher durcheinander. Eigentlich sollte ein Kindergarten aber eher ein Platz für Kinder sein, nicht für die Vorstellungen der Erzieher.
Mir scheint, dein Kind ist ganz in Ordnung, aber die Wahl des Kigas war vielleicht nicht ganz so glücklich. Stärk der Maus den Rücken. "Müssen" muss sie alles Mögliche noch früh genug. Momentan sollte sie "DÜRFEN" dürfen.
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von inessa73 am 27.02.2015, 12:07 Uhr
Hallo !
Ich finde auch, daß Euer Kindergarten da scheinbar sehr hohe Ansprüche an die Kinder hat.
Soweit ich weiß, sollen Kinder, bevor sie in die Schule kommen, bis 10 zählen können, die Zahlen 0-9 erkennen.
Buchstaben zu kennen ist nicht erforderlich, das lernen sie schließlich ausgiebig in der Schule.
Das mit den Würfelbildern könnt ihr ja spielerisch üben, indem ihr viele Gesellschaftsspiele spielt.
Ich finde, dadurch lernen Kinder enorm schnell und es macht Spaß.
Okay, das mit dem Stillsitzen und nicht zuhören sollte evt. scon etwas besser klappen. Aber wie soll man das schaffen - evtl. könnte Ergotherapie da etwas helfen.
Mit Malen braucht(e) man meinen Jungs auch gar nicht kommen. Beim Großen ging es dann erst mit 5 Jahren los (es wurden dann wochenlang Vulkane gemalt).
Der Kleine ist jetzt 5 und malt auch sehr selten und wenn, dann auch nur eher abstrakte Sachen, wie das Sonnensystem. Also weit enfernt von deteilgetreu und Co. ;-). Aber bei ihm bin ich froh, wenn er überhaupt mal einen Stift in die Hand nimmt.
Buchstaben haben meine jetzt 5-Jährigen Zwillinge auch immer erfragt, da habe ich einfach ein Buchstabenposter ins Zimmer gehängt. Das war es meinerseits und inzwischen kann Töchterchen lesen. Ich denke, so wird das bei Deiner Kleinen auch sein, also wenn sie danach fragt, würde ich die Fragen auch beantworten. Vielleicht will sie wirklich einfach lieber selbst lesen ?!
Also - mache Dir keinen Kopf. Das einzige, was ich evtl. angehen würde wäre das mit dem sich länger mit etwas beschäftigen. Den Rest finde ich jetzt nicht wirklich so auffällig.
Ines
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von littlegirlsmama am 27.02.2015, 12:34 Uhr
Gummibärchen-Test in zwei verschiedenen Schalen eindeutig und dreimal bestanden... Sie weiß also sehr wohl durch einmal hinsehen, wo mehr drin ist und wo nicht.
Wir haben eben gerade auch Spaghetti-Schneiden gemacht so wie gestern auch. Sie kann es einwandfrei. Auch das Logo eines Supermarktes aus dem Prospekt hat sie gut ausgeschnitten. Jetzt nicht 100 % gerade, aber das schaff ich auch nicht immer.
Wir werden sehen. Üben kann ja nicht schaden. Sie freut sich schon riesig auf das Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel in der Hello Kitty Edition. :-)
Re: Meine Tochter, 4 1/2, so viele Defizite?
Antwort von inessa73 am 27.02.2015, 12:44 Uhr
Siehste, alles gut :-).
Vielleicht hatte sie in dem Moment auch einfach keine Lust oder kam sich nur veralbert vor, weil es ihr zu leicht war ?
Bei meinem 5-Jährigen ist es auch schwer, wenn er gerade nicht will. Da stellt der sich dööfer als er ist. Hatten wir gerade erst beim Test zur Feststellung, ob weitere Logopädie nötig ist. Weiß ich nicht, kann ich nicht, mach ich nicht ....
Das mit der Schere schneiden stand übrigens beim Großen im Zeugnis, daß er das noch etwas üben soll. Ich glaube aber nicht, daß das mal ein Problem in seiner weiteren Schullaufbahn sein wird ;-).
Quatsch - wenn ich so was schon höre
Antwort von Birgit67 am 01.03.2015, 17:41 Uhr
warum sollte sie das um Himmelswsillen mit 4 1/2 können müssen??? Verstehe ich so ganz und gar nicht.
Mein Großer jetzt 17 geht aufs Gymnasium - und kann trotzdem immer noch nicht wirklich malen -auch die Schere ist oft in seinen Händen wie ein Instrument aus einer anderen Welt - aber er ist halt Kopfgesteuert und sehr genau und penibel - aber nun mal kein Handwerker.
Mein jüngerer jetzt 14 brauchte ewig bis er malen konnte oder überhaupt mal mit der Schere die Linien treffen - selbst mit beginn der Grundschule war er da einfach noch nicht bereit dazu weil es ihm nicht gefallen hat. Es wurde ständig seine Schrift kritisiert. Jetzt hat er eine super Handschrift sehr leserlich (was man beim Großen nicht behaupten kann - Professorenschrift halt) - er ist sehr kreativ kann sehr gut malen ins Handwerklich super begabt was man während Kiga und Grundschulzeit nie gedacht hätte.
Also lass Dein Mädel so wie sie ist - mit eintritt in die Schule müssen sie weder lesen noch schreiben können - denn dazu ist die Schule da.
Lass sie Kind sein - wenn dann geh mit ihr raus zum Bewegen oder zu einem Sportverein um Sport zu machen - das fördert ungemein die Koordinierung aber alles andere lasse es laufen.
Wegen der Konzentration: Liest Du zum einschlafen vor???
Mein 2. Sohn brauchte auch ewig und mit 4 1/2 länger als 10 Min. sich auf was zu konzentrieren ging gar nicht - bis er so 6 war - er konnte dann stundenlang seine Playmobilfiguren aufbauen oder Lego bauen und hat sich auch gut aufs lesen konzentrieren können von dem Moment an wo er es konnte- davor ging es wirklich nur gut beim Vorlesen wenn es zum schlafen war - Tagsüber keine Chance.
Also lass Dich nicht verunsichern Du machst das schon richtig.
Gruß Birgit
