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Geschrieben von FrauStorch am 04.10.2018, 9:04 Uhr

Wie würdet ihr damit umgehen?

Hallo zusammen,

unser Kurzer ist jetzt 2,5 Jahre alt. Er war schon immer sehr autonomiebdürftig (kommt wohl nach mir) und hat einen extremen Sturkopf. Sobald ihm was nicht passt tobt er ohne Ende. Mein Mann und ich sind wohl beide eher nachgiebig, wobei ich eher schon überzeugt bin, dass Grenzen setzen wichtig ist. Mein Mann geht bei vielem seiner "Aussetzer" mit.
Dazu kommt, dass der Kleine totales Papa-Kind ist. Papa ist auch die Hauptbezugsperson, ich bin die Hauptverdienerin der Familie. Er arbeitet Teilzeit, ich Vollzeit (bin aber derzeit im Mutterschutz) und komme erst gegen Abend nach Hause. Wir erwarten bald Nummer 2.
Vor einer Weile hat unser Sohn begonnen zu erlauben und verbieten, wer was machen darf. "Papa macht das". Meist ging es darum, dass ich Dinge nicht mehr machen durfte, wickeln, Schuhe ausziehen etc. Wenn ich alleine mit ihm bin, dass geht es, wobei er dann manchmal es trotzdem versucht "nur Papa macht das" er dann aber manchmal selber grinsen muss wenn ich ihm sage, dass Papa gar nicht da ist.
Wenn ich versuche etwas zu machen, was ich nicht darf, dann gibt es ein riesen Geschei und er wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Bisher sind wir da recht nachsichtig mit umgegangen, ich möchte nicht immer als die Böse darstehen, ich kann eh schon nicht gegen Papa anstinken (trösten darf ich meist auch nie) und möchte nicht dann auch noch diejenige sein, die immer nur Ärger mit ihm hat.
Bisher war es so, dass ich ihn morgens umgezogen und gewickelt habe, wenn Papa duschen ist. Er nimmt ihn mit in die KiTa (direkt neben seiner Arbeit) und hat es morgens eilig. Inzwischen weitet sich das "Nur Papa darf das" aber immer mehr aus. Er will auch inzwischen nicht mehr, dass ich ihn morgens fertig mache. Mein Mann ist nervlich schon echt angestrengt, er übernimmt aufgrund meiner fortgeschrittenen Schwangerschaft schon eh viel und die Dinge, die ich ihm gut abnehmen kann (wie z.B. mal Söhnchen wickeln) verweigert der junge Mann dann.
Heute morgen bin ich streng geblieben und habe ihm ganz klar gesagt, dass das nicht geht und ich ihn (wie ja immer) morgens fertig machen muss da Papa nicht genug Zeit dafür hat. Alle freundlichen Werbungsversuche vorher wurden abgelehnt. Es endet damit, dass er die ganze Zeit hindurch weint, nach seinem Papa ruft und ihm nachher weinend in den Armen liegt.
Ich habe schon echt viel Verständnis für unseren Sohn, aber irgendwann tut es mir auch weh so abgelehnt zu werden. Ich bin immerhin seine Mutter und möchte auch für ihn dasein dürfen. Dazu kommt, dass ich viele Spaßaktivitäten momentan nicht gut machen kann. Wenn er Fahrradfahren möchte (er hat so ein Laufrad) zieht mein Mann mit ihm los, da ich Probleme mit der Symphyse habe und einfach nicht in dem Tempo mitlaufen kann. Dazu bin ich schon viel zu rund. Ich bin also derzeit auch schnell aus der Puste und kann nicht so gut mithalten.

Ich vermute es kommt noch ein anderes Thema hinzu. Ich bin schon überzeugt, dass natürlich ein Teil des Problems einfach aufgrund der Persönlichkeit unseres Sohns kommt, wenn ich ehrlich bin muss ich auf der anderen Seite aber auch sagen, dass er auch schon ein Stück weit verzogen ist. Er ist der typische Einzelkindprinz um den sich alles dreht. Wenn Papa mit ihm zu Hause ist, dreht sich alles um den Sohn. Er bespaßt und bespielt ihn ohne Pause, er musste nie lernen sich auch mal alleine zu beschäftigen. Ich hab schon viele Gespräche mit meinem Mann darüber geführt, dass ich glaube, dass der Alltag auch normal weiter gehen darf und das Kind mal mitlaufen muss und nicht alles sich nur nach dem Kind ausrichten muss. Er sieht es aber nicht so "Wieso, ich hab doch gerade nix anders zu tun". Wenn ich mit unserem Sohn alleine bin, mache ich es daher etwas anders, was vermutlich auch dazu führt, dass die Zeit mit mir nicht so wahnsinnig spannend ist wie mit Papa. Auch wenn wir natürlich auch zusammen spielen und schöne Dinge machen, aber halt nicht in 24 Stunden Daueranimation. Ich glaube, dass dem Kleinen das auch nicht gut tut und sage schon seit bestimmt einem Jahr, dass der Aufmerksamkeitsverlust nach der Geburt eines Geschwisterkindes für ihn nur größer wird, wenn er stets auf einem Podest steht.
Aufgrund meiner Rolle ist es aber doppelt schwer hier auch noch die strengere und konsequentere zu sein, wenn ich es aber nicht mache, übernimmt keiner das Grenzen setzen oder auch mal Konsequent sein. Es sind die Kleinigkeiten, z.B. beim Essen wenn er einfach nicht sitzen bleibt sondern sich einen Löffel essen in den Mund schiebt, dann spielen geht und im Vorbeilaufen gerne weiteressen möchte (am liebsten noch von Papa gefüttert). Das ist jetzt zum Glück etwas, wo wir beide einer Meinung sind da strenger zu sein, aber es entstand ja auch nicht von ungefähr.
Mein Mann geht einfach am liebsten den Weg des geringsten Widerstandes. er hat ihn z.B. noch Ewigkeiten morgens beim Frühstück gefüttert damit er ihn danach nicht nochmal umziehen muss weil er kleckert (Lätzchen hat er immer vehement verweigert und sich sofort vom Körper gerissen, auch so ein Punkt der toleriert wurde). Das fand er natürlich toll und begann dann einfach nicht mehr selber zu essen, weil er erwartete gefüttert zu werden. Ansonsten aß er halt gar nichts und wurde dann irgendwann nur quengelig und weinerlich vom Hunger - auch anstrengend. Inzwischen isst er aber, dank konsequenter Durchsetzung, selber. Was ein 2,5 jähriger ja auch probemlos kann.

Ich frag mich nun, was ich tun soll. In meiner Position jetzt auch noch dauernd die "Böse" sein, macht es in der Beziehung zu dem Kleinen echt nicht leichter. Aber jetzt mit Papa um die Rolle des Super-Clowns zu konkurieren finde ich auch nicht richtig. ich möchte ihn ja nicht bestechen. Manche Sachen müssen aber sein (wie das morgens umziehen) und dann nachgeben und Papa alles machen lassen? Soll ich mich ganz zurück ziehen sobald er nein sagt? Dann darf ich bald gar nichts mehr machen... dann bin ich als Mutter auch überflüssig. Ich möchte ihn aber auch nicht damit "quälen" dauernd seine Grenzen zu überschreiten und mich ihm so aufzudrängen. Damit fühle ich mich auch schlecht.

Ich muss mal schauen was passiert wenn Nummer 2 kommt. Ich möchte auf keinen Fall diese Aufteilung haben, dass ich nachher nur für das Baby da bin und mein Mann für den Großen. Zumal ich ab Frühjahr wieder arbeiten muss und er das Baby dann ja auch versorgen muss. Ich hoffe einfach, dass meine verbesserte Beweglichkeit nach der Schwangerschaft dazu führt, dass ich mit dem Kleinen auch mal wieder mehr alleine draußen toben kann.

 
17 Antworten:

Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von kanja am 04.10.2018, 9:19 Uhr

Mir fällt auf, dass dein Mann anscheinend gar nix dazu beiträgt, die Situation zu entspannen?

Wie wär`s, wenn er vor dem Duschen zu eurem Sohn sagt, dass die Mama ihn jetzt fertig macht, damit die beiden Männer anschließend das Haus verlassen können? So auf der Ebene, ihn einzubeziehen, damit er das Gefühl hat, er hilft dem Papa, wenn er sich von Mama umziehen lässt?

Ich finde, auch hier müsst ihr an einem Strang ziehen.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von ssb am 04.10.2018, 9:21 Uhr

Oh je, da ist wohl ein langes Gespräch mìt deinem Mann fällig. Im Grunde hast du die Probleme ( incl Lösungsansatz) schon selbst aufgezählt.
Wobei ich denke, dass , wenn ihr so weiter macht, euer Sohnemann sehr unsanft auf dem Boden der Realität ankommt, wenn das Baby da ist und du arbeiten gehst.....

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von FrauStorch am 04.10.2018, 9:21 Uhr

Das tut er aber es hilft nix. Mein Sohn sagt dann "NEIN, nur Papa macht das" und lässt sich auch nicht von meinem Mann überzeugen es anders zu sehen.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Mutti69 am 04.10.2018, 9:22 Uhr

Sei mir nicht böse, der Text war mir viiiiiel zu lang! Ich hab nur quergelesen und hoffe, dabei ist der Kern des Problems nicht unter den Tisch gefallen.

Mein Tipp: hör auf zuviel in die Situationen reinzuinterpretieren. Zieh sachlich, freundlich dein Ding durch. Sei authentisch, gelassen und nimm dir immer wieder kurz Zeit dein Kind liebevoll zu bekuscheln.

Erstens ist es eine normale Phase, zweitens zeigt das weinerliche Verlangen nach dem Vater, dass DU save fürs Kind bist und es sich geborgen bei dir fühlt und daher auch loslassen kann. Der Part, der unsicher erscheint wird mehr umworben, in diesem Fall dein Mann. So müsste eigentlich dein Mann eifersüchtig auf DICH sein.

Geht alles vorbei. Mach nicht mehr draus als da ist!

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von cube am 04.10.2018, 9:23 Uhr

Mhh, ich glaube, ihr habe sozusagen mehrere Baustellen.
1. Du nimmst die "Ablehnung" eures Sohnes zu persönlich.
2. Du möchtest konsequenter sein, willst aber gleichzeitig damit nicht noch (gefühlt) zusätzlich gegen Papa verlieren (siehst Papa als Konkurrenten)
3. Damit habt ihr eurem Sohn aber auch vermittelt, im Zweifelsfall wird es so gemacht, wie ich will (auch du mit deiner Absicht, nicht immer die "Böse" zu sein).
4. Ihr seid euch nicht einig über grundsätzliche Dinge in der Erziehung.

Vielleicht solltest ihr euch mal zusammen setzen, und im Interesse eures Kindes eine gemeinsame Linie finden. Sowohl der Papa, der dann eben nicht aus eigener Bequemlichkeit füttert. Aber auch du, in dem du nicht nachgibst, wenn dir etwas wichtig ist, nur um nicht gegen Papa zu "verlieren".
Du solltest aber auch mal darüber nachdenken, ob du nicht evt. ein schlechtes Gewissen hast, eben nicht diejenige zu sein, die die meiste Zeit mit eurem Sohn verbringt. Viele Mütter haben tief ins ich drin eben doch die Vorstellung, dass man als Mutter eigentlich die sein müsste, die mehr zu Hause ist - und nicht der Papa.
Euer Sohn ist natürlich noch zu jung, um euch bewusst gegeneinander auszuspielen. Er merkt aber sehr wohl, dass du eben dann doch nachgibst.
Das Kinder im Alter eures Sohnes eh testen, wie weit sie gehen können, selbst entscheiden wollen, kommt dann halt noch dazu.
Du alleine wirst das "Problem" nicht lösen können, da müsst ihr schon zusammen an einem Strick ziehen.

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Quality Time...

Antwort von Windpferdchen am 04.10.2018, 9:26 Uhr

Ich glaube, bei Euch ist gerade die typische Situation, die sonst nur Frauen kennen: Der Partner arbeitet viel und hat weniger Zeit fürs Kind, die Mama ist die Hauptbezugsperson, vom Papa lässt sich das Kind nicht trösten und versorgen. Nur, dass es bei Euch umgekehrt ist: Papa verbringt mehr Zeit mit dem Kind, ist die Hauptbezugsperson, Mama steht hintenan.

Das ist zuerst einmal ja nichts Ungewöhnliches (egal, in welcher Konstellation). Aber man kann Dir den Rat geben, dem man auch einem „abgemeldeten“ Vater in so einem Fall gibt: Du musst mehr Zeit mit Deinem Sohn verbringen. Und das meint nicht nur Wickeln, Füttern, Duschen oder ins Bett bringen. Du bist schwanger und erklärst in Deinem Posting mehrfach, warum Du wenig mit Deinem Sohn gemeinsam machen kannst. Aber all diese Erklärungen versteht Dein Sohn null.

Du musst vielleicht auch ein wenig ehrlich sein: Vielleicht liegt es Dir auch nicht sooo sehr, Dich mit einem kleinen Kind zu beschäftigen. Du bist zu müde, zu gestresst, zu schwanger, zu beschäftigt. Aber man kann nicht alles haben: Wenig Quality Time mit dem Kind UND trotzdem eine wichtige Vertrauensperson sein.

Wenn Du mit Deinem Sohn mehr Zeit verbringen würdest, hätte das rein gar nichts mit „als Clown konkurrieren“ oder „ihn bestechen“ zu tun. Sondern Dein Sohn braucht Zeit mit Dir, wenn Ihr eine enge Beziehung haben wollt. Wie auch immer diese Zeit aussieht. Du bist im Moment im Mutterschutz. Das ist doch die perfekte Gelegenheit, Dir Zeit für ihn zu nehmen, oder?

Dein Mann ist ein sehr guter Vater, das ist zuerst einmal etwas Wunderbares. Vielleicht hat er auch mehr Draht zu kleinen Kindern als Du, das ist nichts Schlimmes. Ich selbst bin auch nicht gerade die Kinder-Bespaßerin, mir fällt das nicht zu, ich muss es immer ganz bewusst machen. Es gibt so Leute, für die ist das keinerlei Mühe, es gelingt ihnen von selbst, weil es ein Bedürfnis für sie ist. So ist Dein Mann.

Ich sehe jetzt zwei Wege: Du musst deutlich mehr Zeit mit Deinem Sohn verbringen. Du musst ihn dabei nicht dauer-bespaßen, es reicht, viele Dinge im Alltag mit ihm gemeinsam zu machen, auch mal Quatsch zu machen, zu toben, zu spielen, sich mal locker zu machen. Unsinn und Quatsch sind übrigens der perfekte Zugang zu einem kleinen Kind, man muss da gar nicht zu kopflastig sein. Du musst auch nicht angestrengt den Clown geben - sondern bloß einfach mal wieder die Albernheit in Dir selbst entdecken.

Der zweite Weg wäre: Du gestehst Dir ein, dass Du über die Rollenverteilung (Du Vollzeit, aber dafür weniger Mama) eigentlich ganz froh bist. Denn jetzt - im Mutterschutz - fällt es Dir immer noch nicht wirklich leicht, Zeit mit Deinem Sohn zu verbringen. Es gibt immer viele Gründe, warum das nicht geht. Aber dann nimm vielleicht auch in Kauf, dass Du (im Moment, es kann sich auch wieder ändern!) keine so enge Beziehung zu Deinem Sohn bekommst, wie Dein Mann. Das tut erstmal weh, ist aber eine ganz natürliche Folge.

Das ist nicht bös‘ oder als Vorwurf gemeint, nur ein Denkanstoß, gell. Jeder Mensch ist anders, und vielleicht ist es ja sogar eine ganz gute Ergänzung, dass Dein Mann eben besonders gut mit einem kleinen Kind kann, während Du da eher zurückhaltender bist. Muss gar nicht verkehrt sein.

LG

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von FrauStorch am 04.10.2018, 9:30 Uhr

Wir reden da dauernd drüber und er ist da genauso hilflos wie ich. Ihm tut es auch Leid, dass mein Sohn mich derzeit so ablehnt, kann es aber auch nicht ändern. Was das angeht, ist mein Sohn im genauso stur gegenüber wie mir. Er würde sich auch wünschen, dass ich wieder mehr übernehmen darf, Spaß macht ihm das ja so auch nicht.
Was das streng-sein angeht, sprechen wir da derzeit täglich drüber und mein Mann ist da auch sehr bemüht konsequenter zu sein. Irgendwie ist das Kind da aber schon gefühlt in den Brunnen gefallen und mein Sohn hat seine Tricks raus.

Was die Arbeit angeht, haben wir sogar noch eine sehr sanfte Lösung gefunden. Ich bin derzeit zu Hause und mein Mann bringt den Kleinen in die KiTa und holt ihn nach der Arbeit (nach dem Mittagsschlaf dort) ab und bringt ihn mit. Wenn beide Kinder im Haus sind, sind also auch beide Elternteile da. Wenn ich wieder arbeiten gehe (50%) machen wir es ganauso nur andersrum. Mein Mann macht Elternzeit und kümmert sich um das Baby, wenn dann der Große nach Hause kommt sind wieder beide da. Das geht finanziell ein Jahr so. Also eigentlich Luxussituation. Trotzdem muss der junge Mann lernen, dass dann auch Papa mal für das Baby da ist und Mama sich um ihn kümmert. Ich denke das wird schon hart für ihn werden.

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Re: Quality Time...

Antwort von FrauStorch am 04.10.2018, 9:49 Uhr

Ja, du hast in vielen Dingen sehr recht. Das ist für mich auch kein neuer Gedanke, mir ist das schon auch bewusst. Mir ist auch bewusst, dass mein Mann für diese Rolle geborener ist als ich. Ich bin ungeduldiger, schneller genervt und mir macht Bauklötzchen spielen auch nicht so viel Spaß wie ihm. Ich hab schon mehrfach gesagt, dass die Rollenverteilung, die wir gefunden haben, einfach auch besser so zu uns passt.
ABER: ich bin immer noch Mutter und in mir schlagen damit zwei Herzen. Ich hab andauernd ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber und möchte auch mehr für ihn da sein. Und hier im häuslichen Rahmen geht es auch sehr gut. Ich hab ihn letztens einen Tag nicht in die KiTa gebracht und diesen extra mit ihm verbacht, aber danach war ich so k.o. und hatte solche Rückenschmerzen, dass ich mich 2 Tage kaum bewegen konnte. Dann denke ich mir natürlich auch, dass andere Mütter das auch hochschwanger locker schaffen und mache mir dies zum Vorwurf. Er hat einfach ein sehr hohes Aktivitätsbedürfnis und muss seine Runden draußen machen um ausgetobt zu sein. Deswegen hoffe ich jetzt auch so auf die Zeit nach der Geburt.
Vor der Schwangerschaft war es ja auch noch anders.

Mir ist bewusst, dass ich nicht beides gleichermaßen haben kann: Ich kann nicht die Hauptperson sein und den ganzen Tag arbeiten gehen und Karriere machen. Das ist auch ok und den Teil habe ich inzwischen akzeptiert. Aber momentan kippt das ja in eine Richtung in die er micht völlig ablehnt, was vorher noch nicht der Fall war. Im übrigen auch seit Beginn meines Mutterschutzes. Ich hab manchmal auch das Gefühl, dass mein Sohn mich eher als Konkurrenz zu seinem Vater sieht. Früher hatte er ihn die Nachmittage immer noch für sich, jetzt bin ich noch da und zudem bauen wir gerade auch noch. Momentan ist es so: Umso mehr Zeit ich mit ihm verbringen möchte, desto weniger will er...
Ja, vielleicht nehme ich das zu persönlich. Es ist aber auch eine persönliche Beziehung und kein fremdes Kind.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von luna8 am 04.10.2018, 10:22 Uhr

Ja, wirkt ein bissl eingefahren ...

Aber erstens finde ich, dass dein Sohn auch noch klein ist und eben grad erst lernt, wie man Kompromisse eingeht ( ich das also als relativ normal ansehe)

...und zweitens wisst/ macht ihr doch vieles 'richtig'.

ZBsp finde ich auch, dass dein Mann bei dem Baby ( wenn es so eure Aufteilung ist) wieder genauso viel - genauso ist natürlich schwer möglich beim 2. - machen sollte, wie bei deinem Sohn, das versteht er auch so langsam. Du bist ja auch für ihn da. Gerade die erste Zeit.

Meine kleine Tochter ist 5,5 Jahre und hatte/ hat auch ein sehr 'ausgeprägtes Autonomiebedürfnis' ... jetzt wird es langsam leichter und sie lässt auch mal mit sich reden :)

Ihr Bruder, der ist 2,5 Jahre älter, hat dieses normale ' Kleinkindverhalten' ( dein Begriff ist aber besser ;)) schon wesentlich früher abgelegt. Das ist wohl Typsache und nicht erblich ( aber anerzogen/ abgeschaut vermutlich).

Noch kurz zur Wickel/ Anzieh Situation:

Wenn du grad daheim bist, könntet ihr auch mal sagen ' der Papa hat’s echt sehr eilig, wenn wir beide nicht fertig sind, kannst du heut nicht in die Kita' , dann hättest du ( falls es so geht) auch ein bisschen Zeit, mal mit deinem Sohn einfach ein wenig zu quatschen oder zu spielen ??

Jedenfalls euch alles Gute

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Re: Quality Time...

Antwort von Jenyx am 04.10.2018, 10:45 Uhr

Ich stimme Windpferchen zu und sehe viele Dinge genauso.
Vielleicht hilft es ja auch mal, einfach ein paar Bücher für Kinder anzuschauen als Angebot, dass dein Sohn mit schauen kann. Wenn du dich nicht mehr so bewegen kannst, kann diese Aktionen natürlich weiterhin Papa übernehmen, aber du könntest versuchen, wenn du es willst, halt einen ruhigeren Zugang zu finden. Ohne Druck. Nach dem kleinen Mann Angebote, nicht nur wickeln und anziehen, und schau, ob er vielleicht etwas vorgelesen haben möchte. Vielleicht kuscheln, puzzeln, malen.... du musst ihn ja auch nicht fragen. Einfach machen und schauen, ob er reagiert und neugierig ist. Und wenn ja, lass ihn mitmachen. Erkläre ihm viele Dinge, sprich mit ihm.

Viel Glück.

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Re: Quality Time...

Antwort von FrauStorch am 04.10.2018, 11:46 Uhr

Ja, das mache ich natürlich alles schon. Spielen und Vorlesen darf ich auch, nur lass ich ihn halt nicht mehr wild über mich klettern oder auf mir rumhüpfen.

Es ist nicht so dass ich nichts mit ihm mache, wir spielen, lesen, malen oder kochen auch zusammen, gestern durfte ich sogar mit ihm in der Dusche plantschen (darf häufig such nur Papa), nur darf ich all die Pflichtdinger nicht mehr wie wickeln, umziehen, Schuhe anziehen etc. Also die Sachen, die er nur macht (machen lässt) weil er muss und nicht weil es ihm Spaß macht. Es muss aber halt sein und er will dann immer nur das Papa es macht. Und ich frage mich halt, ob ich mich dann da zurückziehen soll (dann muss Papa das halt machen) oder ob das nicht auch rumgeteste von ihm ist und es immer mehr wird, wenn wir immer seinem Willen nachgehen.

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Re: Quality Time...

Antwort von Jenyx am 04.10.2018, 15:13 Uhr

Da das mit der Baumstruktur mobil nicht so läuft, passt die Antwort nicht ganz unter den letzten Strang....

Also mit den Pflichtsachen würde ich es so handhaben: wenn der Kampf sein muss, weil Papa wirklich nicht kann, dann muss der kleine Mann da eben durch. Wenn Papa genauso gut verfügbar wäre, dann würde ich persönlich den Kampf gegen den Willen meines Kindes nicht führen wollen. Also schauen, wo lohnt sich der Kampf und wo muss er sein und wo ist es einfach nur „Dickkopf vs. Dickkopf“.

Wenn er halt aktuell lieber von Papa die unangenehmen Sachen machen lässt, dann lass ihn, soweit wie es geht.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?

Antwort von Nenilein am 04.10.2018, 18:27 Uhr

Ich bin der Meinung dass es einfach wieder vorbeigehen wird.
Ich hatte als Kind selbst eine Phase, in der mein Papa nichts, und ich meine wirklich NICHTS durfte (ich hab sogar mal aufgehört meine Cornflakes zu essen, weil er in die Schüssel geschaut hatte....). Bei euch ist es halt umgekehrt, ist ka wurscht.
Meine Eltern nahmen das nicht zu ernst, haben da keine Wissenschaft draus gemacht und es ging ganz einfach vorbei.
So würde ich es auch handhaben.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?/@FrauStorch

Antwort von kaempferin am 05.10.2018, 0:30 Uhr

Hallo,

ich finde (auch - wie meine Vorschreiberin Jenyx), dass es Wildpferdchen sehr gut be-/geschrieben und erklärt hat - und ich sehe es ganz genauso. Und Du hast ja schon etliche (gute - wie ich finde) Tipps bekommen; da brauche ich nicht mehr allzu viel schreiben.

Von mir jedoch noch das: WENN es halt mal nicht geht, dass der Papa "alles macht", WEIL es eben mal NICHT GEHT und er mal NICHT KANN und KEINE ZEIT hat (alles natürlich NICHT aus bösen Willen; das ist sonnenklar), dann GEHT es nun mal einfach NICHT. Dein Sohn ist zwar noch sehr jung und klein, aber auch das muss er einfach LERNEN! Und je früher, je besser und einfacher. Denn bei uns "Großen" geht ja auch nicht alles so, wie wir das wollen. Bei niemandem übrigens, wie man weiß. Und das ist von daher alles nicht hartherzig oder herzlos von mir gemeint, sondern einfach die Realität und Normalität. Nichts anderes.

Noch etwas: Vielleicht kannst Du ja einen Tag einrichten, indem Du mit ihm genau das machst und unternimmst (wenn z.B. der Papa eben mal nicht kann), was Dein Sohn gerne macht und will. Damit er sich daran gewöhnt, dass es auch mit DIR schön sein kann und ist. Wäre das etwas? Und das muss sich ja nicht einzig und alleine aufs Klötzchen-Bauen (was Du ja sowieso nicht so gerne (mit ihm) machst), beschränken.

Und noch ein Gedankengang meinerseits: Wie wäre es denn, wenn er so langsam, aber sicher, lernt sich ALLEINE aus- und anzuziehen und mal auf die Toilette zu gehen?! Denn dann hättet Ihr das Theater, dass das alles "NUR der PAPA" machen darf, auch nicht mehr. Oder wenigstens nicht mehr ganz so sehr wie jetzt und z.Zt. Und ich weiß auch, dass ich Dir das (mit dem Toilettengang) auch schon mal vorgeschlagen habe und Du damals geschrieben hast, dass er das noch nicht wollte, aber das ist auch schon länger her (wann das war, weiß ich so genau nicht mehr, aber ein viertel oder halbes Jahr ist das bestimmt schon her - und vor einem viertel oder halben Jahr ist ja auch nicht jetzt - und Dein Sohn ist älter geworden und wird auch immer älter). Und ich schreibe und meine damit ja auch nicht, dass Du ihn dazu "überreden" sollst und dass er das (also sich alleine aus- und anziehen und auf Toilette gehen) von jetzt auf gleich perfekt können muss, aber mal wenigstens damit BEGINNEN. Und VIELLEICHT MÖCHTE er das ja auch alles schon alleine machen - wer weiß?! Und ich finde auch, dass er zwar noch nicht zu alt für Pampers ist und sich noch - zumindest ANziehen - zu lassen, aber komplett zu jung für die Toilette und sich alleine an- und auszuziehen, auch nicht mehr. Eben gerade so "mittendrin" - also weder zu jung noch zu alt für das eine und das andere. Und dazu ihm mal sagen, dass er nun schon ein "großer Junge" ist, der das alles schon kann, (wenn jetzt dann Euer 2. Kind kommt). Wie gesagt, dies alles (also dieser Passus) ist auch nur mal als Beispiel und Gedankengang gedacht - ob das (bei Euch) auch so funktioniert, weiß ich nicht, denn ich kenne Deinen Sohn ja nicht und weiß von daher auch nicht, wie er in Sachen groß sein wollen und selbständig sein wollen so drauf ist. Und ich schlage das ja alles auch nur - oder hauptsächlich - wegen des Theaters, dass Ihr ja nun seit geraumer Zeit habt - vor. Denn wenn er schon all diese Dinge nur von einem Elternteil (vom Papa) gemacht haben möchte, dann sollte auch mal darüber nachgedacht werden, wie man dieses ständige Theater entschärfen könnte.

Würde mich freuen, wenn Du hierzu mal Deine Meinung kundtun würdest, wie Du darüber denkst.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?/@FrauStorch

Antwort von FrauStorch am 05.10.2018, 8:17 Uhr

Ich danke euch nochmal für die vielen Tipps.

Das An- und ausziehen versuchen wir zu bestärken, er versucht es quch immer wieder, hat aber häufig einfach keine Lust oder gibt sehr schnell auf "klappt nicht". Wir versuchen ihn da auch zu ermutigen, aber sein Interesse ist da sehr wechselhaft. Ich muss dazu sqgen dass er schon immer ein Baby/Kind war dass sprachlich sehr schnell und weit war, aber die Motorik ist nicht so seine Stärke. Das begann schon beim greifen lernen und zieht sich durch. Er braucht einfach etwas länger um sowas zu lernen. Meist will er es aber auch nur wenn er es will und nicht wenn wir ihn auf die Idee bringen. Dann sagt er nein, legt sich platt auf den Rücken und zieht eine Schmolllippe vor
Toilette ist ähnlich. Er hatte jetzt mal ne Zeit wo er da gerne drauf ging, aber er hat noch nie hinein gemacht sondern will immer nur Klopapier hinein werfen und Spülen. Derzeit interessiert es ihn wieder gar nicht. Ich hab auch das Gefühl dass er seine Körperfunktionen noch nicht gut einschätzen kann. Ich frag ihn ab und zu mal ob er muss aber er scheint es noch nicht so zu spüren und zuckt dann mit den Schultern und sagt "weiß ich nicht".
Da bin ich aber entspannt, das wird schon noch kommen.
Wir machen es jetzt so weiter, dass ich ihn morgens anziehe weil muss halt und er damit bisher ja auch leben konnte Heute ging es übrigens ohne Probleme. Es ist ja nicht jeden Tag gleich ausgeprägt.
Wir bleiben jetzt dabei, dass ich am Ball bleibe und ich achte verstärkt darauf, ausreichend ausgleichende positive Zeit mit ihm zu verbringen wenn der Tag mal wieder schwieriger ist. Wir schauen aktuell gemeinsam viel Bücher, singen (er liebt Musik) und machen halt die Dinge die ich noch gut kann wie malen und verstecken spielen. Es ist auch jeden Tag anders, heute sollte z.B. ich unbedingt die Jacke anziehen. Ich versuchen jetzt einfach dabei entspannt zu bleiben, ich denke das hilft auch. Ich hab nicht das Gefühl dass unsere Beziehung grundsätzlich schlecht ist, es gubt aber halt diese Phasen wie jetzt zuletzt, wo er gefühlt viel an mir abarbeitet. Viel mehr als an meinem Mann.

Wir haben gestern nochmal überlegt ob es vielleicht äußere Umstände gibt die noch eine Rolle spielen weil mein Mann auch das Gefühl hat dass er seit den langen Ferien nicht mehr so gerne in die KiTa geht. Das hat sich auch verändert. Er will da nochmal mit der Erzieherin sprechen. Irgendwie wirkt er da verschüchtert, was vorher nie der Fall war.
Ich glaube auch dass er das mit dem Baby versteht, dass bald kommt. Ich bin jetzt Ende der 37. Woche und er redet immer wieder davon dass ja bald auch das Baby da ist. Meist streichelt er gerne meinen Bauch und sagt Hallo zu seinem Bruder, aber ich vermute die Situation verunsichert ihn schon. Er war noch nie gut im Umgang mit Veränderungen. Dazu bauen wir ja aktuell noch, noch eine Veränderung die ansteht.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?/@FrauStorch

Antwort von kaempferin am 05.10.2018, 11:55 Uhr

Und ich danke Dir (ebenfalls) für Deine Antwort und dass Du Dich nochmal gemeldet hast. Ist hier ja - und in Foren überhaupt - gar nicht selbstverständlich.

Nun gleich wieder zurück zum eigentlichen Thema und zu Deiner Antwort, Info und Erklärung: Hm - "irgendwie" "schade"(?), dass das mit dem Anziehen noch nicht so gut klappt. Klappt das AUSziehen eigentlich? Ich würde ihn da, was das ANziehen anbelangt, vielleicht auch - mehr oder weniger - mal soz. "bestechen". Nicht mit etwas Riesengroßem, aber vielleicht mal eine KLEINIGKEIT(!), was Dein Sohn sehr gerne mag. Muss ja auch nicht IMMER etwas Süßes sein, aber z.B. mal ein kleines Tierchen oder was auch immer. Halt irgendetwas "Kleines", was Dein Sohn gerne mag. Auch nur so eine Idee meinerseits. Aber vielleicht animiert ihn das ja auch. Will ja ALLES auch mal AUSPROBIERT sein. Oder aber, dass Du/Ihr ihm den einen Socken und Schuh anzieh(s)t und ER den anderen? Ihr einen kleinen Wettkampf veranstaltet, wer schneller ist? Wer weiß - vielleicht animiert ihn das auch?! Aber IHR kennt natürlich Euren Sohnemann immer noch am allerbesten - und das ist ja auch sonnenklar als Eltern.

Tja, und das mit dem Toilettengang ist halt auch so eine Sache. Dachte halt, dass Ihr da wegen des wirklich schönen und heißen diesjährigen Sommers, der ja auch SEHR LANGE (an)gehalten hat, schon etwas weitergekommen wärt. Denn bei DIESEN Temperaturen war doch wirklich JEDE Klamotte lästig zuviel - und dann Pampers (PLASTIK) wohl erst recht. Weil dann halt manche Kinder den Toilettengang lernen. Aber ein schönes Wetter und super heiße Temperaturen alleine reichen halt auch nicht aus, um "stubenrein" zu werden.
Und man (also wir "Großen"/Erwachsenen/Eltern) denkt/denken halt immer ganz "automatisch", dass wenn ein Kind SPRACHLICH und GEISTIG sehr weit ist, eben auch DIESE Dinge können "muss"/"müsste" - so eben auch ich. Aber dem ist eben nicht so.

Aber dass Dein Sohn diese Dinge; wie anziehen und auf die Toilette AUCH NOCH lernen WIRD, ist (zum Glück!) so sicher wie das Amen in der Kirche. Die einen halt früh(er) und die anderen halt spät(er), aber was soll's... Ich kannte und kenne WIRKLICH KEINE(N) EINZIGE(N) Schüler(in) und Jugendliche(n), die/der diese Dinge NICHT kann und macht. Also, von daher... Und wie gestern bereits geschrieben, ist Dein Sohn weder für das eine zu alt (für Pampers, sich noch nicht alleine anziehen... ) - noch für das andere zu jung (um auf die Toilette zu gehen und sich alleine an- und ausziehen). Halt gerade so "mittendrin". Aber - wie weiter oben erwähnt und wie Du selbst auch geschrieben hast - das alles WIRD schon!

Aber mal was anderes - ist da evtl. in der Kita etwas vorgefallen, dass Dein Sohn da plötzlich nicht mehr gerne hingeht? Das gilt es dann ja auch herauszufinden, wie Du selbst schreibst.

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Re: Wie würdet ihr damit umgehen?/@FrauStorch

Antwort von FrauStorch am 05.10.2018, 12:46 Uhr

Ich glaube das ganze ist etwas subtiler. Als er letztes Jahr in die KiTa kam war er der jüngste von allen. Er war halt das Nesthäkchen und insbesondere die ganzen größeren Mädels haben sich rührend um ihn gekümmert. Mein Mann erzählte mal, dass er ihn abholen wollte und da saß er draußen gemütlich an einen Baum gelehnt und neben ihm hockte ein etwas älteres Mädchen dass ihm für jeden Schluck ein Glas Wasser reichte, über den Kopf streichelte und sagte "ach ist der süüüß"... das ist nur so ein Beispiel, davon gab es viele.

Tja, neues Jahr, neue Kinder. Seine Lieblingsfreundin hat die Gruppe gewechselt weil sie jetzt in die Vorschulgruppe geht (das war auch eine von denen die ihn immer betüddelt haben) und es sind 4 jüngere gekommen. Jetzt sitzt die Erzieherin halt beim Essen mehr neben den jüngeren um denen zu helfen und er muss mehr alleine hinbekommen. Er ist einfach enttront worden und ich glaube dass macht ihm zu schaffen. Wie gesagt, Veränderungen sind nicht sein Ding. Wir sprechen aber eh nochmal mit denen, vielleicht gibt es noch was anderes was wir nicht wissen. Ich glaube aber, dass es das ist. Und zu Hause erwartet ihn ja nun das gleiche. Manchmal betont er stark, dass er ja schon groß sei, manchmal hab ich das Gefühl, dass er sich extra ungeschickt anstellt um halt wieder betüddelt und bedient zu werden. Ich glaub er braucht einfach Zeit.
Am Ende ist das aber nunmal das Leben und da muss er durch. Man bleibt nicht immer der kleine Prinz. Wir werden schauen, es so gut wie es geht hinzubekommen.

Mein Bruder war übrigens auch so ein Sensibelchen. Er hatte damals auch stark auf meine Geburt reagiert. Meine Mutter hatte sehr lange deswegen ein schlechtes Gewissen da wir altersmäßig nicht weit entfernt sind. Sie sagte immer, wenn sie das gewusst hätte, hätte sie etwas länger gewartet.

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