Geburtsbericht: hmmm, sehr lange...

Hallo zusammen,
jetzt wo ich gerade gemütlich auf dem Sofa sitze und der kleine Zwerg sich entspannt, würde ich auch gerne von der Geburt berichten :)
Es ist meine erste Geburt und ich hatte mir sehr eine Geburt im Geburtshaus gewünscht. Ich musste zwar in den letzten Monaten oft von Freunden und Bekannten auf Unverständnis stossen, aber für mich und meinen Mann war das ein grosser Wunsch und wir haben die ganze Zeit gehofft, dass es auch so klappt.
Am Freitag, den 27. war ich schon ET+4 und hatte Nachmittags und die ganze Nacht wieder Wehen gehabt, die "nichts bringen". Meine Hebamme nennt sie "Tüdelwehen": die tun nicht wirklich Weh, haben keinen Einfluss auf die Erföffnung des Muttermunds und machen eine nur noch fertig mit den Nerven...
Da die Hebamme befürchtete, dass meine Energie in den nächsten Tagen für eine natürliche Geburt im Geburtshaus nicht mehr ausreicht, entschieden wir am Samstag das "Rizinus-Cocktail" zu trinken. Also: um 17 Uhr Rizinus-öl mit Fruchtsaft trinken, dann 1 Stunde spazieren, um 19 Uhr wieder trinken, dann warmes Bad, um 21 Uhr wieder trinken, dann schlafen gehen.
Wie erwartet meldeten sich die Wehen (diesmal "echte") so gegen 23:30 Uhr. Ich rief die Hebamme an. Diesmal kam sie nicht zu mir, sondern wir entschieden, uns in einer Stunde direkt im Geburtshaus zu treffen, da die Wehen schon alle 3 Minuten kamen.
Habe noch in Ruhe zuhause gebadet und dann fuhren wir mit meinem Mann ins Geburtshaus. Der Muttermund war noch bei 1cm. Also, es hatte sich noch "nichts" getan.
Im Geburtshaus habe ich erstmal 2 Stunden in der grossen Badewanne verbracht, um dort die Wehen zu beatmen. Aber nach 2 Stunden mussten wir feststellen, dass der Muttermund immer noch keine Lust hatte, sich irgendwie zu öffnen... Ich: Hmm, wie? All diese Wehen und nichts?...
Also raus aus der Badewanne, und im Zimmer rumlaufen, Wehen im Stehen beatmen. Habe mich immer wieder dafür an dem Hals meines Mannes gehängt, der mitgeatmet hat.
Um 5:30, Moment der Verzweiflung: wir waren bei 5-6 cm, die Wehen waren sehr stark und fast ununterbrochen, aber die Fruchtblase war noch sehr fest und wollte überhaupt nicht platzen. Ich: Hmmm, wie lange kann es noch dauern? Niemand kann es sagen! Vielleicht beatme ich noch diese Wehen bis heute abend! Die Hebamme: du musst sagen, wenn Du nicht mehr kannst, dann fahren wir ins KH. Oh nein!
Wir entschieden, die Fruchtblase zu stechen. Das war die beste Entscheidung des Tages... Denn das Baby kam exakt 1:30 Stunde danach. Von dieser letzten 1:30 Stunde habe ich nur noch konfuse Erinnerungen. Ich war irgendwie komplett "nach innen gekehrt" und habe nur noch einzelne Worte gehört: "Position wechseln", "pressen", "doch, Du kannst das!"...
Und plötzlich war er da, in meinen Armen. Magisch.
Dann erster Stillversuch, kleine Untersuchung. 2 Stunden nach der Geburt sind wir nach Hause gefahren.