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Geschrieben von sageinfachja am 19.06.2015, 18:54 Uhr

... ich muss nochmal schreiben (lang) ein Rückblick

Hallo.

Vor geraumer Zeit habe ich hier schon einmal geschrieben und sehr nette Antworten bekommen.

Den Link dazu hier:

http://www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/-mir-faellt-keine-Ueberschrift-ein_237873.htm


Jetzt nach so langer Zeit kann ich schreiben was passiert ist.


Nach unserer "Funkstille" während Therapie meldete er sich nach 9 Tagen.

Er fragte ob er nach Hause kommen könnte- von der Therapie aus entließen sie ihn für eine Nacht (regulär).
Natürlich konnte er dies.

Wir waren so aufgeregt- die Kids und ich.

Er kam - es war Ostern - und es war wunderschön. Wirklich.
Ich wartete erst einmal ab wie seine Reaktion wohl ist.
Nun ja... er war wie ausgewechselt. Wie frisch verliebt. Händchen halten, knutschen, kuscheln- alles- das ganze Programm. Ich dachte: Yippieh

Alles ging von ihm aus. Er nahm mich in den Arm und sagte das ich keine Angst haben müsste, er kommt zurück und wir sind eine Familie.

Die Zeit im Anschluss- bis zur Entlassung waren es ungefähr noch 3 Wochen schrieb er jeden Tag das es noch soundsoviel Tage wären bis er kommt ,er uns lieb hat und uns vermisst. Ich war so happy.
Sollten sich die ganzen Anstrengungen der letzten Monate sich für mich jetzt doch auszahlen?


Ca. 7 Tage vor Entlassung hatte ich ein seltsames Gefühl im Bauch. Wir fuhren den Samstag hin und ich sprach ihn gleich an.
Er sagte das er nicht wisse ob er uns nur etwas vormacht.

Man, das war ein Schlag - mitten ins Gesicht.
Ich konnte den Tag und auch die darrauffolgenden nicht viel anfangen mit der Situation.

Am nächsten Donnerstag wurde er entlassen und er kam erstmal zu uns- wir redeten und das nicht schlecht.
Es klang alles sehr einstudiert und der Mansch der dort vor mir saß war nicht mehr der den ich gekannt habe.
Er wollte ausziehen und "kein Teil unserer Familie" mehr sein.

Ich sagte- auch aus Eigennutz das er solange bei uns bleiben könne.
Wir fuhren auch noch gemeinsam weg zu einem lang geplanten Treffen mit Freunden.

Während dieser Zeit bemerkte ich das er rege an seinem Handy zu tun hatte. Er schrieb sich mit Mitpatienten von dort.
Er war mit einem Bein bei uns- mit einem dort.

Mein Gefühl war irre. Er ließ mich lesen was sie schrieben- es war Geplänkel aber zwischen den Zeilen habe ich gespürt das für ihn mehr drin war.
Er versicherte das dem nicht so wäre.

Wir fuhren nach Hause- und er schrieb weiterhin. Mich zerriss es fast.
Noch am selbigen Tag bat ich das er sofort packt und geht.
An diesem Nachmittag dachte ich wir sind einer schlechten Seifenoper entsprungen.
Er war eiskalt, gefühlskalt- völlig abgefuckt. Ich hatte einen völlig fremden vor mir.

Die Wochen vergingen- er regelte alles für sich und schrieb mich nur wegen irgendwelcher Formalitäten an.
Nie ein Wort- wie es seinem Kind geht.
Er holte den Zwerg in den Wochen 5x ab und verbrachte ein paar Stunden mit ihm.

Nach weiteren 2 Wochen erzählte er auf Nachfragen dann das er jetzt mit dieser betreffenden Person zusammen ist.
Zu ihrer Person kann ich nur sagen das sie ganz anders ist als ich- ein "bunter" Vogel- gepierct, tätowiert, Tunnel- bunt und flippig.
Sicher aufregend und eben interessant.
Sie hat eine Borderline Symptomatik.
Auch er verändert sich jetzt äusserlich - die Ohren sind vollgepierct- es folgt ein Tattoo oder wer weiß was noch.

All die Sachen die er unbedingt ablegen wollte- als ich ihn damals kennenlernte. In meinen Augen ist er momentan eher rückschrittlich.
Er wollte durch die Therapie verantwortungsbewusster werden, erwachsener.

Zu seiner Diagnose kann ich nur sagen das er sich den Schuh voll anzieht- aber befreundete Therapeuten die ihn gut kennen - gehen damit auch nicht konform.
Er spielt nur gerade die Karte voll aus die man ihm gegeben hat.

Tja- wir haben uns jetzt 2 Wochen nicht gesprochen, gesehen, gehört oder sonstiges und mir geht es ganz gut damit.

Vor 2 Tagen hatte ich einen Brief im Kasten - in dem er sich entschuldigte wie alles gelaufen ist, das er ja 1000x auf Knien vor mir rutschen könnte und ich würde ihm nicht verzeihen.
Ich solle nüchtern darüber nachdenken und auch meine Vorstellung zum Umgangsrecht für den Zwerg mitteilen.

Mhhhh- was hab ich da für eine Vorstellung. Ich bin immer dafür das die Kinder ihre Väter haben (so mit meiner großen Tochter auch immer praktiziert) jedoch wirkt er auf mich sehr instabil- wie eine Maske/ Mauer.
Und eben diese befreundeten Therapeuten rieten mir dringenst ab unser Kind in diese Beziehung hinein zu geben.
Mein Bauchgefühl lehnt dies auch komplett ab.

Ich habe eben Angst das er - wenn er Langeweile verspürt (da gerade arbeitslos und Next nicht in der selben Stadt wohnt und sie sich nur am WE sehen)-- ans Kind denkt "ach, da ist ja noch wer"- und eben wie ein Spielzeug dann und wann rausholt.

Ach ich weiß auch nicht- an der Schreibwut seht ihr das es mir gerade nicht gut geht- obwohl schon durchaus bessere Tage da waren.

Vielleicht kann mir ja irgendwer nen guten Rat geben ;-)

LG

 
4 Antworten:

Re: ... ich muss nochmal schreiben (lang) ein Rückblick

Antwort von Boots2012 am 19.06.2015, 20:28 Uhr

Ich empfehle eine neutrale Schlichtungsstelle diesbezüglich aufzusuchen (Caritas, Diakonie oder evtl. ein Elternverein je nachdem wo du wohnst) Dein Blick ist getrübt von dem was zwischen euch vorgefallen ist, das gilt es erst mal zu akzeptieren.
Lass ihn einen Vorschlag machen wie er sich den Umgang vorstellt, denn letztlich hängt es ja an ihm wie oft er sein Kind sehen kann.

Dein Kind liebt euch beide, es möchte so viel wie möglich ungetrübte Zeit mit euch beiden haben. Leider geht das jetzt nicht mehr zusammen, dann lass deinem Sohn wenigstens den Vater. Hat das Kind vorher als ihr noch zusammen wart Zeit mit dem Vater alleine verbracht? Wahrscheinlich ist bereits eine Entfremdung eingetreten, die gilt es jetzt aufzuhalten. Sorge dafür, dass dein Kind seinen Vater so oft wie möglich unbeschwert sehen kann. Damit schaffst du beste Vorraussetzungen für ein gesundes Selbstbild und unbeschwerteres Leben deines Kindes.

Je mehr du den Umgang auch als Teil deiner Erziehungsarbeit anerkennst umso wahrscheinlicher wird es in der Zukunft gut damit laufen. Die neue Freundin sollte dich überhaupt nicht interessieren, außer sie ist bekanntermaßen gewaltätig gegenüber fremden Kindern. Du musst an dieser Stelle deine Grenzen erkennen und diese nicht überschreiten. Auch wenn die Trennung alles andere als schön und wünschenswert abgelaufen ist hat das nichts mit dem Recht und vor allem dem Bedürfnis deines Kindes zu tun mit beiden Eltern aufzuwachsen.

GLG und viel Glück mit der Verarbeitung des Ganzen, ich stell's mir sehr schwer vor, da ich selbst in deiner Situation war. Es ist schwer seinen eigenen Schmerz in der Gesamtsituation unterzuordnen :(

Boots

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Re: ... ich muss nochmal schreiben (lang) ein Rückblick

Antwort von phoebe87 am 19.06.2015, 22:26 Uhr

Mh schwer. ..
Eine Lösung für s kind muss her! Hol dir hilfe, klär das nicht allein!
Dann hast du auch jemanden zum reden, falls es nichtssagend läuft. ...
ansonsten Kontakt auf das minimun....ihr seid schon genug enttäuscht worden

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Re: ... ich muss nochmal schreiben (lang) ein Rückblick

Antwort von Windpferdchen am 21.06.2015, 12:46 Uhr

Hallo,

was die praktische Seite in Sachen Umgangsrecht angeht, finde ich eine Beratung bei der Caritas oder Diakonie auch gut.

Ich wollte aber eher etwas zur emotionalen Seite sagen: Ich glaube, dass Dein Partner ein sehr ich-zentrierter, selbstbezogener und seinen Launen und Stimmungen sehr ausgelieferter Mensch ist. Ich glaube nicht, dass irgendeine Therapie dies verändern kann, wie sich ja jetzt auch wieder zeigt. Es ist wohl eine Charakterfrage. Er wird nicht mehr zu einem Mensch mutieren, der auch mal von sich selbst absieht und sich wirklich tief für Dich oder sein Kind interessiert. Manchmal gefällt er sich in der Rolle des Bereuenden oder Fürsorglichen, aber auch das scheint mir eher eine Stimmung zu sein.

Von daher würde ich nicht hoffen, dass er sich in einen anderen Mann verwandelt, er wird sich treu bleiben. Er wird immer mal wieder auf Deiner Matte stehen, und alles wird ihm wahn-sin-nig Leid tun. Vor allem, wenn es mit der neuen Frau vielleicht nix Längeres sein wird (denn Borderliner sind ja selbst sehr ich-bezogen und haben in dieser Hinsicht genau dasselbe Problem wie er).

Ich muss ehrlich sagen, ich würde mein Leben nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich ganz ohne ihn planen, denn das ist realistisch. Ich würde zwar eine gute Umgangsregelung zu finden versuchen, aber nicht unbedingt darauf bauen, dass dies etwas Zuverlässiges, Langfristiges ist. Probieren muss man es aber, finde ich - fürs Kind.

Ich würde mich neu orientieren, sobald Du über das Gröbste hinweg bist. Ich würde mir vor allem einen ganz anderen Typ Mann suchen - Du weißt ja jetzt, was Du brauchst, vor allem aber: was Du gar nicht brauchen kannst, weil es Dich zuviel Energie kostet, gell. Ich glaube, es ist jetzt Zeit, dass Du Dir einen Mann suchst, der Dir Kraft GIBT, anstatt sie von Dir abzuziehen.

LG

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Re: ... ich muss nochmal schreiben (lang) ein Rückblick

Antwort von Hexchen38 am 22.06.2015, 9:20 Uhr

Als Partner würde ich den Mann abschreiben... zu instabil. Als Vater würde ich sporadisch Besuche einrichten, ggf mit dir dabei, wenn es zu arg wird. Ich würde dafür sorgen, dass der Kontakt nicht abreißt, würde aber auch ganz klar sagen: bevor du deine Dinge nicht auf die Kette gekriegt hast, ziehst du unser(e) Kind(er) da nicht mit rein. Übernachten würde ich solange komplett ablehnen.

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