zurück| Geschrieben von Sabine mit Amelie am 18.03.2017, 23:27 Uhr |
Brauche mal Rat
Hallo ihr Lieben,
wir haben heute von meiner Schwägerin (Schwester meines Mannes) erfahren, dass unser Schwager (ihr Mann) einen Hirntumor hat. Er ist nirgends festgewachsen, so dass man ihn operieren kann. Wie das ganze aus geht, wissen wir noch nicht, aber wir hoffen logischerweise, dass das ganze gut aus geht.
Jetzt zum eigentlichen Thema. Mein Mann und ich haben uns überlegt, ob wir Amelie etwas davon sagen, oder nicht. Wir sind uns beide einig, dass wir nicht wissen, ob oder ob nicht. Wir hatten uns überlegt, dass wir warten bis nach der OP und bis die endgültigen Ergebnisse da sind. Was würdet ihr machen?
Liebe Grüße
Sabine
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Re: Brauche mal Rat
Antwort von Birgit67 am 18.03.2017, 23:40 Uhr
Wie alt ist Amelie nochmal? Und wie eng ist Eure Verbindung? Kann ich besser Antworten wenn ich das weis,gerne per PN
Gruß Birgit
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Sabine mit Amelie am 19.03.2017, 3:08 Uhr
Birgit, Amelie ist 12 und die Verbindung nicht so eng, auch wenn die Schwester meines Mannes ihre Patin ist
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Daggi3 am 19.03.2017, 7:24 Uhr
Ich würde es sagen. Sie ist alt genug. Tumor heißt nicht direkt bösartig. Du wirst dich ja auch darüber unterhalten. Wenn sie es mitbekommt und nichts davon weiß, könnte ich mir vorstellen, das es sie belastet. Kinder nehmen solche Sachen sehr unbefangen auf.
LG Dagmar
Re: Brauche mal Rat
Antwort von omagina am 19.03.2017, 8:00 Uhr
moin..ihr müsst ihr ja nicht das ganze szenario erzählen..aber wissen was er hat und operiert werden muss würde ich schon erzählen..ihr werdet da immer mal drüber reden..und sie wird vielleicht das eine oder andre dann mitbekommen...das vorher alles zu verschweigen wäre nicht gut....vielleicht hört sie nur einen teil und macht sich gedanken und hat vielleicht ängste....das würde ich nicht wollen....lg
Re: Brauche mal Rat
Antwort von jennysmum am 19.03.2017, 8:25 Uhr
Ich würde es ihr auch sagen. Vielleicht nicht den Begriff "Tumor" verwenden, sondern nur, dass der Onkel etwas im Kopf hat, was operiert werden muss. Wenn sie fragt, ob es ein Tumor ist, könnt Ihr immer noch ausweichend antworten, mit "wahrscheinlich" oder "vielleicht". So klingt es dann nicht ganz so dramatisch, aber Amelie weiß, dass der Onkel krank ist. Wenn der Tumor entfernt werden kann, ist es ja auch ok und die Gefahr, dass was bei der OP schief geht, recht gering. Aber trotzdem würde ich es ihr sagen.
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Flora61 am 19.03.2017, 9:30 Uhr
Hallo Sabine!
Ich denke auch dass Amelie alt genug ist zu verstehen dass ihr Onkel krank ist,operiert werden muss und die OP nicht ohne ist.
Dramatisieren würde ich nichts.
Ich habe früher auch gedacht dass es besser ist schlimmes oder negatives von meinen Kindern fernzuhalten.
Habe ich auch gemacht aber im Nachhinein war ich zu vorsichtig.
Irgentwann kommt der Zeitpunkt wo die Kinder erkennen...es ist nicht alles schön und easy...da gibt's noch anderes und das ist weniger schön.
Trau ihr ruhig zu das zu verarbeiten...behutsam.
LG Anja
Re: Brauche mal Rat
Antwort von insel.omi am 19.03.2017, 9:55 Uhr
Ich denke ebenfalls, dass Amelie alt genug ist. Sprecht nur von einem Tumor, ein Tumor muss nicht immer bösartig sein. Ihr solltet aber nichts beschönigen und ihr klar machen, dass der Onkel eine schwere Operation vor sich hat. L.G. Ulrike
Re: Brauche mal Rat
Antwort von fabiansmama am 19.03.2017, 10:03 Uhr
Ich würde es definitiv auch sagen! Kinder bekommen mehr mit als man denkt und mit 12 versteht sie doch sehr viel.
Meine Kinder sind 9 und 11, waren von Beginn an kindgerecht darüber informiert, das der Opa schwer krank ist.
Man kann und sollte nicht alles von Kindern fernhalten, zumal sie eh sehr feine Antennen haben und einfach merken, das was nicht stimmt.
Re: Brauche mal Rat
Antwort von linghoppe. am 19.03.2017, 10:41 Uhr
liebe Sabiene ich würde warten bis nach OP, Ihr es dann sagen, Amelie
ist sehr sensiebel sie wird euch mit Fragen überhäufen die ihr eh nur ich weiss
es nicht Beantworten könnt.
Ich habe Momo das mit mit meinem Bruder auch erst nach der OP gesagt
sie sagte mir, puhh gut das ich das nihct früher wusste, sie war gerade
mit MSA zu beschäftigt, also entschloss ich , es Ihr erst nahc de OP zu sagen
alles gute für euch.
Re: Brauche mal Rat
Antwort von linghoppe. am 19.03.2017, 10:47 Uhr
ich habe erst jetzt die anderen Antworten gelsen, wweil ich mich nicht beinflussen wollte, wenn Idu und dein Mann darüber sprechen möchtet, dann solltet Ihr schon
sagen, dass er ins KH muss, weil man wissen was er geanu hat.
so viel wie es nötig ist, damit es sie nicht belastet.
Re: Brauche mal Rat
Antwort von die Omi am 19.03.2017, 11:01 Uhr
Hallo, also ich würde es ihr sagen dass er krank ist und dann abwarten ob sie genaueres wissen will, ich sag nur Pupertier...... Vlt interessiert sie in dem Moment etwas viiiiel wichtigeres (zumindest sieht sie es als wichtiger) und hakt es erstmal ab und fragt später wieder nach....
Rankommen lassen und dann einfach aus dem Bauch heraus entscheiden
LG die Omi
Re: Brauche mal Rat
Antwort von DK-Ursel am 19.03.2017, 11:21 Uhr
Hej!
ich gehöre ja noch nicht hierhin mangels Enkelkinder, aber manchmal schaue ich halt doch rein, weil hier liebe Menschen schreiben.
Zu dieser Frage kribbelt es einfach zu sehr in den Fingern:
Unsere Kinder wußten immer, wenn jemand in der Familie sehr krank war - auch hoffnungslos krank.
Mein Bruder hatte auch einen Hirntumor, der leider nicht gut ausging, und obwohl meine Große erst in die 1. Kl. kam, wußte sie das.
Die Kleine wußte natürlich bestenfalls, daß er sehr krank war.
Zunächst natürlich, weil ich hinfuhr, aber auch, weil sie doch unsere Unruhe, Gesprächsfetzen und anderes mitbekommen hätten. Und da Kinder phantasiebegabte Wesen sind, wäre alles in ihrer Vorstellung womöglich noch gruseliger als die Wirklichkeit gewesen, mit der sie im schlimmsten Fall ja auch hätten umgehen müssen.
Als mein Vater starb ,sprach man über solche Themen nicht mit und vor Kindern schon gar nicht!
Wir haben trotzdem sehr viel mitbekommen, was wir nicht verstanden haben - mein Bruder hatte lange Zeit ein deutliches Trauma mit nächtlichen Alpträumen und Schreianfällen und tagsüber war er oft nicht aufzufinden, weil er sich versteckte vor lauter Angst.
Ich selbst habe meine Mutter nachts oft weinen hören, was sie tagsüber vermied - aber DAS hat mir mehr Angst gemacht als wenn wir es gemeinsam hätten machen können.
Man schließt Kinder aus der familiären Gemeinschaft, wenn alle etwas wissen, nur Kind nicht.
Man gibt ihm - so interpretieren es Kinder ganz leicht, und wie sollten sie es auch anders deuten? -- ja indirekt zu verstehen:
Du gehörst hier nicht zu.
Wir trauern, wir sorgen uns, aber du brauchst das nicht.
Und ein Kind kann schnell deuten:
Ich gehöre nicht dazu, bin nicht gut genug, ... und ist allein mit allen Sorgen, während die anderen Trost miteinander finden.
Der vermeintliche Schutz,den Ihr in bester Absicht gewähren sollt, verkehrt sich ins genaue Gegenteil.
Das ist sehr grausam.
In einer Familie sollte man teilen, die Freuden, aber auch das Leiden - dann haben alle das Gefühl, daß sie wichtig sind und gleichberechtigt.
Ist es nicht das, was unsere kinder lernen sollen: Für einander da sein, sich unterstützen und zusammen erleben,was das Leben uns bringt?
Also sprecht darüber, wie es ist, auch wie ernst es ist und daß Ihr Euch nun gegenseitig und vor allem der Familie helfen müßt, sie unterstützen und trösten.
Das verstehen und können Kinder sehr gut!
Ich wünsche Deinem Bruder alles Gute!!!
Gruß Ursel, DK
Re: Brauche mal Rat
Antwort von fabiansmama am 19.03.2017, 11:58 Uhr
Das ist gut geschrieben! Dem kann ich mich nur anschließen!
Re: Brauche mal Rat
Antwort von tiktak am 19.03.2017, 12:20 Uhr
liebe Sabine,ich will nicht alles wiederholen,aber ich bin ganz bei daggi,omagina und Ursel.
Auch aus eigener Erfahrung.
Euch alles Gute!
LG
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Birgit67 am 19.03.2017, 12:53 Uhr
Ich würde ihr sagen, dass ihr Onkel sehr krank ist man aber noch nicht weis was genau es ist und was daraus folgt. Auch wenn sie sehr sensibel ist.
Meine Jungs haben es auch erfahren als meine Freundin Krebs bekommen hat obwohl sie wenig mit ihr zu tun hatten.
Wäre der Kontakt sehr eng würde ich ihr gleich alles ganz genau sagen damit sie ea auch für sich verarbeiten kann für den Fall der Fälle.
Gruß Birgit
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Sabine mit Amelie am 19.03.2017, 14:16 Uhr
Hallo,
vielen Dank für eure lieben Worte und guten Wünsche. Das zeigt mir, dass mein Bauchgefühl eigentlich richtig ist. Als mein Mann und ich drüber gesprochen haben, hatte ich gleich gesagt, dass wir ihr es sagen müssen. Wir haben ihr auch gesagt, dass unser Bekannter aus Hamburg einen Hirntumor hat, der schon gestreut hat und es keine Heilungschance mehr für ihn gibt. Sie hat es relativ gefaßt aufgenommen. Wir haben noch nichts gesagt, weil ihre Freundin zum übernachten da war und wir denken, dass das eine Sache von uns ist und die Freundin außen vor bleiben sollte. Wenn Amelie ihr es dann erzählen will, ok, aber wir erzählen es Amelie lieber alleine. Heute Nacht waren wir mit ihr im Kinderkrankenhaus, weil sie nachts nochmal runter kam und fast geweint hat, vor Schmerzen in der Brust. Sie sagt, sie habe einen Knubbel in der Brust. Ich habe dann gleich abgetastet und bin selbst total erschrocken. Sie hat einen relativ großen Hubbel in der Brust. Da ich selbst ja gerade damit zu tun habe, sind wir alle in der Nacht noch in die Klinik. Kinderärztin konnte nichts sagen, also sind wir gleich noch in die Gyn geschickt worden. Dort eine ganz extrem liebe und vorsichtige Ärztin ihre Brust untersucht. Sie meinte, dass seine Milchdrüsen, die sich irgendwie verschlungen haben, weil sie ja gerade im Wachstum ist. Als ich der Ärztin dann kurz von mir erzählt habe und gesagt habe, wie froh ich bin, dass bei Amelie "nichts" sei, meinte sie nur, dass das in dem Alter noch nicht passiert. Auf dem Rückweg hat sie dann von der Mama eines Kindes von der Grundschule erzählt. Sie hat wohl eine Brust verloren. Da wurde mir klar, warum Amelie der Art erschrocken war. Das hatte ich nicht mal mitbekommen. Das spricht dafür, dass wir ihr es sagen, denn wie ihr ja auch geschrieben habt, bekommt Amelie vermutlich mehr mit, als wir merken.
@DK_Ursel es geht nicht um meinen Bruder, sondern um den Mann von der Schwester meines Mannes. Aber eigentlich ist es egal, denn er steht mir definitiv näher, als mein Bruder.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Sabine
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Oma_Ulli am 19.03.2017, 14:24 Uhr
Liebe Sabine, ich schliesse mich Ursel an. Aus eigener Erfahrung weiß ich noch, wie ich mich gefühlt habe. Meine Mutter hatte damals einen gutartigen Hirntumor, was aber erst nach der OP fest stand. Mit mir hat niemand darüber gesprochen(war auch 12). Wie schlimm es damals war, habe ich nur "gespürt". Ich hatte unendliche Angst alleine zu bleiben, obwohl ich 2 ältere und 2 jüngere Geschwister hatte.
Alles, alles Gute
Ulli
Weiß man wo genau der Tumor sitzt?
Re: Brauche mal Rat
Antwort von Sabine mit Amelie am 19.03.2017, 16:38 Uhr
Wir haben vorhin mit Amelie gesprochen. Sie war zwar etwas erschrocken, hat es aber, so denke ich, ganz gut aufgenommen. Was mega doof war, mein Mann hat ihr dann gleich erzählt, dass die Eltern meines Schwagers, an Krebs verstorben seien. Das hätte es nicht gebraucht. Amelie ist aber über diese Aussage einfach drüber weg gegangen. Ich habe es meinem Mann gesagt, aber er äußert sich da nicht dazu. Wozu auch, er hat es ja jetzt schon ausgesprochen. Wir können jetzt nur warten, wie Amelie weiterhin reagiert. Möglicherweise wird sie dann heute Abend kommen und nicht schlafen können.
Jetzt hat sich Amelie auch noch erkältet. Man, man, man. Amelie schreit im Moment wieder bei allem sofort hier.
@Ulrike wir wissen nicht mehr, als dass der Tumor nirgends festgewachsen ist und sie meinen Schwager operieren wollen. Er bekam von dem Arzt, der das CT gemacht hat, eine sofortige Einweisung für Heidelber. Die sind ja spezialisiert auf Tumore, aber er ist dann am Freitag zu seinem Hausarzt gegangen und der hat ihm gesagt, er solle nicht nach Heidelberg gehen, die seien nicht gut, er solle bei uns ins Städtische Klinikum gehen, die seien besser. Das ist denen ihre Entscheidung. Ich wäre vermutlich nach Heidelberg. Für die ist das ja fast schon "Routine".
Liebe Grüße und allen DAnke fürs DAumen drücken. Das können wir gut gebrauchen.
Sabine
