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Geschrieben von Liekelomasi am 28.08.2015, 14:08 Uhr

Bin ausgeflippt

Hallo,

mein Sohn (18 Monate) war schon immer ein sehr lebhaftes Kind. Er setzt sich ganz selten mal hin, um auszuruhen und will ständig beschäftigt werden. Solange er genug Abwechslung hat, ist er eigentlich recht zufrieden, aber mich strengt dieses ständige Fordern sehr an. Seit einigen Tagen schläft er auch recht schlecht, da er wieder Probleme mit den Zähnen hat, was sich bei mir in gravierendem Schlafmangel niederstreckt. Ich wache nachts von seinem Jammern mindestens 5 Mal auf, dazu noch die 2 Mal, wo er die Flasche will. Umso dringender bin ich auf den Mittagsschlaf angewiesen, den wir zwei zusammen machen und ohne den ich den Tag nicht durchstehe. Jetzt hatten wir heute die Situation, dass wir den ganzen Vormittag draußen waren, viel unternommen haben und ich schon an meiner Leistungsgrenze war. Also ab nach Hause, Mittagessen und dann ins Bett. Mein Sohn hat dann trotz Müdigkeit das Schlafen hinausgezögert und jede Menge Quatsch gemacht, um ja nicht hinliegen zu müssen. Ich stelle mich immer schon schlafend, das animiert ihn meistens, es mir gleich zu tun. Heute allerdings nicht... Er hat auf die Matratze geschlagen, gequengelt, ständig Geräusche gemacht, mir ins Gesicht gebohrt. Ich war eh schon auf 180, habe ihn nach einer Stunde geschnappt und bin ins Bad, da ich dringend auf die Toilette musste. Besonders sanft habe ich ihn nicht grad angefasst :-( Dann sind wir zurück und ich habe ihn gewickelt, weil die Windel voll war, was er mit kräftigem Treten gegen meine Brust quittiert hat. Ich habe zig Mal gesagt, dass er das lassen soll und mir das weh tut, aber keine Reaktion, er lacht dann nur. Als wir im Bett waren ging das Theater weiter und er hat mich schließlich gezwickt. Da ist mir echt der Geduldsfaden gerissen und ich habe ihn zurückgezwickt, was natürlich total falsch war. Aber es war in dem Moment ein Reflex. Er hat sich natürlich erschrocken und geweint und ich habe mich dann entschuldigt und ihn getröstet. Dann hat das Schlafen schließlich geklappt.
Ich merke in letzter Zeit immer öfter, dass mich der Alltag mit meinem Sohn unheimlich anstrengt und ich oft wütend werde, weil ich so ausgepowert bin. Keine Minute Ruhe den ganzen Tag, außer er schläft. Ich versuche ihm gegenüber ruhig zu bleiben, habe aber manchmal so eine Wut, dass ich mich vor lauter Zorn in den Arm beiße (natürlich nicht vor ihm), weil ich ihn nicht anschreien will und ihm gegenüber natürlich auch nicht handgreiflich werden will. Aber irgendwo muss die Überlastung ja hin :-/ Aber ich bin mir sicher er merkt wie ich mich fühle und das tut mir sehr leid!
Einen Kita-Platz gibt es erst in einem Jahr, das heißt bis dahin muss ich durchhalten. Zweimal in der Woche ist er bei der Oma, und trotzdem strengt mich das Muttersein so sehr an und fordert mir alles ab. Ist das denn normal? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder einfach ein paar gute Tipps für mich?

 
11 Antworten:

Re: Bin ausgeflippt

Antwort von Antje04 am 28.08.2015, 14:23 Uhr

Wenn Du so eine extreme Wut in Dir trägst, solltest Du Dich ehrlich fragen, woran das liegt. Möglicherweise eben nicht am Kind, sondern an den Lebensumständen, nicht Kind betreffend.
Ihm geht es nicht gut, er ist in einer Entwicklungsphase. Du kannst nicht erwarten, dass er die Spannung herausnimmt, das kann er nicht. Dafür bist Du zuständig. Es ist schwer, aber wenn Du unentspannt bist, und das Kind auch, dann schaukelt sich das immer weiter hoch.
Aber die Person, die da "runterschrauben" muss, bist Du, Dein Kind reagiert auf Dich.
Suche Dir einen Ausgleich, wenn das Kind bei Oma ist. Triff Dich mit Leuten, geh ins Café, mach Sport...
Was ist mit dem Vater? Kümmert er sich?
Und noch ein Geheimtipp: Beruhigungstee oder Baldrian, beruhigt sehr gut. Aber bei Deiner Angespanntheit und Wut kann der Arzt sehr gute, pflanzliche!, Mittel verschreiben. So kommst Du erst mal runter, und kannst alles etwas entspannter sehen.
Und, als letztes ein Mantra, was mir geholfen hat: Du bist nicht das Opfer Deines Kindes. Es macht das alles nicht, um Dich zu ärgern.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von mf4 am 28.08.2015, 14:47 Uhr

Dass du den Frust an dir abbauen willst zeigt, dass du kurz vor der Eruption stehst.
Gibts denn keinen Vater/Partner? Er soll dich entlasten nachts und tagsüber auch, dass du einfach mal 1h für dich hast zum Entspannen und Nichtstun.

Ich hatte 2 kleine. In dem Alter war mein Kind auch mega stressig und es gab noch ein Baby von 5 Monaten. Für mich war Lebensmittel einkaufen oder Wohnung putzen ALLEIN Wellness pur.
Der Vater musste sie bespaßen und ich hab mich ausgeklinkt. Nachts übernahm er 1 Nacht und die nächste ich. Omas und andere Helfen für nur mal 1h gabs hier nie. Von solchem Luxus konnte ich nur Träumen.

Als sie älter waren gabs dann kuschelige Momente, einfach auf dem Sofa oder im Bett herumliegen. Das war dann echt toll... es wird besser.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von gaensebliemchen am 28.08.2015, 14:48 Uhr

oje, schwierige Situation. Ich verstehe schon, dass man mal überfordert ist mit der Situation. Ich kann mich erinnern, dass mich damals viele Leute auffordernden, ruhiger zu werden. Das macht mich nur noch mehr nervös, weil ich ja nicht bewusst so "auf 180" war. Bei mir musste alles perfekt laufen und wenn es nur im Geringsten davon abwich, wurde ich nervös.
Jetzt (Mein Sohn wird im Dez 3), bin ich entspannter und mein Kind dankt es mir, indem er der ausgeglichenste und entspannteste Junge ist.
Bitte, reflektiere Dich ein wenig. Dein Sohn WILL DICH NICHT ÄRGERN!!!!
Er kennt all diese Gefühle noch nicht. BEVOR du wieder in so eine Situation kommst, leg den Kleinen sicher hin und geh aus dem Zimmer. Je mehr Du Dich hochschaukelst, umso mehr verunsicherst du den Kleinen. Vielleicht ist es Zeit, dass der Kleine in seinem eigenen Bett schläft. Da kann er Dich nicht mehr picksen oder zwicken.
Es ist gut, dass du Deinen Fehler selbst gesehen hast. Aber nutze die freie Zeit für Dich. Es hilft euch beiden.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von Liekelomasi am 28.08.2015, 15:29 Uhr

Der Vater kümmert sich abends wenn er daheim ist sehr gut und versucht mich zu entlasten wo er kann. Nachts bin allerdings ich seit der Geburt zuständig, da mein Mann einen sehr anstrengenden Job hat. Das heißt aber auch, dass ich seit 18 Monaten nicht mehr durchgeschlafen bzw. ungestört alleine geschlafen habe. Wir haben getrennte Zimmer und wegen der 2 Fläschchen nachts habe ich meinen Sohn bislang in meinem Bett gehabt, damit ich nicht auch noch aufstehen muss. Ein eigenes Zimmer für den Kleinen haben wir nicht, da wir in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnen.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von gaensebliemchen am 28.08.2015, 15:58 Uhr

darf ich mal fragen, warum er immer noch zwei Flaschen nachts nimmt?
Vielleicht liegt da "der Hund begraben". Vielleicht versuchst du, dass er tagsüber "richtig" isst. Man kann auch die Flaschen "verdünnen". Sprich mehr Wasser als angegeben. Bei unserem hat das geholfen, da irgendwann nur noch Wasser mit Farbe drin war. Die Flasche hatte sich dann erledigt.
Ausserdem hat der Kleine auch schon mal in diesem Alter eine Nacht bei meinen Eltern verbracht. Somit konnten wir ausschlafen. (Waren aber trotzdem alle zwei Stunden munter )

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von Oktaevlein am 28.08.2015, 16:04 Uhr

Es gibt Kinder, die die Fläschchen nachts noch brauchen. Das versuchen, abzugewöhnen, finde ich in der momentanen Situation eher kontraproduktiv. Meine Tochter hat in dem Alter auch noch eine bis zwei Flaschen nachts getrunken. Verdünnen oder nur Wasser könnte die Aufwachfrequenz eher noch erhöhen, falls das Kind nachts wirklich Hunger hat.

Meine Tochter ist übrigens 4,5 Jahre und trinkt schon lange nachts keine Flaschen mehr. Die hat sie sich wirklich ganz von alleine abgewöhnt. Wichtig ist eher, ob du nach dem Flasche geben selber wieder relativ zügig in den Schlaf findest. Im selben Zimmer schlafen ist dabei doch eigentlich praktisch. Allerdings finde ich, dass zumindest am Wochenende auch dein Mann mal aufstehen könnte.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von mf4 am 28.08.2015, 16:23 Uhr

Dein Mann arbeitet sicher nicht 365 Tage im Jahr und es MUSS immer mal Nächte geben, in denen es zu 100% sein Job ist. Dann schläft er mit den Kindern und steht auf und kümmert sich.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 28.08.2015, 17:35 Uhr

Hallo,
kann dich gut verstehen. Mein Sohn ist gleich alt und momentan sooo anstrengend. Sie wollen und schon so viel und sind noch nicht so verständig und vernünftig wie wir es gerne hätten. Ich bin zur Zeit auch oft froh, wenn ich auf der Arbeit bin, diese Auszeit tut mir sehr gut, auch wenn es dort ebenfalls recht stressig ist. Viele Tipps habe ich nicht, ich wollte dir nur sagen, dass ich dich gut verstehen kann. Klar, Gewalt gegen ein Kind geht gar nicht, das weißt du, und ich denke auch nicht dass du umbedingt ein Aggressionsproblem hast, es ist einfach nur ein sehr anstrengendes Alter. Versuche dir immer wieder vorzusagen, dass dein Kind das nicht absichtlich macht und dir so viele Auszeiten zu nehmen, wie möglich sind. Vielleicht hilft es deinem Mann gegenüber offen zu zugeben, dass du momentan etwas überfordert bist und mehr Unterstützung brauchst. Eine Nacht am Wochenende durch- und ausschlafen sollte auf jeden Fall möglich sein. Ich kenne es von mir selbst, dass es mir manchmal schwer fällt Verantwortung (und damit mein Kind) abzugeben, auch wenn ich eigentlich erledigt bin. Versuche da evtl. über deinen Schatten zu springen, vielleicht mag die Oma ihn auch mal einen ganzen Tag nehmen oder so. Ich wünsche dir viel Kraft, irgendwann wird es leichter!

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von dee1972 am 28.08.2015, 17:47 Uhr

Das sehe ich genau wie mf4. Denn nicht nur dein Mann hat einen anstrengenden Job sondern du auch.

Mein Partner musste das auch lernen und es klappt wunderbar, er hat die Kleine dann an den Wochenenden nachts übernommen.

Die Fläschchen würde ich dem Kind lassen, das verwächst sich mit der Zeit. Es gibt einfach Kinder, die essen tagsüber nicht genug und brauchen die nächtliche Nahrung. War bei uns auch so.

Und wenn das Kind bei der Oma ist, dann solltest du die Zeit ganz bewusst für dich nutzen, und wirklich nur für dich. Nicht das du dann anfängst, im Haushalt rumzuwirbeln.

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von Nicole_Meyer am 28.08.2015, 17:51 Uhr

Hallo,

ich muss meinen Sohn (jetzt 2,1) auch immer "runterholen". Mittags schlafen wir zusammen im Elternbett. Erst lasse ich ihn erzählen, auch etwas wühlen, dann werde ich nach 2-3 mal ruhigem "Es ist Schlafenszeit!" auch mal lauter "STOPP JETZT!" Es gibt 3 "Ermahnungen", das kennt er auch schon und dann verlasse ich das Zimmer. Es ist vollständig dunkel, ich mache die Tür auf und wieder zu, hocke aber drin. Dann dauert es nicht lange, bis er jammerig wird. Bevor er wirklich Angst bekommt, "komme ich wieder rein".

Meine Grenze für Gedöns sind 20 Minuten.

Sollte das auch nicht klappen, lege ich ihn in sein Bett. Wenn er mich uft, gehe ich natürlich hin und wenn er mit rüber will, nehme ich ihn mit Hinweis auf "wenn Du Quatsch machst, bringe ich Dich wieder rüber!" mit ins Bett.

Soweit kommt es sehr selten.

Du wirst es aushalten müssen, es hat mich auch in den Wahnsinn getrieben, aber wenn Du konsequent Deine Grenzen verteidigst, wird es besser...

Ich habe manchmal vor den Türrahmen getreten (natürlich auch nicht vor ihm ;))

Ja, es IST normal. Die Trotzphase/Autonomiephase hat begonnen!!!!!!

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Re: Bin ausgeflippt

Antwort von LadyFLo am 28.08.2015, 18:27 Uhr

hab hier auch ne duracell.
selbstbestimmt schlafen hat uns viel stress genommen
zudem sind wir vm selten raus- da haben wir ruhige dinge gemacht- zuviel action dreht die kids odt auf
dadurch hab ich sie immr vor dem essen schlafen lassen- da sie danach wieder volle power hatte
wenn du raus gehst sorge dafür das er noch e stunde runterfahrzeit hat wo ihr wa ruhiges macht wo er sich konzentrieren muss- am besten nach dem essen
im bett wen er nicht runterfährt evtl ruhige geschichte oder musik anmchen- die er hören darf wenn er ruhig liegen bleibt- auch wenn er nicht schläft bekommst du bisserl ruhe
ansonste ist er alt genug nach und nach zum alleine spielen animiert zu werden- wobei dies heisst nebe dir mit kommentaren von dir aber ohne deine daueranimation zu spielen
z.b ihm bem kochen schüsseln etc zum räume und krach machen geben
ein spiel anregen und dich dann in die passive rolle zurückziehen
klappt anfangs nur kurz- dann immer länger
wichtig dabei auch zu sagen ich mache dies danach spielen wir wieder... am ende hast du intensive kinderzeit und weniger intensive- wo du auch mal in die wanne kannst oder so

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