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von Lounika  am 07.12.2015, 15:19 Uhr

Am Ende mit meiner Kraft

Hallo Ihr Lieben,

Ich muss jetzt einfach mal mein Leid klagen :-(.
Meine Tochter Louisa ist 19 Monate alt und es wird seit 4 Monaten immer schwieriger mit ihr. Ich bin allein erziehend.
Es geht schon nach dem Aufstehen los,dass sie nur auf meinen Arm will. Alleine Spielen tut sie kaum und sobald ich den Raum verlasse gibt es ein Riesen Theather. Ich sage ihr immer wo ich hingehe und was ich mache damit sie keine Panik bekommt.
Ich leide selber und Depressionen und Angstzuständen und habe auch schon beim Jugendamt angerufen und mir Hilfe geholt. Louisa geht nun nachmittags 4 mal die Woche für 4 Stunden zur Tagesmutter. In der Zeit mache ich dann alles was zu Hause so liegen bleibt, weil ich mit ihr zusammen ja zu nichts komme. Einmal die Woche kommt jemand zu mir um Entlastungsgespräche zu führen. Aber irgendwie reicht das alles nicht und mir geht es immer schlechter.

Ich hole meine Süße um 18 Uhr wieder von der Tagesmutter ab. Freue mich auf sie und wenn wir zu Hause sind kuscheln wir erstmal. Dann geht es wieder weiter mit ihr... sie schmeißt sich auf den Boden und schreit,klammert sich an meinen Beinen fest und möchte am liebsten die ganze Zeit durch die Wohnung getragen werden. Das geht dann so lange bis Bettgehzeit ist. Wir haben ein festes Abendritual und danach wird sie ganz liebevoll in ihr Bett gelegt. Sage ihr,dass ich sie lieb habe und im Wohnzimmer bin.
Sobald ich ihre Tür zu gemacht habe geht das Gebrüll los. Also gehe ich wieder zu ihr und rede lieb mit ihr. Habe auch schon eine Matratze neben ihr Bett gelegt. Lege mich neben sie und streichel sie,aber sie beruhigt sich einfach nicht und will nur auf meinen Arm. Nehme sie dann irgendwann raus und sie kommt mit ins Wohnzimmer. Sie bleibt dann in ihrem Schlafsack und darf auch nicht mehr aufstehen. Nach ca. 15 Minuten lege ich sie wieder in ihr Bett... das ganze geht dann meistens für ein paar Stunden so,so dass sie gegen 23 Uhr einschläft. Wenn es danach gar nicht klappt kommt sie mit in mein Bett. Aber auch da wird sie bis zu 10 mal nachts wach und schreit und lässt sich schwer beruhigen.
Ich schildere mal unseren Tagesablauf:
Zwischen 6 und 7 stehen wir auf und sie bekommt erstmal ihre Milch. Um 9 gibt es Frühstück. Danach gehen wir raus oder spielen zusammen was. Zwischen 11 und 12 macht sie Mittagsschlaf der ca. 2 Std dauert. Von 14 bis 18 Uhr geht sie zur Tagesmutter. Bis auf Mittwochs,da sind wir dann bei Oma und Opa. Um 20 Uhr soll eigentlich Schlafenseit sein. Klappt aber ja leider nicht.
Ich bin mit meinen Kräften am Ende... nur noch müde und erledigt. Ich liebe Louisa sehr und sie ist mein Ein und Alles. Momentan habe ich einfach nur noch das Gefühl als Mutter komplett zu versagen :-( Ich mache wohl alles falsch... Ich bin auch sehr verwirrt,weil mir jeder etwas anderes rät. Der eine sagt,ich sei nicht streng genug der andere wiederum,dass ich ihr einfach komplett die Nähe geben soll,die sie braucht. Ich finde,dass ich mittlerweile schon sehr viel schimpfe. Kann es leider nur schlecht aushalten wenn sie weint. Es ist schon so weit dass ich morgens Angst habe aufzustehen,weil es jeden Tag gleich abläuft.
Ich War bei meiner Hausärztin und wir haben nun eine Mutter Kind Kur beantragt. Eine richtige Reha wäre für mich angebrachter aber dafür ist Louisa noch zu klein und ohne sie gehe ich nirgendwo hin.

Kennt jemand so ein Verhalten von seinem Kind?
Was kann ich machen?

 
35 Antworten:

Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Tine1 am 07.12.2015, 20:03 Uhr

das nähebedürfnis ist völlig normal in dem alter. dazu gehört auch, nicht alleine einschlafen zu wollen. da würde ich ihr die nähe geben die sie braucht.

schimpfen wirkt auf dauer nicht viel, vor allem dann nicht wenn man viel schimpft. dann nutzt es sich sozusagen ab und man gerät schnell in einen kreislauf aus schimpfen, widerstand, noch mehr schimpfen usw bis es zu härteren strafen geht. den kreislauf solltest du durchbrechen.

wenn sie nähe will, gib sie ihr.
wenn sie "trotzt" weil sie etwas nicht darf, musst du auch nicht schimpfen. bleib einfach dabei aber zeig ihr dass es auch okay ist, dass sie mit dem verbot nicht einverstanden ist. sie darf weinen, wüten, traurig sein. du kannst sie dabei ruhig auch trösten, wenn sie es zulässt. das ist für euch beide besser und stärkt eure bindung wenn du sie in solchen situationen tröstest anstatt zu schimpfen.

wenn sie letztenendes erst gegen 23:00 einschläft, ist 20:00 vielleicht einfach zu früh für sie? ist sie sonst am tag ausgeschlafen? vielleicht mal eine spätere bettgehzeit ausprobieren und garnicht erst versuchen das zimmer zu verlassen sondern ihr sagen dass du bei ihr bleibst bis sie schläft und das dann auch machen. oder sie mit ins schlafzimmer nehmen und sie in deinem bett in den schlaf kuscheln. oder ihr bettchen in dein zimmer stellen. was du dir vorstellen kannst was für euch beide praktikabel ist.

du kannst auch zum jugendamt gehen und dejne situation schildern und um eine umfangreichere hilfe bitten, zb um eine sozialpädagogische familienhilfe die mehrmals wöchentlich zu den "problemzeiten" vorbeikommt und dir beratend und unterstützend unter die arme greift.

ich wünsche dir und deiner kleinen tochter alles gute!

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 07.12.2015, 20:04 Uhr

Habe noch was vergessen... habe mich vor 3 Monaten neu verliebt. Er ist wirklich ein toller Mann, aber ich habe mich nun gestern von ihm trennen müssen, weil ich einfach keine Zeit für eine Beziehung habe. Meine komplette Zeit geht für meine Tochter drauf. Ich habe sogar kaum noch Kontakt zu Freunden... irgendwie läuft alles aus dem Ruder.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Tine1 am 07.12.2015, 20:09 Uhr

warum musstest DU dich deswegen trennen? die entscheidung ob er unter den gegebenen voraussetzungen mit dir zusammen bleiben will kann er doch selbst treffen. die anstrengende kleinkindzeit geht vorüber, der partner bleibt mit etwas glück aber doch viel länger. dazu kommem die vier stunden in denen sie bei der tamu ist. da kann man doch super was zusammen machen!

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 07.12.2015, 20:14 Uhr

Danke für Deine Antwort Tine1.
Ich habe schon um eine Familienhilfe gebeten und warte auf einen Rückruf.

Nach dem Mittagsschlaf ist sie total ausgeschlafen. Habe auch schon überlegt,den weg zu lassen,aber sie ist mittags so müde,dass sie ständig hinfällt.
Wenn ich sie nach einer Stunde wecke ist sie sehr schlecht gelaunt und weint nur...

Ich werde mal probieren Sie später hinzulegen oder sie in meinem Bett einschlafen zu lassen. Habe nur immer Angst,dass sie da raus fällt. Es steht zwar an der Wand,aber sie schläft im Schlafsack und Kugel sich im Schlaf immer durch die Gegend.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Tine1 am 07.12.2015, 20:19 Uhr

da gibt es verschiedene möglichkeiten. die einfachste fürs erste wäre, den boden an den offenen seiten mit decken auszulegen (kissen, was auch immer du weiches findest).

für um die zehn euro gibt es so einen rausfallschutz, den kann man an der offenen seite am lattenrost befestigen. dann muss nur noch das fußende ausgepolsternt werden. "barrieren" bauen aus stillkissen etc.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 07.12.2015, 20:19 Uhr

Wenn sie bei der Tagesmutter ist, ist er arbeiten. Er hat immer erst ab 20 Uhr zeit.
Für ihn ist das auch alles okay so. Ich habe ihm gegenüber aber ständig ein schlechtes Gewissen gehabt,weil für die Partnerschaft leider keine Zeit mehr blieb. Am abend keine Zeit füreinander, Nachts nicht nebeneinander schlafen,weil Louisa sehr eifersüchtig auf ihn ist... er musste dann auf dem Sofa bleiben. Uns wenn er am Wochenende da war ist die Kleine nicht von meiner Seite gewichen.
Er hat sich immer sehr um sie bemüht,aber sie wollte dann immer noch viel mehr zu mir. Berühren durfte er mich gar nicht.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von bellael13 am 07.12.2015, 20:47 Uhr

Hallo Lounika,

erstmal Kopf hoch, das wird alles schon werden.
Kann dich gut verstehen. Ich hab auch immer wieder Phasen in denen ich mich kraftlos fühle. Habe auch gemerkt das ich viel schneller in die Luft gehe mittlerweile obwohl ich das eigentlich gar nicht möchte. Fühl mich mittlerweile wie ein volles Pulverfass an dem immer wieder ein Streichholz hingehoben wird. Das explodiert dann halt wenns zu lange hingehoben wird.
Mein Kleiner ist jetzt 2 geworden und testet meine Geduld an manchen Tagen bis aufs Letzte aus. Ganz schlimmer Zorner und Trotzer. Da geht es mir auch oft so, dass ich nicht mehr weiß was ich noch machen kann und soll.
Anhänglich war er auch schon immer und ein Tragling. Als Baby sowieso, Kinderwagen etc. hat er alles abgelehnt.
Ich denke er brauch vielleicht einfach mehr Nähe und Körperkontakt zu mir und zum Papa als andere Kinder. Deine Maus wird sich daher vermutlich komplett auf dich fixieren wenn der andere Elternteil nicht bei euch lebt.
Mit dem Schlafen ist es bei uns so, dass er in seinem Bett einschläft. Ich lese ihm Geschichten vor und an manchen Tagen möchte er, das ich meinen Arm in sein Bett lege. Er hat die Angewohnheit mit seinen Fingern an meinem Arm zu kneten und zu streicheln. War früher ein Muss zum einschlafen, nun nur noch ab und zu. Aus dem Zimmer geh ich dann erst wenn er eingeschlafen ist. Gibt Nächte da schläft er durch und Nächte da ist er sehr unruhig. Meist wacht er aber gegen 2 Uhr auf. Da ruft er mich und sagt das er ins große Bett, also zu uns will. Ich nehme ihn dann auch mit zu uns. So können wir wenigstens alle weiter schlafen. Sonst müsst ich ewig neben seinem Bett rum sitzen und auf ihn einreden und da ich wieder halbtags arbeite ist mir mein Schlaf auch wichtiger. Vielleicht bleibst du vorerst auch bei ihr bis sie eingeschlafen ist. Das sie alleine einschläft ergibt sich früher oder später schon von allein.
Ich kann dir nur raten gib ihr die Nähe die sie braucht. Um so mehr du dagegen kämpfst um so mehr wird sie es fordern. Wenn du ihr die Nähe gibst die sie fordert, bekommt sie die Sicherheit die sie braucht um sich von dir lösen zu können. So weiß sie: Mama ist da wenn ich sie brauche und wird es dadurch automatisch irgendwann weniger fordern.
Das ist meine Erfahrung bisher. Am meisten rate ich dir, hol dir zwar Ratschläge, sprich mit anderen über Dinge die dich beschäftigen, aber mach letzten Endes das, was du für richtig hälst und lass dir da nicht reinreden.
Wünsch dir alles Gute weiterhin und viel Kraft.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 07.12.2015, 21:04 Uhr

Danke für Deine Antwort.
Ich habe letztens auch gelesen dass das einzige was hilft Akzeptanz ist. Dagegen ankämpfen verschlimmert wohl wirklich nur alles. Ich hoffe einfach,dass es von alleine irgendwann besser wird. Euch auch alles Gute.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von LadyFLo am 08.12.2015, 10:04 Uhr

Kopf hoch- es wird besser werden- aber es ist auch grde viel für deine kleine 4 mal die woche 4 h weg von dir un ddas wo sie eh gerade megaanhänglcih ist- das muss sie nachholen. diese 4 h am tag sind nur für dich das du dich etwas erholst- für deine kleine sind die sehr anstrengend!
vrsuche euren Tag so zu strukturieren das du einen teil der Hausarbeit mit ihr schaffst. Musst du spülen nimm sie mit und gib ihr schüsseln , Rührlöffel und ggf ein paar trockene Nudeln und zeig ihr wie sie damit "kochen" ode rmusik machen kann- dann spülst du neben ihr- wird sie unruhig führst du sie zurück ins spiel. das kinder in dem alter kaumalleine spielen könnenist normal - das gibt sich aber wenn du dranbleibst und sie immer wieder in ihr spiel führst.
ansonsten eine ute klppleiter it breiten stufen und sie da drauf stellen- dann kann si ezukucken- al probieren (beim Kochen) oder helfen und wenns nur ein löffel is den sie abtrocken darf.
Bei wäsche geht das geliche lass sie dinge in die maschine legen oder dir welche bringen zu aufhängen
beim putzen gibihr einen besen un dlass si ehelfen
dazu immer erklären das müssen wir jetzt machen -d ann hab ihc wieder zeit. am anfang musst du di ehausarbeit mit ihr in 5-10 min schritte aufteilen- nach und nach wird es länger
wenn sie mittags schläft- mach das was mit ihr noch nicht geht

wenn es gut geklappt hat lob sie und dan kommt ne intensive spiel/kuscheleinheit wieder für sie usw.
Gab es streit mit deinem Partner oder hatte der verständnis- ich würde mich nicht von jemandem trennen weil mein kind noch nicht mit klar kommt 3 mon is nicht lange für so ein kleines kind. besser wäre es ihn zu shcnappen und mit ihr besondere dinge unternehmen- die du allen mit ihr nicht machst- schwimmen, zoo, usw...da könnt ihr die beziehung pflegen und si elernt- das der mann an deiner seite cuh gut für sie ist. dannlass ihn im hh mithelfen- und wenn er sie hochnimmt und si kukcen lässt was du machst... stück für stück sie gewöhnen.
abends- denke ich auch das sie noch nicht müde genug ist bzw. einfch nicht schalfbereit- z.b. weil so aufregender Tag war. nimm sie auf den shcoß un les vor, hört musik usw... bi ssie einschläft- dann ab ins bett mit ihr- klappt mal - mal icht- jeden monat wird es besser. Mit 19 mon lernen die mäuse sooo viel - dazu kommen zähne die drücken- das alles macht superanhänglich.
ich hab bei der großen mit ca 6 mon aufgegeben ise nachuhr ins bett zu bringen- erstens weil sie eh nicht schlief und ich stunden drum gekämpft hab und mir das alle nerven gekostet hat. seitdem geht sie selbstbestimmt schlafen- das sit derzeit zwischen 8 und 22.30. je nach tagesform. da sie abends noch gut drauf ist geht das primstens.
evtl kann dir vit D helfen das du dich wohler fühlst. ohne könnte ich derzeit gar net- auch weil ich eine resorptionsstörung hab wodurch ich zu wenig von dem aufnehme... wünsch dir vieeel kraft
Und ankämpfenkostet mehr kraft als durchhalten

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Kacenka am 08.12.2015, 11:23 Uhr

erst mal: ich kann Dich total gut verstehen! Bei meinem Grossen habe ich auch oft gezweifelt - an mir, daran, ob er gesund ist... - er war und ist auch sehr anstrengend. Auch wir haben uns Hilfe geholt in einer pädagogischen Beratungsstelle. Ich muss sagen, es tat vor allem eines gut: von aussen zu hören, dass man es einfach schwerer hat als normal mit so einem Kind.
Ich habe jetzt noch ein zweites Kind und sehe nun, wie es "normal" funktionieren kann.
Als mein Grosser so alt war wie Deine Tochter, habe ich mich oft gefragt, wie es die Mütter alle hinbekommen mit Kind zu Hause kochen usw. Mit meinem Sohn ging das irgendwie nicht. Auch noch eine Parallele: wenn er sich erst mal in Rage geschrien hatte, war alles nur noch schlimmer. Solche Einschlafexperimente, wo man ihm "beibringen" sollte, allein (ein-)zu schlafen habe ich bald aufgegeben, das machte alles nur noch schwieriger. Ich habe gelernt, meine Ansprüche an mein Kind (die aus dem resultierten, was ich bei gleichaltrigen Kindern sah) abzulegen und ihn so zu nehmen, wie er war. Das mit dem Schlafen wird besser, braucht aber seine Zeit. Allein in seinem Zimmer schläft er, seit er etwa 4,5 Jahre ist. Seit dieser Zeit kann er auch allein einschlafen. ich bin froh es geschafft zu haben, dass er sich nun abends beruhigen kann, runterfährt und nicht aufdreht. Ratschläge von aussen waren mir selten eine wirkliche Hilfe, denn das waren meist Dinge, die eben bei anderen Kindern funktionierten, nicht aber bei meinem. ich habe gelernt, mich auf meine Intuition zu verlassen, mich an meinem Kind zu orientieren - das ohne dabei zu wenig streng zu sein! Mir blieb einfach nichts anderes übrig, als zu schauen, wozu ist er überhaupt in der Lage. Allein einschlafen gehörte einfach lange nicht dazu. Trotzdem wird er nach und nach selbständiger, ich stubse ihn dabei auch manchmal an, aber übertreibe es damit eben auch nicht.
Ich bin dankbar, dass wir Grosseltern haben, die sich mit Ratschlägen zurückhalten und im Gegenteil eben auch schauen, wie sich das Kind verhält - sie sehen selber, dass er eine etwas "härtere Nuss" ist, sagen oft: das war bei Euch einfacher. Mir hat auch geholfen, dass man mir in der Beratungsstelle gesagt hat: Fortschritte sind erkennbar, also ist es erst mal in Ordnung so. Dadurch zweifelt man nicht so schlimm an sich, gesteht sich selber auch mal Schwächen zu - man ist auch nur ein Mensch. Und trotzdem geht es dem Kind gut - bei allen Problemen, die es hat.

Zu Euerer Situation fallen mir zwei Dinge ein: Du brauchst auf jeden Fall jemanden, der Dich entlastet, wo die Kleine sein kann, wenn Du mal ein Bad nimmst, einen Kaffee trinken gehst usw. Kannst Du das mit den Grosseltern in der Richtung ausbauen?
zweitens: warum geht sie nachmittags zur TaMu? Da ist sie doch sicher weniger aufnahmefähig und fit als vormittags, oder? oder ist sie nach dem Mittag ausgeschlafen genug?
Mit dem Schlafengehen - probier einfach mal bei ihr zu bleiben, bis sie schläft, kein Hin-und-her, kein Versuch konsequent zu sein, den Du dann doch nicht durchziehen kannst. Verschieb das einfach auf nächstes Jahr oder noch später, wenn Du selber mehr Kraft dazu hast und sie auch mehr versteht...
Viel Glück und viel Durchhaltevermögen wünsche ich! Denk dran: es geht immer irgendwie weiter und schaut man später um ein halbes oder ganzes Jahr zurück, sieht man auf einmal, was eben doch mit der Zeit besser geworden ist, auch wenn neue Probleme dazukommen...
K

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 08.12.2015, 16:35 Uhr

Es hilft mir schonmal sehr zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.
Ich habe ab und zu befreundete Mütter zu Besuch,deren Kinder gleich alt sind. Nach diesen Besuchen bin ich jedes mal fix und fertig und würde am liebsten nur noch heulen. Ich sehe und höre dann halt,wie es bei anderen Familien mit den Kindern abläuft. Die kommen rein und sind fröhlich und spielen... Louisa weint während den Besuchen viel,spielt nicht mit und will nur auf meinen Arm. Ich darf mir von den anderen Müttern dann anhören:"Wie hälst du das nur aus?" Oder "die würde ich in ihr Zimmer sperren". Sowas würde ich aber niemals tun,weil ich nicht möchte,dass sie dadurch ihr Zimmer als einen negativen Ort empfindet.
Wenn der Besuch dann weg ist bin ich sehr verzweifelt und habe ein schlechtes Gewissen,weil ich mir wünsche,dass Louisa so wie die anderen Kinder ist :-( Ich schäme mich für solche Gedanken weil ich mein Kind ja auch über alles liebe.

Sie geht nachmittags zur Tagesmutter,weil ich mir da ein Auto leihen kann fürs hinbringen und abholen. Sie ist auch nachmittags fitter als vormittags. Zum Glück ist sie dort sehr gerne. Auch wenn der Abschied oft sehr schwer fällt.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Tine1 am 08.12.2015, 19:10 Uhr

oje. hol dir den netten freund zurück und schmeiß lieber die mütter raus, die kleinkinder wegsperren wollen. ;-)

nee, aber mal im ernst. solche ratschläge sind total daneben und alles andere als " normale" erziehungsmethoden. vielleicht liegt deine unsicherheit etwas an deinem umfeld...?

meine tochter war als kleinkimd auch sehr auch mich fixiert und sehr anhänglich. ich bin immer auf ihre bedürfnisse eingegangen sowei wie möglich. sie war mein erstes kind, ich psychisch stabil, da war vieles möglich. zb hqt sie etwa bis zum alter deiner tochter ausschließlich in meinem beisein geschlafen. heute ist sie 6 jahre und das "bravste" und unkomplizierteste kind, das man sich vorstellen kann. du brauchst keine angst zu haben, dass es für immer so bleibt. es wird sich ändern. erst kaum merklich, mit phasenweisen rückschlägen, dann immer deutlicher. gib ihr nur, was sie braucht und lass die leute reden. ich habe bei neuen bekanntschaften auch gezielt nach leuten ausschau gehalten, deren umgang mit ihren kindern mir liebevoll erschien. das erleichtert so manches.

ist die sache mit dem freund entgültig? ich denke, langfristig wäre es doch schön für dich, einen erwachsenen ansprechpartner zu haben, mit dem du sorgen und freuden teilen kannst. und für louisa wäre es ganz sicher auch langfristig das beste, eine weitere liebevolle bezugsperson zu haben. auch wenn sie momentan nicjts von ihm wissen will. das wird sich ändern. aber das kann eben bei einem anhänglichen kind auch mal länger dauern als zwei monate. wenn er so lieb und bemüht ist und du ihn liebst und er berwit ist diese schwierige anfangszeit mit dir durchzustehen, dann sind das doch die allerbesten voraussetzungen. so ein glück hat man nicht alle tage...

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 08.12.2015, 20:53 Uhr

Also meine Mutter passt morgen abend mal auf Louisa auf damit er und ich in Ruhe reden können. Das hat sie bisher noch nicht oft getan und ich bin ihr sehr dankbar dafür.
Er würde sofort zu mir zurück kommen... ich denke ich stehe mir da selber etwas im Weg. Er würde komplett zurück stecken,weil er um jeden Preis mit mir zusammen sein will. Ich fühle mich aber durch die Beziehung noch mehr unter Druck gesetzt. Wenn wir uns nicht sehen möchte er natürlich gerne ausgiebig mit mir schreiben oder telefonieren, aber dafür habe ich einfach keine Zeit. Für mich ist es sonst auch okay, wenn Louisa bei mir schläft... aber wenn er da ist finde ich das nicht mehr so okay. Möchte dann natürlich auch Zeit mit ihm verbringen und habe ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen. Dadurch ist die Stimmung dann auch dementsprechend :-(
Eine verzwickte Situation...

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Tine1 am 08.12.2015, 21:31 Uhr

sag ihm das doch alles genau so! und wenn es ihn nicht stört dass sie bei euch schläft und auch sonst viel aufmerksamkeit fordert, dann versuch du dich doch von deinem schlechten gewissen zu befreien.

bei telefonaten bin ich immer recht resolut. wenn das kind (der kleine ist 2) jammert und mich braucht, sag ich kurz und knapp, dass ich jetzt leider auflegen muss. und mach das dann auch.

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Dann musst Du sie tragen...

Antwort von Nicole_Meyer am 08.12.2015, 21:41 Uhr

schaff Dir ein Tragetuch an. Nimm sie auf den Arm, leg eine CD ein (die 30 besten Bewegungslieder sind toll) und sing sie einmal durch. Dann sind 1-1,5h durch.

Sie braucht Deine Nähe. Mein Sohn (jetzt 2,6) war von 12-26 Monate genauso. Ich konnte ihn nirgendwo alleine lassen, habe ihn sogar mit aufs Klo genommen (auf dem Schoß!) und mit unter die Dusche....

Jetzt geht er völlig problemlos und mit viel Freude in den KiGa (8-15 Uhr). Er hat aber die Zeit davor die Nähe gebraucht. Was hätte ich machen sollen? Ihn abschütteln? Nimm ihre Gefühle ernst und vergiss einfach mal den Rest. Mir hat geholfen, mir klarzumachen, dass ich an seinen Gefühlen nichts machen kann, ohne ihn zu verletzen. Natürlich geht es hier nicht um Trotz (auch den kann man oft abbiegen, wenn man genug Nerven hat), sondern um Verlustängste und Vertrauen. Grade wenn Du (auch) Depressionen hast, ist es wichtig, dass Du Deine Tochter stärkst.
Dann kann sie Dich auch loslassen.

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...meiner war auch so.

Antwort von Nicole_Meyer am 08.12.2015, 21:46 Uhr

Bis ca 24+ Monate hat er nur mit sehr ruhigen, netten Kindern gespielt, nie mit den aus unserem Stilltreff die er kennt, seit er 6 Wochen alt war. Die waren ihm zu laut, auch zu schlecht erzogen. Hier sah es nach 2 Minuten Besuch aus, wie nach einem Wirbelsturm. Von den Müttern keine Reaktion. Danach war ich auch immer völlig fertig.

Nimm sie weiter auf den Arm, lass Dich nicht verunsichern!

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Mama112014 am 08.12.2015, 22:19 Uhr

Hallo.

Vielleicht kann ich dir mit meinen Ratschlägen weiterhelfen:

Also erstens rate ich dir: Geh viel unter Leute, mit oder ohne deinem Kind, ganz egal, wie es sich regeln lässt. Lass dich nicht hängen, denn gehts dir gut, geht es auch deinem Kind gut.

Wenn dein Kind die Nähe braucht, gönn es ihr! Verweigere dies nicht, denn das macht alles noch schlimmer, deine Tochter hat halt Trennungsängste. Das ist nichts schlimmes und nichts abnormales, es gehört einfach zur Entwicklung dazu.

Wegen dem Spielen: Gibt es in deinem Freundes-/Bekanntenkreis gleichaltrige Kinder? Oder gibt es in deiner Nähe ein Kindertreffen o.ä.? Dort könnte sich deine Tochter in deiner Anwesenheit etwas beschäftigen und du kommst nebenbei etwas raus und kannst dich mit anderen Müttern austauschen und wer weiß, vielleicht schaut sie Louisa auch bisschen was von anderen Kindern ab und merkt, dass diese auch alleine spielen.

Wegen dem Raum verlassen: Bleib am Ball! Sag deiner Tochter was du machst, wo du hingehst. Sie wird die motzig folgen oder schluchzend sitzen bleiben ;) Aber glaub mir, das geht irgendwann vorbei, wenn sie versteht, das du nicht aus der Welt bist. Versklave dich nicht für dein Kind, um Himmels willen! Rede mit ihr weiter wenn du etwas tust, damit sie dich hört. Oder spiele währenddessen du etwas tust "Kuckuck" mit ihr, vielleicht findet sie das witzig und wird es dann auch nicht mehr so schlimm finden, wenn du mal kurz aus ihrer Sichtweite bist.

Ein großes Lob an dich das du dich selbst überwunden hast, Hilfe zu holen! Auch das gehört gesagt! Denn das ist bestimmt ein schwerer Schritt zu wagen. Hut ab! Darf ich fragen, seit wann leidest du an Depressionen?

Wenn ihr zwei zu Hause angekommen seid, führt das Abendritual strikt durch und lege sie schlafen, wenn Schlafenszeit ist. Kuschel sie und küsse sie bevor du sie in ihr Bettchen legst, sage ihr nochmal wie lieb du sie hast und verlasse den Raum. Wenn sie wirklich extrem vor Kummer schreit, dann nimm sie nochmal hoch, beruhige sie, kuschel sie etc. und lege sie wieder nieder. Mach das so lange bis sie von selbst einschläft. Am Anfang dauert es eine halbe Ewigkeit bis es funktioniert, aber wenn die Kleine dann verstanden hat, das es nichts bringt zu schreien oder zu weinen, dann geht alles wie am Schnürchen. Gut Ding braucht Weile... .

Vielleicht haben dir meine Ratschläge weitergeholfen. Ich wünsche es dir! Alles Gute für die Zukunft und viel Kraft und Geduld! Deine Tochter liebt dich und braucht dich als starke Mama, schließlich bist du ihr Vorbild und lebst ihr das Leben vor. Zeigst ihr Grenzen und Konsequenzen, das ist gut und wichtig so.

LG
Carina

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wiederspruch

Antwort von Tine1 am 09.12.2015, 7:44 Uhr

ob steht, sie hat trennungsängste, man solle ihr unbedingt die nähe geben die sie braucht.

unten geht es dann plötzlich um die "versklavung" durch das kind, um gezieltes schreien lassen am boden oder im bett, das passt nicht zusammen. es suggeriert aber, dass beides geht. dass man ein kind quasie "liebevoll" schreien lassen oder nicht beachten kann. das ist aber nicht möglich.

kann man sich selbst gut vorstellen. wenn zb unser partner sich nicht um uns kümmert (oder nur alle 10 minuten mal kurz und dann wieder ruhig seiner beschäftigung nachgeht) während wir geradezu außer uns sind vor sorge und kummer, bringt es uns dann etwas, wenn er es in bester absicht und angeblich voller liebe und geduld tut?

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Kacenka am 09.12.2015, 14:11 Uhr

ich kann es natürlich nicht aus ein paar Beschreibungen beurteilen, aber ich glaube, Du machst das alles sehr gut. Vertrau Dir und such Dir von den Ratschlägen nur die, die Dir sympathisch und logisch erscheinen. Und versuch möglichst viele Personen aus Eurem Umfeld heranzuziehen, dass Deine Kleine sie gut kennt und mit denen auch mal ein paar Stunden ohne Dich auskommt. So kannst Du Dich auch mal um Dich kümmern, und wenn es mal in Ruhe mit jemandem reden ist. Das brauchst Du, um für Deine Kleine dann wieder da sein zu können.
Bei meinen Kindern hat das immer gut funktioniert - sie konnten zwar nicht allein einschlafen, haben es aber - nach vielen gemeinsamen Stunden - auch mit Oma oder Papa hinbekommen. Solche "Neuerungen" haben wir immer erst mal tagsüber probiert. Also Oma legt zum Mittagsschlaf hin, nicht ich (da war bei uns das Einschlafen immer einfacher als abends). Das nur als Beispiel. Und ich war immer ehrlich: habe mich verabschiedet, gesagt: Oma gibt Dir nachher Mittagessen usw., wenn Du geschlafen hast, kommt die Mama bald wieder (NACHDEM sie das mit Oma vorher schon in meinem Beisein absolviert hatten). Das nur als Beispiel. Das haben sie schnell begriffen, da gabs auch keine Tränen beim Abschied. Aber das Kind muss die Person gut kennen und Zeit haben sich auf sie einzustellen.
Mit 19 Monaten muss sie noch nicht allein sein können - das wäre ja auch unlogisch, denn sie kann sich ja noch kaum um sich selber kümmern, kaum überhaupt artikulieren, was sie gerade braucht.
Diese ganzen Vergleich mit anderen Kindern und Ratschläge auch von Mehrfachmüttern sind oft sinnlos - jedes Kind ist anders und vieles kann man eben nicht beeinflussen. Ich denke zB. oft an meine Freundin, die hat ihr zweites entbunden, als ich meinen Grossen bekommen habe. Die war voll locker, hatte quasi zwei unkomplizierte Kinder. Hat unser Nervenbündel hochgenommen und nach kurzer Zeit abgegeben mit dem Kommentar: Der beruhigt sich ja gar nicht!
Sowas hat mir immer "geholfen" - ich habe gesehen, dass es eben nicht an mir liegt, mein Kind ist eben so. Und wirklich ERFAHRUNG, dass sie sich anmassen können, zu wissen, wie Kinder so sein können, haben die wenigsten. Kinderkrankenschwestern vielleicht, denen gehen wirklich viele Kinder durch die Hände. Oder so jemand wie meine Oma, die selber drei Kinder hatte, aber der dann noch fünf Enkel durch die Hände gegangen sind. Die sagte mir dann auch manchmal: ja der XY war auch so...
Ich masse mir inzwischen kein Urteil mehr an. Gerade bei den ganz kleinen Kindern kann man wirklich nur wenig beeinflussen, man muss sie wirklich nehmen wie sie sind und genau das tust Du richtig!

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Re: wiederspruch

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 17:33 Uhr

Es ist kein Widerspruch an sich, es geht darum das das Kind lernen soll einen Moment zu Warten, wenn der Elternteil zB. untertags den Haushalt ausübt. Und ein Kind soll einen Rhythmus entwickeln, wenn es zB. heißt um 20 Uhr ist Schlafenszeit und um 6:00 Uhr ist Aufstehzeit. Das hat nichts damit zu tun das man die Nähe verweigert!!! Bitte genau lesen was ich geschrieben habe. ;)

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 19:04 Uhr

Wenn er es wirklich ernst meint und dich gern hat und die Situation so akzeptiert und hinnimmt wie sie ist, dann ist geteiltes Leid, halbes Leid :) Gib dir nen Ruck und ihm eine Chance. Wird schon alles gut laufen!

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Re: wiederspruch

Antwort von Tine1 am 09.12.2015, 19:08 Uhr

ich hab deinen beitrag genau gelesen. das ändert aber nichts an meiner meinung und an der unschlüssigkeit der theorie des "liebevollen" schreienlassens.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 09.12.2015, 19:11 Uhr

DANKE an Euch alle für die zahlreichen Antworten! Fühle mich echt verstanden. Das hilft schonmal.

Zu der Frage wegen den Depressionen... ich leide seit 12 Jahren daran. Hab auch schon viele REHA Maßnahmen und Gesprächs Therapien hinter mir. Während der Schwangerschaft wurde die Depression stärker... und nach der Schwangerschaft noch stärker. Außenstehende merken mir das aber nicht an. Ich kann das mittlerweile sehr gut überspielen und das mache ich auch in Louisa Anwesenheit. Wenn sie dann bei der Tagesmutter ist,sitze ich oft und weine einfach nur. Fühle mich einfach müde und ausgelaugt und empfinde nicht viel Lebensfreude... Louisa vermittel ich eben was anderes. Für sie setze ich meine "Maske" auf... albere mit ihr rum,singe mit ihr,lache mit ihr,obwohl ich manchmal am liebsten einfach nur schreien würde. Es gibt auch gute Tage,davon aber leider nicht mehr so viele. Das tut mir so leid,weil ich für meine Maus eine tolle Mama sein möchte.

Der Schritt beim Jugendamt anzurufen hat mich auch ehrlich sehr viel Überwindung gekostet. Ich dachte immer,wenn ich das mache,habe ich verloren... aber nun bin ich froh,dass ich es gemacht habe.

Ich nehme sie übrigens auch beim Toilettengang auf meinen Schoß. Sobald ich sie absetze geht nämlich die Sirene an...

Sie kommt mir manchmal etwas verwirrt vor. Gestern wollte sie zum Beispiel unbedingt baden. Wir haben dann Badewasser eingelassen und sie gemeinsam ausgezogen. Sobald sie in der Wanne war ging ein Riesen Gebrüll los... die Temperatur war okay (haben ein Thermometer). Habe sie dann wieder aus der Wanne genommen. Dann hat sie geweint weil sie wieder rein wollte. Also wieder rein gesetzt und dann noch lauteres Gebrüll... Dann hat es mir gereicht und ich habe sie angezogen.
Das macht sie auch in vielen anderen Situationen. Z.b. beim essen... erst will sie unbedingt was und dann flippt sie aus,wenn man es ihr gibt... mich verunsichert das und ich kann das schlecht deuten.

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Re: wiederspruch

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 19:50 Uhr

Dann hast du den Sinn dahinter nicht verstanden.

Weint dein Kind niemals? Was machst du wenn du gerade kochst und die Nudeln übergehen oder das Fett spritzt und sie will genau in diesem Moment getragen werden. Schiebst du alles zur Seite nur um sie zu beruhigen? Oder lässt du dein Kind einen Augenblick WARTEN?

Was tust du wenn du gerade auf die Toilette musst, obwohl dein Kind soeben eingeschlafen ist und dann doch plötzlich weinend wach wird? Rennst du dann mit offener Hose hin oder muss sie da einen Moment WARTEN?

Meine Tochter war auch ein richtiges Schreibaby und ich hatte es bei Gott nicht leicht mit ihr, aber ich nahm es immer mit Humor und gab ihr die notwendige Liebe die sie braucht und das werde ich auch immer tun! Wenn ich jedoch im Moment zu tun habe oder ihre Schlafenszeit ist, dann bleibe ich konsequent und am Ball. Seit etwa 4 Monaten schläft sie schon durch und schläft auch alleine ein und das obwohl sie ein richtiger Tragling war und ein extremes Mamakind ist.

Meiner Meinung nach soll man halt seinem Kind auch Grenzen zeigen und ihnen klar machen, dass nicht alles dann geht wann es will und wie es so will. Aber jeder macht es so wie er es für richtig empfindet, bitte. Ich kann nur von meiner Sichtweise aus beschreiben wie ich es mache und nur das weitergeben was von anderen angenommen wird.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 19:59 Uhr

Das du schon so lange an Depressionen leidest tut mir echt leid für dich. Muss total schwierig sein!

Hast du schon mal probiert ihr ein paar Spielsachen oder so mit aufs WC zu nehmen damit sie sich einst weil damit beschäftigt wenn du deine Notdurft erledigst? Ich habe meiner Tochter das so abgewöhnt sie auf meinen Schoß zu setzen und mittlerweile ist es ihr schon egal wenn ich mal muss, dann watschelt sie mir höchstens hinterher und räumt mir die Läden vom Waschbeckenunterschrank aus.

Wegen dem Baden, das macht meine Tochter zeitweise auch noch, dann setze ich mich mit ihr in die Wanne und gut ist, dann will sie halt scheinbar mit mir baden auch wenns echt knapp wird in der Wanne mit uns zwei. Hihi

Ach beim Essen ist die feine Dame auch so?! Tztz... Na dann gibt es entweder nur das oder nichts. Gibts ja nicht, sind wir hier beim Wunschkonzert?! Nein im ernst jetzt, ich glaube in der Hinsicht sind viele Kinder ähnlich. Da hab ich auch noch Probleme mit meiner Maus, sie weiß oft auch nicht was sie wirklich will.

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Re: wiederspruch

Antwort von Tine1 am 09.12.2015, 20:52 Uhr

wenn das nudelwasser gerade überkocht, dann renne ich an den herd. wenn mein kind gerade weint, nehme ich es mit. finde es auch nicht verwerflich das weinende kind für drei sekunden sitzen zu lassen während ich den topf vom herd ziehe. hier handelt es sich ja um eine notwendigkeit.

du befürwortest ja aber das zeitweise warten (und dabei weinen) lassen aus erzieherischem kalkül. du willst dem kind antrainieren in bestimmten, angstauslösenden situationen nicht zu weinen.

es gibt viele, die diese methode propagieren. was mich daran (außer der methode an sich) stört, das ist die widersprüchlichkeit in der beschreibung. aber das hast du mit vielen namenhaften autorInnen gemeinsam. alle beschwören die liebe zum kind und dass auf die bedürfnisse unbedingt eingegangen werden muss, um dann methodisch genau das gegenteil zu beschreiben.

meine kinder haben zwar nicht mit wenigen monaten bereits "durchgeschlafen", aber sie sind glückliche kinder mit sehr sicherer bindung.

die ap hat doch offenbar ein recht gutes bauchgefühl für das wohl ihres kindes, scheint aber eher unsicher zu sein. ich finde es einfach sinnvoller sie auf ihrem richtigen weg zu bestärken anstatt weitere verunsicherung herbeizuführen.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von enanita am 09.12.2015, 21:32 Uhr

Wegen des Wollens und dann wieder doch-nicht-wollen: Das ist total normal. Die Kleinen entdecken ihren eigenen Willen und auch, dass sie den einsetzen können, um etwas zu verändern. Aber es locken halt so viele Möglichkeiten! "Wenn ich das esse, kann ich nicht das essen" usw.
Bei uns ist es oft auch ein großer Fehler, wenn man sie etwas nicht alleine machen lässt. Wenn sies selber versucht, aber es dann nicht klappt, ist es aber genauso schlimm. Gut geht es, wenn man ihr das Gefühl gibt, dass sie etwas alleine macht, dabei aber unbemerkt minimal mithilft, z.B. die Banane "anöffnet".
Die Kinder in dem Alter zu verstehen, ist wirklich oft schwierig. Mir helfen häufig die Blogeinträge vom "gewünschtesten Wunschkind" (einfach mal googeln), mich in ihre Denkweise hinzuversetzen und sie besser zu verstehen (aber besser ist noch lange nicht gut genug).

Ich war/bin selber auch depressiv, habe deswegen mein gesamtes Leben umgekrempelt. Bei mir hat sich Ehe, Schwangerschaft und Kind zum Glück positiv ausgewirkt. Auch heute gibts immer noch schlechte Tage, aber mein Mann weiß, wie er mit mir umzugehen hat. Und wenn die Kleine mich mit ihrem Mist und ihrer Lache auch zum Lachen bringt, ist schnell alles wieder gut.
Helfen bei dir Medikamente? Wurde deine Schilddrüse nochmal untersucht? Die kann sich ja durch die Schwangerschaft verändern.

Ich wünsch dir von Herzen, dass du deine Kraft wiederfindest und die Zeit mit deiner Louisa genießen kannst!

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von enanita am 09.12.2015, 21:32 Uhr

Wegen des Wollens und dann wieder doch-nicht-wollen: Das ist total normal. Die Kleinen entdecken ihren eigenen Willen und auch, dass sie den einsetzen können, um etwas zu verändern. Aber es locken halt so viele Möglichkeiten! "Wenn ich das esse, kann ich nicht das essen" usw.
Bei uns ist es oft auch ein großer Fehler, wenn man sie etwas nicht alleine machen lässt. Wenn sies selber versucht, aber es dann nicht klappt, ist es aber genauso schlimm. Gut geht es, wenn man ihr das Gefühl gibt, dass sie etwas alleine macht, dabei aber unbemerkt minimal mithilft, z.B. die Banane "anöffnet".
Die Kinder in dem Alter zu verstehen, ist wirklich oft schwierig. Mir helfen häufig die Blogeinträge vom "gewünschtesten Wunschkind" (einfach mal googeln), mich in ihre Denkweise hinzuversetzen und sie besser zu verstehen (aber besser ist noch lange nicht gut genug).

Ich war/bin selber auch depressiv, habe deswegen mein gesamtes Leben umgekrempelt. Bei mir hat sich Ehe, Schwangerschaft und Kind zum Glück positiv ausgewirkt. Auch heute gibts immer noch schlechte Tage, aber mein Mann weiß, wie er mit mir umzugehen hat. Und wenn die Kleine mich mit ihrem Mist und ihrer Lache auch zum Lachen bringt, ist schnell alles wieder gut.
Helfen bei dir Medikamente? Wurde deine Schilddrüse nochmal untersucht? Die kann sich ja durch die Schwangerschaft verändern.

Ich wünsch dir von Herzen, dass du deine Kraft wiederfindest und die Zeit mit deiner Louisa genießen kannst!

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Re: wiederspruch

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 21:33 Uhr

Ich glaube wir reden einander vorbei. Oder wir haben tatsächlich beide komplett andere Ansichten. Ich gebe nochmals ein Bsp.: Nehmen wir an, ich habe einen vollen Wäschekorb in der Hand mit gewaschener Wäsche, das Kind will jetzt raufgenommen werden und ich wollte soeben aber Wäsche aufhängen. Ich würde das Kind mitnehmen in den Raum wo die Wäsche aufgehängt wird, es aber dann sanft auf den Boden setzen und mit kurzen Worten erklären was ich tue und es dabei mit irgendetwas ablenken. Was würdest du tun? Gemeinsam mit ihr am Arm Wäsche aufhängen?!

Meine Tochter ist auch ein glückliches Kind mit einer sehr starken und sicheren Bindung zu mir, obwohl es schon früher durchschlafen gelernt hat, was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Das Gefühl habe ich auch das der AP unsicher ist und ich will genauso wie du helfen und auf meiner Weise Ratschläge geben wie ich es machen würde genauso wie du es auf deiner Weise machst. ;)

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Re: wiederspruch

Antwort von Tine1 am 09.12.2015, 21:44 Uhr

ja, vielleicht reden wir wirklich aneinander vorbei. ich würde zwar in deinem beispiel die wäsche später aufhängen, oder das kind ins tragetuch setzen. deine antwort oben hatte ich allerdings ganz anders verstanden. du hast zb geschrieben (wenn ich das so richtig in erinnerung habe), dass du sie zu der von dir als schlafenszeit bestimmten uhrzeit nach striktem ritual ins bett legen würdest und das zimmer verlassen. und höchsten nochmal kurz beruhigen würdest, würde sie allzu panisch schreien. das selbe wiederholen bis sie schläft. .

die beispiele vom überkochenden nudelwasser oder ähnliches sind hingegen kurze und nicht alltägliche episoden, die dem kind sicherlich nicht weiter schaden.

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Re: wiederspruch

Antwort von Mama112014 am 09.12.2015, 22:09 Uhr

Beim zu Bettgehen und Schlafen legen habe ich da wirklich ein striktes Ritual. Jeden Abend machen wirs halbdunkel im Wohnzimmer, schalten die Beleuchtung der Wohnzimmervitrine an, holen Gute Nacht Bücher aus dem Regal, zünden unser Dufthäuschen an und lesen ein paar Gute Nacht Geschichten, dazwischen darf sie was trinken und dann wird Zähne geputzt, dann trage ich sie in ihr Zimmer, schaukel sie noch bisschen in meinem Arm, Küsse und Streichel sie, singe ihr noch was vor und dann lege ich sie sanft in ihr Bett. Klar hat sie anfangs viel geschrien und geweint, aber nach paar Wochen war das Theater vorbei. Anfangs ging ich alle 10 Min nachschauen, hob sie aus ihrem Bettchen, beruhigte sie und legte sie wieder in ihr Bett rein, das ging oft 5 Mal so und dann schlief sie, zwar nicht durch, denn anfangs wurde sie nach 2-4 Std wieder wach, dann durfte sie wieder was trinken, hab sie wieder getröstet und beruhigt und wieder in ihr Bett gelegt. Das ging dann auch paar Mal so, aber irgendwann war der Spuk vorbei. Seitdem schlaft sie durch und weint nicht mehr beim Einschlafen und ist überglücklich beim aufwachen.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Lounika am 10.12.2015, 14:37 Uhr

Ich habe in jedem Raum eine kleine Kiste mit Spielsachen stehen. Damit spielt sie dann aber meist nur ein paar Sekunden und dann will sie auf meinen Arm. Wenn dann muss ich mich dazu setzen und mit spielen. Sobald ich mich aber entferne um was anderes zu machen will sie auf meinen Arm.

Anti Depressiva nehme ich schon seit vielen Jahren. Habe aber das Gefühl,dass die nichts mehr bringen. War beim Nerologen und sollte eine Tabletten Umstellung machen. Da ich aber starke Angst vor neuen Tabletten habe,kann so eine Umstellung nur stationär erfolgen. Das geht wiederum nicht,weil ich von Louisa nicht getrennt werden kann.
Meine Schilddrüse wird regelmäßig untersucht. Die Werte waren immer okay.

Mein Antrag auf eine Mutter Kind Kur wurde abgelehnt. Gehe nun morgen zu meiner Ärztin und wir legen Widerspruch ein.
Das ist alles etwas unverständlich für mich. Im Sommer wurde schon eine REHA für mich und Louisa bei der RentenKasse beantragt. Sie wurde erst bewilligt und kurz vorher wieder abgelehnt,weil ich angeblich zu schlimm krank bin,um in nächster Zeit wieder arbeitsfähig zu werden.
Bei der Krankenkasse heisst es nun,ich wäre nicht krank genug für eine Mutter Kind Kur. Da läuft doch irgendwas gewaltig schief.

Gestern abend sollte Louisa bei meinen Eltern bleiben. Nach 2 Stunden kam aber ein Anruf,dass es absolut nicht klappt. Sie hat nur geweint und "Mama" gerufen. Bin dann sofort hin gefahren und da war ihre Welt dann wieder in Ordnung.
Bei der Tagesmutter war es auch seeeehr schwer eben. Beim Verabschieden wurde wieder geweint... da blutet mir echt das Herz. Ich wohne zum Glück gleich nebenan,so dass ich sie jederzeit abholen kann.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Nachtwölfin am 12.12.2015, 21:18 Uhr

Ich habe noch nicht ganz zu Ende gelesen, also sorry, Fall das nach mir schon jemand geschrieben hat: Ein Mann, der dich liebt und v.a. jetzt in so einer Situation nicht davonrennt , sondern zu dir hält, der sollte es doch Wert sein, auch in schönen Zeiten sein Leben mit dir zu teilen. Wenn der jetzt bleibt, dann ist das was echtes. Oder nicht?

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Re: wiederspruch

Antwort von Nachtwölfin am 12.12.2015, 21:24 Uhr

Ich würde das Kind auf meinen Rücken binden, so kann ich meine Wäsche oder sonst was machen und meines Kindes Bedürfnis nach Nähe wird gleichzeitig erfüllt. Ganz einfach.

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Re: Am Ende mit meiner Kraft

Antwort von Nachtwölfin am 12.12.2015, 21:30 Uhr

Stationärer Aufenthalt geht auch mit Kind. Da kannst du dich in der Klinik erkundigen. Gerade bei Depressionen ist es ja nicht gerade förderlich, Mutter und Kind zu trennen.

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