Rund um die Erziehung

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Geschrieben von vickyp1234 am 18.01.2014, 20:37 Uhr

Ist das noch normal? Brauchen wir Hilfe?

Hallo! Ich habe einen Sohn (bald 7), von dessen Vater ich getrennt bin. Sie haben ein gutes Verhältnis (früher war das anders als wir noch zusammen lebten, mein Ex ist sehr aufbrausend und brüllte viel herum). Sie sind beide Mitglied im Fußballverein, mein Ex hilft dort ab und zu als Trainer der Kleinen aus.

Im letzten Frühjahr wollte mein Sohn unbedingt ins Fußballtraining. Er ist eher ein sensibles Kind, kein Draufgänger, obwohl er auch sehr wild sein kann. Ich dachte mir, wir gucken halt mal wie es ihm gefällt. Er war auch den Sommer über total begeistert dabei.

Vor einigen Wochen fing es an, dass er nicht mehr hingehen wollte. Es war nichts Bestimmtes vorgefallen, er konnte auch keine Gründe nennen. Erst dachte ich, das ist vielleicht eine vorübergehende Unlust. Er tut sich ein bisschen schwer damit Selbstvertrauen aufzubauen, obwohl ich ihn auch viel lobe, und phasenweise kann er auch nicht gut verlieren. Mit fünf hatte er so eine Zeit, wo er beim UNO die Karten in die Luft geworfen hat und türenknallend in seinem Zimmer verschwand, wenn er verlor. Das ging aber vorbei. Ich fragte damals auch im Kiga mal nach wie es da ist, und dort war es für ihn wohl nicht schlimm wenn er mal bei einem Spiel nicht gewann. Trotzdem legt er schon Wert darauf, irgendwo "Erster!" schreien zu können.

Beim Mannschaftssport hat er da nun wenig Erfahrung und anscheinend auch gehörige Angst vor Spielen und Turnieren. Bei einem Spiel im letzten Sommer wurde er wieder vom Platz geholt weil es noch nicht so gut klappte (er war da erst ein paar Wochen dabei), der Trainer vergriff sich auch ein wenig im Ton und entschuldigte sich hinterher aber. Nun standen im Januar ein paar Turniere an. Im Prinzip wollte er überhaupt nicht hin. Sein Vater überredete ihn, er wurde auch anfangs immer nur kurz eingewechselt. Trotzdem heulte er teilweise vor den Spielen. Ich wäre nun die letzte die ihn zwingen würde, aber Fußball macht ihm nach wie vor super viel Spaß, daheim will er immer mit mir draußen kicken. Und er ist auch sehr gut - mein Ex ist der festen Ansicht es wäre falsch ihn jetzt wegen seiner Angst sofort rauszunehmen, und ganz schlüssig bin ich mir auch nicht. Er kann ja nicht immer gleich hinschmeißen. Ich allerdings wurde auch so erzogen dass man Sachen "durchzieht", und habe mich lange damit aufgehalten, Sachen durchzuziehen, die eigentlich gar nicht zu mir passen.

Beim letzten Turnier nun war seine Mannschaft sehr gut, gewann fast alle Spiele, aber als sie eines verloren, bekam mein Sohn hinterher einen Anfall, der sich gewaschen hatte. Er rannte heulend an seiner Mannschaft vorbei aus der Halle zu mir auf die Tribüne und schrie, dass er sofort nach Hause wolle. Er hat sich ewig nicht beruhigt. Er reagiert auch furchtbar empfindlich wenn er mal gefoult/geschubst wird oder hinfällt - wo andere einfach aufstehen und weitermachen, rennt er heulend vom Platz... "Mimosenhaft" nennt mein Ex das... ich dachte anfangs, dass er sich von anderen schon abgucken wird, dass man nicht jedes Mal ein Riesentheater veranstalten muss, aber nichts da...

Einerseits kann es ja wirklich sein dass dieser Sport nichts für ihn ist und dass ihn die Schule genug fordert. Aber dass bei insgesamt 8 Mannschaften und so vielen Kindern nur einer (und zwar meiner) so einen Aussetzer hat, macht mir schon Sorgen. Ich meine, wenn sie 5 Gegentore kassieren heulen andere Mannschaften schon auch mal, aber das hatte mit so einer Reaktion irgendwie nichts mehr gemeinsam.

Er klammert momentan auch furchtbar mir gegenüber, hat dauernd vor irgendwas Angst. Früher war es kein Problem dass ich z. B. mal schnell Brötchen holen gehe, mittlerweile rennt er mir schon panisch entgegen wenn ich den Müll rausgebracht habe. Es ist nichts vorgefallen, was dieses Verhalten rechtfertigen könnte und er hatte solche Zeiten auch früher schon, trotzdem dachte ich, dass er da irgendwann mal rauswächst...

Er wurde von mir auch immer konsequent, aber sehr liebevoll behandelt, auch wenn ich natürlich auch Situationen nennen kann, in denen ich z. B. überreagiert habe. Ängstlich war er auch immer schon und anhänglich mir gegenüber.
Im Moment habe ich auch das Gefühl, besonders aufpassen und jeden Bereich im Auge zu behalten zu müssen, weil er sonst in punkto Fernsehen oder Süßigkeiten übertreibt. Schwer zu erklären, aber meist war es so dass er an einem bestimmten Punkt einfach zufrieden war und nicht mehr wollte als erlaubt ist, aber nun scheint er den Hals nicht vollkriegen zu können und würde am liebsten dauernd naschen oder den TV anmachen. Und auch wenn er ängstlich ist und dauernd an mir klebt, auf der anderen Seite lässt er sich überhaupt nichts sagen und ist vorlaut ohne Ende.

Es ist einfach schwierig... er klammert so, hat so viele Ängste von denen ich nicht weiß woher sie kommen, und ob es sinnvoll ist ihn weiter zum Fußball zu überreden, weiß ich auch nicht... wie gesagt macht ihm auch das Training keinen Spaß mehr obwohl da keiner Druck macht und er hinterher meist auch stolz ist über ein Tor o.ä.

Wie soll ich mich da jetzt am besten verhalten?

 
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