Update Septemberbaby

Ihr Lieben,
Ich wollte euch mal ein kurzes Update von uns geben.
Fritzi geht es gut. Sie ist super gestartet, selbst die Ärzte waren begeistert. Nun geht sie alles etwas langsamer an, aber sie nimmt stetig zu. Nachdem sie nach der Geburt einiges abgenommen und auf 910 Gramm runter war, ist sie nun - 3 Wochen später -bereits bei 1275 Gramm. Sie ist noch immer winzig im Vergleich zu termingerechten Babys, aber sie wächst, vor unseren Augen. Ihre Hautfarbe hat sich verändert, die Haare bereits heller geworden und sie ist wach, wenn wir mit ihr sprechen. Vorgestern haben wir sie auch schon mal angelegt und die kleine Kämpferin hat sogar ein-, zweimal gesaugt und mich währenddessen mit großen, wachen Augen angeschaut. Es war ein ganz zauberhafter Moment Mein Mann und ich übernehmen bereits erste Aufgaben in der Pflege und nächste Woche erhalte ich meine erste Badeanleitung. Ich bin mega aufgeregt und auch ein wenig ängstlich. Sie ist ja eben doch noch zart und all die Kabel (auch wenn es schon weniger sind und auch wir mit jedem Tag dem ganzen mehr gewachsen sind)...
Ich selbst hadere noch immer mit der Situation. Es gibt Tage, die sind einfacher und dann gibt es die anderen. Mein Mann versteht mich leider nicht, er ist glücklich, dass alles gut läuft und sie sich so gut entwickelt. Vielleicht können das auch nur Frauen nachvollziehen, was es heißt, von heute auf morgen kein Baby mehr in sich zu tragen, viel zu früh ohne Baby das Krankenhaus verlassen muss und eine höllische Nacht mit all den Ängsten und Schnerzen zu verarbeiten (ein schlimmer Fakt an dem ganzen ist noch immer, dass man mich die ganze Zeit allein gelassen und nicht ernst genommen hat. Nachdem ich meinen Mann unter Schmerzen angerufen und ihn gebeten habe zu kommen, hat die Hebamme ihn hinter meinem Rücken angerufen und behauptet, es ginge mir gut und ich würde schlafen...)

Zuhause sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Das Babyzimmer wollten wir im Oktoberurlaub herrichten. Das hat mein Mann begonnen, als ich in der Klinik lag und nun ist überall Chaos (wir müssen einige Zimmer umräumen und tauschen und es geht nicht so recht voran, die Babymöbel wurden geliefert und stehen nun verpackt im Flur). So richtig voran kommen wir momentan auch nicht, da wir jeden Tag in der Klinik sind...
Zu guter letzt kämpfe ich mit der Milchpumpe. Ich möchte meine Tochter unbedingt stillen, wenn ich sie endlich mitnehmen darf. Dazu muss ich alle zwei bis drei Stunden an der Pumpe sitzen, auch um Fritzi momentan ernähren zu können. Meine Milchmenge ist momentan ausreichend, wird aber nur langsam mehr. Und wenn ich daran denke, dass es so noch gute 8 Wochen weitergehen soll, wird mir ganz anders. Jeder Einkauf muss zeitlich geplant werden, die Fahrt zur Klinik kostet mich meist eine Stunde, auch da muss ich schauen, wann pumpe ich wo. Vielleicht stresse ich mich damit auch, aber das ist ein inneres Bedürfnis, mein Anspruch an mich, dass ich wenigstens das zur Versorgung meines Kindes ausreichend beitrage.

Ich freue mich auf den Entlassungstag! Ich werde mein Häschen nach Hause tragen und die anschließende Woche mit ihr im Bett verbringen und versuchen, so viel wie möglich der verpassten Kuschel- und Kennlernzeit nachzuholen. Im Moment fliegen die Tage an mir vorüber, bald habe ich selbst Geburtstag und dann ist es hoffentlich nicht mehr weit.

Sorry, dass es so ausführlich geworden ist
Euch weiterhin eine entspannte Kugelzeit!

Liebe Grüße Melli & Fritzi