Juni 2010 Mamis

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Geschrieben von MaSchie26 am 24.06.2011, 12:32 Uhr

@Norwegen

Schau mal, was ich gerade zufällig bei Martna Höfel im Hebamenforum gefunden habe!


vielleicht zuerst diese Geschichte von Emily Perl Kingsley (Übersetzung A. Kühme):

"Ich werde oft gefragt, wie es ist, eine behindertes Kind großzuziehen, um Menschen, die diese einzigartige Erfahrung nie gemacht haben, verstehen zu helfen, und um sich dieses Gefühl vorstellen zu können.

Es ist wie folgt....

Wenn man ein Baby erwartet ist das, als ob man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise. Man freut sich aufs Kolosseum, Michelangelos David, eine Gondelfahrt in Venedig und man lernt vielleicht noch ein paar nützliche 'Brocken' Italienisch. Es ist alles so aufregend.

Nach Monaten ungeduldiger Erwartung, kommt endlich der langersehnte Tag. Man packt die Koffer und los geht's. Einige Stunden später landet das Flugzeug.

Der Flugbegleiter kommt und sagt: "Willkommen in Holland". "Holland ?!? Was meinen Sie mit Holland ?!? Ich habe eine Reise nach Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, nach Italien zu fahren!"

Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist in Holland gelandet und da musst du jetzt bleiben.

Wichtig ist, man hat dich nicht in ein schreckliches, dreckiges, von Hunger, Seuchen und Krankheiten geplagtes Land gebracht. Es ist nur anders als Italien.

So, was du jetzt brauchst sind neue Bücher und Reiseprospekte und du musst eine neue Sprache lernen und du triffst andere Menschen, welche du in Italien nie getroffen hättest.

Es ist nur ein anderer Ort, langsamer als Italien, nicht so auffallend wie Italien. Aber nach einer gewissen Zeit an diesem Ort und wenn du dich vom Schrecken erholt hast, schaust du dich um und siehst, dass Holland Windmühlen hat ... Holland hat auch Tulpen. Holland hat sogar Rembrandts.

Aber alle, die du kennst, sind sehr damit beschäftigt von Italien zu kommen oder nach Italien zu gehen. Und für den Rest deines Lebens sagst du dir: "Ja, Italien, dorthin hätte ich auch reisen sollen, dorthin habe ich meine Reise geplant."

Und der Schmerz darüber wird nie und nimmer vergehen, denn der Verlust dieses Traumes ist schwerwiegend.

Aber... wenn du dein Leben damit verbringst dem verlorenen Traum der Reise nach Italien nachzutrauern, wirst du nie frei sein, die speziellen und wundervollen Dinge Hollands genießen zu können."

Diese Geschichte wurde für Mütter mit behinderten Kindern geschrieben. Ich bin aber der Meinung, dass man sie auch exakt auf Mütter nach Notkaiserschnitt übertragen kann. Auch da ist ein Traum geplatzt und die verlorene Situation ist nie wieder zu ändern, nachzuholen etc.

Nein, Sie sind keine schlechte Mutter, Sie trauern und das ist okay! Und Sie müssen sich in eine Situation einfinden, die SO nicht geplant war!

Gehen Sie los und schauen Sie nach einem Reiseführer für Holland - ein paar wunderschöne Ausschnitte haben seevetaler und die anderen schon gepostet!

 
2 Antworten:

Re: @Norwegen

Antwort von Happymom6784 am 24.06.2011, 19:08 Uhr

Ein sehr sehr schöner Text und ja, es stimmt. Für mich war es im Endeffekt auch so. Ich habe mir immer eine natürliche Geburt gewünscht und im Endeffekt die Geburt in Vollnarkose "verschlafen". Und das fehlende Geburtserlebnis macht mir zu schaffen.
LG

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Re: @Norwegen

Antwort von BenMama1979 am 24.06.2011, 20:38 Uhr

Wirklich sehr schön geschrieben!

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