September 2017 Mamis

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Geschrieben von Lovie am 22.04.2019, 20:36 Uhr

Negative Einstellung ändern

Das Problem ist, dass du zu hohe Ansprüche an dich selber hast. Ich kenne das, ich bin auch so.
In meiner Vorstellung als ideale Mama bin ich auch stets verständnisvoll, geduldig und begleite meine Kinder vor Liebe strahlend durchs Leben.
Wir unternehmen miteinander viel und dabei entsteht aufgrund meiner permanent guten Laune (verursacht durch die nie enden wollende Liebe zu meinem Nachwuchs) selbstverständlich nie Stress.
In meiner Freizeit gestalte ich dann fotobücher und backe und koche.
Natürlich baue ich vieles selbst in meinem top gepflegten Garten an, in dem wir oft entspannt plaudernd zusammen sitzen und grillen.
Wenn Freunde meiner Kinder (mit den Müttern) spontan zu Besuch kommen, kann ich immer auch "nur bekannte" he reinlassen, weil bei mir selbstverständlich immer sauber und aufgeräumt genug ist, dass ich keine Angst haben muss, in der Nachbarschaft "ausgerichtet" zu werden.
Zum Turnen und auf Spielplatz besuche nehme ich in meiner Vorstellung gerne stets gesunde Snacks mit, die ich freudig in lustige tierformen geschnitten habe.

Die Realität sieht anders aus.
Ich kann nur meine beste Freundin immer rein lassen, weil ich weiß dass bei ihr auch dreckige Wäsche am Boden rumliegt und sich das schmutzige Geschirr in der Küche nicht allein wegräumt usw.
Ich bin sehr oft sehr genervt von meinen Kindern, und zwar meistens völlig unfair. Dabei sehe ich sogar meistens dass ICH das Problem bin und nicht die Kinder, aber dann aus dieser bekloppten negativ Spirale auszubrechen erfordert echt Kraft.
Manchmal kontrolliere ich, ob alle Fenster geschlossen sind, damit mich nicht die ganze Nachbarschaft schreien hört wenn mir die hutschnur platzt. An ganz vielen Tagen denke ich "einer schreit immer. Entweder eins der Kinder, beide Kinder gleichzeitig, Mutter oder Mutter und ein Kind oder alle drei..."
Seit der Geburt der kleinen habe ich nicht ein einziges Foto sortiert, geschweige denn ein baby/kleinkind Tagebuch geführt. Das von der kleinen liegt noch original verpackt im Regal. Shame on me.
Meine gartnerischen Fähigkeiten sind zwar ambitioniert aber nicht sehr fortgeschritten, so dass es nicht viel zu Staunen gibt im Garten. Es macht mir trotzdem meistens Spaß und deshalb gebe ich nicht auf ;-) auch wenn gerade wieder viel Unkraut wächst. Beim Grillen bin ich semi entspannt weil es immer ein Akt ist die Kinder vom Feuer weg zu halten, die Hunde vom Fleisch und das vorbereiten der Beilagen oft sehr zeitaufwändig ist.
Bezüglich des frischen Kochens und backens und der in lustige Formen gebrachten Snacks. Nunja... Wir nutzen viel convinience, am Spielplatz hab ich oft kekse dabei und ich habe noch nie etwas in lustige Formen geschnitten (aber schon öfter aus essen gesichter auf den Teller gelegt!!)
Bezüglich der Unternehmungen muss ich fairerweise sagen dass wir schon viel machen, ich aber immer eine "Liste" im Kopf habe und das Gefühl, zu wenig zu tun. Dabei ist mir in Gesprächen mit anderen Mamas aufgefallen, dass es anderen genauso geht und dass die Unternehmungen ja nicht weglaufen. Wenn wir jetzt tatsächlich diesen Winter nicht im Hallenbad waren, dann ist das kein Weltuntergang, weil man tatsächlich noch viele Jahre mit den Kindern dort hin gehen kann-und zwar ganz ohne zehn Garnituren Wechsel Wäsche, 90 verschiedene snacks, 50 Handtüchern... Resümee vieler Ausflüge: vorher und nachher viel Stress, beim Ausflug alles gut. Aber ist es das echt wert...? Es reicht wenn man einmal im Monat oder zweimal was größeres unternimmt, Kinder brauchen auch einfach mal frei und nixtun zu Hause damit sich ihre Fantasie entfalten kann!!

Wenn du jetz bald einen Tag die Woche für dich hast dann genieße ihn ganz bewusst, geh ein Eis essen, Setz dich mit einem guten Buch in die Sonne und lass es dir einfach gut gehen. Das ohne schlechtes Gewissen zu tun, erfordert Übung aber deine Kinder werden davon profitieren, dass Mama wieder relaxedter ist. Und zwar mehr als wenn der Haushalt gemacht und die Fenster geputzt sind. Das ist den Kindern nämlich piepegal.

Alles Gute!
Ich arbeite auch noch daran, die Ansprüche an mich selbst runter zu Schrauben!!

 
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