Ich werd bekloppt, ich zieh aufs Land!

Puuhh, das klingt ja recht heftig.

Hast du niemanden, der dich ein bisserl unterstützen kann?
Ich muss zugeben, wenn ich die Jungs nicht regelmäßig bei den Omas/Opas abgeben könnte, würde ich wahnsinnig werden. Mein Mann ist selbstständig und ist momentan auch nur selten zu Hause.

Wenn gar nix mehr geht, rufe ich entweder meine Tante an, die die Jungs liiiieben oder frage meine Freundin, ob sie vorbeikommt. Die hat drei Jungs im gleichen Alter wie meine. Ist zwar noch mehr Chaos, aber wenigstens beschäftigen sich die Kiddis mal ne zeitlang mit sich selbst. Geteiltes Leid ist halbens Leid und so weiter. Wäre sowas oder eine Krabbelgruppe eine Option für dich?

Ansonsten kann ich nur sagen: Ja es gibt Tage, da gebe ich im Geiste schon eine Anzeige bei Ebay auf: "Zwei kleine Terroristen abzugeben! Keine Rücknahme"
Schranktüren knallen ist hier auch sehr beliebt. Ich halte sie dann zu (wenn es welche ohne Sicherung sind), auch wenn die kleine Drama-Queen sich dann theatralisch heulend auf dem Boden wälzt. Ätzend. Besonders, wenn er dann anfängt, alternativ alle Spielsachen durch die Gegend zu pfeffern.

Auf dem Sofa rumturnen ebenso. Er ist schon mehrfach böse hingefallen.
Obwohl ich ihn da schon gefühlte tausend Mal runter gefischt und streng "NEIN!" gesagt habe, testet er es jeden Tag trotzdem mindestens dreimal aus.

Man kann sich keine Minute hinsetzen, ohne dass die beiden versuchen auf mir rumzuturnen und zu krabbeln. Natürlich beide an der gleichen Stelle, so dass das ganze innerhalb von ner halben Minute in eine Rauferei ausartet. Letztens habe ich im Schneidersitz auf der Küchenarbeitsplatte gesessen, nur um in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken zu können. Da kommen sie nicht an mich dran.

Hauen ist zur Zeit groß in Mode. Es ist schon besser geworden, aber wenn er müde oder fuchsig ist ... dann ist Polen offen.
Da nimmt er sich auch schon mal ein Metallauto und zieht es seinem großen Bruder (der ist 4!) ohne Vorwarnung über den Schädel. Glücklicherweise schlägt der nicht zurück. Benni das abzugewöhnen finde ich momentan mit am anstrengendsten.

Muss gestehen, Benjamin ist eine ganz andere Hausnummer als Emilian und ich bin froh, wenn er im Mai in den Kindergarten kann. Da würde er jetzt schon gerne bleiben. Sobald man nicht hinschaut, ist er in irgendeiner Gruppe oder im Turnraum verschwunden. Teilweise muss man ihn heulend und tretend zur Tür raus tragen, weil er lieber da bleiben will. Ebenfalls seeeehr anstrengend!
Aber in Rheinland-Pflalz ist die Betreuung erst ab zwei Jahren kostenfrei. Solange muss er sich noch gedulden und bei den Großeltern bleiben, wenn ich arbeiten gehe.

Tja, wie du siehst hab ich leider nicht die ultimative Idee für dich, aber zumindest kann ich deinen Frust seeeeeehr gut nachvollziehen ;-)

LG von der Front