März 2017 Mamis

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Geschrieben von Ani.Me am 24.05.2017, 21:32 Uhr

Ich bin so verzweifelt!

Liebe Quasselstrippe,
Lass dich erstmal trösten.
DU bist eine gute Mutter, eine sehr gute! Sonst würdest du dir nicht solche Gedanken machen sondern es wär dir egal.
Ganz ganz ganz viele Säuglinge haben abends eine unruhige Phase, in der sie schreien, hastig oder unruhig trinken, scheinbar mit nichts zufrieden sind.
Man kann das nennen wie man möchte. Entwicklungsschritt, Wachstumsschub, Koliken, die Beschreibung ist nur ein Wort. Ich empfehle immer statt Bücher zu lesen (oder gar zu googlen) sich auf das Kind einzulassen.
Solange dein kleiner zunimmt und gedeiht, ausreichend nasse Windeln hat und regelmäßig Stuhlgang absetzt bekommt er auf jeden Fall genug zu trinken! Ganz wichtig. Er wird nicht verhungern. Dieses Grundbedürfnis ist dann bei ihm gestillt.
Daher - versuche dich in ihn hinein zu versetzten. Er war 9 Monate in deinem Bauch. Sollte dann von einem Tag auf den anderen allein atmen, verdauen, Temperatur halten, trinken. Für ihn ändert sich jeden Tag so viel. Die kleinen sehen mehr, hören deutlicher, nehmen sich und ihre Umgebung mehr wahr, lernen zu kommunizieren (plötzlich lachen Sie uns an), dann die ganze motorische Entwicklung! Das ist so wahnsinnig viel, dass es den kleinen oft irgendwann (ganz oft abends) zu viel ist. Versuch - so schwer es ist - nicht, ihn "zu verstehen" sondern für ihn da zu sein. Sag es ihm ruhig laut: Hannes, ich weiß grad nicht, was dir fehlt, aber ich bin für dich da. Versuch ihm alle reize zu nehmen, die ihn zu viel sein könnten, fremde Leute - Gerüche, Lärm, Licht usw. Ich schwöre ja auch aufs tragen. Die kleinen spüren, riechen und hören uns, hocken fast wie im Bauch, viel besser kann es nicht sein.
Wenn er sonst gut trinkt, liegt es nämlich weder an der Nahrung, der Flasche, der Person oder sonst was. Würde er z.b. mit dem Sauger nicht klar kommen, würde er bei jeder Mahlzeit schreien.
In der akuten Situation, bleibe ruhig. Deswegen empfehle ich immer mit dem Kind zu sprechen, so beruhigt man sich selbst. Ihr habt schon wahnsinnig viel versucht, das kann ihn leider nur noch mehr verwirren. Bereite dich vor, du weißt, dass der kleine zur Zeit abends schreit. Nimm dir nichts vor, sei satt und geh vorher aufs Klo. Lass dein Handy irgendwo liegen und nimm dir Zeit. Nimm Ohrstöpsel mit. Euer Hannes nimmt deine Anspannung wahr und das verunsichert ihn noch mehr...
Viele Kinder beruhigen sich gut mit monotonem Rauschen (Dunstabzugshaube, Fön, etc.) Das klingt wohl ähnlich wie im Mutterleib. Deswegen macht man auch intuitiv "schhhhh" wenn ein Baby weint ;-) bei youtube gibt's unendlich viele white noise videos.
Und ganz wichtig - schmeiß die Gedanken aus den Kopf! Der Haushalt ist sch**ßegal. Dieses Anspruchsdenken setzt dich noch mehr unter Druck.
Ein letzter Punkt noch: du stellst alles in frage, wenn du dir denkst, dass es wohl einen Grund hätte, warum er "nicht einfach so" zu euch gekommen ist. Wenn du solche Gedanken öfter bemerkst, dann such dir bitte bitte Hilfe. Postnatale Depressionen können sich langsam anschleichen und plötzlich gefährlich werden...
ich drück dich und denk an dich und wünsch dir von Herzen, dass du das große Glück, dass dein kleines Wunder ist, bald wieder empfinden kannst!

 
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