Freude aufs Baby fehlt ein bisschen.

Gestern war in Sachen Gefühle für die Schlumpfine irgendwie ein komischer Tag. Mein Mann und ich hatten ein fantastisches langes Wochenende in Paris, sind gestern zurückgekommen. Das Wetter hat gepasst (kein Regen, was will man mehr im Januar ;-)), wir haben uns viel angesehen, waren gut essen (die Einschränkungen waren allerdings schon recht nervig ^^), sind auch viel rumgelaufen und außer einem Zwicken hier und da mal hat mich die Schwangerschaft nicht behindert.

Und irgendwie hab ich dann gestern so gemerkt, dass ich die Schlumpfine gar nicht so wirklich herbeisehne. Also klar, Schwangerschaft ist spannend, sie war in den Tagen auch streckenweise sehr aktiv, so dass wir beide richtig viel gemerkt haben. Aber irgendwie ... mir fehlt einfach das Gefühl des Nicht-Erwarten-Könnens, des Unbedingt-Haben-Wollens, wenn Ihr versteht, was ich meine.

Ich war nie jemand, der den unbedingten Kinderwunsch hatte. So mit Anfang/Mitte 20 hat der Gedanke, mal Kinder zu bekommen, "halt dazugehört", ohne da groß auf Bedürfnisse zu achten. Mit Ende 20/Anfang 30 konnte ich mir dann auch sehr gut vorstellen, keine zu bekommen. Bei mir hat auch nie ne Uhr getickt oder so. Es war dann eher eine rationale Entscheidung zu sagen: Wenn Kind, dann sollten wir es mal angehen, jünger werde ich ja auch nicht und Mitte 30 wird dann schon mal langsam Zeit. Dann haben wir noch ein halbes Jahr oder so geschaut, ob wir uns mit dem Gedanken beide weiterhin wohlfühlen und dann eben losgelegt. (Gedauert hat es dann noch ein knappes Jahr, bis es gescheppert hat.)

Ich meine, ich bin kein ewig emotionaler Mensch, ich nehme das Leben, wie es kommt und hab auch mehr als genug Vertrauen in mich (und meinen Mann), dass wir das alles hinbekommen werden. Aber irgendwie denke ich, dass ich doch "anders" fühlen müsste. Klar, wir reden auch mit der Schlumpfine, aber immer eher so ... lustig ... scherzhaft ... wir lachen viel zusammen und reden ne Menge Unsinn und da reiht sich das eben ein.

Ich hab das Gefühl, dass mein Mann und ich zusammen "komplett" sind, vermutlich hat mir das auch grad das Wochenende nochmal vor Augen geführt. Da ist keine "Leerstelle", die man füllen müsste oder so. Da fehlt nix. (Und wir sind jetzt seit über sechs Jahren zusammen, also erste Verliebtheit ist das nicht mehr.) Als wir gestern Abend kuschelnd-verknotet auf der Couch saßen, hat er so aus Jux gefragt, wo da eigentlich die Schlumpfine dazwischenpasst. Er meinte das natürlich nicht ernst und rein physisch. Aber so ein bisschen hat es bei mir die Frage auch gefühlsmäßig getroffen ...

Ich weiß ja nicht, ob sich das dann in Richtung Geburt noch ändert, aber irgendwie frag ich mich, ob ich da mit meinen aktuellen Gefühlen nicht anfällig für eine Wochenbettdepression bin.

Sorry für den Roman, aber das beschäftigt mich gerade ziemlich.