November 2022 Mamis

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Geschrieben von Emila am 19.11.2022, 23:30 Uhr

Ein Lebensabschnitt beginnt.

Wir haben es endlich geschafft. Am 18.11. um
01:58 Uhr ist unser Julius mit 3.500g bei 53cm auf die Welt gekommen.

Es kam alles komplett anders, als ich mir das jemals hätte vorstellen können.

Es wird lang, weils lang war und leider nicht so schön:
Bei der Kontrolle und Vorstellung zur geplanten Einleitung im KH vor 1 Woche wurde eine Verschlechterung der Durchblutung in der Nabelschnur festgestellt und ich wurde für den kommenden Tag direkt wieder einbestellt zur stationären Aufnahme und Einleitung.
Für den pcr-Test vor der Aufnahme habe ich an dem Tag 2h angestanden vor dem KH. Das war schon heftig. Zum Glück gab es keinen Regen.
Sonntag dann gleich morgens ins KH, dort Einleitung mit einem Bändchen, das für 24h liegen bleibt. Alle 4h ctg Kontrolle.
Es hat sich genau nichts getan. Dann am Montag Beginn mit Einleitung per Tabletten, immer 30min ctg, Tablette nehmen, 1h Ctg und das dann alle 4h wiederholen - tagsüber.
Die Tabletten brachten mir also tagsüber Wehen unterschiedlicher Stärke, nachts war Ruhe und morgens wieder von vorne. Richtiger Geburtsbeginn: Fehlanzeige.
Am Mittwoch wurde dann die Pistole auf die Brust gesetzt, wenn’s bis Freitag ET+14 nicht los geht, dann gibts nen Kaiserschnitt.
Also bin ich noch mehr Treppen und Kilometer über das Gelände gerannt, habe noch mal Tee, Datteln und alles mögliche versucht zusätzlich zu den Tabletten. Eine Hebamme versuchte noch eine Eipollösung.
Am Abend waren dann endlich die ersten Anzeichen zu spüren. Über Nacht steigerte es sich dann, sodass im Kreißsaal noch mal ein ctg geschrieben wurde. Reichte allerdings nicht, auf Station musste ich wieder wehen laut veratmen -sorry an meine Zimmernachbarn. Weiter gegen morgen hielt ich es nicht mehr aus und wieder in den Kreißsaal. Es ist auf dem richtigen Weg, ich durfte dort dann in einem Zimmer bleiben.
Über den Vormittag hielt es sich soweit stabil, ich bin herumgelaufen, war in der Wanne, Muttermund-Dehnung. Am frühen Nachmittag holte ich genau rechtzeitig meinen Mann dazu. Zusätzlich hatte meine Lieblings-Hebamme gerade ihre Schicht begonnen und mich toll unterstützt. Ohne sie hätte ich das nie geschafft.
Im Kreißsaal ging es dann doch nicht mehr so gut voran, die Wehen wurden mehr, aber die Reaktion vom Muttermund war so Mittel - ich stimmte einer PDA zu, um etwas zu entspannen und die Muskulatur zu lockern. Das legen der PDA war schrecklich, der Effekt lohnenswert.
Die Schicht der netten Hebamme endete… zwei Kolleginnen haben übernommen. Plötzlich wurde der Druck nach unten mehr und ich spürte wieder Wehen.
Dann ging’s recht schnell, es fehlten noch 0,5-1cm. Dann wurden die Herztöne schlechter und der Blutwert des Babys auch. Geburtsstillstand und es war so schmerzhaft der Druck, die Wehen, die Sorge uns Baby.
Die PDA wurde aufgespritzt und plötzlich waren wir im Kreißsaal-Op für den Kaiserschnitt. Einen Kaiserschnitt ohne Vollnarkose habe ich mir ja schon schlimm vorgestellt, aber es war noch schlimmer als erwartet. Die Kräfte, die man spürt, während man aufgeschnitten und das Kind aus einem herausgezogen wird… mein ganzer Körper hat gewackelt, ich wusste es kaum auszuhalten.

Dann war es endlich geschafft. Ich konnte das kaum realisieren, dass unser Kind geboren wurde, ich fand ihn nicht hübsch und wollte ihn plötzlich auch gar nicht mehr so dringend haben. Einfach vorbei gehen sollte alles.

Zum Glück war mein Mann an meiner Seite und konnte unseren kleinen Zwerg versorgen, bis ich fertig war im Op. Die beiden sind ein super Team.

Zu all dem kam noch hinzu, dass mein Vater einen Tag vor Geburt plötzlich mit Herzinfarkt ins Krankenhaus musste und mehrere stents bekam.

Das gefühlschaos… ich kann’s kaum beschreiben. Und als ob er gewartet hätte, hat sich am Geburtstag unseres neuen Familienmitgliedes unser aller Familienhund entschieden den Weg über die Regenbogenbrücke zu gehen. Ich bin einer Freundin sehr dankbar, dir meine Mutter unterstützt hat. Aber wir alle wissen kaum wohin mit uns… Freude, Trauer, sorge um den Papa…

Puh, irgendwie gehts mir gerade besser, das mal aufgeschrieben zu haben.

Jedes Ende wird ein neuer Anfang sein.

 
21 Antworten:

Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Lolly88 am 19.11.2022, 23:56 Uhr

Hey du,

da hat es einer verdammt spannend gemacht und fand es wohl super in seiner Bauchwohnung.

Hut ab was du mit gemacht hast. Angefangen von der Warterei vor dem Testzentrum bis hin zum Notkaiserschnitt mit ner pda. Ich dachte der geht unter Vollnarkose.

Das du im Gefühlschaos bist ist mehr als verständlich. Das alles muss ja erstmal verarbeitet werden. Das mit deinem Papa tut mir leid. Wünsche euch beiden gute Besserung.
Das mit dem Hund ist ja echt schrecklich. Als wäre es nicht genug gewesen. Aber so bleibt er noch mehr unvergessen.

Ich denke es ist wichtig über das erlebte zu sprechen oder schreiben. Entweder jetzt direkt oder wenn du es für dich verarbeitet hast.
Und wenn dir danach ist, darfst du jederzeit hier im forum schreiben. Ich denke das macht uns aus. Wir sind ne tolle Gemeinschaft.

Jetzt wünsch ich euch eine tolle Kennenlernzeit und Kuschelzeit. Genießt die Zeit. Das kuscheln bewirkt bestimmt wunder.

Und herzlichen Glückwunsch

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 1:18 Uhr

Ein akuter Not-Kaiserschnitt war es wohl nicht, sollte aber trotzdem nicht zu lange dauern.
Ich kann gar nicht sagen wann genau was passiert ist. Mein Zeitgefühl war komplett dahin, gefühlt war das aber Unterschrift für den Kaiserschnitt geleistet und schon aufm op-Tisch.

Es sind seit Beginn der ganzen Geschichte vor einer Woche kaum Stunden ohne Schmerzen vergangen.

Und jetzt gehts nahtlos so weiter. Der Wundschmerz, meine Brüste sind wund, Kontraktionen der Gebärmutter…

Dann darf mein Mann nur eine Stunde am Tag hier sein und ich muss alles alleine machen. Wickeln, Stillen, beruhigen (Cluster feeding), an meine eigenen Medikamente denken und durch den harnkatheter merke ich nicht mehr, wann ich auf Klo muss und muss nach Uhrzeit gehen, um nicht auszulaufen.

Gut, dass ich nichts davon vorher wusste.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von MaryJFreiburg, 42. SSW am 20.11.2022, 8:31 Uhr

Guten Morgen
Erstmal herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kuschelzeit. Wie sagt man „die Zeit heilt alle Wunden“ du musst das Ganze erstmal verdauen
Darf ich fragen , ob es dein erstes Kind ist? Bzw deine erste Geburt war?
Liebe Grüße und Kopf hoch in ein paar Wochen sieht die Welt schon wieder anders aus!!

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Renilein9 am 20.11.2022, 9:58 Uhr

Liebe Emila,

ich kann deine Enttäuschung gut verstehen. Man bereitet sich gedanklich auf die Geburt vor. Fragt sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, in die Klinik zu fahren. Wird es sehr schmerzhaft? Wie lange wird es wohl dauern?

Und dann kommt es ganz anders. Ich denke heute rückblickend über einleitende Maßnahmen sehr skeptisch. Letztlich weiß man zwar nie so genau, wie es ohne Einleitung abgelaufen wäre, aber meine Geburt war kein schönes Erlebnis, von vorn bis hinten. Weder für mich, noch für meinen Sohn, der völlig gezeichnet von dem ganzen Prozess ganz schlimm nach der Geburt aussah. Und mir tut es sehr leid für dich, dass auch du so eine harte Zeit hinter dir hast. Ich denke heute noch, nach mehr als 4 Wochen, manchmal mit Tränen in den Augen an die Zeit zurück und ertrage es nur schlecht, mir Bilder aus der Klinik anzusehen. Ich wünsche dir, dass du die Erlebnisse besser verarbeiten kannst. Erfreue dich so gut es nur geht an deinem kleinen Wunder

Ich hoffe, dass du dich vom Kaiserschnitt schnell erholen kannst und du dich wenigstens dahingehend nicht mehr so lange quälen musst.

Mein herzlichstes Beileid zum Verlust von eurem Familienhund, das ist wirklich super traurig Und deinem Papa wünsche ich, dass er sich von dem Schreck gut erholt und fit und gesund weiter durchs Leben geht! Immerhin will er den kleinen Mann, seinen Enkel, noch lange genießen können. Hoffentlich erholt er sich gut!

Fühl dich ganz fest umarmt!

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 10:15 Uhr

Danke
Das ist mein erstes und letztes Kind.
Noch mal mache ich das definitiv nicht.

Auch jetzt hinterher ist das von meiner persönlichen gesundheitlichen Seite einfach Mist und auch der ganze „Umgang“ mit einer frischen Mutter mit fehlender praktischer Erfahrung ist nicht schön.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 10:20 Uhr

Danke.
Das tut mir leid, das du auch keine so tolle Zeit und Geburt hattest.

Ich will eigentlich dringend nach Hause, aber mein Körper spielt noch nicht so mit. Es fehlt mir allerdings auch die Zeit der Erholung. Ist schon echt anstrengend komplett alleine den Zwerg zu versorgen und tausende Male aufszustehen ohne zwischendurch wirklich mal liegen bleiben zu können.
Zuhause wäre mein Mann da und könnte mal die Windel machen oder mir irgendwas bringen und ich müsste nicht jedes Mal selber los.

Und immer wenn man doch mal ein paar Minuten dösen kann, kommt jemand rein oder man fühlt sich beobachtet oder träumt, dass jemand ne neben einem ist. Echt verrückt.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Renilein9 am 20.11.2022, 10:51 Uhr

Ich habe die Zeit in der Klinik exakt genauso furchtbar empfunden.

Geplant und gewünscht hatte ich mir sogar eine ambulante Geburt, trotz erstem Kind. Ich wollte dringend so schnell es geht aus der Klinik raus & mich von meiner Hebamme besuchen und betreuen lassen. Inklusive Unterstützung durch meinen Mann.

Und dann kam es genau so, wie ich es unter keinen Umständen wollte. Eine Woche Klinikaufenthalt, es war die Hölle. Die Betreuung und Unterstützung war bei mir auch unterirdisch. Das wusste ich schon vorher, wurde mir so angekündigt, machte es schlussendlich aber auch nicht einfacher. Darum hatte ich auch den Wunsch, so schnell es geht nach Hause zu dürfen.

Schlussendlich hatte unser kleiner Mann aber am 3. Tag einen schlechten Blutzuckerwert (ich hatte den Hebammen bereits mehrfach gesagt, dass ich noch keine Milch produziere und mir Sorgen mache, die kam schlussendlich erst an Tag 4, zumindest ein bisschen. Ich wurde jedoch nicht ernst genommen, unterstützt schonmal garnicht).

Mit dem Ergebnis, dass Mats an Tag 3 aufgrund dieses schlechten Blutzuckerwertes in die Kinderklinik verlegt wurde, wir voneinander getrennt waren (denn ich musste auf der Hebammenstation bleiben) und wir eine furchtbare Zeit durchmachen mussten. Er war an Maschinen angeschlossen (völlig überzogen, denn der Wert hatte sich nach dem Zufüttern bereits am gleichen Tag noch stabilisiert), und ich bin noch völlig körperlich im Eimer 6 mal am Tag zwischen den Stationen hin und her marschiert, um bei meinem Baby zu sein, ihn versorgen zu können und das Stillen irgendwie noch aufrecht zu erhalten. Ich durfte dann nur noch alle 8 Stunden anlegen und habe es körperlich nicht geschafft, zwischendrin noch alle 2 Stunden abzupumpen. Wie auch: ich selbst war körperlich noch gezeichnet von der Geburt und dem Kaiserschnitt, bin unter argen Schmerzen tapfer zu den Fütterungszeiten alle 4 Stunden zu meinem Baby gegangen, saß dort jeweils 2 Stunden zum Wickeln, Füttern, ausgiebigem Kuscheln und bin dann wieder auf Station, um kurz zu Ruhen, etwas zu essen und Luft zu holen. 2-3 mal habe ich es noch geschafft, zu pumpen, mehr war aber nicht drin. Ich hatte so fürchterliche Rückenschmerzen durch die Rückbildung der Gebärmutter. Uns wurde das Stillen so richtig schön versaut, denn es ist mir leider nicht gelungen, das wieder aufzuholen. Ich hab gestern die Pumpe weg gepackt, es war nicht mehr zu retten. Dank mangelnder Unterstützung (ich hätte gern ein wenig zugefüttert, um die Situation zu vermeiden) und schlechter Aufklärung. Die Kinderärztin hat uns nachher bestätigt, dass sie uns sofort zum Zufüttern geraten hätte, nach der harten Geburt und unser beider Zustände an den Tagen danach. An den letzten beiden Tagen in der Klinik und viel Aufregung, und Diskussionen mit den Ärzten und Zuständigen vor Ort (denn wir sollten eigentlich an Tag 5 entlassen werden, weil schon längs alles wieder in Ordnung war), habe ich zumindest ein gemeinsames Zimmer mit meinem Baby beziehen können und konnte ein kleines bisschen zur Ruhe kommen (er lag vorher in einem Zimmer mit 5 anderen Babys, ich habe auf einem harten Stuhl neben ihm gesessen).

Aber gut, ich wollte jetzt auch garnicht so viel von unserer Geschichte erzählen. Ich fühle nur so sehr mit dir, weil Ich mich auch so sehr unwohl in der Klinik und der Betreuung gefühlt habe.

Kannst du dein Baby nicht mit zu dir auf die Brust ins Bett holen? Ich habe stundenlang mit Mats im Bett gekuschelt an den ersten beiden Tagen (rückblickend waren das noch die schönsten, denn immerhin konnten wir da noch uneingeschränkt kuscheln). So haben wir auch zusammen nachts geschlafen. Es war mir körperlich garnicht möglich, ständig aufzustehen.

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald nach Hause kannst und ihr eure erste gemeinsame Zeit auch endlich genießen könnt.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 12:05 Uhr

Danke für deinen Bericht. Ich fühle mich nun nicht mehr ganz so alleine.

Das stillen klappt hier derzeit auch gar nicht. Das war alles von Anfang an schlecht.

Direkt nach dem Kaiserschnitt wurde er mir in den Arm gelegt und so auf die Brust gedreht, dass er flach mit Kopf nach unten lag und die Füße direkt auf der Wunde. Schmerzen hatte ich noch nicht, ich war bis fast zur Brust hoch taub, aber der Druck war da.
Dann wollte er sich die Brust suchen und ich wollte ihn einfach machen lassen. Da hat die Hebamme schon den Kopf genommen und in Position gedrückt. Das hat überhaupt nicht geklappt und mehr wurde auch nicht geholfen oder erklärt. Ich war auch noch zu erschöpft um mich zu wehren oder zu fragen.

Auf Station haben wir dann selbst Herumprobieren, weil er Hunger hatte. Immer viel die eigenen Hände in den Mund, geschmatzt.
Das habe ich mehrmals angemerkt und dass ich noch so schmerzen habe und ihn nicht gut anlegen kann. Dann wurde da ein stillhütchen drauf gepackt, Kopf ran gedrückt, fertig.
Das erste Wiegen war dann schon nicht so gut für mein empfinden, wurde aber nicht kommentiert.
Über den gestrigen Tag spitze sich das dann zu und abends hat er nur noch gebrüllt statt sich anlegen zu lassen. Bis jemand Zeit hatte zu kommen vergingen über 30minuren und mein Kind hat nur geschrien. Wieder übliche Lösung, stillhütchen, etwas anderes Position und immerhin hat er getrunken. Hinterher war dann die Brust komplett blutig und offen, die zweite Seite ist nur noch ein bisschen davon entfernt und bei mir brach alles raus.
Gab dann erst mal fertignahrung, um ihn zu beruhigen und dann sollte ich abpumpen. Währenddessen würden sie das Kind dann mitnehmen für die Vorbereitung zur U2 - und das nachts um 03:00, während ich völlig am Ende bin und Angst habe mein Kind nicht ernähren zu können und ihn jetzt schon habe hungern lassen. Wie kommt man da drauf, dass man ihn genau dann aus den Händen geben will? Also bin ich hoch und mitgelaufen zu den Untersuchungen.
Hinterher beim abpumpen kamen gerade mal drei Tropfen Milch… das erklärt auch, warum der kleine so vehement und kräftig versucht hat zu trinken. Da kam halt nichts.
Also alle 2 Stunden abpumpen und die Tropfen verfüttern, alle 2 Std Ersatzmilch geben per Spritze, dran denken selbst auch alle 2std mal zum Klo zu gehen, durch den Katheter merke ich gerade nicht, wann ich muss, dann wickeln irgendwo dazwischen und essen und kurz dösen wäre auch ganz gut.

Ich hab den kleinen die ganze Zeit bei mir und somit auch volle Pflege und Versorgung zu leisten. Ihn zum Wickeltisch zu tragen ist alleine schon anstrengend, ohne wämeplatz ist ihm aber zu kalt und er weint wieder so viel.

Zusammen im Bett zu liegen sind die kurzen Pausen, die ich dann habe. Auch gerade jetzt bimmelt mein Timer, dass Zeit fürs abpumpen ist und das Mittagessen steht da auch schon
Also erst essen und hoffen, dass Julius so lange ruhig ist, dass ich noch abpumpen kann gleich.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt

Antwort von mena00 am 20.11.2022, 13:21 Uhr

Ertsmal Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann!

Dann tut es mir sehr leid zu lesen, welche Erfahrungen du machen musstest und ich wünsche dir gute Besserung.

Bzgl. Stillen ist es leider so dass nur das häufige Anlegen (oder abpumpen) die Milchproduktion anregt, aber dies eben auch eine Zeit dauert. Such dir unbedingt eine gute Stillberatung, damit du das alles anschauen kannst mit dem richtigen Anlegen, Pflege der schmerzhaften Warzen usw (gibt einige Sachen die man machen kann.. lasern, Salbeitee drauf, cremen, Silberhütchen usw) sofern du natürlich stillen willst!
Man braucht da leider oft etwas Durchhaltewille.So eichtig bestärkt nach 3 Wochen abpumpen hat mich erst meine Hebamme zu Hause…
Ich wünsche euch alles Gute!

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Monamig123 am 20.11.2022, 13:36 Uhr

Sorry wenn ich so doof frage. Aber nehmen euch die Hebammen und Stationsschwestern die Kleinen nicht mal zwischendurch ab um zu Wickeln oder damit ihr als Mütter mal schlafen oder Duschen oder was auch immer könnt?
Ich frage nur so weil das bei uns absoluter Standart war und wir nicht mal selbst fragen mussten, sondern sie aufmerksam waren und es selbst gesehen haben. Dafür sind die doch da

Für all das was du in der Zeit erleben musstest mein grösstes Mitgefühl ich hoffe von ganzem Herzen, dass du dich spätestens zuhause erholen kannst damit du die Zeit mit eurem kleinen Schatz geniessen kannst

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von nina987, 40. SSW am 20.11.2022, 13:37 Uhr

Das tut mir so leid, von so vielen sehr herausfordernden und teils traumatischen Erfahrungen zu lesen!

Ich würde gerne kurz und knapp ein paar Tipps geben:

- Nach Kaiserschnitt/Trauma bei der Geburt etc kann ein Bondingbad helfen, um nochmal bewusst mit dem Baby anzukommen. Das kann man googeln und selbst machen oder sogar begleitet mit Hebamme.

- sprecht mit eurer Nachsorgehebamme über eure Gefühle und eure Schmerzen (es gibt zB die Möglichkeit einer Massage auf Kasse für die Mama. Bei mir kam jmd nach Hause. Ich war so fertig und es tat mir so gut, dass jmd mal nur für mich da war)

- Osteopathie und Akupunktur für jegliche körperliche/seelische Beschwerden

- bei Stillbeschwerden nicht lange fackeln und eine Spezialistin konsultieren (und nein, Hebammen sind oft unzureichend ausgebildet, weil "Stillberaterin" nicht geschützt ist und oft ein WE sponsored by Hipp entspricht). Google: IBCLC oder LA leche League (teils ehrenamtlich!). Es lohnt sich so sehr jetzt sofort bei kleinsten Problemen aktiv zu werden, weil Stillen einfach wird - versprochen!

- Wochenbett einhalten. 1 Woche IM Bett, 1 Woche AM Bett, 1 Woche UMS Bett. Lasst alles fließen (Tränen, Milch, Wochenfluss). Es gehört dazu, traurig zu sein, fertig zu sein, glücklich zu sein - innerhalb 1 Minute. Jede Frau hat ihre Herausforderungen... Ihr seid ganz und gar nicht alleine

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Godzilla am 20.11.2022, 13:46 Uhr

Wahnsinn, was du durch gemacht hast! *knuddels*

Das Gefühl kenn ich, sich plötzlich nicht mehr für das Baby zu interessieren.
Das ging bei mir schon die Tage vor der Geburt los, und direkt danach war ich auch erst Mal nicht so begeistert. Fasziniert irgendwie schon, aber ich konnte so garnicht an die Bindung anknüpfen, die ich die ganze Schwangerschaft über so stark gespürt hatte.

Am nächsten Tag nach etwas Schlaf wars schon besser, aber es hat nochmal zwei Tage gebraucht, bis ich wirklich das Gefühl hatte, dass das MEIN Kind ist.

Ich muss sagen, ich find das auch vollkommen in Ordnung. In meinem Fall hab ich das Baby eben ihrem Papa gegeben, da hatten die beiden eben umso mehr Gelegenheit für Hautkontakt und Bonding, und mein Mann hat sich gleich komplett verknallt in die Kleine. Sie war immer gut versorgt, und es gibt ja noch genug Gelegenheit, sie mit Liebe zu überschütten.

Alles Liebe euch und gute Erholung von den dramatischen Ereignissen!

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Godzilla am 20.11.2022, 14:01 Uhr

PS: Oh shit hab jetzt erst die restlichen Beiträge gelesen.. bei euch beiden ist aber auch echt alles schief gegangen.

Schlimm find ich vor Allem immer die vermeidbaren Probleme, wenn es nur an fehlender oder schlechter Betreuung liegt. So ein Krankenhaus ist eben auch ein ungünstiger Ort für das Wochenbett, besonders bei so wenig Betreuung.

Ich wünsch euch so sehr, dass der Rest nun umso besser, schöner und leichter läuft, und dass ihr das alles gut verarbeiten könnt!

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 15:01 Uhr

Hier gibt es einen Bildschirm auf dem man anfordern kann, was man braucht und eine Mitarbeiterin kümmert sich dann.

Aber wählt man zb Hilfe beim stillen, passiert das, was ich beschrieben habe.
Hilfe beim wickeln wurde immer „nörgeliger“ durchgeführt, die Nahrung kann ich ja auch selber holen - also aus einem anderen Zimmer am ende vom anderen Gang. Also entweder auf dem Arm Baby mitnehmen, alleine im Zimmer lassen oder im beistellbett hin und her fahren.

Von ganz alleine kommt hier so gut wie nie jemand ins Zimmer (außer die Damen von der Essens-Ausgabe, die wirklich super nett und bemüht sind … ist echt schwer essen zu finden hier für mich. Ich esse kein Fleisch und Käse, weil ich es nicht mag bzw von Milchprodukten schnell husten musss).

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 15:07 Uhr

Danke dir für die Tipps.
Die Bindung ist doch schon schneller da, als gedacht. Von seiner Seite aus sowieso und ich kann mich da auch gut drauf einlassen jetzt.

Mein Mann war von Sekunde 1 total verliebt und genießt die Zeit mit ihm sehr.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 15:14 Uhr

Weils mir nicht so gut geht, darf mein Mann schon seit heute Mittag bei uns sein. Das tut mir bzw und wirklich gut, auch wenn msn nicht so besonders viel zu tun hat. Einfach die Gesellschaft und das Baby mal abgeben könnn hilft schon.

Durch diesen Umstand konnte mein Mann auch mit zur U2 zum Kinderarzt.
Julius wurde dann noch mal gewogen und hat seit letzter Nacht wieder etwas m aufgeholt. Die Ärztin ist sehr zufrieden mit ihm, alles so wie es soll. Leichte trockene Hautstellen und etwas Rötungen.

Von ihrer Seite aus können wir nach Hause, sodass das für morgen eingeplant ist. Ich werde auch auf eigenen Wunsch gehen, falls da irgendwer was anderes meint.

Mit meiner Hebamme habe ich direkt schon sprechen können und ihr von den Problem erzählen. Sie kommt direkt am Dienstag vorbei und dann gehen wir das alles in Ruhe an. Sie ist sich sicher, das wir zum stillen finden.
Bis dahin machen wir erst mal so weiter wie jetzt und schöpfen ein bisschen Kraft.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von JasminZimtstern am 20.11.2022, 15:43 Uhr

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum kleinen Wunder

Mir tut es so leid, dass du sowas durchhalten musstest. Und dass du nicht die Unterstützung bekommst, die du brauchst. Das mit dem Stillen klappt mit Geduld und neuem Mut sogar noch nach paar Monaten. Wenn du abpumpst um die Milchproduktion anzukurbeln.

Ich hoffe sehr, du erholst dich gut und kannst deine kleine perfekte Familie genießen

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Renilein9 am 20.11.2022, 16:43 Uhr

So ähnlich lief es hier bei uns auch. Es kommen zwar ständig Leute rein zum: Essen ausgeben, Klo putzen, Schränke auffüllen, Pillen vorbeibringen, Visite & Co. Aber für die Dinge, wo man wirklich Unterstützung brauchte, war keine Zeit da. Erstens kann man ja auch garnicht wissen, ob jemand zur Unterstützung kommt, oder wie das generell alles funktioniert. Eine Einweisung gab es nicht. Ich kam gegen halb 3 nachts aus dem OP, wurde nochmal bis morgens 8 Uhr in ein Zimmer zur Beobachtung im Kreißsaal geschoben. Danach ging es hoch auf Station ins Zimmer. Später kam kurz jemand, um zu schauen, ob ich anlege. Sie schwatzte mir ein Stillhütchen auf & verschwand wieder. Ich hatte an Tag 2 dann mal geklingelt, weil mein Sohn seit dem Abend vorher nicht gewickelt wurde, das hatte zuletzt der Papa gemacht. Ich selbst konnte ihn da noch nicht auf den Wickeltisch heben bzw. habe ich es mich nicht getraut. Es kam eine Schwester / Hebamme kurz gucken „ach, der schläft doch grad so schön, ich komme nachher nochmal wieder.“ Ich bestand dann aber drauf. Von alleine lief da nichts. Abgeholt wurde er jede Nacht. Immer so zwischen 1 und 3. Für den Hörtest & k.a. was sie da alles gemacht haben. Er wurde dann kurze Zeit später wieder gebracht.

Ich bin der Klinik nur für eines dankbar: dass sie mich alleine im Zimmer gelassen haben & nicht noch eine Mama mit Baby dazu gepackt haben, als meiner in der Kinderklinik lag. Das hätte ich nicht gepackt. Notfalls hätte ich aber u.U. noch ein Einzelzimmer buchen können. Hoffe ich. Musste ich ja dann aber nicht.

Als mein kleiner Schatz in die Kinderklinik kam war es nachmittags 16 Uhr ca. Es hieß, dass ich jederzeit zu ihm kann, stillen & kuscheln kann. Er war ja eigentlich topfit - alles nur zur Kontrolle. Ich saß 2 Stunden lang alleine dort. Es kam weder jemand nachschauen, noch wurde er 4 Stunden später wie angekündigt versorgt. Auch da musste ich erst wieder suchen gehen. Die Damen waren mit anderen Babys beschäftigt. Ich habe dann dezent drauf hingewiesen, dass mein Sohn seit 4 Stunden nicht mehr gestillt wurde. „Ach, er steht hier erst für 23 Uhr in der Liste, das muss ein Versehen gewesen sein“. Man kann sic ja ausrechnen, welche Zeitspanne dazwischen lag. Wäre ich also nicht dran geblieben, hätte man ihn u.U. stundenlang vergessen. Oder bis er sich meldet….dafür war er aber noch zu frisch, man musste ihn immer zu den Mahlzeiten wecken. Und es war auch nicht möglich, alle 2 Stunden anzulegen. Gefüttert wurde alle 4 Stunden. Und nachher durfte ich ja nur noch jede 2. Runde anlegen. Nachdem ich dann wusste, wie das alles funktioniert, ich auch gezeigt bekam, wie ich ihn entkabeln kann, hab ich dann mein eigenes Ding gemacht. Da war ich dann aber körperlich schon wieder etwas fitter & auch in der Lage dazu.

Es war insgesamt einfach eine Vollkatastrophe. Ich war kurz davor, uns selbst zu entlassen. Mein Mann hatte nur Sorge, dass doch irgendwas ist und wir dann keine Handhabe gegen das Personal haben. Also versuchte ich das tapfer durchzustehen. Es war aber schwer, verdammt schwer.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Renilein9 am 20.11.2022, 16:45 Uhr

Das sind doch tolle Aussichten! Nur noch einmal da schlafen & dann kannst du zu Hause endlich voll entspannen und dich unterstützen lassen!

Endlich gute Nachrichten

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Emila am 20.11.2022, 17:17 Uhr

Das kam bei uns ja auch noch dazu. Während der Einleitung mit einem Neugeborenen auf Station, dass in eine uv-Kiste musste wegen Gelbsucht.
Also nachts hellste Beleuchtung im Zimmer. Dann eine Nacht alleine und am nächsten Tag eine frisch entbundene ins Zimmer, die so laut war. Stundenlang per Lautsprecher telefoniert und bei mir ging es mit echten Wehen los und ich hätte einen Ort gebraucht um das in Ruhe hinzubekommen.
Nach der Entbindung war die immer noch da, noch nerviger und lauter, ich hatte noch weniger Ruhe… zum Glück sind die dann den Abend nach Hause.
Seit dem habe ich das Zimmer alleine und finde das eigentlich ganz gut, auch wenn man manchmal gerne kurz jemanden zum reden haben wollte. Aber gut. Morgen gehts nach Hause… und ich muss das vergessen.

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Re: Ein Lebensabschnitt beginnt.

Antwort von Kullax3, 40. SSW am 20.11.2022, 17:58 Uhr

Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kuschelzeit (:

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