Ausgekugelt

Hallo ihr lieben! Es hat ein wenig gedauert aber hier mein Geburtsbericht :) Ich schreibe einfach los, Achtung es wird lang
Insgesamt war es eine seeehr lange Angelegenheit aber ich hätte es mir nicht anders wünschen können.
Zuerst sind wir am Sonntag Abend ins Krankenhaus gefahren zur Einleitung. Ich uns mein Mann haben das gleiche Zimmer bekommen wie vor 4,5 Jahren und wir haben es uns da gemütlich gemacht. Eingeleitet wurde dann mit einer Dinoproston-Bändchen die für 24h gelegt werden sollte. Das wurde gemacht (22:30) und es folgten ruhige 24h wo ich und mein Mann sehr gut geschlafen haben, viel draussen spazieren waren und lecker gegessen haben (Klinik-Essen war top). Zwischendurch, gegen 14:30 habe ich erste leichte Wehen (kaum) gespürt. Insgesamt wurde alle 4h für 30Min CTG geschrieben und Hebamme hat mich auch gefragt ob ich etwas spüre da sie auf dem ctg Wehen alle 8-10Min sah. Mehr hat sich aber nicht getan und das Bändchen kam nach 24h wieder raus.
Es war immer wieder ein Thema wie man weitermacht, wenn sich nicht grossartig tut. Ärztin wollte eigentlich nach 24h Bändchen 1h pausieren und dann mit Wehentropf+Blasensprengung weitermachen (weil man ja da war um Einzuleiten und nicht zum abwarten …)
Ich fühle mich aber gut und mein Gefühl sagte, dass es sich doch etwas tut, wenn auch sehr langsam. Und da man theoretisch noch ein zweites Mal für 24h den Bändchen einlegen darf (2x 24h ist das Max) war ich dafür. Die Hebamme (die in dieser Schicht da war) fand es auch gut und ging die Ärztin überzeugen
Sie hat auch eingewilligt und weiter ging es mit der zweiten Bändchen die dann Montag Abend um 23:00 gelegt wurde. Es folgten wieder einige ruhige Stunden bis ich morgens um 6:30 durch Wehen alle 7-8 Min wach wurde. Die waren unangenehm pieksig aber nicht wirklich schmerzhaft. Ich habe mich natürlich gefreut wie ein Honigkuchen Naja… und dann sind die Wehen wieder verschwunden Der Befund war auch gleichgeblieben (1cm geöffnet, Gebärmutterhals immernoch hinten) und die Ärztin meinte, dass man sollte das Böndchen schon nach 12h entfernen (und nicht nach24h) und dann nach einer Pause mit Wehentropf weitermachen (Begründung- weil es tut sich ja nix) Ich war ganz . Nach einer längeren Gespräch mit neuer Hebamme (5-te Schicht…?) entschieden wir doch mit dem Bändchen weiterzumachen da ich überzeugt war, dass es sich sehr wohl was tut. Aber insgesamt hat mich das ganze doch ganz schön mitgenommen, die Tränen liefen Hebamme hat uns zum Spazieren geschickt und mir versichert, dass wichtig ist, dass ich mich wohlfühle und alles genau richtig so ist und man nichts stressen soll.
Gesagt, getan - wir sind dann Mittags wieder raus zum spazieren, haben koch nett Kaffee getrunken, ich habe mich wieder beruhigt, im Bauch hat es ganz schön gedrückt und dann auf dem Weg zurück- kleiner Blasensprung!
Ich war so happy! (Von wegen es tut sich nix )
Sind zurück gekommen, meine Stimmung war wieder so gut, haben späten Mittag gegessen und die Hebamme hat mich untersucht- 2Fingerbreit offen! und sind weiter spazieren gegangen und dann kamen die Wehen schon alle 3-4-5 Min. Wir haben viel geredet und gelacht und es tat zwischendurch schon weh genug, dass ich immer wieder kurz mich in unser Auto gesetzt habe (das parkte vor der Klinik) da beim sitzen die Wehen immer fast weg waren.
Und dann wollte ich probieren ob ich eventuell mich dich so gut konzentrieren könnte, dass ich die Wehen ohne schmerzen haben könnte (so a la hypnobirthing, was ich ja sonst für quatsch halte). Habe dann meinen Mann gebeten aufzuhören zu quasseln und einfach mich zu begleiten und wir sind weitergelaufen.
Es hat auf jeden Fall funktioniert! Bombig! So vergingen die nächsten Stunden, bis die Wehen alle 2 Min kamen und es mir zu heiss wurde allzu weit von der Klinik zu laufen, wir sind wieder hoch und ich bin dann im Flur vor den Kreissälen hin und her gelaufen sobald ich aber angehalten habe, gab es höllisch weh. Mein Mann war ganz verunsichert, ob und wie es mir geht da ich in meiner eigenen „Bubble“ lächelnd unterwegs war.
Am ersten Tag habe ich schon das Gespräch mit der Anästhesie gehabt zwecks pda, den ich haben wollte (hatte bei beiden Geburten davor Stillstand und da half nur pda) und der Anästhesist ermante, nicht zu spät Bescheid zu sagen diesmal, nicht dann ein Notfall ist und dann kein Anästhesist verfügbar.
Jetzt war ich sicher, dass es langsam Zeit wäre, dass die Hebamme (wieder neue Schicht ) nachschaut wie weit wir sind und dass das Bändchen raus muss. Die Untersuchung sagte: 4cm und wir entschieden den Anästhesisten zu rufen. Er kam ca 30 Min später, ich bekam Wehenhemmer (und tremor!) und die pda.
Auch sind wir in den Kreissaal umgezogen. Leider merkte ich dann, dass die pda nicht ganz optimal sass - habe noch leicht Wehen gespürt aber nur links. Das war aber ok, der Anästhesist hat später einfach die Kanüle 2 mm rausgezogen (damit es anders verteilt) und zusätzlich Fentanyl gespritzt. Irgendwie ging die Zeit extrem schnell vorbei. Und bald war es schon 3 Uhr nachts. Ich habe auf die 2-3 Presswehen gewartet (die ich sonst immer gut gespürt hatte), die kamen aber nicht. Ausserdem blieben die Herztöne von meinem kleinen langsam eher hoch und die Hebamme empfahl mir doch lieber aktiv mitzudrücken, damit der kleiner Mann raus kann. Das hatte ich so noch nie gemacht, selber aktiv zu pressen meine ich. Aber das habe ich getan, während 4 Wehen glaube ich, auf der Seite, mein Mann hat den einen Bein gehalten, damit ich dagegen drücken kann. Und so ist unser kleiner dann geboren! Komplett schmerzlos Mit 4200g und 56cm! Er ist so wunderschön und wir so überglücklich. Verletzungen hatte ich nur minimal, es gab 2 Stiche an der inneren Schamlippe.
Jetzt ist undere Familie komplett
Wer bis hier mitgelesen hat ist ein Held
Ich wünsche allen die ihre Babys bekommen haben und die noch bekommen - schöne Weihnachtszeit mit den kleinen!
Es hat mir so gut getan mich mit euch hier auszutauschen! Danke!