Ausgekugelt am 28.12 & Geburtsbericht

Guten Abend ihr Lieben,

heute um 12:05 haben wir ausgekugelt
und unser „kleiner“ Vincent wurde per Sectio geholt.

Aber von Anfang an:

Gestern (27.12.) kamen wir um 08:00 Uhr im KH an da wir einen Termin zum einleiten hatten.
Gestartet wurde gegen 10 Uhr mit 50 gr Cytotec und dann sollte ich erstmal 2 std spazieren gehen.
Da man hier aktuell innerhalb von 6 Tagen nur 2x Besuch haben darf, habe ich dann Prisonbreak begangen um Besuchstage zu sparen und mein Freund hat mich abgeholt, damit wir im Wald um die Ecke zusammen spazieren können.
Es hatte sich auch relativ effektiv angefühlt zu dem Zeitpunkt.
Ab 12:45 Uhr folgt im 30 Minutentakt das CTG, 100 gr Cytotec alle 4 std und dann wieder 90 Minuten CTG.
Bis 22:00 Uhr hatte sich nichts getan, ich hatte keine Wehen, der kleine war ziemlich angepisst mit Herztönen konstant im 170er Bereich und ist tatsächlich hoch gerutscht (hat die Hebamme auch sehr selten erlebt) so dass man ihn um 22:30 mit 200gr Cytotec wieder runter kriegen wollte.

Das war dann der Moment wo ich gesagt habe ich möchte von meinem Kaiserschnitt Veto Gebrauch machen da es in meinen Augen für den Zwerg - der offensichtlich nicht raus wollte und nicht bereit war - anfing eher ärgerlich zu werden.
Hier muss ich an der Stelle wirklich lobenswert das Krankenhaus sowie die Hebammen hervorheben.
Ich hatte bereits im Voraus gesagt dass ich nicht auf Teufel komm raus vaginal gebären und jederzeit die Option haben möchte um
zu sagen „bis hier und ab hier Kaiserschnitt“, daher wurde ich bereits vorher aufgeklärt und konnte die docs vorher ausfüllen.
Ich hatte hier und auch im Privaten einfach zu viele Horrorszenarien gehört und wollte da einfach selbst entscheiden und auf mein Gefühl hören können ob ich uns quäle.
Die Nachthebamme hat sich dann meine Gedanken angehört, mir Input gegeben und gesagt ich soll auf mein Gefühl hören.
Keine Belehrungen, keine „Horrorszenarien“ und kein „aber sie schaffen das doch!!!“ sondern einfach das Gefühl da ist jemand der einen versteht.

Somit hatte ich heute morgen um 7:59 Uhr nochmal ein CTG und dann das Gespräch mit
dem Anästhesisten.
Der war ziemlich cool, Russe vom alten Schlag und ich durfte vorher
Essen und trinken da er sagte „entweder ich weiß davon oder die Schwangeren machen es Heimlich.“

Habe dann meinen Freund angerufen dass er zum Testen und dann her soll, da war es 8:30 Uhr und um 9 war er da.
Das hat mir emotional nochmal sehr sehr viel Kraft gegeben ruhig in die Situation rein zu gehen. Es kam auch eine der Hebammen
und hat Vormilch abgefüllt damit der
diese direkt haben kann nach Geburt.
Um 10:30 bin ich dann zum OP gekommen
und wurde vorbereitet, während mein Freund parallel in Grün eingekleidet wurde.
Leider (!) ist mein Rücken nicht für die Spinale und somit wohl auch nicht für die PDA gemacht.
Es haben 2 leitende OÄ versucht die spinale zu setzen (glaub insgesamt 12x) aber keine Chance, es ging nicht.
Also wurde ungeplant auf Vollnarkose, bei der der werdende Papa nicht dabei sein darf; er durfte sich aber noch von mir verabschieden im OP.
11:57 wurde ich schlafen gelegt und um
12:05 wurde Vincent geholt und dem Papa um 12:15 gebracht zum kuscheln.
Ich selbst war um 13:20 Uhr fertig und auch wieder wach, mit Schmerzmittel ging es dann um 13:50 auf Station und um 14:25 Uhr habe ich das erste mal mein wunderbares, wunderschönes Baby auf dem Bauch gehabt.
Um 15:00 ging es für ihn nochmal zum
Kinderarzt, der leider nicht ganz so gute Nachrichten für uns hatte.
Scheinbar haben so große Kinder oftmals Probleme mit ihrem Zucker und Vinny bekommt jetzt 24H eine Glukoseinfusion.
Leider hat er zusätzlich eine „Neugeborenen Infektion“ die ihm 3 Tage AB einbringt.
Somit liegt er erstmal auf der Intensiv (da die anderen Betten belegt sind) und hat wie
die Mama ein Einzelzimmer.
Durfte dann um 16 Uhr mit dem Rollstuhl direkt zu ihm Cruisen und weiter kuscheln bis 17 Uhr. Das aufstehen hat tatsächlich bös gezogen aber das ins Bett gehen ging dann wieder relativ human. Bis 17:30 war mein Freund auch jederzeit an meiner
Seite und wurde von den Ärzten und Schwestern mit eingebunden und zu keiner Zeit weggeschickt.
Laut Ärzten, Schwestern und Hebammen hat mein Gefühl sich tatsächlich bewahrheitet da er mit 57 cm, 4420 gr und einem KU von 39 cm unter Geburt mit sehr sehr hoher
Wahrscheinlichkeit als NotKS geendet wäre.
Für mich war es tatsächlich die perfekte Geburt und der perfekte Ablauf, nur auf das AB hätte ich jetzt verzichten können.