Rund um die Erziehung

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Geschrieben von dr.snuggles am 29.08.2011, 15:44 Uhr

selbstkritik

ich höre es ja nicht sonderlich gerne, wenn andere meinen sohn (5) kritisieren.
doch gleich zwei freundinnen meinten, der junge sei "schwierig", wobei ich das nicht soo ernst nehmen kann, weil sie ihn beide erst zwei mal erlebt haben. und die tochter der einen, die seine babysitterin war und erzieherin ist, das auch vehement bestritten hat (puh, was mir gut tat).

eine mutter aus der kita meinte, er hätte eine sehr geringe frustrationstoleranz. war ich auch erst beleidigt. aber wenn man die kritik dann mal sacken lässt und drüber nachdenkt, dann ist natürlich was dran.

auch am vorwurf "schwierig". denn der junge ist fast immer, wenn ich besuch habe oder wir woanders sind, extrem seltsam. knatschig, maulig, spricht mit niemandem, interessiert sich für nichts, reagiert kaum auf ansprache durch andere. er mäkelt rum, wenn ein zweijähriger mit seinem auto spielt, und wird, ehrlich gesagt, dezent nervig. da will natürlich auch keiner mehr mit ihm was machen und er wird gepflegt ignoriert, was ihm natürlich auch nicht passt. die anderen kinder spielen einfach zusammen. er klebt entweder an mir, fummelt alleine vor sich hin oder motzt ne runde rum.

er geht mit der kita-freundin-mutter turnen. sobald ich dazukomme, wird gemosert und genölt. die freundin durfte fünf mal aufs trampolin, er nur vier mal. und alles ist wieder total doof.
frage ich ihn, ob ihm das gefällt, dieses dauergemotze, verneint er natürlich.

zudem benötigt er totale bestätigung und lob. und will mir (wenn wir alleine sind) nur gefallen. soll er zwischen zwei dingen entscheiden, sagt er: das was du lieber magst. er küsst und schmust am laufenden band, fragt immer nach, ob er das, was er da tut, auch gut macht.ich werde mit bildern und bastelkram überhäuft.

der junge, von dem ich dachte, ihn zu einem starken und selbstbewussten kind zu erziehen, wirkt auf mich gerade total verunsichert und wackelig.

mann.

 
8 Antworten:

Re: selbstkritik

Antwort von mf4 am 29.08.2011, 16:39 Uhr

Meine Kinder sind ansatzweise auch so...
selbst bei Freunden hängen sie meist bei mir anstatt bei den Kindern, lassen sich auch von den Freunden, die uns lange kennen lassen sie sich kaum ansprechen oder sprechen sie gar an.
Gesagt hats noch keiner aber schon möglich, daß das andereals ätzend empfinden, da die anderen Kids zusammen mit anderen spielen und meine gern an mir kleben... mich störts nicht. Sie haben wesendlich weniger Kontakt außerhalb der Schule zu anderen als andere Kinder, denn sie verbringen gern Zeit mit mir und da sie es mögen, daß ich mit ihnen auf Spielplätze gehe gehen sie auch kaum allein hin... was für manche auch als unselbstständig rüberkommen könnte mit 7 und 8 Jahren.

Kuscheln und Liebesbezeugungen, Basteleien usw. gibts bei uns auch zu Hauf für Mama...

Ich gebe meinen Kindern was ihnen gut tut, es wird gekuschelt und ich gebe auch viele Liebesbezeugungen zurück...
ich denke nicht, daß sie das zu anhänglich und unselbstständig macht.
Ich erlbe sie als sehr liebvoll und sie haben auch netten Umgang mit anderen... im Gegensatz zu anderen Kindern, die ich für ätzend halte.

Ich muss mein Kind nicht so biegen bis es anderen in den Kram paßt und wenn es so wie es ist für dich und ihn okay ist würde ich mir keine Gedanken machen.

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Re: selbstkritik

Antwort von Baby2411 am 29.08.2011, 16:39 Uhr

ach...meine hat auch so phasen. Wobei ich erhlich gesagt nichts auf Leute geben würde, die mein Kind nur zweimal gesehen haben.

Das Verhalten deines Sohnes kenne ich wie gesagt auch ab und zu.

Auf der einen Seite ist mein Kind sehr offen, findet immer Anschluss....und dann ist es wieder so wie du es beschreibst.

Aber ich habe schon festgestellt, dass es meist so ist, wenn wir vorher schon wegen irgendetwas streit hatten....dann passt was nicht in ihren kram und schon geht es los!

Oder sie will aufmerksamkeit erregen (wenn besuch ist) traut sich aber nicht und es äußert sich dann in diesem verhalten.

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Re: selbstkritik

Antwort von Abb am 29.08.2011, 17:36 Uhr

Hallo snuggles,

ehrlich gesagt ist das Verhalten Deines Sohnes gar nicht so unlogisch. Wenn Du bedenkst, was seit dem Umzug nach Berlin in seinem Leben so passiert ist ... Seine Basis wackelt und natürlich will er sich Deiner sicher sein, denn er ist 100prozentig von Deinem Wohlwollen abhängig. Dass er sich da an Dich anpasst und Dir gefallen will, ist ganz normal. Dass er das mit seinem Verhalten an anderer Stelle wieder ausgleicht, ist auch normal.

Ich finde, Du erwartest sehr viel von Deinem kleinen Jungen. Und ja, er spürt, dass es etwas anderes ist, ob er z.B. seinen Vater im Rahmen einer Wochenendbeziehung sieht oder ob es ein Umgang nach Trennung ist. Er spürt sicher auch, dass es Dir nicht gut geht. Wie gesagt, seine kleine Welt wackelt, und er wackelt mit. Einen Ausweg weiß ich nicht. Viel Zeit mit ihm verbringen vielleicht. Die eigenen Interessen mal eine Zeitlang zurückstellen, zu seinen Gunsten. Und nicht immer nur ein funktionierendes Kind erwarten.

LG und alles Gute
Susan

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Re: selbstkritik

Antwort von Loraley am 29.08.2011, 18:07 Uhr

Wie Abb denke ich auch. Seine Basis wackelt und er will sich Deiner sicher sein. Die Bestätigung deiner Liebe braucht er wie die Luft zum Atmen.

Ich will jetzt aber nicht so weit gehen, daß die Trennung/Umzug etc. der Auslöser sind, ich denke, daß so eine Phase immer mal wieder auftritt. Ich kenne das von meinen Töchtern, bei der Großen (sie ist 8) ist es gerade auch sehr extrem, über einen Auslöser kann ich nur spekulieren. Wenn sie sich dann aber meiner Zuneigung versichert hat und ich wieder bewußt mehr auf sie eingehe, ebbt es wieder ab.
Bestätige zur Not 100 mal am Tag wie sehr du ihn liebst und ehre seine Basteleien. Positiv bestätigen wo es nur geht.

Du bist eben sein Fels in der Brandung.

Siehst du ihn als wackelig und verunsichert oder haben das andere festgestellt?
Macht er etwas was ihm richtig Spaß macht und wo er auch außerhalb der Kita und dem zu Hause Erfolgserlebnisse hat?
Daß er nicht so auf die Gemeinschaft anderer steht, sehe ich nicht als Riesenproblem. Nicht jeder muss das gut finden. Manche müssen ihren Platz in einer größeren Gemeinschaft erst finden. Und er ist doch erst 5!

Betone seine Stärken und verbiege ihn nicht zu demjenigen, den du gerne hättest. Das meine ich nicht böse, aber manchmal muss man sich von einer bestimmten Vorstellung lösen, wie das Kind sein soll oder wie man es gerne hätte.

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Re: selbstkritik

Antwort von Muddie2006 am 29.08.2011, 19:12 Uhr

Hallo, was denkst du denn, wenn du selbstkritisch über deinen Sohn nachdenkst? Findest du ihn im Kontakt mit anderen auch so anstrengend?

An einer geringen Frustrationsgrenze sollte man natürlich schon "arbeiten", gerade im Hinblick auf den Schuleintritt. Denn da kann so eine Thematik auch schnell zu kompletter Verweigerung führen. Wenn du dir wirklich ernsthaft Sorgen machst, dann wäre vielleicht Ergotherapie gut. Dort gibt es verschiedenste Mittel daran zu arbeiten.

Das dein Sohn sich so fest an dich bindet finde ich gerade in eurer Situation verständlich und auch hier (mein Sohn ist auch fünf) ist das immer noch genauso.
Auch ich bin die Konstante, der Fels in der Brandung :0)

Mein Sohn ist sehr intelligent, sensibel und zart. Ich erkenne ihn in vielem wieder... Aber das würde den Rahmen sprengen.

Ich denke, dass du dich nicht verunsichern lassen solltest! Wenn du im Prinzip denkst, dass es ganz rund läuft (kleinere Ecken und Kanten sind ja völlig normal), dann wird das auch so sein.
Lg

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Re: selbstkritik

Antwort von Silke11 am 29.08.2011, 19:47 Uhr

Hi,

schließe mich (auch) abb an.

Wobei meinem Sohn ín seinem letzten Kindergartenjahr auch eine geringe Frustationstoleranz bescheinigt wurde, berechtigterweise, muss ich zugeben. Wobei das in der Schule nicht zu Verweigerung führte, jedenfalls nicht leistungsmäßig. Eher so, dass er in der Pause, wenn die anderen Kinder nicht genau das spielen wollten, was er spielen wollte, dann eben nicht mitgespielt hat. Aber nun gut, muss er ja auch nicht. Im Übrigen empfinde ich meinen Sohn auch als schwieriger als andere Kinder, aber quasi von Anfang an.

Kann sonst auch nur sagen, mach dir nicht zu viele Gedanken, wenn du meinst, dass es im Großen und Ganzen rund läuft. Dann halt einfach so weitermachen.

LG und alles gute

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Re: selbstkritik

Antwort von Dor am 29.08.2011, 22:07 Uhr

Alles was du schreibst ist absolut typisch für das Alter von 5 Jahren, weil genau da das Selbstbewusstsein vom Kinde selbst hinterfragt wird.. Lies bei Dr. Posth nach. Wenn er mit 6 oder 7 auch noch so ist, dann könntest du beginnen dir Sorgen zu machen, ansonsten nicht. Meine Kinder fand ich mit 5 jahren auch teilweise mühsamer als in der Trotzphase.

LG, Doris

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Re: selbstkritik

Antwort von dr.snuggles am 30.08.2011, 11:51 Uhr

ach so, das wusste ich gar nicht - woher auch...:-)

ich lobe den jungen über den klee, und er ist sich meiner liebe absolut bewusst und sicher. ich ja eigentlich auch ein schönes gefühl, sein fels in der brandung zu sein.
gestern hatten wir ganz viel besuch und er war toll. weil sich die besucher auch auf ihn eingelassen haben. so hatten wir ale riesigen spaß.
danke euch für gedanken und anregungen.
und - ich verbiege ihn bestimmt nicht. vielleicht erwarte ich zu viel, weil er schon so viel älter wirkt als ein fünfjähriger. und die anderen entsprechend sowieso, er wird oft so auf 7 geschätzt.

grüßt
snuggles

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