Gleich 2 Probleme, die wohl ernst zu nehmen sind

Meine 7-jährige Tochter hat am vergangenen WE gleich zwei Sachen gebracht, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

1. Sie hat am Frühstückstisch lustlos an ihrem in zwei Hälften geschnittenen Brot rumgekaut und als ich kurz aus der Küche war, heimlich die zweite Hälfte ihrer Brotscheibe in den Mülleimer geschmissen. Zu mir hat sie behauptet, dass sie alles aufgegessen habe, ich bin aber skeptisch geworden und habe den Betrug entdeckt.

2. Sie ist momentan total euphorisch dabei diese Filly-Sticker (mit Pferdchen) zu sammeln und hatte mich vergangene Woche gebeten, ihr das Sammelheft zu kaufen, in dem sie sie aufkleben kann. Ich hatte ihr diesen Wunsch erfüllt. Von einer Freundin hatte sie eine Menge Sticker geschenkt bekommen. Das war ihr aber nicht genug, sie wollte sich am Freitag noch weitere kaufen. Blöd nur, dass ihr Taschengeld bereits aufgebraucht war und bei uns gibt es neues Taschengeld immer montags. Plötzlich erzählte sie mir, dass sie in ihrem Geldbeutel doch noch einen 5 Euro Schein gefunden hat, den sie vergessen hätte. Dann hatte sie auf einmal noch einen weiteren Geldschein (10 Euro), von dem sie behauptete, dass sie ihn auf der Straße gefunden habe. Bei der anschließenden Kontrolle stellte ich fest, dass sie beide Scheine aus einem Briefumschlag entnommen hatte, der bei uns in einer Schublade liegt. Das Geld drin ist schon für meine Tochter bestimmt, doch sie weiß, dass es für größere Anschaffungen gesammelt wird und nicht für den täglichen Bedarf bestimmt ist. Demnach kann man ihre Tat vielleicht nicht ganz als Diebstahl bezeichnen, ein halber Diebstahl war es aber schon.

Und vor allem hat sie mich angelogen. In beiden Fällen.

Ich habe lange überlegt, was ich tun soll. Wir saßen eine Weile mit ihrem Vater am Tisch und besprachen ihr Fehlverhalten bzw. nur er und ich sprachen, sie heulte nur und wollte kein Wort sagen. Dann habe ich ihr das heißbegehrte Sammelheft weggenommen samt allen Aufklebern drin und gesagt, dass sie es zurück bekommen wird, falls sie mich in den kommenden 10 Tagen nicht mehr anlügt.

Dennoch frage ich mich, ob das als für sie unangenehme Konsequenz ausreichend ist. Möglicherweise müsste ich mehr gegen das Geschehene unternehmen? Was würdet ihr mir raten?

Bei ihrem Essverhalten bin ich langsam auch am Ende mit meinem Latein. Sie isst kaum was und ernährt sich wahnsinnig einseitig, es gibt vielleicht nur etwa 5 Speisen, die sie mag. Ich versuche bereits seit Jahren, es lockerer zu sehen, mich deswegen nicht verrückt zu machen und ihr möglichst wenig Druck zu machen, denn es wird einem überall geraten: Kinder soll man zum Essen nicht zwingen. Ich koche auch immer unterschiedliche Speisen und sage auch mal: heute gibt es nur das, wenn du es nicht essen magst, dann musst du leider hungrig bleiben. So auf dem Prinzip „Am gedeckten Tisch verhungert kein Kind“. Damit kann ich sie aber leider nicht dazu animieren, mehr oder abwechslungsreicher zu essen. Und wie ich nun feststelle, hat sie offensichtlich Angst davor, dass ich sie schimpfe, sonst hätte sie nicht heimlich ihr Essen weggeschmissen und mich angelogen.

Ich habe nun gesagt, dass ich nicht möchte, dass Essen heimlich weggeschmissen wird und sie mir sagen kann, wenn sie nicht mehr essen will. War das richtig? Wobei ich aber gestehen muss, dass es mir schwer fallen wird, dies protestlos zu akzeptieren, wenn sie kaum was gegessen hat. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?