Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Halluzinelle von Tichy am 02.03.2016, 20:55 Uhr

Frustrationstoleranz

Dein Kind kann seine Gefühle im Vergleich zu anderen evtl. schwerer kontrollieren. Das ist zu einem großen Teil anlagebedingt. Das ist kein Grund Dich schlecht zu fühlen. Niemand kann was für die Veranlagung. Man kann aber darauf hinwirken, dass das Kind das trotzdem lernt. Was ich immer als erstes versuche, ist in den Arm nehmen. (Hat bei meiner Tochter lange gar nicht beruhigend gewirkt, ist noch mehr ausgerastet. Bei meinem Sohn klappt das gut.) Wenn das leider nicht geht, das ganze Theater mit etwas Sicherheitsabstand betrachten, zeigen, dass Du da bist. Erst mal nichts oder wenig sagen bis der schlimmste Wutanfall vorbei ist. Über die Gefühle mit dem Kind reden, wenn es ruhig ist. Nicht werten! Es ist schon mal viel, wenn das Kind sich verstanden fühlt. Wenn Dein Kind einfach nur so sich abreagiert, ist das ein Weg. Es kommt ja niemand zu Schaden. Je älter es wird, desto mehr kannst Du mit Deinem Kind gemeinsam überlegen/ausprobieren, wie es seine Wut wieder loswerden kann. Was wir schon versucht haben: Trampolin hüpfen, auf das Sofa boxen, wild auf den Boden trampeln, laut mit Töpfen Krach machen, schnell rennen, wild tanzen...Man muss wirklich ausprobieren und es hilft auch nicht immer das Gleiche. Wenn man die Wut nicht kanalisiert, reagiert sich meine Tochter an anderen Kindern ab, vorzugsweise ihrem Bruder oder sie versucht mich auf kreative Weise zu ärgern. Das wirkt dann sehr aggressiv und man ist versucht einfach nur eine harte Grenze zu ziehen. Kurzfristig geht es manchmal nicht anders. Ich bin auch nur ein Mensch. Ich muss manchmal das Zimmer verlassen, um mich selbst wieder zu beruhigen und auch der Bruder muss manchmal geschützt werden. Langfristig wird das allein dem Kind aber nicht gerecht. Es sucht ja nur einen Weg mit seiner Wut umzugehen und es braucht dabei Unterstützung. Nicht so sehr nach einem Auslöser suchen. Einfach die Gefühle Deines Kindes beobachten und es dabei begleiten. Sich nicht vom Ausmaß des Theaters beeindrucken lassen. Selbst ruhig bleiben oder kurz raus gehen und sich beruhigen. Wenige verständliche Regeln für alltägliche Notwendigkeiten aufstellen und die konsequent einhalten. Dann wird das zur Gewohnheit. (In dem Alter immer nur eine Regel einführen und die nächste erst, wenn die vorherige verinnerlicht ist.) Alle weniger wichtigen Dinge locker sehen. Dem Kind gegenüber bemerken, wenn es was gut gemacht hat.
Wenn es anhält bis ins Kindergartenalter würde ich mit dem Kinderarzt drüber reden. Meine Tochter hat dann mit 3,5 Jahren Ergotherapie bekommen.

 
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