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Geschrieben von pium am 18.04.2008, 12:52 Uhr

frage an eleanamami

Hallo,
ich habe eure postings gelesen und ich habe dich vielleicht falsch verstanden.
mich interessiert wie du verbal grenzen setzt. ich stelle mir das sehr schwer vor.

 
8 Antworten:

Re: frage an eleanamami

Antwort von Eleanamami am 18.04.2008, 15:00 Uhr

Hallo, ich setze keine Grenzen, ich habe welche und die formuliere ich.Kinder kommen als soziale Wesen auf die Welt und sind sehr gut in der Lage die Grenzen anderer Menschen einzuhalten, WENN ihre eigenen nicht andauernd verletzt werden.
Manche sind sehr starr und vielleicht sogar angeboren. Zum Beispiel kann ich laute Musik nicht aushalten. Wenn meine Kleine ihren Player aufdreht, dann sage ich ihr, dass Ich das nicht aushalte und bitte sie leiser zu drehen.Mittlerweile macht sie ihn von allein leiser, wenn sie ihn mit ins Wohnzimmer genommen hat und ich mich darin aufhalte.

Andere sind abhängig von meiner Konstitution. An manchen Abenden stört es mich nicht, wenn sie laut tobt, an manchen, sehr anstrengenden Tagen stört es mich, dann sage ich es. Aber wieder aus meiner Sicht der Dinge heraus." Ich hatte einen anstrengenden Tag, heute brauche ich etwas Ruhe! Wollen wir nicht lieber ein Buch lesen oder bsteln?" Sie geht darauf ein oder holt sich ihren Papa zum Toben und beide verziehen sich ins Spielzimmer.

Dann gibt es wieder welche, die ich ablege, weil mich mein Kind eines Besseren belehrt. Sie wollte sich morgens nicht kämmen lassen. Ich bin groß geworden mit dem satz " Was werden die Leute von uns denken" Viel von dem ist noch da, in mir. Deshalb fand ich es unmöglich sie ungekämmt aus dem Haus zu lassen. Nach ein paar Tagen habe ich mich gefragt, was dieser Machtkampf und das ist es, eigentlich soll. Ich war es leid. Zumal das gekämmte Haar auch nicht besser aussah, nachdem ich ihr die Mütze abgezogen hatte.Ein paar Tage ist sie zottelig in die Kita gegangen. na und??? Mittlerweile ist sie sehr auf ihre Frisur bedacht ;-) Ich habe ein weiteres Mal durch sie alte und längst überfällige Strukturen aufgebrochen.

Und dann gibt es noch die Grenzen, die uns das Leben in der Gesellschaft vorgibt. Da rede ich nicht viel. An der befahrenen Straße/ Parkplatz geht sie an der Hand.Aber alles kann ruhig und freundlich erklärt, gesagt werden.
Aber da es nicht viele solcher " Regeln" bei uns gibt, kämpft sie auch nicht dagegen an.

Ansonsten ahmt sie uns nach......

LG

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@Eleanamami - Ich weiss nicht...

Antwort von MM am 18.04.2008, 15:10 Uhr

... ob Du es unten noch gelesen hattest (?), wollte noch mal meinen Senf zugeben ;-) bzw. ein paar Gedanken:

Also grundsätzlich finde ich, Eleanamami, dass Du von der Idee her gute Ansätze hast, andererseits habe ich aber aus manchen Postings (aber nicht dieses hier über mir) den Eindruck, dass Du es übertreibt und teiweise ein Dogma aus manchem machst, bzw. diese Ideen z.T. "falsch" anwendest.

Beispiel: Klar ist es richtig, den anderen (hier das Kind) nicht niederzumachen, damit es sich nicht "falsch" fühlt.

Das heisst doch aber v.a., nicht solche pauschalisierenden Sachen zu sagen wie "Du machst IMMER" (keine Chance auf Änderung), "Du BIST vielleicht ungeschickt" (Eigenschaftszuschreibung)... usw. - wohingegen Kritik am VERHALTEN (nicht an der ganzen Person) doch durchaus OK ist!

Und warum soll es also nicht akzeptabel sein, wenn man dem Kind z.B. dadurch, dass man ne Weile nicht mit ihm redet, verscht deutlich zu machen, dass man auf Kommunikation auf Schimpfwort-Niveau echt keine Lust hat?!?
(Mit meinem Partner würde ich mich in so einem Fall auch erst mal nicht unterhalten wollen!)

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass man es dem Kind schon zig-mal gesagt und erklärt hat und finde es dann nur folgerichtig, dass man diese verbal aufgezeigte Grenze nun auch in der Praxis "kundtut" - also nicht nur SAGEN, dass einem das nicht gefällt und man sich so nicht unterhalten will/wird, sondern es dann acuh TUN! Was ist daran schlecht???

Ich denke nicht, dass das Kind sich deswegen gleich "falsch" fühlt, sondern ganz gut weiss, dass es sich um sein VERHALTEN handelt, was man nicht OK fand. Ich würde die Kinder da nicht so unterschätzen, sie sind doch nicht blöd und wissen doch meist ganz gut, worum es geht. (Ich rede jetzt nicht von Babys und ganz jungen Kleinkindern, denen man noch nichts erklären kann!)

Ich kann mich übrigens an ähnliche Situationen aus meiner Kindheit erinnern (irgendwann im KIGA-Alter) und ich habe mich definitiv nicht "falsch" als Person gefühlt, sondern wusste einfach, dass mein VERHALTEN für meine Mutter nicht OK war! Woher nimmst Du die Sicherheit, dass sich IMMER gleich ALLE Kinder pauschal "falsch" fühlen??? (Das meinte ich oben mit "Dogma"...)

Ich meine, man erklärt es ihnen doch und auch sonst verhält man sich doch normal und liebevoll (und nicht so als würde man das Kind generell ablehnen und "falsch" finden), nur eben auf dieses eine konkrete Verhalten bezogen signaisiert man, dass eine Grenze überschritten wurde.

Und ja, oft sind Erwachsene zu unkritisch zu ihresgleichen und das ist nicht gut - ABER ich erlebe auch zunehmend, dass (andere) Erwachsene unkritisch gegenüber Kindern sind... Und Dein Satz, der aussagt, dass die Oma irgendwas Schwerwiegendes gemacht haben MUSS (denn sonst hätte das "arme" Kind sie ja nicht angespuckt), empfinde ich als ein Beispiel dafür!

Entschuldigung (nicht böse gemeint!), aber lebst Du aufm Mond? Weisst Du echt nicht, dass (nicht nur) Kinder manchmal auch was "einfach so aus Scheiss" (sorry) machen, oder um was auszuprobieren, oder in ner Art "Kurzschlusshandlung" mal einfach nicht nachdenken???

Und ihnen in so einer Situation klar und eindeutig zu zeigen (z.B. eben durch rasantes aus-dem-Zimmer-entfernen), was nicht geht, finde ich mehr als angebracht! Man kann danach ja nochmal in Ruhe drüber reden und ihm erklären, dass wenn ihm etwas, was die Oma sagt oder tut, nicht gefällt, es etwas sagen soll und man ihm dann auch beisteht/hilft, aber dass Spucken KEINE Lösung und ein No-Go ist.

Naja, so seh ich es eben. Nix für ungut... M.

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Re: @Eleanamami - Ich weiss nicht...

Antwort von Eleanamami am 18.04.2008, 17:01 Uhr

Huhu,

also "
Und warum soll es also nicht akzeptabel sein, wenn man dem Kind z.B. dadurch, dass man ne Weile nicht mit ihm redet, verscht deutlich zu machen, dass man auf Kommunikation auf Schimpfwort-Niveau echt keine Lust hat?!?
(Mit meinem Partner würde ich mich in so einem Fall auch erst mal nicht unterhalten wollen!)"

Stimmt, ICH würd erstmal den Raum verlassen, aber dann sofort darüber nachdenken, was in unserer Beziehung grad schief läuft und welchen Part ich dabei übernehme!!!!

Wenn das Kind aber weggeschickt wird, wird sofort dem Kind die Schuld an der Situation gegeben! Die gesamte Verantwortung wird dem Kind übergeladen!

Das ist einseitig und das ist aus meiner Sicht das Schlechte.

"Entschuldigung (nicht böse gemeint!), aber lebst Du aufm Mond? Weisst Du echt nicht, dass (nicht nur) Kinder manchmal auch was "einfach so aus Scheiss" (sorry) machen, oder um was auszuprobieren, oder in ner Art "Kurzschlusshandlung" mal einfach nicht nachdenken???
Ich arbeite jeden Tag mit Kindern, ich weiß, was alles passieren kann. Aber, wenn man seine Pappenheimer gut kennt,kann man ziemlich gut einschätzen, aus welcher Situation heraus das oder das passiert ist oder auch aus welcher Not.....

LG

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OK, danke für die Antwort...

Antwort von MM am 18.04.2008, 20:33 Uhr

... obwohl Du nicht auf alles eingegangen bist, aber war vielleicht n bisschen viel? Gruss, M.

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@Eleanamami

Antwort von Malefiz am 19.04.2008, 12:08 Uhr

Hallo Eleanamami,
Ich mag Deine Postings eigentlich wirklich gerne und oft regen sie mich auch zum Nachdenken und Hinterfragen an, aber weißt Du, was mir manchmal fehlt? Der "menschliche" Faktor, und damit meine ich das persönliche, nicht vollkommene und manchmal auch gänzlich unpädagogische Verhalten, das garantiert keinem von uns fremd ist und im täglichen Ablauf innerhalb der Familie immer mal wieder vorkommt. Es klingt alles so harmonisch und pädagogisch durchdacht, so als würde es nie Situationen geben, in denen Du einfach mal komplett falsch, gereizt, genervt oder mit mehr oder weniger berechtigtem Donnerwetter reagierst . Typisch menschlich eben.
Und ich kann mir vorstellen, wenn diese "Unvollkommenheit" ab und zu mal mitklingen würde (auch bei so manch anderen Usern hier), dann gäbe es nicht so häufig Streitpunkte über Themen, in denen eigentlich immer wieder eines deutlich wird: Dass wir alle gar nicht so weit voneinander entfernt sind, was unsere Ansichten und Wünsche für unsere Kinder angeht.
Viele Grüße,
Sybille

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Re: @Eleanamami

Antwort von pium am 19.04.2008, 12:45 Uhr

hallo,
vielen dank für die antworten.
ich finde hier im forum wird einiges bewertet. grenzen und konsequenze sind nicht wertfrei, sie werden oft negativ beurteilt, obwohl jede familie und jedes kind etwas besonderes sind und alle etwas anderes brauchen und die eigene geschichte mitbringen....du hast deine kindheit gehabt und erziehst auf deine art und weise, ich habe meine kindheit und möchte andere dinge anderes machen, aber ich glaube wir mütter wollen viele das selbe nähmlich alles richtig machen für unser kind,weil wir es lieben....
(misshandlungen und schläge ausgeshlossen)
mich interessiert noch von denen, die bestrafung als negativ ansehen (zb ins zimmer schicken )was sie von den erwachsenen halten, die regel und grenzen misachten. frauen die vergewaltigt wurden, menschen die einfach so geschlagen wurden, unternehmen, die steuer hinterziehen etc sollte das gericht die täter nicht bestrafen?

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Re: @Eleanamami

Antwort von pittiplatsch80 am 19.04.2008, 13:19 Uhr

mich interessiert noch von denen, die bestrafung als negativ ansehen (zb ins zimmer schicken )was sie von den erwachsenen halten, die regel und grenzen misachten. frauen die vergewaltigt wurden, menschen die einfach so geschlagen wurden, unternehmen, die steuer hinterziehen etc sollte das gericht die täter nicht bestrafen?**


wenn erwachsene meine grenze mißachten,dann äußere ich das und ziehe meine konsequenzen,also gehe oder breche den kontakt ab,je nachdem. ich würde keinen erwachsenen schlagen,wegschicken,einsperren,das essen verweigern oder ähnliches....

ein erwachsener,der das gesetz bricht,dem ist das von vorherein bekannt,auch die strafen. wenn er mit diesem nicht einverstanden ist,wie es in d gehandhabt wird,kann er das land verlassen oder einfach sich dran halten (oder sich nicht erwischen lassen ;0) ). du sprichst aber hier von erwachsenen geschäftsfähigen und geistig (im normalfall) vollentwickelten menschen,die die tragweite ihrer handlungen eigentlich abschätzen können (psychich kranke werden ja anders behandelt etc.=. wenn diese mutwillig und bewußt andere schädigen,sei es körperlich oder finanziell etc. dann geht es erstens darum,weitere möglichzen opfer zu schützen (gefängnis etc.) und natürlich auch um die abschreckung bzw das abhalten von weiteren delikten.

mit kindern und derem "fehlverhalten" (in den augen der eltern) kann man das doch gar nicht vergleichen...

und ich persönlich fände es auch besser,prävention zu betreiben als die schon "in den brunnen gefallenen" persönlichkeiten zu bestrafen.... denn solange immer wieder neue potentielle täter nachkommen,hilft das nicht viel. meiner meinung nach.


lg pitti

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Re: @Pium

Antwort von BiggiMael am 20.04.2008, 0:46 Uhr

Hi,
ich denke nicht, dass man in dem Sinne Kinder mit Erwachsenen vergleichen kann, die Kinder werden mit den gesellschaftlichen Normen ja erst bekannt gemacht, und die lernen sie erstaunlich schnell.
Ich weiss jetzt nicht, was mit Strafen genau gemeint ist, aber es geht auch ohne. (je nachdem, was gemeint ist)

Was bestrafen von Erwachsenen angeht, wusstest du, dass in den Ländern mit Todesstrafe für Mord Fälle von Mord häufiger vorkommt als in den Ländern ohne Todesstrafe?

Ciao Biggi

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