Jubilee
Liebe Frau Ubbens, unsere Große (4 Jahre) war schon immer ein sehr autonomes und willensstarkes und sehr, sehr forderndes Kind, was wir bisher auch immer gefördert und unterstützt haben. Diskussuonen steht derzeit auch täglich an (von "ich will nicht aufstehen" bis "ich will nicht ins Bett" ist alles dabei), zudem ist sie auch ein wenig eifersüchtig und mehr Papakind als Mamakind. Die Wutanfälle fingen bei ihr kurz nach dem ersten Geburtstag an. Sie hat noch eine kleine Schwester (10 Monate) und geht neben der Kita auch zur Logopädie und Frühförderung (darauf bezieht sich meine Frage aber nicht). Ein "Nein" zu akzeptieren fällt ihr teilweise sehr schwer, da lassen wir sie aber ihre Wut ausleben und versuchen in bestimmten Situationen sogar einen Kompromiss zu finden. Sie darf auch wütend sein und das weiß sie. Was ich aber nicht in Ordnung finde sind teilweise bei Kleinigkeiten die sich dann zum Wutanfall steigern ihre schrillen Schreiattacken. Manchmal gelingt es uns sie mit einigen Tricks daraus zu holen (meinem Mann besser als mir), manchmal geht es in einen extremen Wutanfall über. Wir setzen dort klare Grenzen, aber dieser geht meist mit treten, kratzen, beißen und schlagen einher. Ein "aua, du tust mir weh" meinerseits bringt gar nichts, teilweise ist mein Arm so rot vom kratzen, dass es schon wehtut. Entzieht man sich der Situation, weil man das Baby auf dem Arm hat und ihr Raum geben möchte, läuft sie einem hinterher, hält einen fest, so dass man sie manchmal auch von sich wegstoßen muss und ihr es selber so schwer fällt sich zu beruhigen. Schafft man es ihr den Raum zu geben, knallt sie Türen, reißt Schubladen auf und wirft auch schon mal was durcheinander. In der Kita oder Logo, oder bei der Frühförderung zeigt sie dieses Verhalten nicht. So langsam gehen mir die Ideen aus und man verzweifelt auch ein Stück weit. Wir wissen nicht wieso sie so aggressiv ist/wird. Ich vermute das sie sehr sensibel ist (Richtung Hochsensibilität), weil ich damit auch Erfahrungen habe und es selber bin. Machen wir etwas falsch? Wie können wir besser damit umgehen? Oder sollten wir uns tatsächlich psychologischen Rat suchen? Frühfördertechnisch arbeiten wir da gerade an allem ein wenig. Vielen Dank und herzliche Grüße!!!
Liebe Jubilee, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen. Ich werde die Worte nicht wiederholen, dennoch ein wenig darauf eingehen. Vorerst aber die Frage, warum Ihre Tochter Frühförderung bekommt. Dies könnte ein wichtiges Zeichen sein, warum es ihr zu Hause so schwer fällt, sich zu regulieren. Da Ihre Tochter es in der Kita und bei der Logopädie schafft, Ihre Gefühle besser zu regulieren, gehe ich davon aus, dass es sich zu Hause um Machtspiele handelt. Diese haben sich seit Jahren etabliert, so dass Ihre Tochter in dieser Wutfalle festsitzt. Versuchen Sie, dem Tag viel Struktur zu geben, damit sich Ihre Tochter an dieser entlanghangeln kann. Feste Abläufe zu festen Zeiten werden ihr Sicherheit geben. Sie schreiben, dass Sie in bestimmten Situationen versuchen, einen Kompromiss zu finden. Nachdem Sie ein Nein ausgesprochen haben und Ihre Tochter wütend geworden ist? Oder haben Sie sich schon schnell einen Kompromiss überlegt, bevor Sie antworten? Wichtig wäre, erst gar kein Nein auszusprechen, sondern gleich den Kompromiss anzubieten. Wird Ihre Tochter erst einmal wütend, ist der Kompromiss ihr Sieg. Sie musste nur schreien und Sie sind ihr entgegengekommen. Sie können versuchen, mit einem Wutkissen zu arbeiten. Zeigen Sie Ihrer Tochter den Umgang damit in einem ruhigen Moment und reichen es ihr, wenn sie wütend wird. Sie darf auf das Kissen schlagen, beißen, boxen oder treten. Wird Ihre Tochter aggressiv Ihnen gegenüber, dann gehen Sie sofort auf Abstand. Ihre Tochter darf die Erfahrung machen, dass nicht das kleinste Kratzen oder Hauen akzeptiert wird. Sie müssen auch nicht versuchen, Ihre Tochter mit Tricks aus der Wut herauszuholen. In dem Moment bekommt sie Aufmerksamkeit für ihr Verhalten und es wird zum Machtkampf. Gut ist, wenn Sie immer auf die gleiche Art und Weise reagieren, so dass Ihre Tochter Ihre Reaktion nicht immer neu ausloten muss, sondern es für sie langweilig wird, da sie ja weiß, wie sie reagieren werden. Viele Grüße Sylvia
cube
Mich irritiert ein wenig die Aussage "darf ihre Wut ausleben" - was heißt das denn genau? Wie weit darf sie gehen und ist eine Grenze für sie dann überhaupt noch erkennbar? Unser Kind war auch ein Wüterich und ich bin sehr dafür, Gefühle natürlich zuzulassen. Aber Grenzen bzw. Konsequenzen müssen eben auch sein. Ein kleines Kind versteht eben nicht, dass es vor Wut laut rumbrüllen darf (das ist ok - leb dich ruhig aus), aber schrill schreien geht nicht ist schwer verständlich. Ich glaube fast, ihr macht zu viel mit, bevor es eine Grenze gibt. Insbesondere, wenn sie in der Kita dieses Verhalten gar nicht zeigt, kann sie sich offenbar sehr wohl besser kontrollieren. Ich denke, ihr müsst bei aller Liebe konsequenter sein: schreien - ist mir zu laut, deswegen gehe ich aus dem Raum/darfst du gerne in deinem Zimmer weiter schreien. Kratzen, beißen, schlagen - sofort weg gehen. Nicht erst reden und bitten - sofort konsequent von ihr weggehen. Schubladen aufreißen etc - darf sie gerne in ihrem Zimmer machen, aber ganz sicher nicht im zB Wohnzimmer. Im Zweifel muss man sein Kind dann eben auch mal ins Zimmer buchsieren oder sie jedesmal von der Schublade/Türe wegholen und das aufreißen, durcheinader schmeißen verhindern. Wie gesagt: ich stolpere über das mehrfach erwähnte "ihre Wut Raum geben" - vielleicht gebt ihr eben zu viel Raum. Fragt doch mal in der Kita nach, was diese tun, wenn euer Tochter anfängt, zu wüten - evt. bekommt ihr da auch hilfreiche Tipps, was bei ihr funktioniert oder welche Konsequenzen dort offenbar funktionieren.
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