Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wutanfälle

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wutanfälle

Blumenschmuck

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Hallo - ich würde Sie gerne um Rat zum Verhalten meines 2 Jahre und 4 Monate alten Sohnes fragen. Er hat seit er etwa zehn Monate alt geworden ist, immer wieder heftige Wutausbrüche, wenn etwas nicht so läuft wie er es möchte. Dies passiert manchmal mehrmals täglich. In der Regel aber 5mal in der Woche. Dies sind extreme Schrei- und Wutanfälle. Keine kleineren Meckereien. Ich habe ehrlich gesagt gehofft, dass es sich irgendwann bessert, aber nun ist es schon so lang. Mich macht das sehr traurig, da ich eher ein ruhiger aber fröhlicher Typ bin. Ich habe immer wieder deswegen Kontakt zu den Erziehern der Krippe, sie sagen, es sei alles gut. Er sei halt selbstbewusst und etwas egoistisch und sehr weit entwickelt für sein Alter, da wäre sein Verhalten vollkommen ok. Bei meinen Eltern hat er das angeblich nie, dort wird aber auch alles so gemacht wie er es will. Nun frage ich mich aber, wie ich auf seine Ausbrüche reagieren soll. Ich möchte ungern, dass er für immer so ein unzufriedenes Verhalten entwickelt. Ich habe schon einige Erziehungsratgeber gelesen. Ich versuche zu deeskalieren, versuche ihm vorher den nächsten Schritt anzukündigen und zeige auch Konsequenzen auf (wenn...dann...) Aber es ändert sich nichts... Versuche ich zu viel? Zu wenig? Bin ich inkonsequent? Muss ich abwarten? Oder ist es am Ende einfach so, wie es ist und ich mache mir zu viele Gedanken? Ich möchte ihm gerne die Situation - meine Entscheidung - erklären. Er schreit aber sofort so laut, dass er mich gar nicht hört. Ein paar Beispiele sind vllt am besten: - wir wohnen in einer Einbahnstraße und fahren mit dem Auto los und er möchte partout, dass ich in die andere Richtung fahre. Er schreit und trampelt während der gesamten Fahrt. - wir holen auf dem Rückweg eines Familienausfluges kurz den Buggy an der Krippe ab, der dort angeschlossen steht. Ich erzähle ihm während der Fahrt von meinem Plan. Er fängt an zu wüten, da er auch mit aussteigen will. Schreianfall 20 Minuten bis zur Erschöpfung. - Er will Nudeln essen, ich habe für Kartoffeln eingekauft. Er tobt und schmeißt die Gegenstände von der Arbeitsfläche. - Er hilft leidenschaftlich gerne beim Kochen und hat dabei eine große Ausdauer. Aber wehe ich habe schon das Salz an die Kartoffeln getan... - Hände waschen, Windeln,... Ich frage mich manchmal, ob die Pubertät nahtlos anschließt. Dann haben wir noch einiges vor uns. Seit einiger Zeit sagt er dann auch ganz wütend "Mama ich hau dich" oder er reißt seine Spielzeugkisten runter (in solchen Momenten bin ich dann wirklich überfordert. Wie soll man dann reagieren? Ich muss ihn festhalten, sonst macht er weiter.) Interessant finde ich, dass er am Ende eines Wutanfalls immer "Mama Arm" sagt und erschöpft in meinen Arm versinkt. Dann hat er aufgegeben/sein Geschrei ist vorbei und wir können reden. Und dann frage ich ihn, ob ich ihm erklären soll, warum ich es so gemacht habe. Meistens will er es hören und er sagt dann nochmal, was er wollte und das er sehr traurig darüber ist. Sprachlich ist er sehr weit. Das Gespräch hinterher macht mir immer wieder Mut, dass er versteht und ruhiger wird. Aber es fruchtet noch nicht. Was denken Sie darüber?


Sylvia Ubbens

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Liebe Blumenschmuck, Ihr Sohn weiß, was er will und muss nun lernen, dass er nicht immer die Entscheidung treffen kann. Dies mag er so nicht akzeptieren und kann es nicht verstehen. Warum kann er entscheiden, ob er Marmelade oder Käse auf sein Frühstücksbrot haben möchte, nicht aber, in welche Richtung sie fahren. In den nächsten Monaten wird er zu unterscheiden lernen, wann er Einfluß nehmen kann und wann nicht und dann werden auch die Wutausbrüche weniger werden. Haben Sie noch ein wenig Geduld. Bleiben Sie selbst möglichst ruhig und bleiben bei den Wutanfällen in der Nähe Ihres Sohnes. Mehr werden Sie derzeit nicht tun können. Sie machen es schon genau richtig, nach einem Wutanfall das Gespräch zu suchen, da Ihr Sohn Erklärungen in der direkten Situation nicht aufnehmen kann, wie Sie selbst schon festgestellt haben. Viele Grüße Sylvia


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