Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Unmoralisches Töpfchentraining im KiGa!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Unmoralisches Töpfchentraining im KiGa!

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Hallo. Ich habe einen gut zwei Jahre alten Sohn, der bereits eine ganze Weile in die Kinderkrippe ging. Nun geht er in den Kindergarten und erzählt mir seit dem (natürlich unbewusst) fast jeden Tag wie -in meinen Augen- unmoralisch mit dem Töpfchentraining umgegangen wird. Ich selbst glaube übrigens, für die Erziehung zu Hause ein gesundes Mittel zweischen Strenge und eigenverantwortlichem Handeln gefunden zu haben. Zurück zu dem was Leon mir erzählt: Johannes und Soraja haben heute wieder eingepullert. Da haben alle Kinder sie ausgelacht. Und dann fängt er an zu singen: "Ätsche, bätsch, du hast eingepullert!" Ich versuche ihm das jeden Tag auszureden, erzähle ihm dass der Johannes nicht mit Absicht eingepullert hat, dass man ihn deswegen nicht auslachen sollte und bitte Leon, Johannes morgen lieber zu helfen und ihm zu zeigen wo die Toilette ist. Zu Hause versteht Leon das auch, aber im KiGa wenn alle Kinder auslachen, dann lacht er auch mit. Ich versteh nicht wozu diese fragliche Methode der Erzieher gut sein soll (Johannes und Soraja pullern ja immer noch ein) und ich möchte einfach nicht dass mein Sohn so intollerant und egoistisch erzogen wird. Welchen Rat können Sie mir denn geben? Wie soll ich mich verhalten? Wie kann ich Leon überzeugen, dass es falsch ist andere auszulachen? Mich Im KiGa bei der Leiterin zu beschweren, möcht ich gern vermeiden, da es ja doch nur zum Nachteil für meinen Sohn wird. Vielen Dank im Voraus


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Hallo Ratsuchende Dieses Auslachen ist sicherlich nicht von den ErzieherInnen angeregt worden, obwohl auch ich Ihrer Meinung bin, dass sie dem (lachenden) Verhalten der Kinder nicht gleichgültig gegenüber stehen sollten. Berichten Sie doch sachlich -während Sie Leon hinbringen oder abholen- den ErzierInnen von dem Gespräch mit Ihrem Sohn, informieren Sie darüber, wie Sie reagiert haben und hoffen Sie auf Veständnis und evtl. eine dankbare Zustimmung, da die ErzeherInnen vielleicht gerade anderweitig beschäftigt waren und das Auslachen gar nicht bemerkt haben. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Danke für Ihre Antwort. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kinder den jeweiligen "Einpullerer" auslachen sollen. Leon hat ja extra dafür dieses Lied gelert bekommen (von mir kennt er das bestimmt nicht). Ich glaube schon, dass die Erzieherinnen das von den Kindern verlangen. Es sind nur Zwei- und Dreijährige in der Gruppe -die denken sich sowas doch nicht selbst aus, oder? Wie sollte ich denn damit umgehen? Übrigens handelt es sich um zwei ältere Erzieherinnen, die bereits in der ehem. DDR Kleinkinder betreut haben. Aus meiner eigenen KiGazeit weiß ich, dass es damals Pflicht war dieses Lied ("Ätsche bätsch, du hast...") mit zusingen und andere Kinder auszulachen. Heute ist das aber doch nicht mehr zeitgemäß. Es wäre schön, wenn Sie mir noch einmal zurückschreiben könnten. Danke


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Hallo Mama von Leon! Als ich deine beiden Postings gelesen hab, bin ich auch erschrocken. Doch ich kann dir durchaus sagen, dass Kinder in der Lage sind, solche "Sprüche/ Lieder" selber zu dichten und anzuwenden. (In unserer Kindergartengruppe kursieren jedes Jahr eine Phase in der mit Ausdrücken geschimpft wird, wobei wir Erzieherinnen NIEMALS damit anfingen! Woher kommt es? ) Solche Verse, Schimpfwörten werden von aussen (z.B. über größere Geschwister, von Freunden ausserhalb der Kigagruppe) mitgebracht! Und je nach Reaktion, (Schimpfen oder Besprechen oder Ignorieren oder Bestrafen, oder oder oder) von Seiten der ErzieherInnen wird es längere oder kürzere Zeit anhalten! In Deinem Fall würde ich dennoch mit den Erzieherinnen das Erzählte und Erlebte von Leon ansprechen, bitte nicht stillschweigend von einer gewissen Haltung der Erziehter zu einem Thema ausgehen, wo man sich nicht 100% über dernen Meinung und Handeln sicher ist. Wenn sie diese "Liedchen" "gutheißen" würden die Erzieherinnen Dir eine pädagogische Begründung geben können müssen - Also nicht gleich losmotzen sondern mal sachlich anfangen NACHZUFRAGEN und dann im Gespräch (wenn sie ihren Standpunkt und Meinung dazu äussern) deine Meinung dazu sagen. Vielleicht klärt sich dann ja alles Wie stehen denn die Eltern von den "Einnässern" und andere Muttis demgegenüber?- vielleicht kann es auch Thema eines Elternabends werden. Nur Mut, die Erzieherinnen ansprechen - es sind auch nur Menschen. Liebe Grüße Tanja P.S. Mich würde interessieren wie es weiter und ausging! Danke


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Hallo Ratsuchende Eigentlich kann ich mich Tanja`s Vorschlag nur anschließen und Ihnen in jedem Fall zu einem sachlichen und sicherlich klärenden Gespräch mit der zuständigen Erzieherin raten. Selbst in Eltern-Kind-Gruppen kommt es schon vor, dass irgendein Kind angenehm klingende Verse/Liedchen, die es irgendwo gehört hat, nachplappert ohne die Bedeutung des Inhalts zu kennen. Die ErzieherInnen, die manchmal noch sehr jung sind und noch keine eigene Familie gegründet haben, hören nur die fröhlich singenden Kinder ohne sich nährere Gedanken zu machen, sodass es mit in Ihrer Verantwortung liegt, das klärende Gespräch zu suchen um sich auszutauschen und um gemeinsam Lösungen zu finden, mit deren Hilfe die Kinder in eine SICHERE Selbständigkeit geführt werden können. Liebe Grüße und: bis bald?


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Haloo, ich möchte mich zunächst für alle Antworten erst einmal bedanken. Dennoch werde ich zunächst nichts unternehmen, denn das Problem hat sich vorläufig von selbst gelöst: Heute hat mir die KiGaleiterin eröffnet, dass Leon ab Mitte August in die nächst größere Gruppe kommt, da er hierfür nun alt genug sei und Platz für neue jüngere Kinder benötigt wird. Eine neue Erzieherin bedeutet für mich, ersteinmal abzuwarten wie diese mit dem Töpfchentraining (wenn man das in der "großen Gruppe" ncoh so bezeichnen kann) umgeht. Je nach dem wie es weitergeht, werde hier noch einmal einen Beitrag dazu schreiben. Also Danke und bis bald


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