Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, meine Zwillinge sind 3 Jahre alt und mitten im schönsten Trotzalter. Mein Sohn lebt diese Phase besonders intensiv aus. Zurzeit ist es ganz extrem. Ich habe das Gefühl, alles, was ich oder Mann möchten oder sagen, wird verneint oder er möchte genau das Gegenteil. Sage ich z.B.: "Komm Schatz, wie ziehen den Schneeanzug an." will er garantiert die Jacke, egal wie kalt es draußen ist. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, rastet er regelrecht aus und brüllt sich in Rage, egal ob zu Hause oder unterwegs. Ich glaube, früher den Fehler gemacht zu haben, seinem Willen zu oft nachgegeben zu haben, immer in der Annahme, es ist nur eine kurze Phase und das gibt sichh wieder. Wenn mein Mann ihn anziehen will dann sagt er fast regelmäßig, dass die Mama das machen soll. Er sagt es aber nicht nur sondern flippt auch in dieser Situation total aus. Diese Geschichte ist besonders für meinen Mann sehr frustrierend. Wie sollen wir in diesem Fall vorgehen? Früher war ich der Meinung, der Kleine hätte ein Recht darauf zu sagen, von wem er angezogen werden will, wenn wir beide da sind. Nun ist es aber so extrem geworden und ich glaube, dass er nur seinen kleinen Dickkopf durchsetzen möchte. In den anderen Situationen versuche ich inzwischen, ihm ruhig klar zu machen, dass es so läuft, wie Mama es jetzt möchte und er bekommt auch hin und wieder eine kurze Auszeit um sich abzureagieren. Immer öfter gehen mir aber die Nerven durch und ich schreie ihn auch schon mal an. Ich weiß, es ist falsch, es bringt niemendem etwas und ich bin die Erwachsene, die über den Dingen stehen müsste. Aber nie wurde mir so klar, dass ich nur ein Mensch bin und meine Nerven irgendwann sehr dünn bis nicht mehr vorhanden sind. Ich bin im Moment einfach nur müde. Ich bin es Leid, diese Machtkämpfe auszufechten und das Kindergebrüll zu ertragen. Wie gelingt es mir, souverän damit umzugehen, die Nerven nicht zu verlieren und was kann ich tun, damit die Trotzanfälle weniger werden? Und wann ist das Trotzalter zu Ende? Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass er gerade krank war, in dieser Zeit da liebste Kind der Welt. Und danach wurde es besonders schlimm. Viele Fragen, auf die Sie mir hoffentlich antworten können. Ich danke Ihnen im Voraus dafür. Viele Grüße Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Stellen Sie oder Ihr Mann Ihren Sohn in beschriebener Situation vor die Wahl: entweder, Sie helfen ihm beim Anziehen des Schneeanzugs oder er wird ihn sich allein anziehen müssen, da es draußen ohne Schneeanzug zu kalt ist! Zieht er ihn nicht an, wird auch nicht raus gegangen! Brüllt er sich in Rage, informieren Sie ihn darüber, dass ihm dieses Geschrei ganz bestimmt nicht weiterhelfen wird und er dann ggf. das nächste Mal nicht mitkommen darf. Zuhause können Sie ihm ein Wutkissen, eine Trommel, einen Boxsack... reichen mit der Anregung, erst einmal seine Wut rauszulassen, bevor er gerne kommen darf, um anschließend wieder getröstet zu werden. Halten Sie bitte begründet konsequent und so gelassen wie möglich durch. Sonntägliche Grüße und: bis bald?
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