Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Selbständiges Essen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Selbständiges Essen

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Sehr geehrte Frau Schuster, mein 18 Monate alter Sohn ist bis heute nicht in der Lage, eigenhändig zu essen. Eine Behinderung liegt anscheinend nicht vor. Ich habe oft versucht, ihm beizubringen, wie man ein Brötchen hält und ißt oder wie ein Löffel gehalten und zum Mund geführt wird. Alles brachte bisher keinen Erfolg, denn er wirft Brötchen und Löffel auf den Boden wenn es ihm in die Hand gegeben wird.. Ich habe den Eindruck, daß ihn das eigenständige Essen nicht interessiert, z.B. wird in der Hortgruppe, die er seit einiger Zeit besucht, beobachtet, dass anderen Kindern Kekse zum Essen gegeben werden, während er durch Weinen auf seinen Hunger aufmerksam macht, aber einen angebotenen Keks nicht festhält, sondern hinfallen läßt. Er schaut den Keks an und weint, nimmt ihn aber nicht wieder in die Hand. Er will damit erreichen, dass man ihn füttert. Ausserdem wird er am Tisch rasch ungeduldig und weint nach einigen Versuchen und wird letztendlich gefüttert, weil er ja auch erkennbar Hunger hat. Das gleiche spielt sich beim Trinken ab: Die Flasche oder den Becher will er nicht eigenhändig nehmen, sondern erwartet, dass man ihn "wie ein Baby" behandelt. Ich habe nicht gestillt. Kann es sein, dass mein Sohn dadurch zu bequem ist? Ich mache mir große Sorgen und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll - oder entwickeln sich die Fähigkeiten noch? Wer hat ähnliche Erfahrungen?


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Hallo Bettina Gibt es für das Verhalten Ihres Sohnes keine medizinischen Ursachen, sollten Sie ihn so viel wie möglich und bei jeder Kleinigkeit loben. Lassen Sie sich von ihm in der Küche "helfen", wenn Sie das Essen vorbereiten. So kann er auch schon in einer Schüssel Etwas (z.B. ungekochte Nudeln) rühren, den Nachtisch "abschmecken" o.Ä. Vielleicht kann er auch mal seinen Teddy füttern, damit er geschickter wird im Umgang mit einem Löffel? Erfinden Sie dann beim Essen eine Geschichte. Füttern Sie ihn dazu in "Stereo": einen Löffel für den Papa, einen für den (Namen des Jungen), einen für die Mama... Lassen Sie sich auch mal von ihm füttern.- Legen Sie wie unbeabsichtigt eine Leckerei in seine greifbare Nähe. Nimmt er sie sich, legen Sie ihm auch während der Mahlzeiten eine in Stückchen geschnittene Scheibe Brot hin, die er sich evtl. selbst belegen darf, weil er ja schon "so groß und vernünftig" ist. So erhält er von Ihnen die Zuwendung, die er wahrscheinlich auch bei den Mahlzeiten noch benötigt. Bleiben Sie so gelassen wie möglich, wenn er dennoch den Keks weinend fallen lässt. Er wird nicht gleich verhungern, wenn er mal Nichts ißt, aber auch erkennen, dass er einige Regeln einzuhalten hat. Halten Sie durch und: bis bald?


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