Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schlafen, Quengeln usw. (gerne auch an alle)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schlafen, Quengeln usw. (gerne auch an alle)

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Liebe Frau Schuster, ich brauche nochmals ihren Rat. Es geht um unsere Tochter. Sie wurde letzte Woche 1 Jahr alt und momentan stecken wir in einer schwierigen Phase. Unser erstes Problem (ich weiß nicht, ob es wirklich ein Problem ist) ist das Schlafen: Sie schläft bei uns im Elternbett, weil es für uns die einfachste Lösung wurde. Sie stört uns auch nicht. Ich habe allerdings Angst, dass es für sie dann später einmal schwer wird, allein schlafen zu lernen. Mein Problem ist dabei, dass sie nur auf meinem Arm oder wenn sie auf mir liegt einschläft. Sie schläft auch nicht bei jemandem anderen ein, nicht einmal bei meinem Mann, mit dem sie sonst gerne kuschelt und so. Nachts finde ich das nicht so schlimm, aber tagsüber muss ich mich immer mit ihr auf die Couch oder ins Bett legen, damit sie überhaupt schläft. Sie merkt dann auch sofort, wenn ich sie in ihr Bettchen lege. :-( So ist es natürlich schwer für mich, den Haushalt zu schmeißen und es wäre natürlich auch mal schön, ne 1/4 Stunde am Tag einfach für mich zu haben. Abends klappt es manchmal, dass ich sie dann schlafend in ihr Bett lege, aber es passiert auch sehr oft (obwohl sie eigentlich schon tief schläft), dass sie gleich aufwacht, teilweise liegt sie noch nicht einmal auf der Matratze, obwohl ich sehr langsam und vorsichtig bin. Wenn sie dann nachts allerdings aufwacht schreit sie wie am Spieß und ich bekomme sie in ihrem Zimmer auch nicht mehr beruhigt. Erst wenn ich wieder mit ihr in unser Bett gehe, wird sie wieder ruhig. Sie lässt sich in ihrem Bettchen auch nicht hinlegen, sie steht sofort wieder auf und schreit sich lauthals in Rage. Sie haben vor einiger Zeit den Tipp gegeben, dass sie schon mal in ihr Bett 'darf', während ich noch das Geschirr mache ... das funktioniert aber gar nicht. Ich glaube sie kapiert das noch nicht wirklich. Wenn ich sie in ihr Bett bringe und den Raum verlasse schreit sie wie am Spieß und hört erst wieder auf, wenn ich wieder da bin. Schreien lassen möchte ich sie ehrlich gesagt auch nicht, um schlafen zu lernen. Ich weiß in dem Punkt echt nicht, wie ich mich verhalten soll, was richtig und was falsch ist. :-( Unser zweites Problem ist das Schreien. Seit einigen Wochen hat sie eine Phase (ich hoffe zumindest mal, dass es sich nur um eine Phase handelt), wo sie einfach loskreischt. Sobald etwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätte, geht gleich die Sirene. Ist das normal??? Am liebsten würde sie mir nur am Hosenbein hängen, sobald ich sie mal in den Laufstall setze zum spielen (ich mache dann beispielsweise nebendran das Geschirr oder bereite das essen zu) schreit sie gleich. Das gleiche ist auch auf dem Boden neben mir ... sie will dann immer hochgenommen werden. So ist es aber schwer, essen zuzubereiten oder sonst was zu tun und das sind nunmal Dinge, die ich tun muss, da sowohl sie, als auch ich schließlich auch was essen müssen. Ich knuddle sie ja wirklich gerne und verbringe auch gerne ganz viel Zeit mit ihr mit toben, spielen, schmusen usw., aber ein paar wenige Dinge, die müssen halt einfach gemacht werden. :-( Ist das bei allen so, oder mache ich irgendwas falsch, oder??? Unser drittes Problem ist seit einigen Wochen das Baden ... sie mag das überhaupt nicht mehr. Sie will sich nicht einmal reinsetzen. Wir haben schon alles probiert, ihre Wanne, die große Wanne, die Dusche, sämtliche Wassertierchen und Spielzeuge, aber sie findet einfach keine Freude daran. Am schlimmsten ist das Haare waschen, da müssen die Nachbarn als denken, wir schlachten unser Kind ab. :-( Sie hat aber schon einen richtigen Wuschel auf dem Kopf und irgendwie muss der Schaum ja raus. Ich nehme einen Messbecher und schaue, dass kaum Wasser ins Gesicht kommt, aber selbst das scheint für sie die absolute Hölle zu sein. Ich habe bei all den Sachen echt das Gefühl, dass ich alles falsch mache, dabei will ich meiner Tochter doch eine gute Mutter sein und möchte, dass sie glücklich ist! Ich freue mich über jeden Rat, was ich besser machen kann! Herzlichen Dank im Voraus. LG


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Hallo mk_1979 Auch wenn Ihre Tochter irgendwann von ganz alleine in einem eigenen Bett und Zimmer schlafen möchte, empfehle ich Ihnen, ihr bereits jetzt ein eigenes Bett in Ihrem Schlafzimmer anzubieten. Dort können Sie sie tagsüber zum "Nur-Ausruhen" während ca. 2 Tagesschläfchen hineinlegen, während Sie selbst auf Ihrem Bett liegen. Weisen Sie dann, wenn sie weinen sollte, in bestimmtem Tonfall wiederholte Male darauf hin, dass Jeder in SEINEM Bett sich ausruht, bzw. schläft und halten Sie durch. Sie hat dann keinen Grund zu schreien (außer bei Krankheit usw.) und wird lernen müssen, im eigenen Bett, aber in Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe zu schlafen. Hat Ihre Tochter dieses Alleine-Schlafen gelernt, wird der nächste Schritt sein, sie tagsüber in Ihre Nähe in ein Reisebett oder gemütlich eingerichtetes Laufgitter zu legen, damit keine Verlassens-Ängste auftreten können. Schreit Ihre Tochter, obwohl Sie in ihrer Nähe sind, informieren Sie darüber, dass Sie da sind und sie nicht zu schreien braucht, während Sie Ihre Tochter gleichzeitig zu einer ansprechenden Aktivität anregen, bzw. ihr ein Spielzeug reichen. Als Spielzeug eignen sich besonders alltägliche Dinge, da die Kleinen sich nur allzu gerne am Verhalten ihrer Bezugspersonen orientieren und "helfen" möchten: Putztuch, eigene Plastikschüssel, Spieltelefon usw. Das Baden lehnen recht viele Kleinkinder hin und wieder mal ab, sodass ich dazu rate, sie "nur" zum Spielen und mit Badehose o.Ä. in die trockene Wanne zu setzen. Später kommt dann eine Schale Wasser zum "Händewaschen" hinzu, die zunehmend aufgefüllt wird, sodass die Schale immer mehr überläuft.:-) Während Sie Ihrer Tochter dann auch mal die Haare waschen müssen, versuchen Sie es mit Ablenkung, indem sie in dieser Zeit ein Spielzeug wäscht. Haben Sie schon mal in Erwägung gezogen, mit ihr einen Kurz zur Wassergewöhnung zu besuchen? Und: Sie machen überhaupt nichts falsch außer, dass Sie mehr Vertrauen in sich selbst und in Ihren ganz natürlichen Mutterinstinkt setzen sollten. Meist handelt man dann genau richtig, wenngleich manche Dinge eben auch entgegengesetzt der Wünsche der Kleinen erledigt werden müssen, wenn sich kein Kompromiss schließen lässt. Liebe Grüße und: bis bald?


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Einen wirklichen Rat kann ich dir nicht zwar nicht geben,aber ich erkenne in allen von dir beschriebenen Situationen meinen nun bald 2-jährigen Sohn wieder,als er ungefähr in dem Alter deiner Tochter war. Unser Sohn schläft bis heute noch in seinem Elternbett,aber mittlerweile reicht es ihm,wenn ich in mittags und abends in den Schlaf begleite ,in dem ich neben ihm liege,aber auch ich kann mich gut daran erinnern,wie es war,als er noch am Liebsten zum Schlafen in mich reingekrochen wäre. Mein Gefühl sagt mir,dass wenn er soweit ist,auch in seinem eigenen Bett schlafen wird und so trotze ich allen Unkenrufen,die meinen er würde ewig bei uns im Bett mitschlafen. Zum Quengeln und anhänglich sein: auch davon kann ich ein Lied singen und ich zumindest frage mich noch heute,aber immerhin nicht mehr an jedem Tag,wie ich da den Haushalt geregelt bekommen soll,während mein lieber kleiner Sohn ,heftigst dagegen protestiert .Er findets halt doof ,nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben.Das sind manchmal schon recht grenzwertige Situationen,aber am Schlimmsten reagiert er meist an den Tagen,wo ich mir den Zettel ,mit meiner To-Do-Liste besonders voll geschrieben habe und mir selber mit allem etwas zu viel stress mache.An Tagen,wo ich gelassener an meine Aufgaben gehe oder einfach wieder ein paar Gänge zurückschalte,ist mein Sohn auch wieder weniger quengelig . Vielleicht reagieren unsere Kiddies ja auch einfach sehr stark auf uns,falls es bei dir und deiner Tochter auch oft dann so ist,wenn dir gerade imKopf rumschwirrt ,was du gleich noch im Haushalt alles reissen müsstest/willst. Zum baden,das gleiche Hatten wir auch mal in Grün.Kann es mir nicht erklären,woher seine Plötzliche Badephobie kam,aber die hat sich mittlerweile ins Gegenteil umgedreht. Geh mal nicht so hart mit dir ins Gericht,von wegen alles falsch gemacht und lass dich nicht zu sehr verunsichern,von Leuten die meinen es besser zu wissen als ihr,wie ihr mit eurem Kind umzugehen habt.Vertraue mehr auf dein Gefühl!


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