Liebe Frau Ubbens,
Mein Baby 3 Monate will einfach nicht ohne mich und meine Brust ein und durchschlafen. Es zerrt total an meinen Nerven.
Den Kinderwagen hasst er und Tragen ist auch eher Semi.
Er schläft auf unserem Arm ein ich kann ihn jedoch nie ablegen, er wacht auf und will sofort an die Brust nukeln. Haben Sie eventuell einen Tipp, die Finger unter die Unterlippe halten hat nicht geholfen. Er schläft mit im Familienbett und wird voll gestillt.
Liebe Grüße
von
Ohdubidu
am 14.03.2023, 15:36
Antwort auf:
Baby kann ohne Brust nicht schlafen
Liebe Ohdubidu,
Babys, die gestillt werden, sehen die Brust nicht nur als Nahrungsquelle, sondern meist auch als Beruhigungsmittel. Nimmt Ihr Sohn einen Schnuller? Vielleicht kann er damit beruhigt werden? Schläft er beim Stillen ein oder unabhängig davon auf Ihrem Arm? Schläft er auch auf Papas Arm ein? Bestenfalls wird das Stillen vom Einschlafen getrennt, damit für das Baby nicht in Verbindung gebracht wird, dass es das eine für das andere braucht.
Wichtig für das Ablegen ist a) dass Ihr Baby im Tiefschlaf ist und b) wie er abgelegt wird.
Die meisten Babys sinken nach etwa 20 bis 30 Minuten vom Leichtschlaf in eine Tiefschlafphase. Abgelegt werden sollte Ihr Baby immer mit den Füßen zuerst, dann langsam die Beine und erst dann der Oberkörper. Bestenfalls wird danach noch für wenige Minuten eine Hand am Kind gelassen, damit es weiterhin die Nähe spürt. Oft hilft auch eine Begrenzung der Liegefläche. Babys sind es gewohnt, zu allen Seiten begrenzt zu sein (im Mutterleib). Das vermittelt ihnen Nähe und Geborgenheit. Diese Nähe spüren sie auch auf Mamas oder Papas Arm.
Noch besser wäre, Ihren Sohn kurz vor dem Einschlafen auf die oben beschriebene Weise ins Bettchen zu legen und mit einer Hand Körperkontakt zu geben. Babys möchten, wenn sie aufwachen, die gleichen Gegebenheiten vorfinden, wie sie in den Schlaf gefunden haben. Wer also die Brust beim Einschlafen im Mund hatte, braucht meist auch die Brust, um entspannt wieder in den Schlaf zu finden. Wer auf Mamas Arm eingeschlafen ist, braucht diese Nähe, wenn er aufwacht. Alternativ können Sie Ihren Sohn, falls er zum Einschlafen gestillt wird, auch im Liegen stillen. Dann können Sie sich vorsichtig wegrollen, sobald er tief und fest schläft.
Es ist ganz normal, dass Babys und gerade Stillkinder häufig in der Nacht aufwachen, da sie zum einen Nähe und zum anderen Nahrung brauchen. Gerne können Sie aber ausprobieren, ob Ihr Sohn sich in der Nacht vom Papa beruhigen lässt, wenn Sie nicht in unmittelbarer Nähe neben ihm liegen. Er riecht Sie und möchte dann natürlich die Brust. Vielleicht gelingt es dem Papa, wenn er mit dem Baby alleine ist, dieses mit Schnuller oder Flasche wieder entspannt in den Schlaf zu begleiten.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 14.03.2023