Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Sagt im Kiga nichts, wenn Probleme auftreten

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Frage: Sagt im Kiga nichts, wenn Probleme auftreten

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, mein Sohn (3,5 Jahre alt) sagt im Kindergarten nicht Bescheid, wenn ihm etwas passiert. So wurde er z.B. schon zweimal weinend und mit Wunde "aufgefunden", ohne dass er hinterher erklären wollte, was passiert ist und ohne dass er den Erzieherinnen Bescheid gesagt hatte. Auch neulich hatte er eine Schramme, auf die mich die Erzieherinnen aufmerksam machten und gleichzeitig sagten, dass Moritz nicht erzählt hätte, woher das kommt. Meistens erzählt er es ein, zwei Tage später zu Hause, wenn wir ihn noch einmal darauf ansprechen. Auch hat er sich z.B. im Kiga mal ziemlich übel auf die Zunge gebissen (es sah wirklich besorgniserregend aus) und hatte wohl kurz geweint, aber nichts gezeigt. Aktueller Anlass ist, dass er sich in die Hose gemacht hat und es auch nicht erzählte, sondern wahrscheinlich 2 Stunden mit den nassen Sachen herumlief, bis er abgeholt wurde. Und das obwohl im Kiga Wechselklamotten vorhanden sind - die Kinder müssen "nur" Bescheid sagen. Prinzipiell ist Moritz sehr offen und fröhlich, kann prima auf andere Kinder zugehen und geht wirklich gerne in den Kiga. Er hat dort in einer Erzieherin auch wirklich eine Vertrauuensperson gefunden, die allerdings an dem Tag des Pipi-Unfalls nicht da war. Als er mal gefallen war, hatte sie es sogar "geschafft", dass er sich von ihr auf den Schoß nehmen ließ, um sich trösten zu lassen. Moritz hatte keine besondere Fremdelphase, wie man vielleicht nun annehmen könnte - aber er lässt sich auf fremde Erwachsene zumindest was Anfassen anbelangt nicht ein. Selbst gute Freundinnen von mir mit ihren Kindern brauchen lange, bis er sich ihnen mal nähert. Allerdings bleibt er z.B. problemlos bei einer Freundin und deren Tochter zum Spielen ohne dass ich dabei bin. Da hat er dann auch keine Scheu. Außerdem hat er engen Kontakt mit den Großeltern, die ihn schon mit wenigen Wochen anfingen immer wieder zu betreuen. Meine Mutter z.B. war die Einzige, die ihn monatelang OHNE STILLEN in den Schlaf bekam. Also Außenkontakte sind genügend vorhanden. Ein durchgehender Charkaterzug von ihm ist das "Alleine-Machen". Schon immer hat er Hilfe abgelehnt und fing sehr früh an (mit 4 Monaten) sich auf alle Viere zu stellen und das Krabbeln zu üben. Dabei wirkte er schon recht "verbissen", was da natürlich niedlich war. Laufen konnte er auch mit 11 Monaten und ist niemals auch nur einen Meter bei und an der Hand gelaufen - Hilfestellungen regen ihn fast auf - und werden kategorisch abgelehnt. Tja - aber nun wird dieser Charakterzug zu einem Problem und ich bin ratlos. Im Kiga hängen jetzt zumindest von mir Wechselklamotten, die er sich SELBST nehmen kann, falls mal wieder etwas passiert. Aber was kann man sonst machen, dass er nicht heroisch die Zähne zusammenbeißt, nur weil Mama zum Ausweinen nicht da ist. Er würde doch Trost bekommen! Vielleicht haben Sie ja eine Idee! Vielen Dank auf jeden Fall. Andrea


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Hallo Andrea Zeigen Sie selbst Ihrem Sohn, dass es keine "Schande" ist, seine eigenen Gefühle zu zeigen. Haben Sie sich gestoßen, gehen Sie zu ihm hin, zeigen ihm die "Wunde" und bitten Sie ihn, Sie zu trösten. Betonen Sie ihm gegenüber ebenfalls, dass es Ihnen nach diesem Trost schon wieder viel besser geht.- Vielleicht kann "seine" Erzieherin ähnlich reagieren und ihn auch auf andere "verletzte" Kinder aufmerksam machen, die seinen Trost sicherlich gerne in Anspruch nehmen werden. Viel Erfolg, erholsames Wochenende und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, das Trösten, wenn mir etwas passiert ist, macht er ja - von GANZ ALLEINE. ER nimmt mich dann in den Arm und pustet und sagt mitfühlend "besser Mama??". Den Tipp mit dem Kiga werde ich weitergeben - eine prima Idee! Danke. Andrea


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