Chihiro
Liebe Sylvia, vielen Dank für die Antwort. In den letzten Tagen hat sich die Lage leider noch weiter zugespitzt: Meine Tochter hat nun STÄNDIG Wutanfälle, wenn ich dabei bin, auch ohne ersichtlichen Grund (bei Papa wie gesagt nur selten und mit konkretem Grund, z.B. beim Zähneputzen) und möchte permanent auf meinen Arm und herumgetragen werden. Auf dem Boden bleiben und Ablenken bringt nichts, sie beruhigt sich nur beim Herumgetragenwerden (oder im Kinderwagen, wie ich heute gemerkt habe - da ich aber Zwillinge habe, ist es nicht wirklich praktikabel, bei jedem Wutanfall einen Spaziergang zu machen). Setze ich sie nach einer Weile dann wieder auf den Boden, geht oft direkt der nächste Wutanfall wieder los. Es ist fast, als würde sie die Wutanfälle oft aus dem Grund bekommen, weil ich sie in dem jeweiligen Moment gerade nicht herumtrage! Deswegen muss ich noch einmal nachfragen: Soll ich sie wirklich die ganze Zeit, jedes Mal, wenn sie das möchte/braucht (und ansonsten eben schreit), herumtragen? Heute wären das dann sicher 3/4 des Tages gewesen. Aber vielleicht ist das ja nur, weil sie gerade so eine anhängliche Phase hat und das momentan einfach wirklich braucht? Dann möchte ich ihr das natürlich auch nicht verwehren. Bedürfnis- und Bindungsorientierung sind eigentlich meine wichtigsten Grundsätze, aber ich will natürlich auch kein Kind heranziehen, das immer seinen Willen bekommt und keine Grenzen kennt - aber für solche Bedenken ist es wahrscheinlich noch zu früh bzw. sie noch zu jung? Viele Freunde und Bekannte warten bei Wutanfällen der Kleinkinder im ähnlichen Alter in der Nähe der Kinder einfach ab, bis diese sich wieder von selbst beruhigt haben. Allerdings sind das auch keine (ehemaligen)“Schreibabys“. Was halten Sie von diesem Vorgehen? Ich habe das auch schon ein paar Mal probiert, allerdings wohl etwas halbherzig - unsere Tochter ist dann halt jedes Mal sooo schlimm außer sich, überstreckt sich, macht sich steif, brüllt wie am Spieß, rollt auf dem Boden herum und stößt sich den Kopf am Boden...so dass ich sie dann nach meist max. 10-15 Minuten doch wieder auf den Arm genommen habe, weil sie mir so leid getan hat und ich diese Situation so furchtbar fand. Obwohl es ganz sicher auch objektiv eine schreckliche Szene war, bin ich, glaube ich, aber auch wirklich etwas zu “weich“, da zu mitfühlend mit den Kindern, im Vergleich zu anderen Eltern...wenn die Kinder schreien, ist das wirklich immer ganz schlimm für mich, vielleicht aufgrund der “Schreivergangenheit“ unserer Tochter... Herzlichen Dank für eine erneute Antwort! von Chihiro am 26.01.2018
Liebe Chihiro, wie schon geschrieben, ist es ganz in Ordnung, wenn Sie Ihre Tochter in den nächsten Wochen noch aus ihrer Wut heraushelfen und sie entsprechend tragen oder im Kinderwagen schieben. Auch wenn andere Eltern es anders machen, so werden die Kinder in dem Alter nicht so ausdauernd wütend sein. Vielleicht haben Sie ja eine Bauchtrage. So wird das Tragen für Sie nicht so anstrengend. Viele Grüße Sylvia
Schniesenase
Ich würde Dir aus eigener Anschauung auch gern dazu schreiben, denn mein Kind war auch so. Hier half ebenfalls nur "retten", denn Das, was Du erlebst, hat nichts mit "eigenen Willen durchsetzen" zu tun, sondern ist pure Verzweiflung, aus der Dein Kind ohne Deine Hilfe nicht herauskommt. Es könnte nur resignieren, und das wäre furchtbar. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das mit Zwillingen dann geht.
Hier habe ich mein Kind in solchen Zeiten immer getragen, sehr lange im elastischen Tragetuch (das von MAM ist sehr weich und leicht und hält auch schwerere Kinder sehr gut) getragen und alles damit gemacht. So ist Dein Kind bei Dir, kann sich mit Nähe runterfahren, und Du hast die Hände frei. Als es mir vor dem Bauch zu beschwerlich war, habe ich meine Tochter auf den Rücken in die Trage gesetzt, und zwar, bevor der Wutanfall losging, bei den ersten Anzeichen von Unzufriedenheit.
Hier gab es solche Episoden häufiger, wenn
- zu viel erlebt oder verlangt wurde, also zu viel zu verarbeiten war,
- Kind zu wenig Schlaf bekommen hatte,
- zu wenig Nähebedürfnis erfüllt worden war,
- Kind hungrig oder durstig war.
Kannst ja mal drauf achten, was evtl. bei Euch zutrifft.
Versuchs doch mal so! Ich wünsch Euch ganz viel Erfolg!
Übrigens ist mein Kind heute sechs Jahre alt, sehr verständig und kompromissfähig und ziemlich pflegeleicht was "Willen durchkriegen" anbetrifft.
Sie bekommt immer noch Tobsuchtsanfälle, wenn sie zu wenig oder zu lange nichts gegessen hat. Gib ihr was zu Essen, und das hört sofort auf. Mittlerweile weiß sie das oft schon selbst und holt sich was, aber genauso oft überfällt es sie unvermittelt. Sie kann das nicht steuern.
Wer so ein Kind nicht zu Hause hat, versteht Dein Problem nicht. Lass die die anderen ruhig ihrs machen - bei Euch ist das eben so. Kinder sind verschieden. Und es gibt sich von selbst! Ganz bestimmt!
Alles Liebe und Gute!
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