Bella-Italia
Liebe Frau Schuster, mein Sohn (wird nächsten Monat 3 J.) ist zu Hause zwar lebhaft, aber nicht aggressiv, eher liebevoll, einfühlsam und schmusig. Wir nehmen uns auch viel zeit für die Kinder (vorlesen etc.) u bemühen uns, beide gleich zu behandeln. Nur im Streit mit seiner Schwester (7 1/2) zeigt er manchmal das Verhalten wie auch am Strand, Spielplatz o im KiGa. Das läuft immer gleich ab: Er ist sehr offen u geht auf andere zu (zB ein Kind spielt am Strand, er setzt sich dazu u will mitspielen), Dann nimmt er die Spielsachen von dem anderen Kind (oder im KiGa ein Spielzeug, womit gerade jmd. anderes spielt). Das andere Kind will es nicht, nimmt es zurück/ wehrt sich/ beide ziehen am Spielzeug. Oder er will ein befreundetes Kind drücken, weil er es gerne mag u wird zurückgewiesen. So, und jetzt kommt das Problem: Wenn er sich also so zurückgewiesen fühlt, beißt er, kneift (gerne in das Gesicht des anderen Kindes) oder haut er. Mir ist das soooo unangenehm. Jeden Tag muss ich mir das vorwurfsvolle Gesicht der Erzieherin anschauen, heute hat er wieder den und den gebissen. Ich kann am Strand o Spielplatz gar nicht entspannen,weil ich immer Angst, aufspringen zu müssen und ihn aus der Situation holen zu müssen. Mir ist das auch bei den anderen Eltern peinlich. Wir wissen uns keinen Rat mehr, die Erzieherin meint, bei uns zu Hause müsse es wohl aggressiv zugehen - zB durch die Schwester. Ich nehme das aber als normale Geschwisterstreitigkeiten wahr. Und das er nicht in ihr Zimmer darf, unterstütze ich. Sie baut sich stundenlang was auf (Playmobil, Schleich) u er zerstört es. Ich grübele, was wir falsch machen. Können Sie mir einen Tipp geben? DANKE!
Christiane Schuster
Hallo Bella-Italia Sie machen überhaupt nichts falsch! Wie alle Kleinkinder handelt Ihr Sohn sehr spontan und ohne gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachzudenken. Das Beißen, Kneifen usw. in beschriebenen Situationen drückt lediglich aus, dass er sich ärgert. Es ist nun Ihre Aufgabe UND auch die Aufgabe der Erzieherin Ihren Sohn durch KONKRETE Anregungen zur Konfliktbewältigung ein angemessenes, soziales Verhalten lernen zu lassen. Gehen Sie z.B. zu Ihrem Sohn und seinem Gegenüber möglichst rechtzeitig in direkten Blick- und evtl. auch Körperkontakt und regen Sie zu einem gemeinsamen Spiel, zum Abwechseln, zum Spielzeugtausch nach einer vorgegebenen Zeit o.Ä. an. Eher können Sie der Erzieherin einen vorwurfsvollen Blick zeigen, da sie als ausgebildete Fachkraft ihrem Erziehungs-Auftrag scheinbar nicht gerecht wird.- Liebe Grüße und: bis bald?
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