Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, schon öfters habe ich hier Ihre Ratschläge mitverfolgt und benötige nun selber Rat. Vorab: Beim Kinderarzt waren wir und laut ihm ist mit unserem Sohn (2 1/2 Jahre) alles in Ordnung. Mein Sohn zieht es seit nunmehr 8 Wochen vor, beim Essen Zirkus zu machen. Man stellt das Essen hin und er fängt das Brüllen und Quengeln an. Ich versuchte bisher immer locker zu bleiben, habe einfach angefangen zu essen und ihn in Ruhe gelassen. Meistens hat er dann doch wenigstens ein paar Löffel gegessen. Seit dem Kinderarztbesuch vor vier Wochen ißt er noch weniger und verlangt oft nach seiner Milch (Humana 3). Seit dieser Woche sogar morgens, mittags und abends. Vorher hat er nur abends seine Flasche bekommen (die er wohl immer noch zum Ruhigwerden braucht), dann kam mittags vor dem Mittagsschläfchen dazu und nun ab und zu auch morgens... Meistens verlangt er statt dem Essen eher Joghurt oder Knabberstangen (die er aber nur als Zwischenmahlzeit oder als Nachtisch bekommt). Letzte Woche waren wir wieder beim Kinderarzt zum Wiegen und wir haben uns vor unserem Sohn besprochen, was wir für sein Essverhalten tun können. Seitdem schmeist er sich förmlich bei fast jedem Essen auf den Boden, strampelt und brüllt, als ob man ihm etwas antun würde. Heute war es dann soweit, ich habe mich vom Tisch ins Schlafzimmer flüchten müssen, damit mein Sohn nicht merkt, wie es mich nervlich angreift und weine. Als ich zurückgekommen bin, saß das Kind am Tisch und hat gegessen! Was mache ich nur verkehrt? Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich ihm das Essen schmackhaft machen kann? Ich koche ohnehin fast nur das, was er sonst immer gerne gegessen hat. Die Kinderärztin meinte, wir sollen lernen, den Druck vom Essen wegzunehmen. Ich mache ja kaum Druck. Ich stelle das Essen auf den Tisch (als Angebot - es ist da, wenn Du Hunger hast, dann iss) und fange selbst an zu essen. Ich hoffe, Sie konnten meinem Problem folgen und haben ein paar Tipps für mich.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Bitte lassen Sie Ihren Sohn bei der Zubereitung der Speisen mithelfen und laden Sie auch mal ein ca. gleichaltriges Kind zum Essen ein, da Kinder sich nur allzu gerne an Ihresgleichen orientieren. Loben Sie immer mal wieder die "Größe" und Selbständigkeit Ihres Sohnes und informieren Sie ihn, dass er überhaupt nicht mitessen MUSS, wenn er nicht möchte. Da er sicherlich schon aus einer Tasse, bzw. einem Becher trinken kann, sollten Sie ihm seine geliebte Flasche allenfalls nur noch abends als Trösterle anbieten, da ja "nur Babys aus der Flasche trinken". Bieten Sie ihm tagsüber konsequent eine farbenfrohe Tasse/Becher an und üben Sie evtl. als Anregung das Trinken mit einem Strohhalm. Auch Humana3 sollten Sie tagsüber durch einen Tee, Wasser oder verdünnten Fruchtsaft ersetzen (morgens "richtige" Milch) und es zur Gewohnheit werden lassen, dass es erst NACH dem Essen für Alle Etwas zu trinken gibt, damit Niemand schon satt getrunken ist. Wirft er sich dennoch brüllend auf den Boden, reagieren Sie möglichst gelassen mit z.B.: "Du brauchst doch gar nicht zu weinen; wer keinen Hunger hat, braucht nichts zu essen und kann dann auch (konsequent!) bis zur nächsten Mahlzeit warten." Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Angie, Dein Sohn ist in einem Machtkampf mit Dir und testet seine Grenzen aus. Mach ihm klar, dass er ja schon so groß ist und kein Humana mehr braucht, weil er schon richtig - wie die Großen - essen kann. Du schreibst auch, dass Du fast nur kochst, was ihm schmeckt. Setzt Euch doch mal alle zusammen und macht für die Woche einen Essensplan, bei dem jeder 1 Mahlzeit bestimmen darf, wem`s absolut nicht schmeckt, darf gerne stattdessen ein Brot essen. Mach Deinem Sohn auch klar, dass Du kein Theater am Tisch duldest. Sollte er quengeln oder sich auf den Boden schmeißen, muss er aus der Küche gehen, denn Du möchtest in Ruhe essen. Danach kann er alleine essen, sollte er dann allerdings wieder quengeln, würde ich den Teller wegstellen, da er ja offensichtlich keinen Hunger hat und ihm sagen, dass die nächste Mahlzeit um z.B. 15:30 ist und er bis dahin warten muss. Du kannst auch ein Belohnungssystem einführen, wenn er z.B. ohne Gequengel mit am Tisch sitzt und mit isst, gibt`s noch einen kleinen Nachtisch oder etwas anderes. Wir haben das mit unseren beiden Söhnen schon alles durch und mit den o.g. Tipps immer wieder in den Griff bekommen. Ich wünsch Dir viel Erfolg!
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