Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Essen als Machtkampf?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Essen als Machtkampf?

rox1503

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Hallo Frau Schuster, meine Patentochter ist 23 Mon. alt und war schon immer ein schwieriger Esser. Als Baby wurde sie mit Fernsehen oder sonstigem abgelenkt, damit sie etwas isst und da hat sie sogar auch Gemüsebrei gegessen. Ab etwa einem Jahr fing sie an, jegliches Gemüse und Obst zu verweigern. Meine Freundin hat ihr dann immer Nudeln, Breze oder Käse gegeben, denn das war das Einzige, was sie essen wollte. Momentan ist es so, dass sie manchmal ein paar Löffel essen will und danach geht's ab zum Spielen. Meine Freundin läuft ihr dann mit dem Löffel hinterher und füttert sie während sie spielt. Ich habe den Eindruck, dass die Kleine das Essen als Machtspiel einsetzt, aus dem sie eigentlich jedes Mal als Gewinnerin hervorgeht. Ich würde gerne ihre Meinung dazu wissen und ob sie denken, dass die Vorgehensweise meiner Freundin ok ist oder die Essprobleme der Kleinen noch mehr verstärkt. Vielen Dank für Ihre Bemühungen!


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Hallo rox1503 Meiner Ansicht nach kann die Kleine auf diese Weise nicht lernen, dass sich das Essen vom Spielen unterscheidet. Bitten Sie Ihre Freundin darum, mit ihrer Tochter die Mahlzeit gemeinsam einzunehmen, selbst mit Genuss zu essen und die Speisen kindgerecht und abwechslungsreich zuzubereiten. Hat das Kind eigenes Besteck und wird in ein Gespräch mit einbezogen, in Dem es NICHT ums Essen geht, wird sie erst spielen wollen, wenn sie genug gegessen hat oder ihr langweilig wird. Gemüse lässt sich übrigens recht gut in einer (pürierten) Suppe, in einem Auflauf oder auf einer Pizza "verstecken". Auch kann ein Essen verzaubert werden: Kartoffelbrei mit Möhrenstiften, Eischeiben Erbsen zu einem Dino; Quark mit Kirschen, Streuseln usw. zu einem Gesichtsquark usw. Anregungen gibt es in verschiedenen Kinder-Kochbüchern. Liebe Grüße und: bis bald?


rox1503

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Hallo, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Mich würde auch noch interessieren, ob es entwicklungspsychologisch betrachtet normal ist, dass ein 23 Monatel altes Kind seiner Mutter verbietet hinter ihm die Treppen hochzulaufen (der Vater darf das schon, nur die Mutter nicht) und dass das Kind in der Früh ausschließlich mit dem Papa kuscheln will und der Mama ausdrücklich NEIN sagt, wenn sie in der Früh nach dem Aufstehen mit ihr kuscheln will. Nochmals vielen Dank!


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