Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

KIGA - Vormittags-oder Nachmittagsgruppe

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: KIGA - Vormittags-oder Nachmittagsgruppe

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Hallo Frau Schuster, unsere Tochter, die im Nov. 4 Jahre alt wird,soll ab Sept in den KiGa gehen.Grundsätzlich wäre sie lt. KiA und eigener Einschätzung schon lange KiGa reif, da sie motorisch und sprachlich sehr fit ist.So spricht sie z.Bsp.fehlerfrei und in sehr komplexen Sätzen,sie ist ausserdem sehr sportlich und braucht viel Bewegung.Sie spielt sehr fantasievoll und ist ein rundum liebes Kind. Der Grund warum ich sie bisher noch nicht angemeldet hatte war ihre Sozialentwicklung in Bezug auf den Umgang mit gleichaltrigen Kindern. Obwohl sie im Alltag sehr selbstbewusst ist und auch keine Scheu vor Erwachsenen und älteren Kindern hat, hielt sie sich von gleichaltrigen Kindern immer fern.Wollte nie mit Kindern zusammen spielen, sie spielte lieber allein und hatte auch Berührungsängste. Sie ist allgemein auch sehr defensiv, sensibel und geräuschempfindlich und wenn ihr ein anderes Kind zu nahe kam oder ihr sogar etwas wegnahm, weinte sie immer gleich los. Sie müssen vielleicht noch wissen dass ihre ersten Sozialkontakte mit einem Jungen hatte, der sehr grob und wild war und siie oft attakierte (biss zu und schubste, zog an den Haaren, riss ihr jegliches Spielzeug mit grosser Kraft aus der Hand und schrie dazu in ohrenbetäubendem Geschrei und wurde sogar mal von oben von der Rutsche geschubst). Ich brach den Kontakt zwar ab, jedoch schienen diese Erfahrungen bei ihr lange nachzuwirken. Wenn irgendwo ein Kind laut schreit - und war es nur aus Freude - war es vorbei und sie klammerte sich ängstlich an mich. Über den Winter machte sie dann plötzlich grosse Fortschritte in diesem Bereich, wenngleich ich sie auch da noch im Kindergarte als "verloren" angesehen hätte. Im Frühjahr war sie dann sehr häufig krank,alles an neuerworbenem Selbstbewusstsein in der Gruppe schien dahin, nun geht es jedoch mit (für uns) grossen Schritten wieder voran. Sie lässt sich zwar immer noch alles nehmen und sich zur Seite drängeln,aber es gibt dabei keien Tränen mehr.Sie mischt sich auf dem Spielplatz nach einiger Anlaufzeit unter die Menge,spricht dann schon auch mal ein Kind an. Gemeinsames Schaukeln zum Beispiel in einer Schaukel oder zusammen im Trampolin mit ihr unbekannten Kindern ist jedoch nach wie vor unmöglich. Zurück zum KiGa - es gibt dort drei Vormittagsgruppen mit je 27 Kindern und eine Nachmittagsgruppe mit nur 14 Kindern. Im Grunde müsste ich sie vormittags geben, aus beruflichen Gründen. Jedoch habe ich Bedenken dass sie mit der grossen Anzahl an Kindern immer noch überfordert ist. Unter grossen Umständen liesse sich auch der Nachmittagsbesuch zumindest fürs erste Jahr für uns einrichten. Aber wäre ein anschließender Wechsel in eine wieder neue Gruppe mit neuen Kindern nicht ebenso "stressig" für meine Tochter? Oder sollte ich einen Vormittagsbesuch riskieren und nur bei Nichtgelingen in die Nachmittagsgruppe wechseln? Da ich mich als Kind selbst im Kindergarten nicht wohl fühlte und auch ein Trennungstrauma hatte (unter dem ich bis ins Jugendalter litt) bin ich wohl auch generell etwas übervorsichtig. Mein Mann immerhin meint ich würde unserer Tochter zu wenig zutrauen. Vielleicht können Sie mir einen Rat geben. Ich bedanke mich ganz herzlich im voraus. Sina


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Hallo Sina Wenn es möglich ist, vereinbaren Sie mit der Kigaleitung und auch der zuständigen Erzieherin einige Schnupperstunden am Vormittag, während Der Sie ebenfalls als Besuch anwesend sein können. Sowohl Sie selbst als auch die Gruppen-erfahrenen ErzieherInnen können sich dann -abhängig von der Zufriedenheit Ihrer Tochter- ein Bild machen, welche Betreuung für Ihre Tochter die größt-mögliche Zufriedenheit bringt. Letztendlich können nur zufriedene Kinder individuell und altersgerecht gefördert, aber auch gefordert werden. Liebe Grüße und: bis bald?


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