Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kiga überhaupt- ja oder nein? Bitte um Argumente

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kiga überhaupt- ja oder nein? Bitte um Argumente

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Hallo, Fr. Schuster und alle Leser/innen! Wir benötigen dringend eine Entscheidungshilfe, denn wir sind unschlüssig, ob wir unseren 4 J alten Sohn in einen Kiga geben sollen. Unser soziales Umfeld (Großeltern im Haus, Verwandtschaft, Dorfgemeinschaft, Spielgefährten etc.) ist intakt, wir selbst sind vielseitig interessiert, können unseren Kindern (es gibt noch eine 2jähr. Schwester) viel bieten (Zeit, Basteln, Ausflüge, Musik etc.) und wir sind in der glücklichen wirtschaftlichen Lage, daß ich nicht arbeiten gehen muß. Alles in allem führen wir ein zufriedenes und glückliches Leben. Was spricht dafür od. dagegen, unseren Sohn in einen Kiga zu geben? Verneint er die oft gestellte Frage, ob er bereits im Kiga sei, werde ich entsprechend beäugt! Wird er selbst gefragt, ob er denn hin möchte, sagt er nat. "ja", weil er ja von überall hört, daß man dort viel lerne und daß dort so viele Kinder zum Spielen seien...aber ich denke, er hat ja vom Kiga überhaupt keine Vorstellung u. weiß auch nicht, daß es dort nur sehr wenig Rückzugsmögl. für ihn gibt. Er ist ein überwiegend stilles und geräuschempfindl. Kind. Was also würden Sie Alle uns raten? Herzl. Dank an alle für Ihre Antworten! Wer zus. Fragen hat, kann sie gerne noch stellen. Habe mich bei der Schilderung nur etwas kurz gefaßt, um das Problem grob zu umreißen.


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Hallo Babe Auch ich bin eher für einen 1/2 tägigen Besuch in einem Kindergarten und schließe mich den übrigen Denkanstößen durchaus an. Hinzufügen möchte ich noch, dass die Verwandten, Freunde und Spielgefährten meist nur freiwilig aufgesucht werden und dass sie Einem meist sympatisch sind, während es in KiGa und Schule doch auch Personen/Kinder gibt, die man nicht mag und mit Denen man trotzdem den Tag friedlich verbringen sollte. Auch in einer Gruppe, die Ihrem Sohn nicht so sehr behagt, muß er lernen seinen eigenen Platz zu finden. Als stilles, geräuschempfindliches Kind wird er es in der Schule m. E. nach recht schwer haben Kontakte zu knüpfen, wenn er nicht schon im KiGa ein angemessenes Selbstwertgefühl entwickeln konnte und gelernt hat, Konflikten nicht immer aus dem Weg zu gehen. Vereinbaren Sie doch mal 3-4 Besuchstermine im KiGa und melden Sie anschließend Ihren Sohn für halbe Tage an. Kommt es dann wirklich zu größeren Komplikationen, haben Sie jetzt noch Zeit, ohne den zusätzlichen Leistungsdruck helfend einzugreifen, zumal ein derart intensiver Erfahrungsaustausch, wie er im KiGa stattfinden sollte, in der Schule nicht mehr gegeben ist. Für eine zufriedenstellende Entscheidung drück`ich Ihnen fest die Daumen. Liebe Grüße und: bis bald?


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Seltsame Frage, gehöre wohl zu denjenigen die Euch auch komisch angucken wollen. Willst Du ihn auch mal in die Schule schicken oder zu Hause unterrichten? Kiga ist die Vorbereitung zur Schule ink. Streß, Streitereien und fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem bei aller Liebe bist Du sicherliche keine ausgebildete Erzieherin mit Erfahrung, oder? Und Kinder lernen am besten von anderen Kindern. Der Mensch ist von Natur aus ein Herdentier und sehr sozial veranlagt. Kiga ist also das natürlichste der Welt wenn man nicht gerade selber 8 Kinder hat. Du könntest ihn selber entscheiden lassen, in dem Du ihn für einen Halbtagsplatz anmeldest. Wenn er dann partout nicht will, kannst Du ihn ja wieder abmelden, wobei daß für auch ein Signal ist, daß er sich Konflikten entziehen darf statt sie durchzustehen. Andererseits zeigst Du ihm dadurch auch, daß er und seine Gefühle Dir sehr wichtig sind. Streßfreies (langweiliges) Leben ist nicht unbedingt gesund - es fördert langfristig Depressionen und Zurückgezogenheit. Vielleicht ist er so ruhig, weil ihm irgendwo doch die Anregung fehlt? Aber letztendlich werden alle Kinder groß und sind von ihrer Erziehung und Umgebung positiv als auch negativ geprägt. Servus karin


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Kann mich eigentlich nur anschließen - ich denke allerdings schon, dass im optimalen Fall die Förderung und positiven Einflüsse durch die Eltern weitergehen können wie eine ganztägige KiGa-Betreuung- deshalb mein Vorschlag: vormittags ein paar Stunden KiGa und nachmittags daheim - dürfte in Eurem Fall eine optimale Mischung sein.


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Hallo, ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Tochter nicht in den Kindergarten gehen koennte: wie sie mit leuchtenden AUgen von ihren Freundinnen erzaehlt, Lieder lernt, die ich nicht kenne...und einfahc die Erfahrung macht, dass man ohne Mama auch ganz gut auskommt. Andererseits haben wir nicht Euer "soziales Umfeld", welches natuerlich auch fuer gleichaltrige Spielkameraden und Abstand von der Familie sorgen kann. Schwer zu sagen, ich wuerde es ihm halbtags goennen! Vielleicht ist es sonst etwas hart, in die Schule zu gehen? Gruesse, DUSA


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Euer Sohn sagt doch ja, wenn ihr ihn fragt. Warum nehmt ihr seine Antwort nicht ernst und schickt ihn in den Kiga? Meine Tochter (3,5 J) ist auch ein eher stilles und etwas geräuschempfindliches Mädchen. Hmmm oder sollte ich sagen: sie war es? Nach anfänglichen Problemen ist Lisa nämlich im Kiga ziemlich aufgetaut ;)) Versuch es zumindest. Wir Mütter sind zwar körperlich anwesend - wir schaffen es aber selten auch für 1 oder 2 Stunden bzw. mehr noch geistig beim Kind zu sein.


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Hallo, Frau Schuster und alle anderen Helfer! Danke zunächst für all Ihre/Eure Empfehlungen. Wir haben nicht geglaubt, daß so viele Antworten auf das Thema hin eingehen. Es erleichtert ungemein, mit objektiven und neutralen Menschen, die Situation beleuchten zu können! Wir werden alle Argumente in unsere Überlegungen mit einbeziehen, denn bis zur endgültigen Entscheidung haben wir ja noch Zeit und ich freue mich über jede weitere neue Nachricht zu diesem Thema, die uns weiterhelfen wird. Zu gegebener Zeit werde ich unsere Entscheidung, die Beweggründe und die Resultate dann alle wissen lassen. Grüße an alle, Babe.


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