Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

KIGA-Rückschlag

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: KIGA-Rückschlag

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http://www.rund-ums-baby.de/erziehung/beitrag.htm?id=93088 Hallo Frau Schuster, wir hatten heute einen Katastrophentag im KIGA. Gerade sind wir nach Hause gekommen und ich muss mich wirklich zusammenreissen. Ich bin sooo wütend und traurig und auch ein bisschen hoffnungslos. Wir hatten ja gestern schon ziemliche Probleme im KIGA. Ich blieb dann wiedermal mit da. Sie wich mir nicht von der Seite und wir standen die ganze Zeit doof im Flur herum. Ich merkte dann dass sie einen Stinker machen muss (der bei uns noch in die Windel geht) und erst nach einigen Überredungen konnte ich sie davon überzeugen den Stinker dort zu machen (in die Windel, aber sie hatte wohl Angst die ERz. würde sie sauber machen, erst als das geklärt war dass ich es machen würde war es für sie ok). Danach spielte sie mit den anderen Kindern auf dem Flur, sie verscuhte es zumindest, diese Kinder ignorierten sie aber weitgehend. Später ging sie dann auch noch in den Gruppenraum und auf dem Heimweg war sie stolz und glücklich und schwärmte total von einem Jungen und sagte morgen bleibe ich auch solange wie Q. So, heute schien sie sich auf den KIGA zu freuen, aber sie sagte ich müsse auch mit dableiben. Wollte sie überzeugen, dass ich ein Weilchen bleibe und dann fahren - keine Chance. Also versprach ich zu bleiben. Als wir dann kamen, waren etwas spät dran, wurde sie nur kurz von der Kinderpflegerin begrüsst die dann sofort mit den anderen Kindern den Mittagskreis machte ohne sie dazu einzuladen. Meine Tochter wurde einfach auf dem Flur stehen gelassen. Alle Überredungsversuche meinerseits doch einfach reinzugehen waren ohne Erfolg. Nach dem Mittagskreis erfuhr ich dass ihre Bezugserz. heute nicht da wäre. Meine Tochter hing die ganze Zeit an meinem Bein, stellte mir lauter unsinnige Fragen (wer sitzt hier an der Garderobe, wer da, wem gehören die Hausschuhe) und das ununterbrochen. Kam ein Kind auf den Flur versuchte sie sofort Kontakt aufzunehmen, doch wurden die Kinder hinein gerufen ging sie nicht mit. Kein einziges Mal lies sich die Kinderpflegerin blicken um mal zu fragen ob meine Tochter bei irgendetwas mitmachen will oder mit reinkommen will. 2 oder 3 mal konnte ich sie dann überreden in den Gruppenraum zu gehen, doch ich musste versprechen an der Tür stehen zu bleiben. Darum bekam ich auch mit dass meine Tochter von der Kinderpflegerin auch drinnen kein einziges Mal angesprochen wurde. Ich war heute mit der Situation total überfordert und war teilweise wohl auch etwas genervt zu meiner Tochter. Ich kann diese Kletterei im Moment nur schwer ertragen. Wie soll ich denn nun weitermachen. Auf jeden Fall werde ich mal um ein Elterngespräche bitten. Ich bin schon wieder kurz davor aufzugeben, doch dann waren alle Mühen umsonst?!? Aber wenn ich die Kinderpflegerin jetzt auch noch "anschwärze" bin ich ja noch mehr unten durch als ich es jetzt schon bin..... Verzweifelte Grüße Sina


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Hallo Sina Bitte warten Sie nicht, bis die Erzieherin oder Kinderpflegerin auf Ihre Tochter zukommen. Gehen Sie mit ihr in die Gruppe und nehmen Sie mit ihr gemeinsam an den dort angebotenen Aktivitäten teil. Weisen Sie selbstbewußt darauf hin, dass Sie Ihre Tochter erst alleine lassen, wenn sie sich an eine weitere Bezugsperson gewöhnt hat, von der sie auch in die Kiga-Gruppe mit einbezogen wird. Ein "Anschwärzen" ist bei dieser Vorgehensweise gar nicht nötig und: die Erzieherinnen werden sich bemühen Ihre Tochter miteinzubeziehen, bzw. einzugewöhnen, um Sie loszuwerden:-) Liebe Grüße und: Viel Erfolg!


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Hallo, wir haben ähnliche Erfahrungen, deshalb wollte ich Dir auch gern etwas dazu schreiben. Ihr habt Euch vielleicht keinen so guten Kiga ausgesucht. Nicht nur wird offenbar die sanfte Eingewöhnung gar nicht umgesetzt, sondern es besteht auch noch Desinteresse der Erzieherinnen am Kind. Keine gute Erzieherin oder Kinderpflegerin lässt ein neues Kind links liegen, statt es ausdauernd und geduldig immer wieder mit einzubeziehen. Ich muss sagen, wir waren mit unserer Tochter damals im ersten Jahr auch in so einem Kiga gelandet, weil ich da noch nicht wusste, worauf es bei einem guten Kiga ankommt. Auch dort wurde lieblos "eingewöhnt", am liebsten sah man die Mütter von hinten, wir sollten möglichst schnell gehen, egal wie die Kinder weinten, denn dies sei "das Beste" fürs Kind. Auch nach einem Jahr war meine Tochter seelisch dort nicht angekommen, hatte kein Vertrauen zu den (in ihrer Art recht rustikalen) und relativ unengagierten Erzieherinnen und sprach so gut wie nicht von sich aus mit den Frauen dort. Wir bekamen dann einen Platz in einem sehr guten Kiga (Rot-Kreuz-Kiga, Konzept Reggio-Pädagogik), wo sanft und sehr geduldig eingewöhnt wird. Das war wunderbar, endlich ging meine Kleine richtig gern in den Kiga. Ich habe später auch meinen Sohn dort angemeldet, er ist momentan noch dort und geht so gern hin, dass er immer schon sauer ist, wenn Wochenende und der Kiga zu ist. Ich habe im Nachhinein wirklich jeden Tag bereut, den meine Kleine damals in dem schlechten Kiga war, ich würde sie heute viel früher dort herausnehmen. Nach meiner Erfahrung hilft auch das Reden in solchen Einrichtungen nicht viel. Klar ist es wichtig und immer einen Versuch wert. Aber meist sind die Haltungen dort sehr versteinert und das Engagement gering, ebenso wie die Neigung, von den Eltern Rat oder Kritik anzunehmen. An Eurer Stelle würde ich ehrlich gesagt so rasch wie möglich kündigen (geht manchmal auch ohne die üblichen Fristen, wenn Kiga zustimmt) und einen Kiga suchen, der die sanfte Eingewöhnung praktiziert. In vielen Kigas kann man auch nachträglich "einchecken", wenn noch ein Platz frei ist. Die sanfte Eingewöhnung erkennt man daran, dass die Mutter beliebig (!) lange da bleiben kann, auch wenn das Wochen dauert. Es wird niemals gedrängt. Parallel dazu wird das Kind immer wieder mit einbezogen, damit die Mutter sich langsam und stundenweise zurückziehen kann. LG und alles Gute für Euch, Astrid


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Hallo Astrid, vielen Dank für Deine Antwort. Ich kenne das Prinzip der sanften Ablösung, das Problem ist nur wir wohnen hier sehr ländlich und es IST der beste KIGA weit und breit. Die Bezugserzieherin (noch in der Ausbildung im Anerkennungsjahr) kümmert sich auch rührend, nur ist sie eben immer wieder mal nicht da. Ich bin hier absolut in der Zwickmühle, werde nur Nachmittags geduldet, darf aber nicht in den Gruppenraum etc. Die sanfte Ablösung wird hier weit und breit NIRGENDS praktiziert. Ich weiß wirklich nicht mehr was ich machen soll ..... Bin gerne noch für weiter Ratschläge offen.... LG Sina


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