Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, ich weiß nicht mehr weiter... Mein Sohn 3,5 Jahre alt ist ein super aufgewecktes Kerlchen. Aber seitdem er ca. 2 Jahre alt ist, wird er total schnell giftig. Er haut und schubst andere Kinder, und seit neuestem beißt er andere Kinder,wenn sie z.B. im Kiga nicht aufräumen wollen oder einfach nur sagen, das sie bald Geburtstag haben, oder ander vollkommen grundlose Situationen. Mittlerweile haut er auch die Mütter von seinen Kiga-Freunden wenn die irgendwas sagen oder einfach nur im Weg stehen oder er beschimpft sie mit Dummkopf oder Blödmann. Ich würd mich am liebsten im Kiga in Luft auflösen, weil ich mich echt schäme und immer denke ich mache irgendwas falsch. Mein Sohn ist absolut gewaltfrei erzogen und ich versuche ihn mit Konsequenzen zu erziehen, wie z.B. Fernsehverbot, Auszeit oder Süssigkeitenverbot. Die Erzieher im Kiga haben mir anfangs gesagt, er wäre halt sehr temperamentvoll und das würde sich im ersten Jahr ganz von alleine legen, aber da glaube ich mittlerweile nicht mehr dran. Es gibt aber auch Zeiten wo er dann total lieb ist und mit seinen Freunden toll spielt und fast garnicht zankt...Eine Kiga-Mutter hat mir vor kurzem empfohlen, mit meinem Sohn einen Kinderpsychologen aufzusuchen, was halten Sie davon?? Ich wäre über einen hilfreichen Tip von Ihnen sehr, sehr dankbar. Viele Grüße Silke
Christiane Schuster
Hallo Silke Bitte achten Sie darauf, dass die Konsequenzen möglichst LOGISCH sind, damit Ihr Sohn aus diesen logischen Folgen lernen kann. Fernsehverbot ist also nur dann angesagt, wenn er zuvor gegen Ihre begründete Bitte zu lange fern gesehen hat, den Fernseher trotz Ihrer begründeten Aufforderung nicht ausmachen möchte o.Ä. Geben Sie ihm eine Auszeit, ein für ihn unverständliches Süßigkeitenverbot o.Ä., fühlt er sich noch weniger verstanden, geliebt und akzeptiert, was sein Verhalten eher noch verstärken wird.- Überlegen Sie auch einmal, ob Ihr Sohn evtl. aus Unsicherheit haut, beißt usw. Weiß er in konkreten Situationen seine jeweilige Stimmung noch nicht angemessen zu äußern und braucht er Ihre konkrete Unterstützung, bzw. Die der Erzieherin/anwesenden Bezugsperson? Weiß er nicht, WIE ein vorausgegangener Konflikt angemessen und friedlich zu lösen ist, sodass er KONKRETE, entsprechende Anregung benötigt? Setzt er alle seine bisherigen Erfahrungen ein, um die UMGEHENDE Hilfe der Bezugsperson zu erreichen? Haben Sie den Verdacht, dass sein Verhalten evtl. medizinische Ursachen haben könnte, wie z.B. eine Seh- oder Hörschwäche, die er auf beschriebene Weise zu überspielen versucht, empfehle ich Ihnen, mit dem betreuenden Kinderarzt über Ihre Beobachtungen und Sorgen zu sprechen. Er wird Sie dann mit Ihrem Sohn auch -wenn es notwendig ist- an einen geeigneten Kinderpsychologen oder Therapeuten weiter empfehlen. Liebe Grüße und: bis bald?
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