Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Geschrei wegen KiGa - Sorry lang

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Frage: Geschrei wegen KiGa - Sorry lang

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Liebe Frau Schuster, erst mal ein herzliches Dankeschön, daß es in diesem Forum die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen und hilfreiche Antworten zu erhalten. Mein Problem ist wahrscheinlich eines, daß auch manch andere Eltern plagt, aber leider weiß ich nicht mehr weiter. Mein Sohn (3 Jahre und einen Monat) geht seit 1.10. in den Kindergarten. Er ist das eigentlich gewöhnt, da er bereits vorher in der selben Einrichtung in die Krippe gegangen ist (er kam mit 4 Monaten in die Krippe - ist also schon über zweieinhalb Jahre dabei). Der Kindergarten ist im selben Haus wie die Krippe, er kennt die Erzieherinnen und auch einige Kinder aus seiner neuen Kindergartengruppe. Er ist über 2 Monate lang morgens schon in den Kindergarten gegangen, um sich dort langsam einzugewöhnen. Das hat ihm auch viel Spaß gemacht, da er dort viel neues lernen konnte. Seit 1.10. ist er nun ganz im Kindergarten (von morgens 9 bis nachmittags 15.30 Uhr). Seither haben wir jeden morgen ganz viele Tränen zu ertragen, er weint und schreit, da er nicht in den Kindergarten möchte. Wenn er morgens aufsteht, fragt er, ob ich arbeiten gehen muß und ob er in den Kindergarten muß. Wenn ich dies bejahe, geht es los :"Ich will nicht in den Kindergarten, ich finde es dort nicht schön". Wenn man ihn fragt, warum es dort nicht schön sei, meint er, es seien zu viele Kinder dort. Die Gruppe ist aber genauso groß wie die Krippengruppe (20 Kinder). Allerdings sind nicht so viele Erzieherinnen da, wie in der Krippe. Er meint auch, daß er die anderen Kinder nicht kennen würde. Teilweise erzählt er ab 7 Uhr morgens bis um 9 Uhr, daß er nicht in den KiGa will und es dort nicht schön sei. Richtige Selbstsuggestion. Wenn ich ihn dann hinbringe, weint und schreit er ganz furchtbar, sagt, ich soll ihn nicht allein lassen, ich solle nicht arbeiten gehen, er wolle bei mir bleiben. Er klammert sich derart fest an mir, daß ich, um zur Arbeit gehen zu können, seine Finger "aufdrücken" muß, damit ich weggehen kann. Wenn ich noch eine Weile bei ihm bleibe, bessert sich das ganze auch nicht, daher versuche ich den Abschied nicht noch unnötig in die Länge zu ziehen. Er will zum Teil auch nicht das Abschiedsritual, daß wir immer hatten, mitmachen, nach dem Motto: Wenn ich nicht mitmache, kann die Mama auch nicht gehen. Die Erzieherinnen der Gruppe meinen, er bräuchte noch Zeit und es wäre ein Machtkampf, den er mit uns führt. Ich habe aber den Eindruck, ich breche meinem Kind jeden morgen das Herz. Nachmittags will er nichts wie los, wenn ich komme. Er ist auch nachmittags "verändert". Er war immer ein fröhliches ausgeglichenes Kind, klar er hatte auch seine Trotzanfälle wie jeder, aber ok. Inzwischen ist er aber nachmittags extrem anstrengend. Er ist launisch und unruhig, sehr angespannt und diese Anspannung entlädt sich dann bei uns zu Hause. Zum Teil in heftigen Wutanfällen, gefolgt von viel Kuschelbedürfnis. Er hat auch bereits 2 mal nachts vom KiGa geträumt und im Schlaf geschrien. Das ganze beunruhigt mich doch sehr. Ich bin auch fast nicht in der Lage, vernünftig arbeiten zu gehen, wenn ich mein weinendes und klammerndes Kind in den KiGa gebracht habe. Gedanklich bin ich dann eher im KiGa als auf der Arbeit. Die Erzieherinnen meinten außerdem, er hätte noch keinen Freund/Freundin gefunden, was aber nach so kurzer Zeit auch noch nicht zu erwarten wäre. Er würde meistens alleine spielen und sich lieber mit den Erwachsenen unterhalten als mit den Kindern, die ihm scheinbar zu platt wären (O-Ton einer Erzieherin). Außerdem sei er intellektuell den anderen 3 jährigen weit voraus, die wüßten manchmal gar nicht, was er zu ihnen sagt. Ich mache mir echt Sorgen, da er so heftig weint, wenn ich gehe, es ihm scheinbar keinen/wenig Spaß macht (obwohl er nachmittags ganz oft sagt: Das hab ich ihm Kindergarten geübt", wenn er was neues kann), er sich selbst auch reinsteigert, daß es ihm nicht gefallen würde. Außerdem weiß ich auch die Äußerungen der Erzieherinnen nicht recht einzuschätzen. Muß ich einfach nur noch einige Wochen durchstehen und es wird besser? In den letzten 3 Wochen ist keine Besserung in Sicht, es ist unverändert furchtbar. Vielen Dank schonmal für Tips und Anregungen und Entschuldigung, daß es so lang geworden ist, Ulla


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Hallo Ulla Vielleicht ist Ihrem Sohn die Kiga-Zeit nun einfach zu lang oder ihm schmeckt dort das Mittagessen nicht oder er mag dort nicht mehr schlafen.- Versuchen Sie die Ursache herauszufinden, indem Sie -evtl. unter Hinzuziehung von Finger- oder Handpuppen- mit Ihrem Sohn "Kindergarten" spielen und er die Erzieherin/der "Bestimmer" sein darf. Durchaus kann es auch sein, dass er in der Krippe zu den Ältesten zählte und somit häufig "das Sagen" hatte, während er nun bei den Jüngsten ist, sodaß ihm das Unterordnen schwer fällt.- Überlegen Sie mit Ihrem Sohn und auch mit der Erzieherin, wie der Kiga-Besuch wieder Spaß machen könnte. Beziehen Sie Ihren Sohn mitfühlend in diese Überlegungen ein, wird er erkennen können, dass Sie versuchen möchten ihm zu helfen, dass Sie seine Unlust verstehen und dass Etwas verändert werden muß. Sind Sie nicht unbedingt auf einen Ganztagsplatz angewiesen, wäre vielleicht die Betreuung durch eine Tagesmutter ab mittags eine für Alle zufriedenstellende Lösung. Liebe Grüße und: bis bald?


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