Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ganz schlimme Wutanfälle - was machen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ganz schlimme Wutanfälle - was machen?

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Liebe Frau Schuster, Unsere Tochter (3 Jahre) alt hat wohl einen sehr ausgeprägten eigenen Willen, der mir die Umgehensweise mit ihr manchmal sehr schwierig macht! Kleine Szene vom heutigen Frühstück - sie soppert mit ihrem Trinkhalm herum. Dieser knickt und funktioniert nicht mehr (das Brot wird vor lauter Schmiererei nicht beachtet). Nun ihr Wunsch nach einem neuen Trinkhalm, woruaf ich ihr ruhig, freundlich und gelassen (darin bin ich mittlerweile Profi ;-) 1x erkläre, dass es keinen neuen Halm gibt, da der erste mutwillig zerstört wurde. Sie geht an den Schrank um sich selbst zu bedienen. Ich lasse die Packung auf dem Schrank verschwinden, da sie ja wirklich scheinbar nicht mit Trinkhalmen, die ja Geld kosten, umgehen kann. Sie verzieht sich mit ihrem Brot, scheinbar essend an einen anderen Tisch und kommt total beschmiert wieder! Jetzt unter Zwang Hände waschen, weil sonst wirklich alle Tapeten total verfettet wären. Resultat: sie nimmt die Seife und beschmiert wiederum alles, was ihr in den Weg kommt... Das ist letztendlich der Anlaß für den totalen Ausraster. Es wird gebissen, gekratzt und getreten. Meine Arme sehen aus... meine Finger sind doppelt so lang. Ich kann an dem Punkt nicht anders, als mich zu entfernen, weil ich sonst wirklich zurückhauen würde, doch die Kleine folgt mir ununterbrochen. hauend, kratzend und tretend. Neulich gipfelte das ganz darin, dass ich zurückbiss und ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen habe. Wissen Sie, was ich meine? Sie versucht mich dermaßen aus der Reserve zu locken, dass für mich nur noch die möglichkeit des Rückzugs besteht. So schließe ich mich teilweise im Bad ein (Auch wieder mit der großen sorge, es könne in meiner Abwesenheit schlimmes passieren) Was kann ich tun? Mich "mißhandeln" zu lassen? Sie tut es wirklich! Und jede Meinungsverschiedenheit gipfelt auf kurz oder lang in einem solchen Theater.... Was kann ich nur tun, was habe ich falsch gemacht???? Irgendwann kommt sie dann und will kuscheln und "lieb sein", doch danach steht mir dann absolut nicht der Sinn... Wissen Sie, es läuft immer wieder nach diesem Schema ab und ich bemerke schon an mir, dass ich, nur um der lieben Ruhe willen, mich auf ihre teils absurden Forderungen einlasse :-( ganz viele liebe, wenn auch sehr ratlose Grüße Nina


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Hallo Nina Wie Sie schon lesen konnten, geht es vielen Erziehenden ähnlich wie Ihnen: Mit Liebe und Verständnis kann man genau so wenig erreichen wie mit Ablehnung und Schimpfen. Da hilft nur Eines: Lassen Sie Ihre Tochter merken, dass sie Ihre begründeten Grenzen einhalten muß und: BASTA! Noch sind Sie ganz bestimmt die Stärkere, die sich nicht auf der Nase herumtanzen lässt! Bewahren Sie so gut es geht Ruhe, da jedes Aus-der-Haut-Fahren Ihre Tochter weiter zur Provokation anregen würde. Geben Sie ihr gelassen einen Gegenstand, an dem sie sich abreagieren kann (Wutkissen, Trommel...) und bringen Sie sie in ihr Zimmer mit der Information, dass sie gerne wieder zu Ihnen kommen darf um getröstet zu werden, wenn sie ihre Wut rausgelassen hat. Erinnern Sie sie daran, dass sie absichtlich beschmutzte oder zerstörte Gegenstände auch selbst wieder säubern, aufräumen, o.Ä. muß. Erklären Sie ihr, dass sie mit 3 Jahren das Alles schon sehr gut alleine kann. Treten Sie sehr selbstbewußt und nicht ratlos auf. Mit 3 Jahren erkenen die Kleinen durchaus schon, wie`s in Ihrem Innern aussieht.- Hilft Alles nichts, bleibt Ihnen nur noch die Rückzugsmöglichkeit, bzw. eine Auszeit von Mutter oder Kind! Halten Sie durch und: friedliches Wochenende!


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du sprichst mir aus der seele. unser sohn ist auch 3 jahre alt, und dreht jetzt völlig durch. gestern drehte er beim einkaufen völlig durch, nur weil ich nicht das 3. mal mit ihm durch den gang gehen wollte, durch den er wollte. er schmiß sich vor den einkaufswagen, schlug auf mich ein und brüllte wie am spieß. freundliche versuche anderer kunden ihn zu beruhigen schlugen natürlich auch fehl, da sie ihn nur noch aggressiver machten. als wir endlich aus dem laden raus waren, waren wir beide wirklich nass geschwitzt. ich muss mich wirklich zusammenreissen, damit ich ihm keine ohrfeige gebe, ich will ihn nicht schlagen, aber in solchen momenten habe ich auch keine nerven mehr. finde das du dich gut verhälst, in dem du dich zurückziehst. manchmal bin ich abends total fertig und frage mich auch, was ich bloß falsch mache, wenn das noch lange so weiter geht, bleibt er einzelkind, denn da stoße ich doch an die grenzen meiner belastbarkeit. waren wir wohl auch so????


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Ich hoffe nicht das wir auch so waren, sonst müßten wir uns wohl nachträglich bei unseren Müttern entschuldigen :-) Meine Tocher (3) hat mir letztens eine Bühnenreife Darbietung auf offener Straße geliefert. Sie wollte auf den Arm. Da mir mein RÜcken aber so schon immer genug weh tut hab ich nein gesagt. Tja, eigentlich wollte ich nur kurz zur Bank und dann einkaufen. Aber nachdem sie die Akustik in der Bank schon voll austestete (es hat ca. 10 minuten gedauert ehe wir überhaubt da waren, der weg dauert normalerweise ca. 2 minuten) habe ich auf das Einkaufen verzichten müssen und hab das heulende, kreischende Wutbällchen nach hause gezerrt (naja, letztendlich doch getragen). Dabei hat sie mich dann regelrecht verprügelt. Zum Mittag gabs dann nur Kartoffeln mit Sauce, kein Joghurt. Auf ihren fragenden Blick auf den Teller hab ich dann nur gesagt :" DU hast mich ja nicht einkaufen lassen", übrigends das einzige was ich zu ihr sagte, ich war nämlich auch am schmollen ;-)Ich fürchte letzten endes hilft nur : Zähne zusammen beißen, Baldrian zur Hand und durch


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Hallo, sei getrost, Du bist nicht alleine. Mein Hosenfratz bekommt seine Grenzen aufgezeigt. Wenn er meint, schreien zu müssen, kann er das ruhig machen, aber dann in seinem Zimmer und Türe zu. Wenn er nicht aufhört und nicht gehen will, schiebe ich ihn hinein u. halte die Tür zu! Ich teile ihm mit, dass er ganz alleine entschieden hat, dass er in seinem Zimmer ist, denn wenn er wirklich bei mir oder uns sein möchte, muß er einfach mit dem Theater aufhören. So einfach ist das. Und genau dasselbe nachts, oder im Geschäft. Nachts gehe ich dann wieder in mein Bett und wenn das im Geschäft so ablaufen würde(tut bei uns nicht mehr), dann muß er ins Auto oder in einer Ecke sitzten, wenn es im Auto zu heiß ist, und warten, bis ich fertig bin. Gute Nerven brauen wir alle hierfür. Aber unsere Berichte zeigen, mir jedenfalls, dass ich noch nicht soooo viel verkehrt machen kann, denn bei anderen gibt es das ja ähnlich. Ganz liebe Grüße sendet Dir Johanna


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... danke für eure solidarität ;-)))) @johanna: mir stellt sich bei deiner schilderung nur die frage, wie du es schaffst, dass dein kleiner sitzen bleibt? ich möchte unsere tochter nicht einschließen und eigentlich auch ganz bestimmt nicht die türe zuhalten. doch auch das habe ich mehrfach ausprobiert (nur um mich selbst unter kontrolle zu halten!) - so lange kann ich die tür nicht zuhalten! insofern als letzte möglichkeit wirklich das "selbst-einschließen", denn ich will(!) diesen zweikampf einfach nicht (doch manchmal geht es scheinbar nicht anders...)! zum glück beschränken sich diese wutanfälle auf unsere 4 wände, denn im supermarkt würde sie ganz bestimmt nicht sitzenbleiben ;-) oh je - oh je in jedem falle aber schöne wochenendgrüße an euch und viiiiel entspannung :-))))


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