NinnyM
Liebe Frau Ubbens, mein 15 Monate altes, sehr temperamentvolles Maedchen stellt mich momentan auf eine harte Geduldsprobe. Wenn es nicht nach ihrem Willen ( laufen ueben waehrend der Mahlzeiten, Dinge aus der Hand geben muessen, dies sie nicht haben darf, Dinge nicht bekommen, Windelewechsel etc.etc. ) geht, folgt ein Wutanfall vom Feinsten. Dicke Krokodilstraenen, Geschrei und Gekreische, begleitet von Kopf-auf-den-Boden-hauen, gerne auch Treten und Schlagen... Wir sind wirklich sprachlos, was aus dieser kleinen Person rauskommt und kennen das von unserer anderen Tochter nicht in diesem Ausmass. Leider ist sie auch eine sehr schlechte Schlaeferin, so dass diese Wutanfaelle auch nachts erfolgen ( es geht meist um eine Nachtfuetterung, die wir ihr eigentlich nicht mehr geben wollen, da sie gewichtsmaessig sehr gut dabei ist). Der Schlafmangel geht so langsam an die Substanz und ich frage mich auch, was das richtige Verhalten ist - da ich auch noch eine andere Tochter habe, die berechtigt mal ungeteilte Aufmerksamkeit braucht und bekommen soll, macht mich das Gekreische und Gezeter manchmal richtig wuetend, zumal es ihr keiner dann recht machen kann. Wie verhalte ich mich am kluegsten, ich zeige ihr schon deutlich auf, dass Schlagen, Treten, Kneifen nicht ok sind und halte ihre Haende mit einem deutlichen "Nein" fest. Das regt sie aber leider nur dazu an, noch mehr los zu legen. Ich bin ein wenig ratlos, und selbst mein Mann mit mittlerweile 4 Kindern ist mit seiner Ruhe und Erfahrung doch manchmal sprachlos. Waere es nicht so zermuerbend, wuerden wir darueber lachen, aber mit tut meine Kleine in diesen Situationen auch einfach sehr leid. ( Uebrigens laeuft sie noch nicht, ich vermute, teilweise ist sie auch einfach frustriert, weil sie mehr will als sie kann...) Wie kann ich meiner Tochter helfen, aber auch deutlich zeigen, dass das Verhalten so nicht in unserer Familie geht ? Danke fuer einen Rat! Katrin
Liebe Katrin, halten Sie an Ihren Regeln und Strukturen fest, so dass Ihre Tochter lernt, dass laufen während der Mahlzeiten nicht geht, dass sie nicht alles haben kann, dass Windelwechseln notwendig ist usw. Versuchen Sie nicht, sie "stundenlang" zu entsprechenden Handlungen zu überreden. Kurze, klare Ansprachen genügen. Mehr hört Ihre Tochter sowieso nicht. Bzgl. der Nächte sollten Sie Ihrer Tochter immer eine Nachtmahlzeit geben oder gar nicht mehr. "Eigentlich nicht mehr" ist zu schwammig und das spürt Ihre Tochter auch. Versuchen Sie, Ihre Tochter zu trösten, wenn sie in der Nacht wach wird und nach der Flasche oder Brust fragt. Mehr als deutlich NEIN sagen und die Hände kurz festhalten, können Sie bei Schlagen etc. nicht tun. Dieses Verhalten wird mit der Zeit weniger werden. Ihre Tochter wird einen anderen Weg finden, mit ihrer Wut umzugehen. Tatsächlich ist es oft so, dass Kinder, wenn sie erst einmal laufen können, ausgeglichener sind, so manches NEIN besser ertragen können und nicht mehr ganz so wütend werden. Warten Sie noch ein kleines Weilchen ab und schenken Ihrer Tochter bis dahin (und gerne darüber hinaus) Rituale und Strukturen, die ihr Halt geben. Viele Grüße Sylvia
NinnyM
Liebe Frau Ubbens, danke fuer Ihre Zusprache, zeigt mir doch, dass wir es richtig anpacken. Nachtfuetterung bekommt sie tatsaechlich keine, wir versuchen, zu troesten bzw. ein paar Schluck Wasser zu geben. Das vergangene Wochenende war tatsaechlich wesentlich ruhiger und froehlicher. Wir konnten ein wenig aufatmen. Viele Gruesse, Katrin
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