Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wutanfälle

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wutanfälle

Sabeth!

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, unsere Tochter wird im Oktober 5 Jahre alt. Sie ist sehr impulsiv und hat immer wieder heftige Wutanfälle. Meist im Kontakt mit mir als Mutter. Häufig vermute ich dahinter auch Eifersucht auf ihren fast 2-jährigen Bruder. Beide Kinder sind sehr mamabezogen, auch wenn der Papa sich einbringt. Seit ca 2 Wochen haben wir das Problem, dass unsere Tochter nachts z.T. mehrfach wach wird (sie schläft in ihrem Zimmer) und wie von Sinnen schreit. Sie lässt sich dann auch nicht beruhigen und das Ganze dauert bis zu 1h. Sie ist ansprechbar und auch wach. Sie droht uns und ist voller Wut. Mein Mann bietet ihr an, sich auf einer Gästematratze zu ihr zu legen, aber das lehnt sie vehement ab, da ihr Zi dann zu unordentlich ist! Letztlich läuft es dann bisher doch darauf hinaus, da sie sich sonst nicht beruhigt. Wenn man am nächsten Tag darüber redet, kann sie sich die Ausbrüche nicht erklären. Wir sind mit unserem Latein am Ende. Es geht ihr von außen betrachtet gut, es hat sich nichts verändert in den letzten Wochen. Wir können uns nicht erklären, wo ihre maßlose Wut herkommt. Was können wir für sie tun?


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Hallo, es kann gut sein, dass in der Nacht Ihre Tochter von etwas eingeholt wird, was sie tagsüber einigermaßen im Griff hat. Das kann Eifersucht/Konkurrenz sein, kann aber auch andere Hintergründe haben ( entwicklungspsychologisch kann man auch an die Beziehung zum Vater denken, an magische Vorstellungen, an nicht ausreichender Verarbeitung von Tageserlebnissen usw.). Ich würde mit ihr nicht so sehr versuchen den Hintergrund zu ergründen, sondern sie einbeziehen in die Frage, was kann sie/wir tun, um die Situation zu verbessern. Dann kann man das vorbeugend verändern und sehen, was es bewirkt. Z.B. kann ein Elternteil direkt in ihrem Zimmer schlafen oder sie nutzt direkt eine Matratze neben dem Elternbett, usw.. Das Warum ist oft nicht bewusstseinsfähig, aber man kann trotzdem handlungsbezogene Lösungen versuchen. Es ist in der Regel sowieso ein temporäres Geschehen, es hat aber Wirkung, wenn man es gemeinsam löst. Dr.Ludger Nohr


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