Jüchen.95
Hallo Frau Henkes, Ich mache mir Sorgen um die Entwicklung meines 5 Jährigen Sohnes. Er ist an sich ein sehr aufgeschlossenes und Energie geladenes Kind. Gleichzeitig sensibel und feinfühlig. Auffällig ist, dass er versucht alle zu umschmeicheln mit Liebesbekundungen, so als würde er Angst haben, dass er sonst nicht gemocht werden würde. Seit Jahren kämpfen wir mit mehrmals täglichen Wutanfällen, wenn wir Anforderungen an ihn stellen (anziehen, essen, etc.). Mein Partner und ich versuchen ihn liebevoll zu begleiten, helfen seit klein auf ihn Gefühle einzuordnen und geben Möglichkeiten die Wut anders zu kompensieren. Seit einiger Zeit pullert er wieder öfters am Tag ein. Meistens gibt es Streit, wenn wir zusammen sind. Ist mein Kind beispielsweise mit meinem Partner alleine klappt alles wunderbar. Bin ich mit meinem Sohn alleine gibt es einen Weltuntergang nach dem anderen. Insgesamt gehen wir mittlerweile alle auf dem Zahnfleisch. Unsere Beziehungen zueinander leiden täglich. Wir als Erwachsene wissen nicht mehr weiter. Vor kurzem habe ich etwas über PDA Autismus gelesen. Es war, als würde ich über unser eigenes Kind lesen. Haben Sie Ideen oder einen Tipp für uns, ob und wie wir weiter vorgehen sollten? Kinderarzt, Psychologe? Wie können wir unserem Sohn mit seinen Gefühlen helfen? Liebe Grüße
Guten Tag, wenn Sie für Ihren Sohn eine Diagnostik anstreben, sprechen Sie am besten zunächst mit Ihrem/r Kinderarzt/ärztin. Der/Die kennt Ihren Sohn und kann einschätzen, ob eine solche Diagnostik notwendig ist. Kinderpsychiater/innen, Sozial-pädiatrische Zentren und niedergelassene Kindertherapeut/innen können eine Diagnostik vornehmen und auch Empfehlungen für das weitere Vorgehen geben. Zunächst können Sie jedoch versuchen, die Problematik im familiären Rahmen aufzulösen. Es ist nicht gesagt, dass es sich um eine Autismus-Spektrumsstörung handelt. Dagegen spricht z.B. dass Ihr Sohn sich bei Ihnen ganz anders verhält als beim Vater. Möglicherweise fordert Ihr Sohn mit seinen Wutanfällen ein, dass Sie ihm eine deutliche Grenze setzen. Fünfjährige können ein Größenselbst entwickeln und Dominanzverhalten zeigen, um sich gegenüber den Eltern nicht mehr so klein und abhängig zu fühlen. Das ist für die psychische Entwicklung in Ordnung, erfordert jedoch häufig, dass Fünfjährige deutliche Grenzen erleben. Sie müssen nicht jeden heftigen Gefühlsausbruch Ihres Sohnes liebevoll begleiten. Sie sollten ruhig und sachlich bleiben, dürfen Ihrem Sohn jedoch klarmachen, dass Sie bestimmen und er sich an Ihre Regeln anpassen muss. Das gibt Ihrem Sohn Orientierung und Sicherheit. Ihr Sohn sollte nicht die Erfahrung machen, dass er die Gefühle und Beziehungen in der Familie bestimmen kann. Das überfordert einen Fünfjährigen. Ihr Sohn braucht die Sicherheit, dass Sie stark sind und seine Gefühle und Wutausbrüche gut ertragen können. Er braucht Ihre Unterstützung, um sich seinen starken Gefühlen nicht ausgeliefert zu fühlen, sondern sie allmählich besser bewältigen zu lernen. Vor allem muss er sich trotz aktueller Belastungen weiterhin von Ihnen sehr geliebt fühlen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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