Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

2,5 jährige Wutanfälle/Schreikrampf

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: 2,5 jährige Wutanfälle/Schreikrampf

Blume95

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Hallo,  Meine Tochter hat seit ca. 3 Wochen immer mal wieder Wutanfälle. Erst einmal muss ich sie ca. 20 mal auffordern etwas zu tun, zum Beispiel die Schuhe anziehen. Wenn wir vom Kindergarten nach Hause laufen, bleibt sie auf halber Strecke stehen und läuft wieder zurück. Nach mehrmaligem auffordern nehme ich sie auf den Arm. Sie wehrt sich und tritt und schwenkt mit den Armen und schreit. Der Schreikrampf dauert dann ca. eine halbe Stunde bis sie weinend zu mir in die Arme läuft. Auf dem Spielplatz sollte ich mit ihr rutschen,  dann aufeinmal doch nicht und dann doch. Ich habe das gemacht was sie wollte. Als ich dann am Ende der Rutsche stand, fing sie aufeinmal an zu heulen. Als ich sie trösten wollte oder mich nähern wollte schrie sie los und rief nein ...als würde ich sonst was mit ihr machen.  Ich bin total verzweifelt und weiß nicht,  ob es die Trotzphase ist .... Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Tochter ist mit zweieinhalb Jahren ganz sicher in der Trotzphase. In dieser Entwicklungsphase erproben Kleinkinder ihren Willen. Sie spüren, dass sie unabhängig vom Willen der Eltern etwas bewirken können. Das wollen sie durchsetzen. Ihre Tochter benötigt in dieser Phase eine einfühlsame Begleitung, weil sie ihrer heftigen Wut noch hilflos ausgesetzt ist, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann. Es ist nicht selten, dass Kinder sich in solchen Situationen so erregen, dass sie nicht mehr wissen, was sie wollen odr lange schreien. Dann kann man es ihnen nicht recht machen. Akzeptieren Sie den Wunsch Ihrer Tochter nach Abstand. Sie können ihr jedoch sagen, dass Sie nicht zu weit weg bleiben werden, um für sie da zu sein, wenn sie Trost braucht oder Unterstützung dabei, herauszufinden, was sie will. Trösten Sie Ihre Tochter, weil sie so unter ihrer heftigen Wut zu leiden hat. Vor allem sollten Sie ihr deutlich zeigen, dass Sie ihre Wut aushalten können und sie weiterhin lieben wie bisher. Das gibt Ihrer Tochter Sicherheit. In der Trotzphase müssen Kinder zudem lernen, dass die Eltern die Regeln vorgeben, an die sie sich zunehmend anpassen müssen. Wenn Ihre Tochter sich z.B. gefährdet, indem sie wieder zum Kiga zurückläuft, muss sie an Ihrer Hand gehen, auch wenn sie schreit. Die Trotzphase ist bei temperamentvollen Kinder für die Eltern oft sehr anstrengend. Vielleicht nimmt es Ihnen etwas von Ihrer Verzweiflung, wenn Sie daran denken, dass sie auch wieder aufhört, wenn die anstehenden Entwicklungsaufgaben bewältigt sind.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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