Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wutanfälle/Beschimpfungen 4jähriger

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wutanfälle/Beschimpfungen 4jähriger

FridaKarla

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Hallo Herr Dr. Nohr, unser 4-jähriger rastet wegen rel. Kleinigkeiten (z.B. Schuhe bestellt für ihn,er freut sich, als er das Paket sieht und hoffte,es sei etwas anderes drin oder die falsche Nudelsorte, usw) aus und schlägt um sich (und uns Eltern) und schimpft "blöde Mama/blöder Papa", "keiner würde ihn mögen","er wünschte,wir wären lange tot" usw.Er meint das nicht so,er ist völlig außer sich,unkontrolliert sauer,v.a. wenn er müde ist.Er weint leider beim Abgeben im Kindergarten morgens,lässt sich aber vom Erzieher beruhigen (dauert mal 5 Min,mal kürzer,sagt,er will,dass Mama bleibt,der Kindergarten ist sehr nett,er spielt aber meist alleine dort,hat noch keine Freundschaften aufgebaut,aber wir verabreden uns immer wieder mit Kindern aus seiner Gruppe nachmittags).Wie sollen wir reagieren bei Wutanfällen?Das Ausmaß ist extrem zB "Eltern sollen tot sein", schlagen.Momentan sagen wir, dass wir wissen,er meint es nicht so,dass es etwas Schlimmes/Trauriges wäre,nehmen ihn dann in den Arm oder lassen ihn gegen Hand/Kissen hauen und danach ist auch bald wieder gut und er weint kurz/beruhigt sich/ist wieder normal lieb/gut gelaunt.Was empfehlen Sie?Wie sehen Sie dieses Ausmaß-bedenklich oder noch normal?Ansonsten schläft er momentan ausreichend,ist fröhlich,kreativ,munter,oft sehr,sehr lieb und gerecht,kuschelbedürftig.Dank


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Liebe Fridakarla, das hört sich so an, als würde Ihr Sohn eine Menge seiner Ressourcen dafür brauchen, mit schwierigen Situationen des Alltags (KiTa, viel alleine spielen usw.) klarzukommen. Dann braucht es Situationen, in denen er seine Anstrengung loswerden kann. Wenn Sie dies als Hintergrund sehen können, geht es nicht mehr um Nudeln oder Schuhe, sondern darum zu zeigen, wie viel seiner Frustrationstoleranz schon aufgebraucht ist. Und dann hilft ihm nicht wenn Sie sagen, er meine das ja nicht so, weil Sie so das Abladen verunmöglichen. Sie sollten sein Gefühl akzeptieren, aber die Auswirkungen (Eltern schlagen, zerstören o.ä.) begrenzen und ihn, wie Sie es beschrieben haben, beruhigen. Und in späteren ruhigen Situationen kann man ansprechen, dass die Wortwahl unpassend und schmerzlich/verletzend ist. Das kann er dann mit der Zeit lernen, ohne beschämt zu werden. Und seine Fähigkeit, mit unbefriedigenden Situationen umzugehen, kann (wird) so wachsen. Dr.Ludger Nohr


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