Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten kind 4

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten kind 4

IhreMama96

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Hallo Frau Henkes, Meine Tochter wirkt in letzter Zeit so verändert. Im Mai ist sie große Schwester geworden. Sie ist sehr lieb ihm ggü und bis jetzt kommen die beiden augenscheinlich klar.  Nun ist es seit einigen Wochen so das meine Tochter nur noch Angst hat. Sie will nicht mal auf Toilette alleine. Als ich die Tage ein Paket zu den Nachbarn unter uns brachte (nicht das erste Mal und ich habe natürlich bescheid gesagt) brach Sie regelrecht in Panik aus. Sie schrie schmiss die Tür zu und drückte sie von innen zu.  Es hat ewig gebraucht sie zu beruhigen. Jede Nacht schreit sie zur Zeit mindestens 1 Mal auf. Sie hat Angst und kommt dann zu uns.  Sie entschuldigt sich ständig und für alles. Ich sage ihr immer wieder, daß es keinen Grund gibt. Sobald ich was sage antwortet sie mit einer Entschuldigung.   Ja durch das Baby ist die Aufmerksamkeit nicht wie früher aber wir machen jedes Wochenende einen Ausflug ihrer Wahl weil dann ja auch der Papa da ist.  Liegt dieses Verhalten am Baby? Habe ich irgendwas falsch gemacht? Ich gehe eigentlich mit viel Geduld ran, geschrien wird nie, da ich als Kind selber viel Gewalt erfahren musste.  Haben Sie Tipps? Soll ich mal zum Kinderarzt?  Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, etwas falsch gemacht zu haben. Die Entthronung durch das Geschwister hat bei Ihrer Tochter vermutlich unbewusste Ängste ausgelöst. Sie fürchtet, Ihre Liebe an das Baby zu verlieren und braucht deshalb z.Zt. wieder intensiv Ihre Nähe. Dieses Verhalten hat nichts mit Ihrer tatsächlichen Aufmerksamkeit zu tun, sondern beruht auf unbewussten Prozessen. Ihre Tochter braucht Zeit, um sich an die neue Familiensituation zu gewöhnen. Sie muss sich sicher werden können, dass das Geschwister ihr nichts wegnimmt und Ihre Liebe und Aufmerksamkeit ihr erhalten bleiben. Akzeptieren Sie die Ängste Ihrer Tochter und nehmen Sie sie mit, wenn Sie irgendwohin gehen. Zunehmend können Sie sie fragen, ob sie mitgehen will oder es schafft, kurz alleine zu bleiben. Bieten Sie Ihrer Tochter viele Möglichkeiten, in denen sie ihr Selbstwertgefühl entwickeln kann. Vor allem braucht sie viel Bestätigung dafür, eine tolle, große Schwester zu sein. Das hilft ihr, ihre Angst hinter dem Baby zurückzustehen, zu bewältigen. Die Entschuldigungen Ihrer Tochter sind ein Hinweis darauf, dass sie es Ihnen recht machen möchte. Sie können sie akzeptieren. Sie können mit Ihrer Tochter altersgerecht darüber sprechen. "Bist du dir nicht mehr sicher, ob du alles richtig machst? Ich bin mir da aber ganz sicher." So oder so ähnlich können Sie Ihrer Tochter vermitteln, dass sich an Ihren Gefühlen für sie nichts verändert hat. Ihre Geduld hilft Ihrer Tochter, ihre unbewussten Befürchtungen zu verarbeiten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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