ClauPhil84
Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In letzter Zeit kommen mir gegenüber aber immer wieder "Vorwürfe", dass ich mich viel mehr um seinen Bruder kümmere, als um ihn. Auf Grund des Alters und da ich noch stille, ist das tatsächlich so,aber ich versuche auch immer wieder, mich nur ihm zu widmen und auch mal alleine was mit ihm zu unternehmen. Im Alltag muss er aber wirklich leider häufiger zurückstecken. Dazu kommt ein divergentes Verhalten, das ich noch nicht ganz verstehe: Auf der einen Seite erleben wir hier täglich (manchmal sogar mehrmals) heftige Gefühlsausbrüche, wenn er seinen Willen nicht bekommt,auf der anderen Seite ist er ein umgänglicher und hilfsbereiter Junge,der uns gefallen möchte und auch immer wieder die Bestätigung haben möchte, dass er dies und jenes gut gemacht hat, eine tolle Hilfe ist usw. Wie schätzen Sie denn dieses Verhalten ein? Ist das ein erneutes Auftreten der Geschwisterrivalität oder können das auch schon Vorboten der Wackelzahnpubertät sein? Wie können wir ihm helfen, damit er sich besser fühlt? Herzlichen Dank! Grüße
Guten Tag, die Beschwerden Ihres Sohnes, dass Sie sich mehr um den kleinen Bruder kümmern, beruhen sicherlich auf Geschwisterrivalität. Die Ankunft eines Geschwisters löst immer Liebesverlustangst aus. Das führt nicht immer zu aggressiv getönter Rivalität. Aus der unbewussten Angst heraus entsteht die Sorge Ihres Sohnes, er könne nun benachteiligt werden. Erfreulicherweise ist es Ihnen miteinander gut gelungen, dass auch Geschwisterliebe bei Ihrem Sohn entstehen konnte. Vermitteln Sie Ihrem Sohn, dass Sie ihn weiterhin genauso lieben wie vor der Geburt des Bruders. Bestätigen Sie ihm auch, dass seine Wahrnehmung stimmt. Der kleine Bruder braucht viel Bemutterung. Erklären Sie ihm aber auch, dass Sie das bei ihm genauso gemacht haben. Sie wollen Ihre beiden Kinder sehr gut umsorgen. Suchen Sie weiterhin viele Anlässe, um Ihrem Sohn zu bestätigen, wie toll er ist. Die emotionale Entwicklung von Kindern verläuft nicht gleichmäßig. Besonders der Umgang mit schwierigen Gefühlen muss bei Fünfjährigen noch gelernt und immer wieder geübt werden. Ihr Sohn ist seiner Wut vermutlich noch ziemlich hilflos ausgeliefert und muss sicherlich auch noch mehr Frustrationstoleranz erwerben. Gerade die Betonung des eigenen Willens ist notwendig für die Selbstentwicklung, zeigt die Durchsetzung des Willens dem Kind doch, dass es autonom für sich etwas anstreben kann. Der Wille muss an vielen Stellen durch die Eltern sinnvoll begrenzt werden. Dabei ist es hilfreich, wenn Sie dies behutsam machen. Erklären Sie Ihrem Sohn, warum etwas gerade nicht möglich ist. Zeigen Sie ihm Ihr Verständnis für seine Wut. Dann fühlt er sich nicht allein gelassen und kann Ihre Bemühungen, ihm bei der Entwicklung von Frustrationstoleranz zu helfen, besser annehmen. Ihr Sohn hat bisher eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen. Die Wutanfälle gehören in dieser Phase dazu. Mit dem Bewältigen weiterer Entwicklungsschritte werden sie sich legen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Sehr geehrter Dr. Posth, unser Sohn (2 3/4 Jahre) wird in letzter Zeit gegenüber anderen Kindern immer wieder ziemlich handgreiflich. Er schlägt, schubst sie um, wirft mit Sand u.ä. Er zeigte dieses Verhalten früher schon einmal. Es wurde dann aber wieder besser. Könnte es daran liegen, dass er vor drei Monaten einen Bruder bekommen hat. Er ist se ...
Meine sehr willensstarke 2 jährige Tochter durchlebt neben einer doch sehr ausgeprägten Trotzphase gerade Eifersucht gegenüber ihrer 9 Monate alten Schwester. Dies fing nicht sofort mit der Geburt sondern eher schleichend an. Sie nimmt ihr absolut jedes Spielzeug weg, und ich höre eigentlich nur den ganzen Tag "Nein, Baby" aus ihrem Mund, weil s ...
Hallo Frau Henkes, ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher ...
Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und in seiner Kindergartengruppe ist ein Junge mit verhaltensauffäligem Verhalten (beschimpft Erzieherinnen, zerstört Sachen von anderen Kindern, setzt sich auf den Rücken anderer Kinder, stört,...) Mein Sohn spielt mit diesem Jungen und noch anderen Buben, da diese gleich alt sind wie mein S ...
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...
Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...
Meine Tochter ist mit 4,5 Jahren große Schwester geworden, das Baby ist jetzt 10 Wochen alt. Eifersucht spielt zwischen uns dreien (Tochter, Baby und mir) keine Rolle. Ich versuche auch immer alles, damit das nicht entsteht und glaube es gelingt sehr gut. Sie versteht auch sehr gut, dass der kleine oft bei mir sein muss, trinken will etc. Ich habe ...
Hallo, ich habe zu dem Thema bereits vor einer Woche geschrieben. Meine Tochter, fast 5 Jahre alt ist vor knapp 3 Monaten große Schwester geworden. Eifersucht war erst kein Thema. Dann bei Großeltern/ Vater weswegen ich geschrieben habe. Jetzt auch bei mir, und allgemein. Heute fiel der Satz, dass sie wünschte es würde bald eine Blume aus seinem B ...
Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...
Die letzten 10 Beiträge
- 5 jähriger jeden Tag Wutausbrüche
- Kind Klammert und weint viel
- Kind Klammert und weint viel
- Eifersucht und divergentes Verhalten
- Kindergartenkind
- Baby schläft plötzlich nur bei Papa ein
- Einschlafen zieht sich in die Länge
- Trennung in der Krippe
- Kinderpsychiater statt Frühförderung?
- Pipi nur in Windel