Guten Tag Frau Henkes, danke nochmals für die Möglichkeit hier Fragen zu stellen, mir hilft es jedes Mal sehr. Es geht wieder um meine Tochter, die mittlerweile fast 4 Jahre alt ist. Sie hat sich in den letzten 4-5 Monaten wieder sehr verändert, generell hat sie immer zwischendurch bessere und "schlechtere" Phasen, was mich immer sehr verunsichert, weil ich denke, dass ich bestimmt was in der Erziehung falsch mache.  Meine Tochter hat immer sehr gut gesprochen und viel gesungen, das war eindeutig immer ihre Stärke. Manchmal hat sie wie eine Erwachsene gesprochen. Nun ist es aber so, dass sie sich die letzten Monate immer mehr sozial zurück zieht, sie hatte immer sehr gerne mit Kindern zu tun, allerdings nur mit Kindern, die sie gut kennt. Sie schämt sich vor alles und jedem, guckt auch immer ganz verschämt wenn sie ein Kind oder Erwachsener anspricht. Sie sagt immer, dass sie nur ihren älteren Bruder mag und hängt generell sehr an ihm. Sie war vorher immer sehr neugierig und wollte alles ausprobieren was andere Kinder machen, jetzt will sie oft Spiele nicht mitmachen und sagt dann auch ich will nicht, ich hab keine Lust.. Sie schämt sich vor uns zu singen, sogar vor mir, sie will nur singen wenn ihr Bruder mitsingt. Sie ahmt teilweise extrem ihren Bruder nach, spricht ihm auch Sachen nach, wenn er wütend ist, ist sie auch wütend, wenn er weint tut sie das auch usw.. Generell ist sie sehr sehr unsicher, ich habe manchmal das Gefühl, dass sie vor lauter Unsicherheit einfach anderen Kindern Dinge nachmacht und Sachen nachplappert. Sie hat auch eine 2 Jahre ältere Cousine, die sie sehr bewundert, auch diese Cousine imitiert sie wirklich teils extrem, sodass diese schon richtig genervt davon ist. Diese Cousine sieht sie aber nur zweimal im Jahr, weil die Familie ausgewandert ist. Sie ist seit einiger Zeit auch total in ihrer Fantasiewelt versunken, sie spielt fast die ganze Zeit mit ihren Puppen und ist die ganze Zeit Geschichten mit ihren Puppen am spielen. Sie ist dadurch momentan nicht sehr offen für neue Spiele oder das gemeinsame Spiel mit anderen Kindern. Manchmal, wenn sie sehr gut drauf ist, lässt sie sich aber auch auf das Spiel mit anderen Kindern ein, aber das hat sie eben vorher mit viel mehr Elan gemacht. Sie hat auch überhaupt keine Lust auf Brettspiele oder ähnliches. Sie möchte nur Puppen mit mir spielen, und dann auch oft dieselben Szenarien, sie kann sich aber auch sehr gut und fantasievoll auf eine von mir angeleitete Geschichte einlassen. Sie neigt allgemein zu Wiederholungen, das gibt ihr scheinbar Sicherheit: dieselben Bücher, dieselben Spiele, dasselbe Lied, dieselbe Folge eines Cartoons.. sie malt auch oft dieselben Dinge, zB malt sie immer sich selbst und manchmal noch mich oder ihren Bruder oder ihre Cousine dazu. Sie ist aber offen dafür auch andere Dinge zu malen. Im KiGa gab es bis zur Sommerpause auch keine Besserung, dort war sie ja auch sehr zurückgezogen und wollte mit niemandem spielen. Sie ist aber auch insgesamt noch nicht lange im KiGa gewesen, einige Monate nur.. Auf der anderen Seite ist sie aber manchmal auch sehr fröhlich und spielt vor allem draußen sehr ausgelassen, beobachtet sehr viel andere Kinder, aber will eben nicht mit ihnen spielen, als hätte sie da eine Blockade.  Ich frage mich einfach, ob ich irgendwas falsch mache, zu viel schimpfe, zu oft genervt bin.. Sie ist sehr willensstark und nörgelt viel, daher bin ich leider leider oftmals genervt und zeige das leider auch, auch wenn ich meistens versuche es nicht zu zeigen. Haben Sie vielleicht einen Rat für mich, wie ich mit meiner Tochter umgehen sollte, um sie zu stärken? Ich wünschte sie würde einfach unbefangener und gelassener mit anderen Menschen interagieren.. Danke und freundliche Grüße, Sarah