Schüchtern und ängstlich

Frage an Ingrid Henkes Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

Frage: Schüchtern und ängstlich

Hallo Frau Henkes, ich habe eine Frage zur sozialen Entwicklung meines Kindes (14 Monate). Seit einigen Monaten ist mein Kleiner unter Menschen extrem ängstlich, schüchtern und hängt sehr an mir. Er war vorher schonmal kontaktfreudiger. Wir machen einige Kurse (im Moment Musik und Turnen) und da bewegt er sich kaum weg von mir. Er hat Angst vor den anderen Kindern (z. B. wenn eins laut wird) und Angst beim Klettern und Ausprobieren. Insgesamt wirkt erstmal sehr vorsichtig. Er ist nur bei wenigen Personen wirklich offen (nicht mal bei der Oma). Einerseits mag das eine gute Eigenschaft sein, dass er nicht zu Fremden einfach hinrennt, aber nächste Woche fängt er bei einer Tagesmutter an und ich habe Sorge, dass er dort auch solche Angst hat und die Eingewöhnung nicht klappt. Wenn ein Kind ihm ein Spielzeug wegnimmt oder Ähnliches bleibt er einfach stehen. Ich glaube er wird sich nicht "wehren" können, wenn das in dem Alter überhaupt schon geht. Ich weiß, dass sich sowas wieder ändert, aber ich frage mich, ob ich etwas falsch gemacht habe, dass er so ängstlich ist. Ich lasse ihn sehr viel ausprobieren und ermutige ihn. Aber außerhalb der Wohnung ist er wie ausgewechselt. Muss man sich in dem Alter schon Sorgen machen oder ist er einfach noch sehr klein und deshalb unsicher? VG

von Babyglueck2022 am 25.01.2024, 18:25

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Antwort auf: Schüchtern und ängstlich

Guten Tag, ich denke nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen. Sie haben nichts falsch gemacht. Ihr Sohn ist mit einem Jahr noch sehr klein und in einer Entwicklungsphase, in der er seine Umwelterfahrungen täglich erweitert. Da gibt es immer mal wieder Wahrnehmungen, die ein Kind verunsichern können. Gerade der Kontakt zu anderen Kindern kann zunächst Ängste auslösen. Einjährige haben schon vielfältige Erfahrungen mit dem Verhalten von Erwachsenen. Die sind für sie relativ gut einschätzbar. Kleinkinder verhalten sich jedoch ganz anders und viel unwillkürlicher. Das kann Ihr Sohn noch nicht einschätzen. Derzeit lösen andere Kinder daher noch Ängste bei ihm aus. Wenn er sich an den Kontakt gewöhnt hat, werden diese Ängste verschwinden. Es ist nicht schlimm, dass Ihr Sohn sich noch nicht wehrt und Spielzeug wegnehmen lässt. Das wird sich im Laufe der Entwicklung ändern. Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter können Sie nur ausprobieren. Lassen Sie Ihrem Sohn Zeit und gehen Sie zusammen mit der Tagesmutter behutsam vor. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 25.01.2024

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