Babymama567
Guten Morgen Fr. Henkes! Ich habe eine Frage zu meinem Sohn, 3,5 Jahre alt. Mein Sohn hat im Sepember im Kindergarten gestartet. Im Gegensatz zur Krippe, wo wir eine Eingewöhnung hatten, gab es im Kiga nur einen "Schnuppertag". Mein Sohn kennt schon die Krippe und von daher hat es eigentlich ganz gut funktioniert - zumindest scheint es so. Was mir aber extrem auffällt ist, dass mein Sohn extrem schüchtern den Erziehern und den anderen Kindern gegenüber ist. Er ist zu Hause das komplette Gegenteil. Eigentlich ist das ja normal, aber er steht unter der Tür beim Abschied und hält meine Hand und steht da wie versteinert. Er weint allerdings nie beim Abschied. In der Krippe damals sehr wohl. Ich hab das Gefühl, dass sich hier eine ambivalente Bindungsstruktur eingeschlichen haben könnte. Man merkt, dass er EXTREM gestresst ist und trotzdem weint er nicht und bringt seine Angst nicht zum Ausdruck. Er erzählt mir auch kaum etwas über den Kindergarten. Muss ich mir da Gedanken machen? Zu Hause genau das Gegenteil, er hat extrem heftige Wutanfälle, macht Blödsinn und wirft mit Gegenständen. Auch haut er sehr oft grundlos andere Kinder, teilweise wirklich im Vorbeigehen. Wir mussten ihn in letzter Zeit leider sehr oft schimpfen. Mein Eindruck ist immer mehr, dass mein Sohn vielleicht eine schlechte Bindung und dadurch ein schlechtes Selbstbewusstsein entwickelt haben könnte. Vielleicht daher immer dieses aggressive und teilweise extrem schüchternes Verhalten? Es ist natürlich normal, dass man in einer neuen Umgebung etwas unsicher ist, aber die Unterschiede sind wirklich sehr extrem. AM Wochenende war mein Mann mit meinem Sohn bei einem Freund zu Besuch und mein Sohn hat hier quasi das ganze Haus auseinander genommen. Absichtlich Gegenstände durchs Haus geworfen (in einem fremden Haus), den Sohn des Freundes meines Mannes geschlagen, absichtlich Saft verschüttet etc und dann im Kindergarten traut er sich kaum zu sprechen. Das passt doch nicht zusammen? ich mache mir schon Sorgen. Vor allem weil er mir seine Angst nicht wirklich zeigt. Ich spüre sie aber, da ich selbst ein sensibler Mensch bin. Vielen Dank und LG
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist sicher kein Anzeichen einer schlechten Bindung. Ihr Sohn ist in der neuen Kigaumgebung noch sehr unsicher. Sie beobachten seinen Stress. Er zeigt diese Unsicherheit nicht, sondern ist tapfer, weil er ihnen gefallen und sich vor den anderen Kindern keine Blöße geben will. Diese Situation ist für Ihren Sohn sehr frustrierend. Er hat aber noch keine Frustrationstoleranz entwickeln können und wehrt die Frustration daher aggressiv ab. Das ist sehr verständlich, allerdings benötigt Ihr Sohn nun deutliche Grenzen, die bestimmten aggressiven Impulsen Grenzen setzen. So sollten Sie eingreifen, wenn er andere Kinder schlägt. Gleichzeitig hilft es Ihrem Sohn, wenn Sie ihm vermitteln, dass Sie Verständnis für seine aktuelle Wut haben und ihm helfen, eine angemessene Ausdrucksform dafür zu finden. Ihr Sohn testet aktuell verstärkt Grenzen. Wenn er sich bei Besuchen so verhält, wie Sie beschreiben, sucht er vermutlich besondere Aufmerksamkeit. Dann kann es hilfreich sein, den Besuch abzubrechen oder ihn zumindest zu unterbrechen. So bieten Sie Ihrem Sohn nicht die Bühne, auf der er demonstrieren kann, dass er dominant ist und macht, was er will. Besprechen Sie mit ihm, was Sie von ihm erwarten. Wenn er das zusichert, kann er eine zweite Chance bekommen. Das Selbstwertgefühl ist bei Dreijährigen noch in der Entwicklung. Ihr Sohn benötigt die Erfahrung, dass Sie ihn - so wie er ist - für gut und richtig halten. Dann kann er lernen, sich selbst anzunehmen und gut zu finden. Vielfältige Erfahrungen, bei denen er sich mit sinnvollen Tätigkeiten beweisen kann, stabilisieren dieses Gefühl. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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